Bald eine von euch?

#1
Hey Leute!
Im Moment läuft bei mir irgendwie nicht mehr so viel rund. Auf meine Familie konnte ich mich noch nie 100%ig verlassen, mit meinem Freund, mit dem ich eineinhalb Jahre zusammen war, habe ich vor einer Woche Schluss gemacht und meine Großmutter bezahlt die Sitzungen bei meinem Therapeuten nicht mehr.
So kam es dazu, dass ich mir vor 4 Tagen das erste Mal den Finger in den Hals gesteckt habe - und seitdem jeden Tag. Dazu muss man sagen, dass ich immer sehr schlank war und hübsch. Mir haben immer alle gesagt dass sie mich um meine schöne Figur beneiden und darauf war ich stolz. Im Winter vor 2 Jahren hatte ich Abends ständig noch richtig großen Hunger und ich nahm zu. Meine Mutter meinte, ich soll aufpassen, weil ich schon richtig zugenommen hätte und es nicht noch schlimmer werden lassen. Sowas hatte mir bisher noch nie jemand gesagt. Seitdem versuche ich abzunehmen, vergeblich natürlich. Ich kenne auch das nicht so von mir, denn was ich mir in den Kopf setze, schaffe ich für gewöhnlich auch. Aber irgendwas ist in meinem Kopf, das mir das Abnehmen verbietet, ich weiß es nicht.
Seitdem ich wieder solo bin, habe ich wieder **kg abgenommen, woran ich gerne anknüpfen würde. Immerhin sind es nur noch **kg, die ich gerne loswerden würde und das ist ja keine Utopie! Ich bin davon überzeugt, dass ich mit der Kotzerei nicht angefangen hätte, wenn die Bulimie nicht im Moment überall in meiner Umgebung wäre. Ein Mädchen aus meiner Jahrgangsstufe ist deswegen momentan in einer Klinik und im Pädagogikunterricht nehmen wir aktuell Essstörungen durch. Ich habe mich richtig für das Thema interessiert und auch privat im Internet gelesen und Videos geguckt und jetzt bin ich selbst so eine. Oder zumindest fast, wer weiß.
Meine Mutter wird mich nicht unterstützen, wieder gesund zu werden, wenn ich erst mal richtig in der Sucht drin bin, weil sie mich ja eh zu dick findet. Und wenn Mama das weiß, dann weiß es auch der Rest der Familie und die haben alle kein Verständnis für psychische Labilität. Meinen Freunden trau ich mich auch nicht was zu sagen, weil grade in der Schule noch die Bulimie von dem anderen Mädchen Thema ist und die würden mich bestimmt nur als weitere traurige Verrückte sehen, was ich eigentlich gar nicht bin. Eigentlich bin ich das blühende Leben und immer glücklich. Ich kann auch nicht sagen, dass ich im Moment unglücklich bin. Darum frage ich mich langsam selbst, ob ich mich einfach nur in die Bulimie reinsteiger, weil sie mich eben so interessiert und sie im Moment bei mir so allgegenwärtig ist.
Ich mache mir Sorgen um mich, weil ich im Grunde alleine bin. Wobei meine "Essstörung" nicht sonderlich ausgeprägt ist. Also wirkliche Fressanfälle habe ich nicht, ich esse halt morgens meistens ** und wenn ich dann aus der Schule komme, hab ich richtig Hunger. Dann esse ich meistens zu viel und muss dann kotzen.
Darum will ich einfach mal die Meinung von ein paar anderen Betroffenen hören, weil ich mich nicht traue, meinen Leuten was zu sagen. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen!
Liebe Grüße, JuliCa
Zuletzt geändert von joliana am Fr Aug 31, 2012 16:37, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Bald eine von euch?

#2
hallo JuliCa! du hast dich vor 4 tagen das erste mal erbrochen und heute bist du schon hier angemeldet - RESPEKT! ich habe jahre gebraucht, um zu erkennen und mir auch einzugestehen, dass ich ein problem habe. schön, dass du dir jetzt schon hilfe holen willst!

ich nehme an, du weißt durch deine recherchen schon sehr viel über die sucht und ihre körperlichen und psychischem folgen. ich schreibe es dir einfach nochmal, weil man es nicht oft genug hören kann: du bist bereits in die sucht hineingerutscht und auf dem besten weg, dir dein eigenes grab damit zu schaufeln. das klingt vielleicht krass, aber es ist die wahrheit - wenn man mal richtig tief drin ist, dann kommt man einfach nicht mehr so leicht wieder raus. du hast dich erst vor ein paar tagen das erste mal freiwillig übergeben und schon merkst du, wie die krankheit dich an sich gerissen hat. aber jetzt kannst du diesen teufelskreis noch viel viel einfacher unterbrechen als in ein paar wochen, monaten oder jahren! du weißt bestimmt, wo die bulimie enden kann... du zerstörst damit nicht nur deinen körper, sondern auch deine seele und dein ganzes leben und umfeld.

das mal vorweg... jedoch glaube ich, dass in dir schon länger eine essstörung keimt. du hast vor zwei jahren zugenommen und willst seitdem abnehmen - kann es sein, dass sich in deinem leben sehr viel genau um dieses thema dreht? das ist nämlich eines der symptome einer essstörung. und das erbrechen ist "nur" ein weiteres... und ein schritt in die essstörung bulimie. jedoch hast du schon länger probleme mit deiner figur, und das hat sich bestimmt in dir festgesetzt, sodass die ganzen bulimie-blogs, videos usw. auf fruchtbaren boden bei dir fielen... das schreibe ich nur, um dir klarzumachen, dass das erbrechen wahrscheinlcih nicht das einzige ist, das du ablegen musst, um diesen ganzen mist hinter dir zu lassen.

du freust dich, dass du endlich abgenommen hast, und möchtest weitermachen. zuerst mal musst du wissen: bulimie ist keine diät, im gegenteil! du verwirrst deinen körper durch das dauernde erbrechen ungemein, du kannst körperlich bedingte heißhungerattacken bekommen. außerdem kann es sein, dass du mit dem gedanken "ich kotze es ja sowieso wieder aus" oft mehr isst, als du willst. und du kannst mit der zeit eine große abhängigkeit vom essen entwickeln - du fühlst dich wohl, geborgen und sicher, wenn du isst (wenn du das nicht jetzt schon erlebst). das führt zu FAs solcher menge, dass du diese kalorien gar nicht mehr alle loswerden kannst, und du nimmst zu. bulimie und abnehmen gehören nicht zusammen!
außerdem - wenn du so weitermachst, wird dir dein jetziges traumgewicht nicht genug sein. es geht immer noch ein bisschen tiefer, es gibt immer den gedanken "aber wenn ich jetzt noch ein bisschen abnehme, habe ich noch ein wenig puffer, sollte ich wieder zunehmen". dass du, wenn du dein jetziges traumgewicht erreicht hast, hübscher, beliebter, toller, schlauer und glücklicher bist - das ist eine illusion. die *kg machen aus dir nicht einen anderen menschen. das muss jeder einmal verstehen, der eine essstörung hat, bei der es ums abnehmen geht... die zahl auf der waage sagt rein gar nichts über einen aus.

noch etwas ist mir aufgefallen - du schreibst, dass es dir eigentlich gut geht. das kenne ich gut... mir fehlt nichts im leben, aber trotzdem ist die krankheit noch sehr präsent bei mir. ich habe da aber etwas von therapiestunden gelesen. wegen was warst du denn in therapie?

ein erster praktischer rat von mir - frühstücke besser. wenn du ein ordentliches frühstück gegessen hast, fühlst du dich den vormittag über viel viel besser und die wahrscheinlichkeit, nach dem mittagessen in einen FA reinzurutschen, weil du gehungert hast, ist sehr viel kleiner. geregelte mahlzeiten helfen vielen bulimikern, wieder ein normales essverhalten zu erlangen! und dann kann ich dir nur noch raten, das erbrechen sein zu lassen, am besten gleich morgen. es wird dir schwer fallen, du wirst es merken - aber das zeigt dann nur, wie schnell du in die klauen einer sucht geraten kannst. und du willst doch nicht von der bulimie abhängig sein, sondern dein leben selbst bestimmen können! du kannst das viel schneller wieder erreichen als leute wie ich, die schon jahrelang an der krankheit zu kämpfen haben...

Re: Bald eine von euch?

#3
Liebe joliana!
Danke für die rasche Antwort und deine detailierte Stellungnahme.
Angemeldet habe ich mich so früh, weil ich eben ein bisschen Ahnung von Bulimie habe und sie mir kein völlig neues Thema ist. Im Nachhinein glaube ich sogar, dass ich schon mal Bulimie hatte, aber damals war ich 13 und ich habe NIE gedacht, "oh mein Gott, du bist krank" weil ich das zu dem Zeitpunkt krass auf meine stressige Situation geschoben habe. Da waren grade meine Eltern in der Trennungsphase und ich war das erste mal verliebt, aber eben so RICHTIG. Ich habe damals wochen- oder monatelang jeden Morgen mein Frühstück wieder ausgebrochen, weil ich es einfach nicht drinbehalten konnte, weil mein Magen derart unruhig war. Ich musste also gar nicht nachhelfen. Aber wie gesagt, ich habe mir die Frage, ob das schon Bulimie war, erst vor ein paar Wochen gestellt. Was meinst du?
Und mit deiner Aussage, dass ich frühzeitig wieder da raus komme, hast du natürlich Recht, das weiß ich. Ich muss nur rausfinden, wie es mir in meinem Alltag am leichtesten fällt, mein Essen zu koordinieren. Aber nicht nur damit hast du Recht. In meinem Leben dreht sich tatsächlich sehr viel ums Essen. Das fing alles mit der Kritik meiner Mama an. Allerdings kann man nicht sagen dass ich wirklich "Probleme mit meiner Figur" habe, wie du dich ausgedrückt hast. Es stimmt zwar schon, dass sie für mich persönlich ein Problem darstellt, aber gesundheitlich und objektiv liegt sie mit einem BMI von edit oder so ja im Normalbereich.
Meinst du, dass ich aufhören sollte, mich mit der Bulimie zu beschäftigen? Ich habe mich auch deshalb so über dieses Krankheitsbild informiert, weil ich evtl gerne später mit Essgestörten arbeiten würde, ich habe nämlich vor, Soziale Arbeit zu studieren.
Dass Bulimie keine Diät ist, weiß ich. Ich bin ja auch gar nicht so an das Kotzen rangegangen. Nicht bewusst zumindest. Ich wollte durchs Kotzen ja nur erreichen, dass meine Arbeit der letzten Tage, Wochen, Monate nicht umsonst ist. Kotzen ist ja nicht die primäre Diät. Trotzdem weiß ich natürlich, dass Bulimie nicht bedeutet, dass man dann zwingend dünn wird.
In Therapie war ich, weil mein Freund mich dazu gebracht hat, obwohl ich mich im Grunde freiwillig bei dem Therapeuten gemeldet habe. Ich hatte einfach schreckliche Probleme mit meiner Familie und keine Bezugsperson, die der ganzen Sache neutral gegenüber stand. Ich habe mich gefühlt wie im Käfig und außerdem hatte ich nie die Gelegenheit, die Trennung meiner Eltern und meine 1. große Liebe richtig zu verarbeiten. Ich weiß, das hört sich alles so an, als wären es die Probleme eines Teenager-Mädchens, aber im Grunde wurde immer von mir verlangt, dass ich erwachsen mit ihnen umgehe, was ich alleine und ohne jede Hilfe einfach mit 13 noch nicht konnte.
Deinen Rat mit dem besseren Frühstück werde ich mir auf jeden Fall zu Herzen nehmen. Ich hatte nur immer Angst, dass ich dann den restlichen Tag hungern muss, weil ich meine edit ckal schon morgens verpulvert habe.
Vielen Dank für deine Hilfe,
JuliCa



edit von equilibre: bitte keine zahlenangaben bezueglich bmi und kcal, sind in diesem forum nicht erlaubt
Zuletzt geändert von equilibre am Fr Aug 31, 2012 20:47, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Bald eine von euch?

#4
hört sich für mich schon recht komplex an...
du sagst:
Allerdings kann man nicht sagen dass ich wirklich "Probleme mit meiner Figur" habe, wie du dich ausgedrückt hast. Es stimmt zwar schon, dass sie für mich persönlich ein Problem darstellt, aber gesundheitlich und objektiv liegt sie mit einem BMI von edit oder so ja im Normalbereich.
für dich ist es ein problem....
ich habe auch (undwahrscheinlich schon immer ... ) eine bmi im normal bereich...
aber du sagst ja auch das du weniger wiegen möchtest... ich frag mich ob das immer noch im normal bereich wäre...
abgesehen davon bringen diäten einfach nichts... weil man sich dabei immer was verbietet... verbote ziehen an... und irgendwann kann man nicht mehr wieder stehen.
Dass Bulimie keine Diät ist, weiß ich. Ich bin ja auch gar nicht so an das Kotzen rangegangen. Nicht bewusst zumindest. Ich wollte durchs Kotzen ja nur erreichen, dass meine Arbeit der letzten Tage, Wochen, Monate nicht umsonst ist. Kotzen ist ja nicht die primäre Diät. Trotzdem weiß ich natürlich, dass Bulimie nicht bedeutet, dass man dann zwingend dünn wird.
also hast du dich schon übergeben um die kcal nicht mehr in dir zu haben.....

der körper holt sich das was er will und braucht....
kotzen macht nur das man immer wieder heißhunger bekommt... dabei gehen so viele wichtige stoffe flöten... die der körper bräuchte... sowie flüssigkeit.



und zu dem als kind ob das bulimie war oder nicht... ist irgendwie grenzwertig.. also für mich klingt es nicht so als hättest du da unmengen in dich reingestopft... sondern hättest dich "nur" übergeben weil durch den stress dein magen zu unruhig war.. und nichts behalten wollte.... ich denk das ist schon eher was anderes als bulimie.....
aber ich finde das nicht so relevant..
wichtiger finde ich das es gerade klar ist dass du nicht unbeding gesund mit deinem körper umgehst.
ich bin gut so wie ich bin. egal was andere sagen oder denken. ich bin richtig!

1 1/2 jahre clean! (5.10.14)

Re: Bald eine von euch?

#5
also, ich persönlich habe noch nie mein essen erbrochen, ohne dass ich es wirklich wollte (außer natürlich, mir war wirklich übel oder ähnliches). aber es kann gut sein, dass du schon mit 13 anwandlungen in diese richtung hattest, die sich dann auch auf dein essverhalten ausgewirkt haben.

du weißt objektiv, dass du normalgewichtig bist. aber empfindst du das denn so? du hast geschrieben, dass du seit 2 jahren abnehmen wolltest, es aber nie geschafft hast, bis du liebeskummer bekamst und dadurch abnahmst. hat dir das nicht eine große befriedigung verschafft, und warst du nicht vorher dauernd damit beschäftigt? wenn nicht, ist das gut, denn das heißt, dass deine schlechte einstellung zum thema figur und essen noch nicht so weit zurückreicht. es ist nur wichtig, dass du ehrlich zu dir bist - es gibt einen unterschied zwischen "gern mal ein *kg verlieren wollen" und dem unbedingten willen, dünner zu werden, den man dann auch mit "beliebter, glücklicher, usw" werden verbindet. und du schreibst, dass du durch das kotzen etwas "erreichen" wolltest. bitte nimm mir das nicht übel, aber kein mensch, der nicht in dieser richtung vorbelastet ist, kotzt aus berechnung sein essen wieder aus. das erbrechen ist ein vorgang, das dem körper und der psyche eines normalen menschen sehr stark widerspricht!

es spricht natürlich nichts dagegen, dass du später mit essgestörten arbeitest. aber dafür musst du natürlich zuerst selbst eine gesunde einstellung zu deiner figur und deinem essverhalten wiederfinden. du musst deinen späteren patienten ein gesundes leben vorleben können!
zum thema deiner therapie kann ich leider nicht so viel sagen, weil ich in dem bereich nicht so bewandert bin - ich möchte dir aber sagen, dass ich nicht glaube, dass du "nur kleinmädchenprobleme" hast. du bist gerade dabei, eine essstörung zu entwickeln - und die entsteht meist nicht einfach so. die erste große liebe - das mag für viele dumm und kindisch klingen, aber ich kann gut verstehen, dass du das noch mit dir herumträgst und dass das vielleicht mitursache für deine jetzigen probleme ist. so etwas sollte man nicht unter den tisch kehren! gibt es irgendeine möglichkeit für dich, die therapie weiterzuführen und vielleicht auch auf deine essensprobleme auszudehnen?

ich habe ja deine kalorienangaben nicht gelesen... aber wenn du davon redest, dass du mit dem frühstück irgendwelche kalorien "verpulverst", dann schließe ich daraus, dass du insgesamt zu wenig isst. du musst, fürchte ich, eine entscheidung treffen. möchtest du weiter abnehmen, oder möchtest du ein gesundes essverhalten lernen und das erbrechen sein lassen? ich darf hier keine kalorienangaben schreiben, aber ich bin mir sicher, du weißt, wieviel dein körper eigentlich benötigt und wieviel du ihm im gegensatz dazu gibst. ich habe jahrelang - selbst als ich schon gegen die bulimie kämpfen wollte - zu wenig gegessen, weil ich dachte, mein körper sei anders als alle anderen und ich dürfte mir nicht "zu viel" erlauben. aber das stimmt nicht! dein körper braucht die energie. und nur wenn er genug bekommt, kann er auch genug leisten, und du wirst merken, dass deine fressattacken weniger werden bzw. der fressdruck nicht mehr so groß ist! die körperlichen ursachen sind natürlich nur ein teil der gründe für FAs. aber gesunde und ausgewogene ernährung hilft auf jeden fall sehr viel!

Re: Bald eine von euch?

#6
Ich weiß, dass ich normalgewichtig bin und empfinde das auch so. Aber es ist eben nicht mehr so perfekt wie früher und das strebe ich im Moment auch wieder an. Ich bin ganz fest davon überzeugt, dass ich nicht 100%-ig mit mir zufrieden sein kann, wenn ich das nicht schaffe. Auch, weil ich mir das jetzt in den Kopf gesetzt habe und mir selbst beweisen will, dass ich das schaffen kann.
Und du sprichst von Befriedigung... das stimmt! Jeden Tag, wenn ich auf die Waage gehe und sehe, dass es weniger ist, als am Vortag, freue ich mich unheimlich. Wenn es dagegen mehr ist, fängt der Tag direkt schon mies an und ich traue mich kaum zu frühstücken, obwohl ich weiß, ich muss. Auch wenn ich durch Liebeskummer oder Krankheiten abnehme, macht mich das zufriedener. Außerdem weiß ich dann, dass ich eine Ausrede gegenüber meiner Mama habe, dass ich nicht essen muss. Aus all diesen Gründen würde ich auf jeden Fall sagen, dass ich unbedingt abnehmen will. Ich weiß einfach, dass mich das Thema dann nicht mehr quält, weil ich geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe. Aus diesem Grund verbinde ich das Abnehmen auf jeden Fall mit glücklicher sein. Beliebter weiß ich nicht. Wenn ich auf diversen Internetseiten Fotos von Frauen sehe, die so aussehen wie ich oder höchstens ein bisschen dünner sind, und ich lese dann Kommentare darunter wie "Gebt der mal was zu Essen" oder "Nur Hunde spielen mit Knochen", weiß ich auf jeden Fall, dass viele Menschen eben nicht das perfekt Schlanke bevorzugen. Ich tu das aber.
Im Moment bin ich dabei, durchzubekommen, dass meine Therapie von der Krankenkasse übernommen wird. Allerdings tut sich irgendwie nichts, obwohl mein Therapeut gesagt hat, er kümmert sich. Mit dem ist das so wie so so eine Sache... Er wollte am Anfang immer, dass ich Sitzungen nehme, und die sind ja nun mal wirklich immer nicht billig, mit dem Argument, dass meine Oma deswegen ja keine Schnitte weniger essen müsste und wir würden das von der Krankenkasse eh wieder zurückbekommen. Ich denke der hat mich übers Ohr gehauen. Ich will das natürlich niemandem zu Unrecht unterstellen, aber meine Familie hat es mir prophezeiht und das ist jetzt wohl die Bestätigung. Meine Oma hat sehr viel Geld bezahlt und bekommt es jetzt wahrscheinlich nicht zurück. Darum will ich sie auch um keine weiteren Stunden beten.
Einfach sagen, dass ich nicht weiter abnehmen möchte, kann ich nicht. Ich versuche das Erbrechen aber trotzdem sein zu lassen. Gestern hat es geklappt, heute nicht. Aber ich habe einfach mal Vertrauen in mich und hoffe, dass ich mir diese Anwandlungen der Bulimie mit Willenskraft wieder abgewöhnen kann.

Re: Bald eine von euch?

#7
JuliCa hat geschrieben:Aus all diesen Gründen würde ich auf jeden Fall sagen, dass ich unbedingt abnehmen will. Ich weiß einfach, dass mich das Thema dann nicht mehr quält, weil ich geschafft habe, was ich mir vorgenommen habe.
und ich sage dir: aus all diesen gründen würde ich auf jeden fall sagen, dass du bereits essgestört bist und hilfe brauchst. und ich weiß, du denkst, dass das nicht auf dich zutrifft - aber es gibt 100000 geschichten von mädchen, die abnehmen wollten und denen ihr angebliches traumgewicht am ende trotzdem nicht gereicht hat. denn ihr leben hat sich damit nicht maßgeblich verbessert. vielleicht ist dann der punkt "schlanker werden" weg, aber als nächstes kommen probleme mit dem normalen essen, man hat inzwischen vielleicht eine sportsucht entwickelt oder bulimie... es ist damit einfach nicht getan.

du kannst dir die fressattacken und das erbrechen vielleicht mit willenskraft "abgewöhnen" - aber der teil von dir, der krank ist, der wird davon nicht verschwinden. du hast deinen thread "Bald eine von euch?" genannt - auch wenn du das noch nicht so siehst, du bist bereits eine von uns. ich denke, es dauert einfach noch, bis du das erkennen kannst. aber bis dahin, schau dich hier im forum um, ich bin sicher, du findest viel wertvolle hilfe. allerdings nicht beim abnehmen, denn das unterstützen wir nicht.
Zuletzt geändert von joliana am So Sep 02, 2012 16:24, insgesamt 2-mal geändert.