Also JA - ich kenne jemanden, die es ohne Therapie geschafft hat und sie ist mein großes Vorbild!!! Auch sie hatte viele Jahre Bulimie und hat es von heute auf morgen geschafft - ohne Psychiater.
Ich denke, man kann das wirklich nicht so generell festlegen. Viele denken: sage ich es erst mal meinem Freund oder meiner Familie, dann schaffe ich es bestimmt. Doch auch an diesen Umstand gewöhnt man sich schnell und wieder geht es normal weiter - mit noch mehr Lügen und noch mehr k*, weil auch dieser Weg nichts gebracht hat.
Dann versuchen viele als nächste Steierung die Therapie - voller Zuversicht und mit dem Gedanken: aber jetzt schaff ich's...warum sind aber so viele noch immer dabei, obwohl sie schon seit über einem Jahr in Behandlung sind?
Ich weiß, sowas arbeitet sich nicht von heute auf morgen auf. Aber es stimmt schon, was einige sagen: es kommt darauf an, warum man angefangen hat mit diesem Teufelskreis. Ich z.B. war damals noch VIEL zu jung, um zu verstehen, was ich mir da eigentlich antue und hab erst ein paar Jahre später erkannt, dass ich damit aufhören muss. Mein Auslöser damals war einfach eine Portion zu viel zu Mittag und das in der Phase eines Jugendlichen, der sich einfach immer zu dick gefühlt hat (was ich nie war, weiß ich heute). Ich glaube, dass es vielen von uns hier so gegangen ist. Heute hab ich bestimmt mehr Probleme als damals und würde trotzdem NIEMALS damit anfangen!!! Tja, und hat man sich erst mal daran gewöhnt, ist es wie mit jeder Sucht.
Ich glaube ganz fest daran, dass ich es auch ohne Therapie schaffen kann. Ich arbeite jeden Tag an mir und führe auch viele Gespräche über meine Probleme, bei denen ich meine, dass sie auch eine Rolle spielen. Aber eben mit Leuten, die nichts von meiner Krankheit wissen (es weiß NIEMAND davon). So gehe ich jeden Tag ein Stück und merke, wie sich mein Denken und Verhalten verändern. Und ich brauche niemandem Bericht erstatten wie in einer Therapie...das würde mich bestimmt noch mehr unter Druck setzen und die Lügerei würde sich noch weiter ausbreiten.
Trotzdem spreche ich meine Bewunderung allen hier aus

, die den Schritt in Richtung Therapie gegangen sind...jeder muss für sich entscheiden, WIE er gesund werden kann!!! Macht weiter und hört niemals auf, daran zu glauben, dass jede - wenn auch nur ganz winzige Veränderung - ein weiterer Schritt in Richtung "Normales und glückliches Leben" ist!!!
Liebe Grüße, Lonli!
