Hey,

gestern habe ich, bevor ich ins Bett gehen wollte nochmal gekotzt und habe nicht daran gedacht, dass meine Mutter noch wach ist. Als ich grade mitten drin war, klopft es dann an die Badezimmertü (die war abgeschlossen). Meine Mutter fragte mich, ob es mir gut geht und ob ich gekotzt habe... Abstreiten konnte ich das ganze ja nicht mehr, das wäre total auffällig gewesen, aber dann ist mir grade rechtszeit noch eingefallen, dass wir Abends Fisch gegessen haben und ich konnte sagen, das es daher kommt. Sie hat es mir hoffentlich abgekauft.
Ich bin nur froh, dass ich noch eine gute Ausrede gefunden habe, aber das nächste mal pass ich besser auf!!

LG Christina

Hallo Ina-love,

hmm klar sowas erschreckt furchtbar. aber nehme das doch als Anlass mit deiner Mutter drüber zu sprechen?
Ich meine das macht dich doch nur kaputt und das vertrauensverhältnis zu deiner mutter auch
lg
fireball

Hallo Fireball,

Genau darüber hatte ich auch nachgedacht, aber dann wusste ich einfach, dass es eine schlechte Idee wäre!
Das Vertrauensverhältnis zu meiner Mutter, bzw zu meinen Eltern, existiert so gut wie gar nicht, also kann ich da auch nicht viel kaputt machen...
Vllt sag ich ihr es irgendwann mal, aber dafür muss ich erstmal einen wirklich guten Grund finden.

LG Christina

Bei mir kams damals auch durch sowas raus als mich mein Vater im Bad k* hörte. Da war ich so 14. Ich kann nicht sagen ob es wirklich gut ist wenn die Eltern davon wissen, aber ich finde persönlich dass man mindestens eine Vertrauensperson haben sollte der man sich anvertrauen kann und die einem in schlechten Phasen ein bisschen aufmuntert und über den Berg hilft. Meine Eltern waren da eher wenig Hilfe. Aber da muss man seine Eltern selbst einschätzen können.

Alles Gute!

P-F

Davor habe ich auch Angst, also, dass meine Eltern das ganze durch Zufall erfahren...
Wenn dann möchte ich es ihnen schon selber sagen, aber ich fürchte, dass es früher oder später sowieso rauskommt...

LG Christina

Und genau das ist mir damals auch passiert. Meine Mutter stand noch draußen im Flur und ich hab gedacht, sie wär in der Stube verschwunden. Hab mir natürlich nicht großartig Mühe gegeben, dass es so geräuscharm wie möglich ging ...naja, meine Mutter riss die Badtür auf, während mein Kopf über der Kloschüssel hing. Voll erwischt! Man, das war der peinlichste und erniedrigendste Augenblick meines Lebens

Ich wünsche das wirklich niemanden.

Oh Gott, das hört sich ja fuchtbar an!
Und wie hat sie dann reagiert, bzw. was hat sie gesagt?

Sie hat nur gemeint, dass sie es sich ja denken konnte und schloss die Badtür. Bin dann kurz darauf zu ihr hin und wir hatten ein Gespräch, wo viele Tränen flossen. Naja, so richtig verstehen konnte sie es nicht, warum ich mir das antue. Sie hat mich sogar allen Ernstes gefragt, ob es mir nicht schmeckt Dann hat sie gesagt, dass ich sofort damit aufhören soll, habs sogar ne Woche ertragen, weil sie mich permanent kontrolliert hat und sie dann wohl dachte, ich wäre geheilt Und somit war die Sache wahrscheinlich für sie erledigt. Ich begann dann natürlich heimlich wieder mit dem Fressen und K*, aber ich musste höllisch aufpassen nicht nochmal erwischt zu werden. Man, du glaubst gar nicht, wie "kreativ" man wird, um es zu verheimlichen. Echt freaky
Keine Ahnung, vielleicht wär damals alles anders verlaufen, wenn sie mehr Verständnis für diese Krankheit gehabt hätte, wenn sie sich mehr mit der ganzen Thematik auseinandergesetzt hätte, wenn sie mir mehr Zeit gegeben hätte. Wie soll man bitteschön eine Sucht über Nacht ablegen...

Das hört sich ja alles nicht so super an.
Ich denke, bei den meisten ist es einfach das Problem, dass sie einfach nichts oder nur falsches über die Krankheit wissen, wie deine Mutter zum Beispiel dachte, dass du nach 1 Woche "geheilt" bist...
Gehst du zur Therapie?

Ich habe hier im Forum auch schon gelesen, dass die Therapeuten auch mit den Elternteilen geredet haben, um denen das ganze auch zu erklären...
Hast du darüber mal nachgedacht?

LG Christina

Ich finde es auch sehr schwierig einzuschätzen, inwiefern die Eltern die richtigen Bezugspersonen sind.
Ich habe einerseits ein sehr gutes Verhältnis zu meiner Mom, aber bzgl. der Bulimie stoße ich da auf null Verständnis! Als sie mich vor etwa 2 Jahren erwischt hat, hat sie mich von draußen angebrüllt (ich war im Badezimmer), dass ich sofort die Tür aufmachen soll und dann hat sie mir mehrere gescheuert. Das hat sie noch nie vorher gemacht. Irgendwie hat mich das ein wenig traumatisiert, obwohl ich damals doch schon 21 war. Ist das möglich? Mh. Jedenfalls meinte sie dann auch, dass das nie wieder passieren dürfe. Also von mir wurde auch wie von dir, sternchen27, erwartet, es von heute auf morgen abzulegen.
Seitdem hab ich auch nicht mehr mit ihr darüber gesprochen, dass ich immer noch Bulimie habe.. oh man. Warum können manche Eltern nicht ein bisschen mehr Verständnis für die eigenen Kinder aufbringen??

Sorry, Ina_Love, das war jetzt wahrscheinlich wenig hilfreich. An und für sich kann ich dir auch nur raten: Hör auf dein Bauchgefühl! Falls es sich bei deinen Eltern eher weniger um tolerante und weltoffene Menschen handelt, würde ich da auch etwas vorsichtiger sein.

Hallo black_white,

das hört sich ja wirklich sehr schlimm an und das deine mum so unverständlich reagiert, obwohl ihr ein gutes Verhältnis habt, finde ich wirklich traurig.
Natürlich kannst du auch mit 21 Jahren noch ein Trauma bekommen, besonders wenn es um so eine Situation geht.
Wie ist denn mittlerweile das Verhältnis zu deiner Mutter, wenn ich fragen darf?

Eigentlich hat mir das schon viel geholfen, auch wenn es mich vllt nicht zur besten Lösung gebracht hat.
Ich habe mich dazu entschieden, meiner Mutter erstmal nichts zu erzählen. Vllt wird sie es irgendwann auch auf unfreiwillige Weise herausfinden...

LG Christina

Zu deiner Frage zurück: Nein, ich bin nicht in Therapie. Ich habe es niemanden erzählt, wahrscheinlich aus Scham Habe Angst, dass mir dasselbe geschieht, wie damals mir meiner Mutter. Ich bin übrigens schon 31, bin also schon lange nicht mehr bei meinen Eltern im Haus
Ich hoffe, wir haben dich mit unseren (leider) negativen Erfahrungen nicht verunsichert. Es kann durchaus möglich sein, dass deine Eltern da sensibler und verständnisvoller reagieren, aber das weißt natürlich nur du am besten
Ich kann dich aber gut verstehen, dass du ihnen vorerst von deiner ES nichts erzählen magst. Und falls sie doch einmal dahinter kommen sollten, hoffe ich, dass es dir anders ergeht, als mir.

Ja das kann ich gut verstehen, besonders jemand Fremdem (und das ist ein Therapeut nunmal) könnte ich mich niemals anvertrauen, für mich wäre das so, als würde ich das jemandem den ich das erste mal auf der Straße treffe erzähle und das ist etwas undenkbares. Ich weiß ja nicht wie du das siehst?!

Ist die Bulimie bei dir schlimmer oder besser geworden, als du bei deinen Eltern ausgezogen bist?
Ich habe nämlich ehrlich gesagt Angst, dass es schlimmer wird, wenn ich erstmal ausgezogen bin, weil ich dann nicht immer warten muss, bis ich mal alleine bin. Und als ich mal einen Tag ganz alleine war hab ich (hier darf man ja keine Angaben machen) sehr sehr oft gekotzt. Einfach weil ich mich nicht beeilen musste, mir keine Gedanken machen und ich dementsprechend auch viel gegessen hatte.

LG Christina

Es ist schlimmer geworden, die schlimmste Zeit war die meiner Ausbildung. Danach wurde es besser und mittlerweile gehts tagsüber auch wieder, bis auf die Abende

Wie ist es denn bei dir?

Was is denn bei dir an den Abenden?

Naja, es ist schwierig wegen meinen Eltern, ich kann eig nur wenn die weg sind...
Manchmal auch Abends, wenn die im Bett sind.

In den Ferien war das einfacher, da waren die meisteiens morgens Arbeiten und ich hatte öfter die Möglichkeit, aber jetzt wo die Ferien vorbei sind, ist es sehr schwer und ich nutz wirklich jede Möglichkeit aus, einfach aus Angst ich bekomm keine mehr...

LG Christina