Wow... dieser Thread ist ganz schön heftig... würde mich mal interessieren, was wäre, wenn man ein Buch draus machen würde und die "Normalos" es lesen würden? Dann gäb´s Überraschungen
Nun zu mir... bei mir hat die Bulimie mit 16 angefangen, und natürlich wohnte ich noch bei meinen Eltern (was ich übrigens immer noch tue ^^).
Jedenfalls war die Situation oft so be###en, weil in unserem Haus auch 1. meine Oma, 2. meine Tante+Onkel+Cousins wohnen, und allesamt haben sie unseren Wohnungsschlüssel- und unser Klo ist so quasi schräg gegenüber der Eingangstür... tjaaaaaaaaa...
Hat mich natürlich nie abgehalten, zu kotzen, aber allein dieses Gefühl, es könnte jederzeit jeder rein kommen... war schrecklich.
Ich hab mir auch immer eingebildet, die Leute in der Wohnung unter uns hören mich sicher, weil ich mich auch im Klo so arg herumgeworfen hab, *...
Tja... außerdem sieht man es einem ja sofort an, wenn er gekotzt hat, *
So viel zu meinen Ängsten.
Was mir wirklich peinlich war... da gibt´s auch einige Gschichterln.
Einmal war ich allein zuhause und hatte gerade geduscht, als ich das unglaubliche Bedürfnis nach Kotzen hatte... also bin ich NACKT in die Küche gegangen, habe mich vor dem Kühlschrank auf den Boden gesetzt und diverse Packungen vor mir aufgestapelt und mich vollgefressen... wie ein Tier bin ich da gehockt bzw. gelegen...
ALs dann plötzlich meine liebe TANTE in die Küche kam, weil sie zu meiner Mama wollte...
Sie ist dann gleich wieder gegangen, weil sie anscheinend auch nicht wusste, wie sie mit der Situation umgehen sollte...
Das Beste war ja überhaupt, als meiner Mama klar wurde, dass ich Bulimie hab. Sie wusste, dass ich kotze, aber sie meinte, wir "würden das schon schaffen" und sie würd mich unterstützen. Ich hab sie damals natürlich angelogen... jedenfalls war ich eines Abends mal wieder in meinem Zimmer, um mich in ein Sackerl zu erleichtern... als sie unter irgendeinem Vorwand reinplatzte. Ich hab mir sofort die Hände und den Mund abgewischt und sie gefragt, was sie will, als sie meinte "Du riechst ja so komisch! Hast du jetzt gerade hier im Zimmer gekotzt?!!" Und dann kam das Beste, denn sie rief ganz laut nach meinem Vater "Komm schnell und tu was! Sie kotzt schon wieder!"
In der Situation hab ich die beiden nur noch so gehasst...
Tja... also, wie daraus hervorgeht, bin ich auch zur "Tütenkotzerin" in meinem Zimmer geworden. Erst Recht, als meine Eltern es wussten! Es war die einzige Alternative, hab immer laut Techno (schrecklich *schäm*) aufgedreht, um mich selbst zu berauschen und damit man draußen nichts hört... mein Zimmer ist nämlich neben dem Schlafzimmer meiner Eltern

Im Waschbecken hab ich´s auch ein paar Mal versucht, aber es war mir zu hoch, und ich musste mich auch oft vor Erschöpfung hinsetzen, und das ging einfach in meinem Zimmer besser...
Die Säcke hab ich immer unter meinen Schrank und unter meine Couch gestopft... war schrecklich, weil ich oft nicht die Kraft hatte, sie wegzuhaun und das dann oft meine Eltern oder unsere Putzfrau übernommen hat- na, die muss sich auch was gedacht haben

Und einmal wollt ich ein Sackerl wegtragen, als es auf meinem superteuren Teppich aufgeplatzt ist und mit einem massigen -Platsch- hat sich alles gleichmäßig auf ihm verteilt (-_-)
War eine schöne Tätigkeit, das wieder wegzubekommen...
Ach ja, genau... ich hab mit 16/17 noch Klavierstunden genommen, jedenfalls kam meine "Lehrerin" immer zu mir nach Hause, und das meist 1 Stunde, nachdem Schule aus war. Nach der Schule hab ich mich immer dermaßen gehasst, dass ich das Bedürfnis nicht unterdrücken konnte... jedenfalls ist sie manchmal früher als erwartet gekommen, und dann musste ich innerhalb von EINER Minute (der Weg vom Haustor die Stiegen raus zu unserer Wohnung) das Klo putzen, mir die Hände und das Gesicht waschen, Zähne putzen, Handcreme auftragen, lüften, Klospray in die Luft sprühen und mich einparfümieren... und zum Schluss ein Lächeln aufsetzen... das war das Schwierigste.
Manchmal ist es mir auch passiert, als ich allein zuhaus war und grad gekotzt hab, dass mich meine beste Freundin angerufen hat und ich dachte, die Mama kommt eh erst viiiel später... also bin ich dann direkt vom Klo zum Telefon, ohne runterzuspülen oder irgendwas... und es ist dann mal passiert (war ja klar), dass meine Mama früher heim kam, als ich grad mit von der Kotze verschmiertem Mund am Telefon saß und die Tür zum Klo offen war, das sich noch immer im Zustand meiner Kotzorgie befand... hab dann panisch aufgelegt und einen Sprint zum Klo hingelegt...
Somit konnt ich es wenigstens noch putzen, aber die Situation war eindeutig...
Bei Freunden und in der Schule hätt ich nie kotzen können... meine größte Angst war nämlich wirklich immer, entdeckt zu werden, und während dem Kotzen in meinem Zimmer hab ich auch immer gelauscht, ob jemand in die nähe meines Zimmers kommt...
Und da ich mitten in der City wohne und da weit und breit kein Wald ist, fiel auch diese Möglichkeit aus... damals war ich echt sauer darüber und hab mir sogar schon überlegt, ob ich in der Nacht nicht eigentlich auch auf der Straße kotzen kann... aber das war mir dann glücklicherweise doch zu extrem.
Jetzt denk ich mir: Glück, dass ich nicht so viele Möglichkeiten hatte, sonst hätt ich es noch öfter getan...
Ich hätt zu meiner Bulimiezeit echt nie gedacht, dass es noch andere Leute gibt, die in Tüten kotzen... ich dachte, ich hab da was ganz Neues gefunden, und nie hätt ich gedacht, dass jemand außer mir auf diese Idee kommen könnte...
Dieser Thread ist echt Hammer
Ps. In der U-Bahn hatte ich vor allen Leuten auch mal einen Fressanfall, natürlich auch auf der Straße zwischen Supermarkt und zuhause...
Und einmal hatten ich und eine Freundin ein ziemlich arges Besäufnis... und nachher haben wir die U-Bahn (die voller Menschen war! Aber ich hab das alles nur noch so verschwommen mitgekriegt...) und das Bahnhofsklo vollgekotzt...
Das war´s für heute... mehr fällt mir nicht ein...
Also... hat gut getan, mal jemandem von dieser Vergangenheit zu erzählen... diese Einzelheiten weiß NIEMAND von mir...