Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#1
Hallo zusammen,

mein Freund ist eine woche in einem Surfcamp auf Fuerteventura. Alleine, aber anscheinend hat er doch schon so einige Freundschaften mit anderen Frauen aufgebaut (siehe Facebook).

Wir haben keinen Kontakt, kann ihn also auch nicht fragen, nur eine sms pro Tag mit 'Hallo, wünsch einen guten tag.'

Ich weiß mittlerweile, dass es irgendein Trauma von früher auslöst, wenn ER (aber auch nur er, bei meinem Ex oder meinen Eltern war / ist es nicht so), weg ist. Nicht zu Hause. Letztens war er ein paar Tage weg, Seminar, nur wenige Stunden von hier, aber wieder hatte ich nicht die Möglichkeit ihn so wirklich zu erreichen. Das ist eine Gemeinsamkeit, die da ist, wenn ich mich so elend fühle, also wirklich elend. Jetzt ist es etwas besser und ich denke, es liegt daran, dass er alleine da ist, nicht mit irgendwelchen Leuten zusammen, die er mag. Das soll heißen, dass es mir wohl besonders weh tut, wenn er weg ist udn Spass hat, ohne mih, weil dann die Angst hochkommt: Er braucht mich nicht, er hat Spass ohne mich...vllt verlässt er mich. Zudem bin ich jetzt auch eifersüchtig. Wenn ich mir vorstelle: Sommer, Sonne, Strand, Surfer und schöne Frauen, Alkohol, abends feiern gehen...er dazwischen als gut Aussehender, der eigentlich immer gut ankommt...es tut höllisch weh. Ich kann mich kaum konzentrieren...

Mit rationalen Argumenten kann ich nichts auslösen. Ich kann mir nicht sagen: Er geht nicht fremd oder er liebt dich doch (da bin ich mir eh immer so unsicher etc.) oder "Wenn er fremd geht, hast du einen Grund dich zu trennen." Oder auch "Er ist doch bald wieder da und man hat nun mal Spass auf so einer Sonneninsel. Du vielleicht auch..."

Kann nimmer mehr...würde mich vom B** stürzen, wenn ich wüsste, dieses Gefühl hört nie auf. Ja, ich weiß, es tut es. Nur ich sage es so, damit ihr wisst, ich kann nicht mehr und will, dass es weg geht, erträglicher wird. Ich muss doch lernen...bald Klausur.

LG
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#2

Schlafquala hat geschrieben:Das soll heißen, dass es mir wohl besonders weh tut, wenn er weg ist udn Spass hat, ohne mih, weil dann die Angst hochkommt: Er braucht mich nicht, er hat Spass ohne mich...
das kommt mir bekannt vor. meine erste beziehung war ziemlich desaströs, und diese gedanken meinerseits haben auch immer eine rolle gespielt. ich konnte es nicht ertragen, wenn er ohne mich spaß hatte. das ging so weit, dass ich wütend wurde, wenn er beim weg gehen trinken durfte und ich nicht. (oder noch schlimmer: wenn er trinken durfte und ich nicht dabei war.!) ehrlich gesagt glaube ich, dass ich diese gedanken heute noch mit meinem jetzigen freund ab und zu hätte, wenn der ein wenig ausgehfreudiger wäre. aber mit ihm komme ich kaum in diese situationen und bin außerdem selbst inzwischen unabhängiger, unternehme also auch viel ohne ihn und das ist für uns beide in ordnung.

wärst du nicht hier im bulimieforum, würde ich dir raten, dir hilfe zu holen bei diesem problem. aber du schreibst ja gerade hier, weil du selber weißt, dass das mehr als die normale eifersucht ist, was du da empfindest. leider weiß ich auch nicht so genau, was man da tun kann... bei mir hatten diese gefühle damals viel mit meiner persönlichen situation zu tun, die sehr stressig und oft deprimierend war. außerdem damit, dass wir nie zusammengepasst hatten und ich ihn zwar sehr geliebt habe, aber schon dauernd gespürt habe, dass wir eigentllich keine zukunft haben. und natürlich damit, dass er kaum gefühle zeigen konnte und ich mich dadurch immer noch mehr ausgeschlossen und nicht geliebt fühlte. kurzum, wie gesagt, diese beziehung war desaströs. aber so war es nur bei mir - ich kenne eure beziehung nicht, ich weiß nicht, inwiefern sowas bei dir auch zutrifft...
Zuletzt geändert von joliana am Do Jul 26, 2012 6:42, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#3
Hallo Joliana,

ja, so ein wenig erkenn ich mich in deiner desaströsen beziehung wieder. Allerdings sehe ich eine und auch diese Beziehung als eine Art Lernaufgabe. Ich lerne, damit umzugehen, dass er nicht emotional ist, das nicht zeigen kann, dass er wenig Tiefgang hat und über Probleme nicht nachdenkt. Ich habe einige Probleme damit, da ich so ganz anders bin.

Ich fühle mich auch nicht geliebt, immerhin aber schon etwas mehr in letzter Zeit, weil wir da wieder etwas mehr Zeit miteinander verbracht haben. Aber immer, wenn wir wenig Kontakt haben, ist es so, als sei ich eine und nicht seine Freundin. Er kann sich verbal nicht ausdrücken, was Gefühle anbetrifft. Er zeigt es mir auf andere Art und Weise, dass er mich liebt. Zumindest muss ich das glauben, denn für mich geht vieles über das Verbale bzw. ohne liebe Worte nützt alles andere eigentlich wenig. Naja, das kurz zu unseren Problemen.

Wie gesagt, ich weiß nicht genau, was da in mir abgeht, warum es so schrecklich weh tut, was da eigentlich ist.

Wohl Eifersucht, dass er Spass hat und ich denke, ich könnte das nicht. Warum ich so denke? Ich habe Angst vor sozialen Situationen, nicht unbedingt Angst, nicht gut anzukommen, nein, Angst davor, mich bei solchen Treffen zu quälen, zu langweilen. Zu oft hatte ich das, dass ich es langweilig fand, dieses oberflächliche Blabla, dass mir die Zeit nicht schnell genug rumging und dass ich mich dadurch auch wie ein Außenseiter, eine komische Person vorkam und immer noch vorkomme, dass ich doch an den normalsten Dingen keinen Spass habe und er kann das alles. Fü ihn ist immer alles easy. Gut, ich merke, wie jetzt auch Wut und Traurigkeit hochkommt, also wird das wohl ein wichtiger Punkt sein.

So ähnlich wie du es mit dem Alkohol und ausgehen beschrieben hast. ich denke auch, dass es besser werden könnte, wenn ich mehr mach, aber dazu müsste ich mich überwinden und auch herausfinden, was ich mag...bin dabei, aber geht nur langsam, mir mal wieder zu langsam...wenn ich mich so schlecht fühle, ungeliebt, verlassen, UNWICHTIG (sehr wichtig hier), dann kommen auch wieder all die Selbstzweifel, ich fang an, mich fertig zu machen, was ich noch nicht geschafft habe, mein scheiß Essverhalten, mein soziales Problem...dann kommt eine ganze Menge Selbsthass hoch und dann auch noch die Wut (total unsinnig und auch nicht fair), dass er mir das antut..ich weiß, tut er nicht, aber trotzdem..er ist Auslöser...

Es tut mir richtig weh, wenn ich im facebook lese, dass er schon wieder Freunde hat, nur Frauen...diese Vorstellungen...scheiß kerl, echt...sorry, anders kann ich gerade nicht...fährt der einfach alleine...sollte ich ihm gönnen, aber mir gehts scheiße dabei, richtig schlecht...ich quäle mich und er wird es nie nachempfinden können, was ich durchmache und mitmache für unsere Beziehung. Das denke ich mir sowieso so oft: Was alles mache ich mit, für uns!? Mein innerer Kritiker haut jetzt rein: Selbst Schuld, wärste normal, nicht so sensibel, nicht so wie du bist, kämste besser mit allem klar: seiner nicht vorhandenen Empathie, seiner Lockerheit, seiner anderen Sprache der Liebe...seiner Gefühlslosigkeit....Ergo: Du bist Schuld, du musst dich ändern, du kannst ihn nicht ändern (richtig!), du bist falsch und schwierig, anstrengedn, unnormal, krank, weniger wert....

Er sieht es nicht, was ich mitmache. Er versteht mich nicht und fühlen tut er sowieso nichts

Sorry, musste mal raus...würde mich sehr freuen, du antwortest noc mal...

LG
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#4
die "lernaufgabe beziehung" - das ist so ein thema. ich stimme dir in dem sinne zu, dass man an jeder beziehung wächst und dass man fehler machen muss, um weiterzukommen... eine freundin von mir hat das tatsächlich durchgemacht: in ihren ersten freund war sie verliebt, aber sonst hat wirklich gar nichts gepasst. mit dem zweiten konnte sie sehr gut reden, aber er passte vom charakter her nicht zu ihr und sie hatten keine gemeinsame zukunft. mit dem dritten war sie sehr glücklich, aber eine gemeinsame zukunft kam auch hier nicht in frage. und jetzt ist sie mit einem mann zusammen, bei dem wirklich alles stimmt (wobei sie auch hier ihre erfahrungen gemacht und sich verändert hat). und natürlich hat sie bei jeder beziehung auch viel mehr über sich gelernt, sonst wäre sie immer noch bei ihrem ersten freund und hätte nicht gelernt, dass sie mit ihm nicht glücklich werden kann. die frage ist aber natürlich immer, bis zu welchem punkt man das mitmacht - und wann man erkennen muss: okay, dieser mann passt einfach nicht zu mir, wir können uns beide nicht so weiterentwickeln oder verändern, dass beide glücklich werden.

ich kann natürlich von außen schlecht beurteilen, wie das bei euch aussieht, aber ein bisschen hört es sich schon danach an, als wärt ihr ganz verschiedene menschen. natürlich ist es schwer, mit jemandem zusammen zu sein, der psychische probleme hat. aber vielleicht müsstest du dich dann erst einmal auf die bewältigung dieser probleme konzentrieren. und auch deine probleme haben nur bis zu einem gewissen grad damit zu tun, dass er vielleicht einfach nicht der mensch ist, den du dir als partner wünschst... und dadurch wirst du in die zweifel und traurigkeit gestürzt, in der du dich jetzt befindest.

all die sachen, die du angesprochen hast - deine angst vor sozialen situationen, dein mangelndes selbstbewusstsein oder sogar selbthass, deine krankheit - , die sind deine probleme und um die musst du dich kümmern. du hast ja schon geschrieben, dass du dich besonders um dein soziales problem kümmern willst, und das ist gut so. ich sage nicht "das ist deine sache, du hast die schuld", denn die hast du nicht. ich will nur damit ausdrücken, dass das mit ihm weitgehend nichts zu tun hat (soweit ich das beurteilen kann). da kann er dich nur unterstützen, soweit er kann, er kann dir jedoch nicht helfen. deine vorwürfe an ihn sind teilweise berechtigt - aber teilweise eben auch nicht... weil auch er nur ein mensch ist, der auf seine weise die beziehung führt. damit meine ich NICHT, dass du an irgendetwas selbst schuld wärst. das ist es nicht! ich denke nur - er kann sich auch nicht für dich verstellen und ändern, was er ist. das muss mit der zeit und von selbst passieren. und wenn es nicht geht, dann ist er eben einfach nicht der richtige partner für dich... auch wenn so etwas schwer einzusehen ist.

ich bin der meinung, dass du dir überlegen solltest, was dir das alles wert ist. frag dich ganz nüchtern: was bringt mir diese beziehung? wieviel liebe, geborgenheit und glück gewinnst du dadurch, und wieviel trauer, enttäuschung und wut kommt dazu? in jeder beziehung gibt es streitsituationen und momente, in denen man unfassbar wütend ist und sich fragt, wieso der partner jetzt nicht so reagiert und nicht so für einen da ist, wie man es möchte. aber diese momente sollten selten sein, und bei dir hört es sich ein bisschen so an, als würdest du bei dieser beziehung "auf null" herauskommen. das klingt sehr rational und kalt, so meine ich es aber gar nicht. es soll nur ein bisschen helfen, dass du den blick auf das ganze wiederbekommst und dir überlegst, ob du wirklich eine beziehung führen willst, in der du dich nicht gut fühlst - und das ist doch der ultimative sinn jeder beziehung...
Zuletzt geändert von joliana am Mi Jul 25, 2012 11:09, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#5
Hallo Joliana,

danke für deine ausführliche Antwort.
joliana hat geschrieben:die frage ist aber natürlich immer, bis zu welchem punkt man das mitmacht - und wann man erkennen muss: okay, dieser mann passt einfach nicht zu mir, wir können uns beide nicht so weiterentwickeln oder verändern, dass beide glücklich werden.
Das frage ich mich auch immer genau dann, wenn ich mich in der Beziehung nicht wohl fühle, nicht geliebt, wenn er mich verletzt hat, wenn ich merke, er ist so gar nicht tiefgründig und emotional. Das kommt besonders häufig vor, wenn wir nur telefonischen Kontakt haben, also uns nicht sehen, was unter der Woche so ist und auch so bleiben wird. Außer man zieht irgendwann zusammen, was ich mir jetzt noch nicht vorstellen kann. Ich kann also auf die Frage antworten: Das Plus überwiegt das Minus in Zeiten, wo wir uns sehen, auch wenn es da manchmal schwierig ist. Ich sage mir dann IMMER: Es liegt an mir. ich bin verkehrt. Ich brauche zu viel, zB tiefgründigere Gespräche. Er ist so nicht und wird es auch niemals werden. Gibt es überhaupt Männer, mit denen ich mich wohlfühlen werde, verstanden? Als Antwort darauf: Nein, ich bleibe ja immer krank (ich weiß vom Kopf her, dass ich es schaffen kann und in Zeiten der Hoffnung fühle ich das auch!). Da will mich eh keiner und ich kann froh sein, jemanden zu haben, der mich endlich mal akzeptiert und meinen Glauben in die Gesundung stärkt. Zudem bin ich es, die sich ändern muss, einen passenden gibt es nicht. Ich bin falsch! Eine Grundüberzeugung von mir, an der ich sehr stark noch arbeiten muss!
joliana hat geschrieben: ich kann natürlich von außen schlecht beurteilen, wie das bei euch aussieht, aber ein bisschen hört es sich schon danach an, als wärt ihr ganz verschiedene menschen. natürlich ist es schwer, mit jemandem zusammen zu sein, der psychische probleme hat. aber vielleicht müsstest du dich dann erst einmal auf die bewältigung dieser probleme konzentrieren. und auch deine probleme haben nur bis zu einem gewissen grad damit zu tun, dass er vielleicht einfach nicht der mensch ist, den du dir als partner wünschst... und dadurch wirst du in die zweifel und traurigkeit gestürzt, in der du dich jetzt befindest.
Willst du damit sagen, dass ich diese Probleme mit ihm vielleicht auch hätte, wäre ich nicht krank? Also dass ich das alles, dieses Aufgefangen werden wollen, gehalten werden wollen, Nähe, auch durch Worte, Verständnis und Tiefgründigkeit auch alles so vermissen würde, wäre ich gesund? Ich denke immer und mach mich damit fertig, dass ich bestimmt nicht so ätzend wäre, wenn ich gesund wäre. Nicht so ekelhaft bedürftig, schwach, ja fraulich irgendwo..emotional auch sehr instabil, impulsiv...
joliana hat geschrieben:all die sachen, die du angesprochen hast - deine angst vor sozialen situationen, dein mangelndes selbstbewusstsein oder sogar selbthass, deine krankheit - , die sind deine probleme und um die musst du dich kümmern. du hast ja schon geschrieben, dass du dich besonders um dein soziales problem kümmern willst, und das ist gut so. ich sage nicht "das ist deine sache, du hast die schuld", denn die hast du nicht. ich will nur damit ausdrücken, dass das mit ihm weitgehend nichts zu tun hat (soweit ich das beurteilen kann). da kann er dich nur unterstützen, soweit er kann, er kann dir jedoch nicht helfen.
Das weiß ich udn sehe ich absolut genauso. Und handle auch danach. Ich mache IHM keine Vorwürfe, nur hier im Forum schrei ich meine Gefühle raus. Gleichzeitig verurteile ich mich aber dafür, dass ich solche Probleme damit habe.
joliana hat geschrieben: deine vorwürfe an ihn sind teilweise berechtigt - aber teilweise eben auch nicht...
was könnte denn berechtigt sein? Er ist nun mal so. Aber manchmal denke ich auch, warum geht er nicht noch ein paar Schrittchen auf mich zu. Wieviel mache ich mit, mit ihm? Nur dann revidiere ich das wieder (Ich bin ja die, die falsch ist und wenn ich normal wäre, hätte ich keine Probleme mit ihm), Wut wandelt sich in Schuldgefühl, und leider auch Selbsthass.

Danke dir, dass du so auf mich eingehst. Das ist toll und vermiss ich


LG
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#6
Liebe Schlafquala,

ich wollte mich da kurz mal dazu mischen, wenn das okay ist :) Ich habe nämlich das Gefühl, das, was du geschrieben hast, könnte auch gut von mir geschrieben worden sein :shock: Zwar ist mein Freund noch mal anders als deiner, aber auch ich reagiere VÖLLIG über und bin unverhältnismäßig getroffen, wenn er sich länger nicht gemeldet hat, er weggeht, Freunde auf Facebook dazukommen usw. (scheiß Facebook sowieso, aber gut, das ist ein anderes Thema).

Ich merke in diesen Momenten, in denen sich meine Gefühle das dollste Kopfkino zusammen basteln, zwar schon, dass meine Gefühle und Reaktionen jetzt super überzogen sind, aber dennoch kann ich mich einfach nicht dagegen wehren. Ich breche in riesige Weinkrämpfe aus, mein Innerstes tut einfach nur weh und ich würde meinen Freund am liebsten alle paar Minuten anrufen. Ich weiß gar nicht mal, warum. Um ihn zu kontrollieren? Um zu hören, was er macht? Um "endlich" einen Grund zu finden, um mich in meiner Theorie bestätigt zu sehen, dass es sowieso nur eine Frage der Zeit ist, bis er mich verlässt. So von wegen "Jetzt erlöse mich doch endlich und mach genau das Furchtbare, was ich mir hier ausmale, damit ich endlich weiß, dass es vorbei ist". Wie bescheuert ist das eigentlich?!

Ich weiß nicht, ob du solche Gedanken auch machmal hast, aber bei mir ist das schon oft so (leider). Ich weiß allerdings auch nicht genau, woran das liegt.. Ist es der Selbsthass? Die fehlende Zuversicht ins Leben? Dass ich sowieso niemals erfolgreich, geschweige denn glücklich sein werde? Ich KANN mir einfach NICHT vorstellen, dass ich jemals einen Partner haben werde, der für immer bei mir bleiben würde. Bei mir?! Niemals! Ich bin so anstrengend, emotional, ja, wie du schon geschrieben hast, "weiblich", schwach und bedürftig! Und das, obwohl ich früher gar nicht so war (glaube ich jedenfalls). Ich war vor meinem jetzigen Freund 6 Jahre single und habe mich da eher stark gefühlt, so von wegen "Ich brauch keinen Mann, ich bin von niemandem (emotional) abhängig, ich bereise die Welt, boah wie furchtbar sind diese Mädels, die jetzt schon in Gedanken Häuschen bauen etc.". Und zack! Lern ich meinen Freund kennen und dreh mich quasi um 180 Grad.

Bist du auch so emotional abhängig von deinem Freund? Ich bin mittlerweile zu dem Schluss gekommen, dass mir da wirklich nur ein sicheres und schönes soziales Umfeld hilft. Freunde, die wirklich Freund sind, und eine Familie, in der ich mich richtig wohl fühle. Leider bin ich noch längst nicht soweit, aber ich arbeite auf jeden Fall daran! Weißt du denn, woran deine Angst vor Treffen mit anderen Menschen liegt? Ich meine, die Langeweile oder das Gefühl, dass man nicht richtig verstanden wird, kenne ich auch sehr gut. Aber liegt da vielleicht noch mehr dahinter?

Leider kann ich dir auch keinen richtigen Rat geben :? Ich denke auf jeden Fall, dass der Weg raus aus dieser Spirale nur mit genügend Selbstbewusstsein und allgemeiner Zufriedenheit mit seinem Leben möglich ist. Leichter gesagt als getan!!!!!!! Aber wenn man mit seinem Beruf bzw. zukünftigem Beruf im Reinen ist und sich damit identifizieren kann und eben auch ein stabiles soziales Umfeld hat, ist das denke ich schon sehr viel wert.


Mhhh.. sorry, falls der Text jetzt etwas zusammenhangslos wurde. Was ich eigentlich nur sagen wollte, ist: Ich kann dich sehr, sehr gut verstehen und mache leider genau das gleiche durch. Aber ich merke doch, dass mir bestimmte Dinge helfen, wieder aufzustehen, optimistisch zu sein und nach vorn zu blicken.

Viele liebe Grüße
black_white
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#7
Hallo black_white,
black_white hat geschrieben:Liebe Schlafquala,

ich wollte mich da kurz mal dazu mischen, wenn das okay ist :)


Klar ist das ok :) Ich freue mich über jede Antwort, da es mir richtig mies geht und wenn ich weiß, ich bin nicht die einzige, der das so weh tut, tut es gut.
black_white hat geschrieben: Zwar ist mein Freund noch mal anders als deiner,...
Wie denkst du denn ist mein Freund und wie ist deiner?
black_white hat geschrieben:Ich merke in diesen Momenten, in denen sich meine Gefühle das dollste Kopfkino zusammen basteln, zwar schon, dass meine Gefühle und Reaktionen jetzt super überzogen sind, aber dennoch kann ich mich einfach nicht dagegen wehren. Ich breche in riesige Weinkrämpfe aus, mein Innerstes tut einfach nur weh und ich würde meinen Freund am liebsten alle paar Minuten anrufen. Ich weiß gar nicht mal, warum. Um ihn zu kontrollieren? Um zu hören, was er macht? Um "endlich" einen Grund zu finden, um mich in meiner Theorie bestätigt zu sehen, dass es sowieso nur eine Frage der Zeit ist, bis er mich verlässt. So von wegen "Jetzt erlöse mich doch endlich und mach genau das Furchtbare, was ich mir hier ausmale, damit ich endlich weiß, dass es vorbei ist". Wie bescheuert ist das eigentlich?!
Ich kenne das sehr gut. Die inneren Schmerzen, es tut einfach höllisch weh. Immer wenn er Foto hochlädt, er Frendschaften hat, ich weiß, er war bei facebook, mir nicht schreibt...ich will nicht drüber nachdenken. Ich muss mich sooo zurücknehmen, ihm nicht voller Wut an den kopf zu werfen, wie sehr er MICH verletzt, mir wehtut, damit, dass er alleine in den Urlaub gefahren ist. Ich bin nicht wie andere, die damit gut klar kommen und er weiß es und tut es trotzdem. Ich als Freundin würde da Rücksicht drauf nehmen und einen Kompromiss suchen. Der kann sich in seine Träumen nicht ausmalen, wie heftig das ist für mich und das wird er nie, bei sämtlichen Gefühlen nicht. Er wird nicht verstehen, weil er nicht verstehen will....das tut mir weh, denn ich interessiere mich sehr für meinen Partner, auch was in ihm vorgeht - Interesse als ein Zeichen von Wertschätzung. Verstehst du das?

Ich habe oft Angst, nicht gut genug zu sein und dass er mich deshalb verlassen wird. Und jetzt ist er ja da unten und vergnügt sich, hat Spass ohne mich. Ich bin gerade ziemlich unwichtig und er kann da erkennen, dass es Menschen, vor allem Frauen gibt, die doch so viel besser zu ihm passen und nciht so sind wie ich. NUR: Und daran arbeite ich hart im Moment: Ich bin anders, als viele Gleichaltrige in meinem Umfeld. Und das war schon immer so. Ich war immer Außenseiter, irgendwie komisch...was anders war? Ich bin schnell überfordert in Situationen, wo viel um mich rum ist, auch und vor allem mit Menschen...Mich strengen solche Treffen mehr an, als andere. Zudem bin ich dann eben schnell gelangweilt oder auch unterfordert, wenn die Gespäche so an der Oberfläche entlang plätschern...ich denke gerne nach, brauche viel Zeit für mich, um wieder zu mir zu kommen...ich bin eintiefsinniger und sehr emotionaler Mensch...eigentlich Eigenschaften, die man zu schätzen wissen sollte. Ich kann das noch nicht, weil eben solche von ihm und auch meinem letzten Freund nicht angenommen wurden. War ich doch anders. Ich weiß, ich muss da selber zu stehen, nur wurde ich immer ausgegrenzt, oder ich habe mich angepasst und konnte am Ende nicht mehr, völlig gestresst, überreizt, von solchen Treffen, im Innern tief unglücklich...auch leider darüber, dass ich doch nicht so bin wie die anderen. Das wurde schon von Verwandten damals benannt: Christine ist aber irgendwie komisch, anders...das tut weh. So wie jetzt, wo ich vor Augen geführt bekomme, wie man doch auch sein kann und Spass haben kann. Es kommt Wut hoch auf ihn, auch wenn ich weiß, diese ist nicht ganz fair. Es kommt Neid hoch, dass er so locker alles schafft und dahinter ist eine riesige Traurigkeit, dass ich nicht so unbedingt zu der Norm gehöre. Deshalb bin ich auch lieber mit älteren zusammen. Die haben so viel Lebenserfahrung, wissen, dass es Abgründe gibt, wissen, es gibt ganz verschiedene Menschen. Die haben eine reife Sicht auf das Leben, mit der ich mich viel besser identifizieren kann. Vor allem schätzen sie mich und sind teilweise einfach nur baff (sorry, soll kein Eigenlob sein), wie weit ich bin, was ich für Ansichten habe und schätzen es total, sich mit mir zu unterhalten. Glücklicherweise hab ich das auch bei meinen Freundinnen, die genauso sind. Nur die meisten in unserem Alter sind so nicht, oder wie siehst du das? Erkennst du da vielleicht auch Parallelen? Mein Freund ist so ganz und gar nicht...Er will mich auch nicht verstehen. Für ihn gibt es keine Probleme...Für ihn gibt es keine Tiefsinnigkeit, oder gar Gespräche in die Richtung.
black_white hat geschrieben:Ich war vor meinem jetzigen Freund 6 Jahre single und habe mich da eher stark gefühlt, so von wegen "Ich brauch keinen Mann, ich bin von niemandem (emotional) abhängig, ich bereise die Welt, boah wie furchtbar sind diese Mädels, die jetzt schon in Gedanken Häuschen bauen etc.". Und zack! Lern ich meinen Freund kennen und dreh mich quasi um 180 Grad.
Genau das merke ich jetzt, wo er nicht da ist. Ich fühl mich frei! Ohne Druck und Schuldgefühl. Ich habe immer Schuldgefühle, wenn er bei mir ist bzw. zu hause, denn dann müsste ich doch auch bei ihm sein wollen. Nein, ist aber nicht so. Ich brauche Zeit für mich und ich sage das auch, aber ich habe dann soo ein schlechtes Gewissen, ihm seine Bedürfnisse nicht zu erfüllen und renne prompt in einen FA. Ich merke auch, dass meine Akzeptanz meiner Person, dass ich emotional, weiblich, ja auch übersensibel und schneller überfordert bin als andere...etc. wächst, dass ich mich mehr mag. Das kann ich nicht, wenn er da ist, weil ich denke, er akzeptiert das nicht. Er sagt immer, er akzeptiert meine Krankheit, aber meinen Charakter dahinter? Vielleicht denkt er ja nur, die ändert sich, wenn sie gesund ist und dann ist sie so, wie die meisten in unserem Alter? Nein, wird so nicht sein...

Ich denke oft darüber nach in letzter Zeit, wo er im Urlaub ist: Soll ich mich trennen um gesünder zu werden? Keine FAs mehr zu haben, denn ich spüre, gibt man mir noch mehr Zeit so ohne ihn, 3-4 Wochen vielleicht, dann kommen die Tage, an denen ich die FAs nicht mehr brauche. Ich habe siet Jahren täglich mehrere...nur kann man dann auch von Gesundung sprechen? Ich denke nciht unbedingt, denn der Auslöser ist ja dann ncith mehr da, also ein ganz wichtiger zumindest. Was passiert, wenn dann wieder ein Mann kommt?

Aber eins sag ich dir: Er hat sich rausgenommen, in den Urlaub zu fahren, ohne mich, etwas rauszusuchen, was ich garantiert - schon alleine wegen des Preises - nicht mitmachen werde. Wohlwissentlich, was er mir antut - habe ich ihm doch immer wieder deutlich gemacht und erklärt, was diese Abwesenheit, dieses Nicht-erreichen können, dieses Spass haben mit anderen in mir auslöst. Klar, ist es krasser bei mir wie auch bei dir, wie bei anderen, aber sollte man das einer Freundin, die man liebt antun? Sollte man dann nicht einen Kompromiss finden? ICH würde es tun, für mich steht (leider) mein Partner und sein Wohlbefinden an erster Stelle. Jetzt hoffentlich nicht mehr. Ich habe ihn zu verlieren, ja, das kann ich, aber noch mehr verliere ich mich, wenn ich so weiter mache und in Schuldgefühlen ihm gegenüber lebe, weil ich so bin wie ich bin. Schön ist das ja alles, nur wie setze ich das um?

black_white hat geschrieben:Ein stabiles soziales Umfeld hat, ist das denke ich schon sehr viel wert.
Ja, sehr wichtig, merke ich auch jetzt. Ich bin es am Aufbauen und auch leider klappt das viel leichter und überhaupt nur, wenn er nicht da ist, ich nicht all meine Kraft darein packe, mich anzupassen, ihm zu gefallen, oder doch mal mich und meine Wünsche durchzusetzen, aber dann von Schuldgefühlen und den darauf folgenden FAs aufgefressen zu werden... :evil: :evil: :evil: :evil:

LG Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#8
Liebe Schlafquala,

sorry für die späte Anwort. Mhhh, ich kenne deinen Freund nicht, von daher weiß ich natürlich nicht genau, wie dein Freund ist. Mein Freund ist zwar auch nicht feinsinnig ohne Ende, aber er zeigt doch viel Verständnis für mich und meine Krankheit. Ich kann mit ihm auch gut über "tiefere" bzw. ernsthafte Dinge reden und er hört mir zu. Mancher Ratschlag ist zwar nicht unbedingt der beste, aber es geht mir nicht darum, dass er jetzt DIE Lösung für mich parat hat (abgesehen davon, dass es die wahrscheinlich gar nicht gibt), sondern mehr darum, dass ich ihm immer sagen kann, was gerade in mir vorgeht und er mir versucht beizustehen. Außerdem ist er sehr fröhlich und optimistisch und zieht mich dadurch immer etwas hoch :-) Ich bin quasi eher die Vorsichtige, leider zu viel Kontrollierende, Planende, und er eher der Spontane, Intuitive, Genießende. Aber ich finde diesen Mix eigentlich ganz gut (zumindest momentan), ich hätte mich ohne sein "Drängen" wahrscheinlich nie getraut, jetzt in einem fremden Land mit Linksverkehr Auto zu fahren :shock:

Wie auch immer, ich habe schon mehrere Beiträge von dir mitverfolgt, in denen es auch oftmals um deinen Freund ging. Ich weiß nicht, inwiefern du bestimmte Dinge "verzerrt" wahrnimmst bzw. ob sie auch wirklich so der Realität entsprechen, aber für mich macht es schon den Eindruck, als ob die Beziehung dir nicht ganz soo gut tun würde. Oder zumindest so, als ob ein anderer Partner dir vielleicht besser tun würde? Ich glaube schon, dass es Männer gibt, die diesem Bedürfnis nach tieferen Gesprächen etc. nachkommen können!
Ich muss mich sooo zurücknehmen, ihm nicht voller Wut an den kopf zu werfen, wie sehr er MICH verletzt, mir wehtut, damit, dass er alleine in den Urlaub gefahren ist. Ich bin nicht wie andere, die damit gut klar kommen und er weiß es und tut es trotzdem. Ich als Freundin würde da Rücksicht drauf nehmen und einen Kompromiss suchen
Ich weiß, was du meinst. Oft denke ich mir auch "würde das der andere jetzt auch für mich machen?" aber im nächsten Moment denk ich mir dann, dass dieser Gedanke zu nichts führt. ICH muss für MICH entscheiden, ob ich jetzt etwas bestimmtes (meinem Freund zuliebe) tue oder nicht. ICH bin SELBST für mein Handeln verantwortlich und kann ihn nicht (im Nachhinein) dafür verantwortlich machen. Und wenn ich auf meinen Freund manchmal Rücksicht nehme, dann will ich das eben so und dann ist das auch gut so. Ob ich mit seinem Verhalten klar komme ist da noch mal etwas anderes. Also so seh' ich das zumindest.. Das hilft mir eigentlich immer ganz gut hinsichtlich Achtsamkeit, sich selbst wahrnehmen, seine Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen usw. Ich verstehe dich natürlich total gut, dass dich das verletzt und stört und du dir wünschtest, er würde sich in manchen Situationen auch so rücksichtsvoll verhalten wie du. Aber im Endeffekt ist das eben "sein Ding", so blöd es sich auch anhört, und du musst schauen, ob dir das reicht oder eben nicht. Hoffe, das klingt jetzt nicht zu hart :roll:

Kann es sein, dass sein Verhalten dich an vergangene Erlebnisse erinnert? Dass du dich auch bei ihm nicht wirklich "angenommen" fühlst? Hattest du dieses Gefühl vor allem bei deinen Eltern oder auch deinen Freunden?
Ich finde schon, dass du recht hast, dass viele in unserem Alter "noch nicht so weit sind" in Bezug auf sehr viele, essentielle Dinge im Leben. Aber ab und zu kommt es mir wieder auch so vor, als sei ich "noch nicht so weit", z.B. um einfach mal einen normalen Job auszuüben, mein Studium ganz normal über die Bühne zu kriegen, einfach "normale" Dinge zu tun. Nein, stattdessen muss ich viel zu viel grübeln und mir selbst schaden. Mh. Ich weiß auch nicht. Aber du wirkst auf mich durchaus wie ein sehr reflektierter und vielleicht auch eher introvertierter (?) Mensch. Wobei ich auch schon sehr sehr tolle Menschen kennen gelernt habe, die auch Anfang/Mitte 20 waren und ganz tolle Einstellungen zum Leben und allem hatten. Passiert allerdings leider nicht so oft :|

Verwunderlich finde ich allerdings, dass es dir "besser" geht, also auch von den Symptomen her, wenn er nicht bei dir ist. Bei mir ist es eigentlich eher umgekehrt. Wenn ich alleine bin, weiß ich oft nichts mit mir anzufangen, mache mir totalen Druck, was ich jetzt alles tun sollte, gleichzeitig fühle ich mich aber auch irgendwie alleine und habe nicht die "Kontrolle", was er macht. Total schräg. So will ich auch eigentlich gar nicht sein :( Aber immerhin, seit dem ich jetzt zu meinem Freund gezogen bin quasi hatte ich keinen einzigen FA oder übergeben (heute ist Tag 7), und davor war es jeden Tag mehrmals (!!!!) über Jahre hinweg. Also vielleicht versuche ich jetzt einfach das Positive daran zu sehen.

Weißt du, woran das bei dir liegt, dass du dieses Gefühl hast, dich anpassen zu müssen? ist das auch bei anderen Menschen so? Und war das in der Vergangenheit auch so? Und wie fing eigentlich deine Bulimie an, wenn ich fragen darf? Hing das auch mit einem Mann zusammen?

So, das wars erst mal von mir :-)
Viele Grüße!
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#9
Hallo du,
black_white hat geschrieben: sorry für die späte Anwort.
Kein Problem! Ich freue mich doch, dass du überhaupt nochmal an mich gedacht hast :)
black_white hat geschrieben:Mein Freund ist zwar auch nicht feinsinnig ohne Ende, aber er zeigt doch viel Verständnis für mich und meine Krankheit. Ich kann mit ihm auch gut über "tiefere" bzw. ernsthafte Dinge reden und er hört mir zu. Mancher Ratschlag ist zwar nicht unbedingt der beste, aber es geht mir nicht darum, dass er jetzt DIE Lösung für mich parat hat (abgesehen davon, dass es die wahrscheinlich gar nicht gibt), sondern mehr darum, dass ich ihm immer sagen kann, was gerade in mir vorgeht und er mir versucht beizustehen.


Das finde ich, ist das Wichtigste. Ich kann jetzt nicht sagen, wie deiner ist und ob sich meiner vielleicht ähnlich verhält. Ich denke, wichtig ist, wie ich es subjektiv für mich empfinde. Manchmal reicht es mir aus und öfters fehlt mir Tiefgang. Ein paar mehr Worte als ja, nein, aha. um es mal übertrieben zu formulieren. Wenn ich mich mit anderen darüber oder auch generell unterhalte über Themen, wie beziehung, Menschen allgemein, Gefühle, Träume, Wünsche - also alles, was nicht so, naja mir fällt kein Begriff ein, aber alles, wozu man eine Meinung haben kann, auch ein Gefühl, da ist er dann eher still und weiß nichts zu sagen, vor allem bei so Themen wi dort oben. ich kenn es von meinem Ex eben auch anders, da hat die Kommunikation gepasst....es lief einfach, weißt wie ich mien...nicht stockend.
black_white hat geschrieben:Außerdem ist er sehr fröhlich und optimistisch und zieht mich dadurch immer etwas hoch :-) Ich bin quasi eher die Vorsichtige, leider zu viel Kontrollierende, Planende, und er eher der Spontane, Intuitive, Genießende. Aber ich finde diesen Mix eigentlich ganz gut (zumindest momentan), ich hätte mich ohne sein "Drängen" wahrscheinlich nie getraut, jetzt in einem fremden Land mit Linksverkehr Auto zu fahren :shock:
Hut ab vor dem Auto fahren! inwiefern hat er dich denn gedrängt? Ansonsten kann ich das so - zumindest dann, wenn ich mit ihm zusammen bin - unterschreiben. Letzte Woche habe ich mich aber als eine sehr fröhliche, löckere, humorvolle Person erlebt - das gefiel mir gut. Nur bin ich doch eher die planende (gibt Sicherheit in meiner eigenen Unsicherheit, ne?), vorsichtig naja, eher nicht, intuitiv: ja sehr. Er drängt mich nicht, aber dadurch, dass er mir so oft vorlebt, was ich mir für ein vorbildliches, interessantes, hoch anzuschätzendes Leben vorstelle - ich sag extra nicht für mein Leben vorstelle - mache ich das auch. Ich weiß gar nicht, wie ich sein will, bzw. ich habe so meine Idealvorstellung - woher die kommt? Wahrscheinlich von früher, wo ich mir gedacht habe, das müsste doch gut ankommen...ich kam nämlich nicht unbedingt an, war weder beliebt, noch die, die immer mit vielen zusammen war und ich habe gelitten und mich so geschämt für mich, mich gehasst, warum bin ich nur nicht so wie die anderen? Daher auch das mit dem Urlaub - das ist mir jetzt so klar geworden. Es tat mir so unendlich weh, weil Gefühle von früher hochkamen, als ich der Außenseiter war, weil ich anders war, und doch einfach nur dazu gehören wollte, so viel Spass mit anderen haben wollte, wie er jetzt im Urlaub. Dazu passt ja deine Vermutung, obgleich ich denke, er akzeptiert mich schon. Nur meine Mutter nie, mein Ex auch nicht, eigentlich hatte ich , wie gesagt, immer das Gefühl, ich bin falsch, weil vielleicht etwas anders...am Rande der Normalverteilung meiner gleichaltrigen Referenzgruppe :mrgreen:
black_white hat geschrieben:Kann es sein, dass sein Verhalten dich an vergangene Erlebnisse erinnert? Dass du dich auch bei ihm nicht wirklich "angenommen" fühlst? Hattest du dieses Gefühl vor allem bei deinen Eltern oder auch deinen Freunden?
black_white hat geschrieben:Wie auch immer, ich habe schon mehrere Beiträge von dir mitverfolgt, in denen es auch oftmals um deinen Freund ging. Ich weiß nicht, inwiefern du bestimmte Dinge "verzerrt" wahrnimmst bzw. ob sie auch wirklich so der Realität entsprechen, aber für mich macht es schon den Eindruck, als ob die Beziehung dir nicht ganz soo gut tun würde. Oder zumindest so, als ob ein anderer Partner dir vielleicht besser tun würde? Ich glaube schon, dass es Männer gibt, die diesem Bedürfnis nach tieferen Gesprächen etc. nachkommen können!
Ich weiß es auch nicht. Nur was ich feststelle: Wenn wir einen ganz guten Tag hatten (ohne uns misszuverstehen, ohne dass ich dachte, jetzt haste wieder alles falsch gemacht, wo unsere Waage der bedürfnisse so war, dass seine unten war...ja, cih weiß, nicht richtig, aber ich mag meine 'ach so komischen und unnormalen' Bedürfnisse nicht durchsetzen und wenn, nur mit schlechtem Gewissen), dann denke ich positiv über die Beziehung. Wenn aber nicht, so wie gestern, dann ist alles Mist und ich zweifle entweder an mir, bzw immer an mir und auch manchmal an ihm.
black_white hat geschrieben:Das hilft mir eigentlich immer ganz gut hinsichtlich Achtsamkeit, sich selbst wahrnehmen, seine Gefühle und Bedürfnisse wahrnehmen usw. Ich verstehe dich natürlich total gut, dass dich das verletzt und stört und du dir wünschtest, er würde sich in manchen Situationen auch so rücksichtsvoll verhalten wie du. Aber im Endeffekt ist das eben "sein Ding", so blöd es sich auch anhört, und du musst schauen, ob dir das reicht oder eben nicht. Hoffe, das klingt jetzt nicht zu hart :roll:
Nein, tut es nicht, nur denke ich immer: Meine Ansprüche sind zu hoch oder ich brauch zu viel, oder ich bin zu empfindlich etc. Ich muss mich anpassen und 'normal' oder auch 'gesund' werden und dann passt das alles und ich kann ihn dann akzeptieren, weil ich mich dann vielleicht auch etwas mehr akzeptiere...ich habe mich dann ja schließlich so angepasst und toll verändert, dass ich ganz leicht zu händeln bin udn kein Problemkind und dann kann ich eventuell auch mal meine Bedürfnisse achten, OHNE (es wäre ein Traum!) Schuldgefühle und ohne zu denken: Ich bin falsch! :roll:


black_white hat geschrieben:Ich finde schon, dass du recht hast, dass viele in unserem Alter "noch nicht so weit sind" in Bezug auf sehr viele, essentielle Dinge im Leben. Aber ab und zu kommt es mir wieder auch so vor, als sei ich "noch nicht so weit", z.B. um einfach mal einen normalen Job auszuüben, mein Studium ganz normal über die Bühne zu kriegen, einfach "normale" Dinge zu tun. Nein, stattdessen muss ich viel zu viel grübeln und mir selbst schaden.
Grübeln bzw. ich nenne es (Selbst)Reflexion ist doch keine Sache des 'Noch nicht so weit seins', oder? Manche tun es mehr, andere weniger, oder gar nciht. Gerade die Intelligenten und die, die dann krank werden, tun es zu viel, v.a. schätze ich, weil sie oftmals ein Idealbild (aus welcher Zeit auch immer) von sich haben und dem nicht entsprechen...das macht unglücklich und mit der zeit krank, wenn man nicht lernt, zu kazeptieren, abzuschalten etc (u.v.m.).
black_white hat geschrieben:Mh. Ich weiß auch nicht. Aber du wirkst auf mich durchaus wie ein sehr reflektierter und vielleicht auch eher introvertierter (?) Mensch. Wobei ich auch schon sehr sehr tolle Menschen kennen gelernt habe, die auch Anfang/Mitte 20 waren und ganz tolle Einstellungen zum Leben und allem hatten. Passiert allerdings leider nicht so oft :|
Gibt es weniger, leider. Und ich habe ein Exemplar zu hause sitzen, welches sich dies bezüglich so gar nicht auskennt, bzw. gar nicht nachdenken will...
black_white hat geschrieben:Aber immerhin, seit dem ich jetzt zu meinem Freund gezogen bin quasi hatte ich keinen einzigen FA oder übergeben (heute ist Tag 7), und davor war es jeden Tag mehrmals (!!!!) über Jahre hinweg. Also vielleicht versuche ich jetzt einfach das Positive daran zu sehen.
Super!
black_white hat geschrieben:Weißt du, woran das bei dir liegt, dass du dieses Gefühl hast, dich anpassen zu müssen? ist das auch bei anderen Menschen so? Und war das in der Vergangenheit auch so? Und wie fing eigentlich deine Bulimie an, wenn ich fragen darf? Hing das auch mit einem Mann zusammen?
Hierzu später, muss jetzt los.


Freu mich schon auf Antwort, auch wenn es länger dauert. Und wenn nicht, dann eben nicht. Liegt ja in deiner Verantwortung :D

LG Schlafquala

So, das wars erst mal von mir :-)
Viele Grüße![/quote]
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#10
hey schlafquala,

das kann ich verstehen, dass dir da oft der Tiefgang fehlt, wenn oft nur ein "aha" oder einsilbige antworten kommen. das würde mich auf die Dauer ganz schön nerven, muss ich sagen! vielleicht kann dein freund aber einfach nicht mehr dazu sagen, weil er solche Gespräche nie zuvor geführt hat? also dass er quasi mit der situation überfordert ist, weil er sich bisher einfach noch nie mit jemandem, sei es innerhalb der Familie, ex-freundin oder andere freunde, über ernsthafte dinge unterhalten hat? kennst du eigentlich seine Eltern?

Mein Freund hat immer wieder gesagt "ach so, und lass dir deinen Führerschein noch in Deutschland übersetzen. das ist viel einfacher, als wenn du den ganzen bürokratischen aufwand hier erst hast" oder "meine mom schreibt dich dann mit auf die Versicherung drauf" etc. Also er hat das glaub ich einfach nicht als so großes Ding angesehen und ist sozusagen davon ausgegangen, dass ich hier dann auch Auto fahren werde. Was, wie gesagt, vll gar nicht so schlecht ist, weil das die ganze Geschichte nicht so aufgeblasen hat und ich vll weniger Scheu davor bekam? Ich weiß es nicht. Auf jeden Fall ist es gut so, das ermöglicht mir viel mehr Freiheit und Unabhängigkeit (besonders von ihm), die ich mir unbedingt wahren will. Davor hatten wir eine Fernbeziehung, so dass es bestimmt nicht schlecht ist, jetzt immer mal wieder "Reißaus" nehmen zu können, wenn alles zu viel wird. Naja, mal abwarten.
Nur bin ich doch eher die planende (gibt Sicherheit in meiner eigenen Unsicherheit, ne?), vorsichtig naja, eher nicht, intuitiv: ja sehr.
Das ist ein interessanter Punkt: man plant, um Sicherheit zu bekommen, weil man sich generell so ohne Halt, eben unsicher empfindet. Eigentlich ist es ja auch ganz logisch, ich hab mir nur irgendwie nie darüber Gedanken gemacht, warum ich immer so viel plane, organisiere etc. Dabei würde ich doch so gerne auch mal die Kontrolle abgeben und einfach alles laufen lassen.. ich habe zum Glück festgestellt, dass ich vieeel weniger Ängste habe, seitdem ich jetzt jeden Tag mit meinem Freund zusammen bin. Diese extremen Verlustängste, die mich vorher echt mega belastet haben, sind fast schon weg! Eben dadurch, dass ich jetzt eigentlich immer weiß, was er so treibt und wie's ihm so geht und wie er sich mir gegenüber verhält. Ich kann seine Verhaltensweisen und Äußerungen viel besser einordnen und einschätzen und brauche mir nicht so viele Gedanken zu machen, wie er dies und jenes denn jetzt wohl gemeint hat. Hoffe auf jeden Fall, dass es so bleibt, denn die Ängste waren am Ende bei mir echt krass ausgeprägt, dass hätte ich keine Woche länger so ausgehalten.
Er drängt mich nicht, aber dadurch, dass er mir so oft vorlebt, was ich mir für ein vorbildliches, interessantes, hoch anzuschätzendes Leben vorstelle - ich sag extra nicht für mein Leben vorstelle - mache ich das auch.
Hey,das ist doch super! Hast du das Gefühl, dass wir das gut tut? Gerade wir Essgestörten brauchen vielleicht ab und zu mal einen Stups, um zu sehen, wie toll das Leben doch sein kann, und dass es eben nicht nur aus Essen besteht. Oder hab ich dich da missverstanden?
Ich finde es auch sehr gut und wichtig, dass du deine Reaktionen auf seinen Urlaub reflektieren kannst und weißt, woher es kommt. Auch wenn diese Gefühle dadurch nicht verschwinden, so kannst du dadurch vielleicht ein wenig besser damit umgehen? Obwohl ich auch weiß, warum ich so arge Verlustängste habe, und doch komm ich in dem Moment nicht dagegen an :( Mhhh, da wäre ich auch noch für eine Bewältigungsstrategie dankbar.
Dazu passt ja deine Vermutung, obgleich ich denke, er akzeptiert mich schon. Nur meine Mutter nie, mein Ex auch nicht, eigentlich hatte ich , wie gesagt, immer das Gefühl, ich bin falsch, weil vielleicht etwas anders...am Rande der Normalverteilung meiner gleichaltrigen Referenzgruppe
Es tut mir wirklich leid, dass du das Gefühl hattest und auch teilweise noch hast, dass du verkehrt bist. So, wie du bist. Ich kenne das Gefühl, dass man sich nicht gut genug fühlt und sich nicht mit dem Status quo abfinden kann. Aber ich habe neulich ein wunderschönes Zitat gelesen, welches - wie ich finde - sehr sehr gut auf dich als Person und deine inneren Kämpfe zutrifft: Why are you trying so hard to fit in when you were born to stand out?
Ich finde diesen Satz ganz wundervoll, weil er doch so schön zeigt, dass wir alle etwas Besonderes sind. Etwas ganz Kostbares und Einmaliges. Warum sollten wir versuchen, diese Einmaligkeit zu ersticken, um uns der Masse, oder dem, was als akzeptabel gilt, anzupassen? Ich finde es eigentlich eher schön, wenn mal jemand anders ist. Mal eine andere Meinung hat. Einen anderen Klamottenstil. Eine andere Lebensphilosophie. Einfach SEIN Ding macht. Solche Menschen sind doch im Endeffekt viel inspirierender und bleiben einem im Gedächtnis, als andere. Oder wie siehst du das?
Meine Ansprüche sind zu hoch oder ich brauch zu viel, oder ich bin zu empfindlich etc. Ich muss mich anpassen und 'normal' oder auch 'gesund' werden und dann passt das alles und ich kann ihn dann akzeptieren, weil ich mich dann vielleicht auch etwas mehr akzeptiere...ich habe mich dann ja schließlich so angepasst und toll verändert, dass ich ganz leicht zu händeln bin udn kein Problemkind und dann kann ich eventuell auch mal meine Bedürfnisse achten, OHNE (es wäre ein Traum!) Schuldgefühle und ohne zu denken: Ich bin falsch!
nein, nein, nein, nein, nein! 1. sind deine Ansprüche nicht zu hoch. Es sind eben deine Ansprüche. Punkt. Jeder erwartet sich anderes vom Leben. Und wenn du eben das und das willst, dann willst du das. Und da braucht man auch nicht seine Erwartungen runterschrauben, und schon gar nicht für andere! Außerdem scheinen mir deine Ansprüche, zumindest die, die ich bisher mitbekommen habe, völlig natürlich zu sein :wink:
2. du bist kein problemkind und du solltest dich nicht für jemand anderen verändern, wenn du es nicht wirklich auch selbst, und zwar FÜR DICH SELBST, willst. ich denke, das weißt du auch eigentlich. alles andere wäre ja auch totaler quatsch! und wenn du deinen freund momentan nicht akzeptieren kannst, so wie er ist, dann würde ich mir an deiner stelle die fragen stellen "wie sehr belastet mich diese Beziehung und wie viele Opfer bin ich willens einzugehen?". und dabei ganz ehrlich in dich hineinzuhören, auch wenn sich das jetzt blöd anhört. und warum solltest du dich mehr akzeptieren, wenn du dich (für jemand anderen) verändert hast? das Grundproblem geht dadurch doch nicht einfach weg :?

Der Schlüssel wäre (meiner Meinung nach) daher, dass du lernen musst, dich selbst wertzuschätzen, dir zu verzeihen, dich zu mögen, dir etwas WERT zu sein, und deinen Wünschen und Bedürfnissen nachgehst. das hört sich jetzt soooo viel leichter an, als es ist, ich weiß. ich arbeite selbst daran und kriege es (noch) nicht hin.

so, ich hör erst mal auf.
viele liebe grüße! ich denk an dich :)
Auf Regen folgt Sonne.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#11
Hallo liebe black_white,

übrigens passt dein Name leider sehr gut zu meinem typischen Denkstil: schwarz / weiß - Denker.

Ich habe jetzt gestern Nachmittag und Abend und den heutigen tag bis jetzt mit ihm verbracht. Waren gestern Abend mit noch anderen im Kino und danach was trinken. Das habe ich alles organisiert und bin froh drum. Ich habe es zum einen gemacht, um ihm zu gefallen, dass ich eben auch aktiv bin, dass ich es dadurch den Abend etwas interessanter gestalte, weil ich sonst den Abend alleine mit ihm nicht verbringen wollen würde (diesen Grund finde ich nicht ok, denn ich möchte es viel lieber für mich tun) und zum anderen eben doch irgendwo für mich. Heute Morgen waren wir zu einem Geburtstagsbrunch eingeladen, ursprünglich hatte er gar nicht dran gedacht, mich da mit hin zu nehmen und ich hätte auch nicht gefragt, aber ich will ja aktiver werden und die Beziehung interessanter gestalten. Nach außen liest sich das ja ganz gut, oder? Aber wie es jetzt innen, seit gestern schon in mir aussieht. Es kommt in mir keine Nähe auf. Die letzten Tage bin ich ja wie gesagt immer wieder im Zweifel, ob er der Richtige ist, oder ob ich mich nicht trennen sollte. Ich muss sagen, ich will durchhalten und an mir herumdoktern, also eher gesagt, mich dem ganzen anpassen und das sieht dann folgendermaßen aus:

ich halte mich zurück, ihn zu fragen, was in ihm vorgeht, wenn ich das Gefühl habe, es ist was oder wenn ich das Bedürfnis danach habe, dass er mal was tiefsinnigeres anspricht oder wenn ich das Bedürfnis nach lieben Worten habe, die zeigen, er schätzt mich

ich erzähle nicht von meinen inneren Zwiespälten, dass ich mich frage, ob es passt oder nicht, ich lasse meine Unsicherheiten bzgl. der Beziehung weg. Das habe ich letzte Woche versucht, aber es wurde ihm und mir am Ende auch zuviel, da er wie gesagt, das nciht kann und dann pampig wird, weil für ihn ja alles anscheinend ok ist,wo ich mich dann auch immer frage: Sieht er nicht, dass es mir schlecht geht? Doch, aber denkt wahrscheinlich, dass ich Kopfschmerzen, Unterleibsschmerzen habe, weil ich ihm das zumindest gesagt habe, anderes psychisches gibt es nicht, soll es für ihn nicht geben...

Ich halte mich also zurück, denn letzte Woche tat ich dies nicht und es löste sich auch nichts. Das ist mit Sicherheit aber auch der Grund, dass ich mich ihm so gar nicht nah fühle, mich nicht geborgen fühle und eben auch die Zweifel an ihm, mir und allem bleiben.
black_white hat geschrieben: das kann ich verstehen, dass dir da oft der Tiefgang fehlt, wenn oft nur ein "aha" oder einsilbige antworten kommen. das würde mich auf die Dauer ganz schön nerven, muss ich sagen! vielleicht kann dein freund aber einfach nicht mehr dazu sagen, weil er solche Gespräche nie zuvor geführt hat? also dass er quasi mit der situation überfordert ist, weil er sich bisher einfach noch nie mit jemandem, sei es innerhalb der Familie, ex-freundin oder andere freunde, über ernsthafte dinge unterhalten hat? kennst du eigentlich seine Eltern?
Ich habe ja auch schon viel drüber nachgedacht, und ich denke, er hat es nicht gelernt und kann es daher nicht. Un dzum anderen hat er keine Lust, es zu lernen, es interessiert ihn nicht. Wahrschienlich hat er von zu hause mitbekommen: Sei stark, fühl nichts...denk nicht über Probleme nach, das bringt eh nicht.

black_white hat geschrieben: ich habe zum Glück festgestellt, dass ich vieeel weniger Ängste habe, seitdem ich jetzt jeden Tag mit meinem Freund zusammen bin. Diese extremen Verlustängste, die mich vorher echt mega belastet haben, sind fast schon weg! Eben dadurch, dass ich jetzt eigentlich immer weiß, was er so treibt und wie's ihm so geht und wie er sich mir gegenüber verhält. Ich kann seine Verhaltensweisen und Äußerungen viel besser einordnen und einschätzen und brauche mir nicht so viele Gedanken zu machen, wie er dies und jenes denn jetzt wohl gemeint hat. Hoffe auf jeden Fall, dass es so bleibt, denn die Ängste waren am Ende bei mir echt krass ausgeprägt, dass hätte ich keine Woche länger so ausgehalten.
Kann ich sehr gut verstehen. Bist du denn jemand, der dann auch mal nachfragt, warum er jetzt so gehandelt hat, um ihn zu verstehen oder beobachtest du nur und schweigst? Wie reagiert er denn, wenn du fragst? Fragst du mal, was er gerade fühlt und kann er dann differenziert, bzw. für dich ausreichend antworten? Sagt er dir auch mal liebe Dinge, warum er dich liebt, was er an dir schätzt oder was auch immer?

black_white hat geschrieben:
Er drängt mich nicht, aber dadurch, dass er mir so oft vorlebt, was ich mir für ein vorbildliches, interessantes, hoch anzuschätzendes Leben vorstelle - ich sag extra nicht für mein Leben vorstelle - mache ich das auch.
Hey,das ist doch super! Hast du das Gefühl, dass wir das gut tut? Gerade wir Essgestörten brauchen vielleicht ab und zu mal einen Stups, um zu sehen, wie toll das Leben doch sein kann, und dass es eben nicht nur aus Essen besteht. Oder hab ich dich da missverstanden?
Ja, eher missverstanden. Denn da steckte eine große Ironie dahinter: Ich orientiere mich an ihm, seinen sportlichen Leistungen, seiner Lockerheit, seinem Optimismus, seiner nicht vorhandenen Angst, also alles, was ich nicht habe und doch toll ist. Nur: Ich muss annehmen, dass ich anders bin als er. Dass ein Vergleichen nichts bringt und mich sehr unglücklich macht. Dass ich andere Eigenschaften habe, die er zb nicht hat. Mein Leben besteht lange nicht mehr nur aus der ES, aber ich muss lernen, Dinge zu finden, die MICH ausmachen und nicht die seinen sind. Soll heißen: Will ich überhaupt so jemand sein, der immer nur lustig ist und spontan bzw. kann ich das? Nein, wohl nicht. Und das tut weh, das zu akzeptieren. Nicht, dass Tiefgang und Ernst schlechte Eigenschfaten wären, aber diese sind mehr in mir und ich kann nur lernen auch etwas lockerer zu werden. Mich mit ihm da zu vergleichen, bringt nichts, tut nur weh.

black_white hat geschrieben: Ich finde es auch sehr gut und wichtig, dass du deine Reaktionen auf seinen Urlaub reflektieren kannst und weißt, woher es kommt. Auch wenn diese Gefühle dadurch nicht verschwinden, so kannst du dadurch vielleicht ein wenig besser damit umgehen? Obwohl ich auch weiß, warum ich so arge Verlustängste habe, und doch komm ich in dem Moment nicht dagegen an :( Mhhh, da wäre ich auch noch für eine Bewältigungsstrategie dankbar.
Ja, dadurch tut es nicht mehr ganz so weh, wenn er darüber erzählt, ich die Bilder sehe. Woher kommen deine Ängste? Vielleicht kann ich dir helfen? Ich kenne das nur zu gut, man weiß, warum, wieso, weshalb, aber das bringt noch nicht so viel. Vielleicht auch, weil man genau diese Gefühle wirklich und ernsthaft erstmal annehmen muss! Meine Schuldgefühle hängen ja auch unmittelbar mit Verlustängsten zusammen. ich bin nicht so, wie ich sein sollte und daher werde ich alle wichtigen Menshcen in mir verlieren und steh am Ende alleine da. Mein Grundgedanke: Dass das zum Großteil Schwachsinn ist, stimmt und ich habe auch schon erlebt, was passiert, wenn cih mich anpasse (ich verliere mich selbst, kenne meine Wünsche und Bedürfnisse nicht mehr, selbst solche nach Ruhe nicht), und die einzige Möglichkeit ist eigentlich, dass ich versuche, herauszufinden, wer ich bin, was ich kann, mich wertzuschätzen und zu lieben, mich zu akzeptieren und daran mein Leben ausrichte. Dann kann cih schauen, wer bleibt und wem ich vielleicht zu viel bin. In der Theorie klar, aber der Weg dahin ist mit so vielen ständig wieder aufkommenden Ängsten verbundne und auch mit Verhaltensweisen, die schädlich sind für ein gesundes Miteinander. Da zb oben, was ich geschrieben habe bzgl, was ich versuchen will. Schädlich dieses immer wieder nachfragen und reden...das bringt zumindest bei ihm nichts und schadet mehr als dass es hilft. Muss ich schauen, bis zu welchem Punkt ich es kann und ob es etwas bringt. Verstehst du glaub ich ganz gut,oder? Ich denke, es steckt was ganz ähnliches bei dir dahinter.
black_white hat geschrieben: Solche Menschen sind doch im Endeffekt viel inspirierender und bleiben einem im Gedächtnis, als andere. Oder wie siehst du das?
Ja, schon, aber s.o.: schwer, denn Angst, die Menschen dann zu verlieren, auch wenn ich mir vom Kopf her sagen kann, dass ich ja nicht mit solchen zusammen sein will, die mich nicht so annehmen, wie ich bin und ich mich eben nciht verbiegen will. Ich habe durch solche Treffen mit anderen Menschen heute auch wieder gemerkt, so verkehrt bin ich gar nciht. Immerhin - daher mach ich es ja auch mit den Verabredungen...
black_white hat geschrieben: warum solltest du dich mehr akzeptieren, wenn du dich (für jemand anderen) verändert hast? das Grundproblem geht dadurch doch nicht einfach weg :?
Sehr entscheidend und unterstreicht ja nur das, was ich schon lange weiß, du auch und wir noch umsetzen müssen und ich denke, dass ich durch die Konfrontation mit so einem harten Brocken wie meinen Freund doch auf einem guten Weg bin.

Ganz liebe Grüße an dich und jetzt denk ich mal an dich, an eine doch wieder einmal sehr reife, reflektierte 23-jährige, die leider dadurch an Bulimie erkrankt ist, bzw. dies eine Folge der Krankheit ist - wie so oft...aber eben etwas sehr Positives, was man aus der Krankheit ziehen kann. Schön wäre es für mich, diese Reflektiertheit mit meinem Partner teilen zu können und dafür auch mal geschätzt zu werden. Von anderen werde ich das, aber von ihm nicht...also wieder die Frage: Will / Kann ich das mitmachen?!

LG

Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Freund alleine im Urlaub, ich dreh durch - mal wieder

#12
Liebe Schlafquala,

jaa, ich habe diesen Namen auch gewählt, weil er sehr gut zu meinem Verhalten passt - leider. Das war leider schon immer so, dass ich sehr zu Extremen neige! Aber ich versuche zur Zeit stark daran zu arbeiten und einige Sichtweisen zu überdenken.

Ich finde es schön, dass du längere Zeit mit deinem Freund verbracht hast und auch eine kleine Aktivität für abends organisiert hast. Gerade abends bist du ja sonst eher auf eigenen Wunsch alleine, wenn ich das bisher richtig verstanden habe? Ich denke, dass es sehr wichtig ist, seine gewohnten Muster zu durchbrechen und etwas anderes zu versuchen. Aber das ist echt richtig hart.. Denn die Gewohnheit ist ja irgendwo auch schön, sie gibt einem Sicherheit, Geborgenheit, und gerade wir mit unseren FA erleben dort endlich den Kontrollverlust, das Loslassen, Sich-Gehenlassen, irgendwo Glücksgefühle erleben oder was auch immer für positive Dinge da beim Essen hochkommen (also zumindest bei mir, zwar nicht die ganze Zeit, aber eine Zeit lang "genieße" ich es eben richtig). Irgendwie müssen wir also andere Methoden finden, um uns diese Gefühle zu beschaffen bzw. um gar nicht erst dieses riesige Verlangen danach zu entwickeln! Indem wir z.B. tagsüber und in unserem Alltag genug auf uns achten und uns das geben, was wir brauchen. Schade, dass das so verdammt schwer ist..

Wie liefen denn deine letzten Tage so essenstechnisch und in Bezug auf die Gedanken, ob dein Freund wirklich der Richtige für dich ist?
Ich muss sagen, ich will durchhalten und an mir herumdoktern, also eher gesagt, mich dem ganzen anpassen und das sieht dann folgendermaßen aus:

ich halte mich zurück, ihn zu fragen, was in ihm vorgeht, wenn ich das Gefühl habe, es ist was oder wenn ich das Bedürfnis danach habe, dass er mal was tiefsinnigeres anspricht oder wenn ich das Bedürfnis nach lieben Worten habe, die zeigen, er schätzt mich
Hast du geschafft, das so zu machen? Ich stelle es mir sehr schwer vor, entgegen seiner eigenen Intuition und seiner eigenen Bedürfnisse NICHT bestimmte Dinge anzusprechen oder zu äußern, was einem gerade fehlt. Ich glaube auch eigentlich nicht, dass das der richtige Weg ist. Du solltest dich doch bei deinem Partner genau so verhalten dürfen und können, wie du eben bist. Denn auf Dauer geht das sich-verstellen nicht gut, und er will doch sicherlich auch die "richtige" Schlafquala kennenlernen und als Freundin haben anstatt einer Freundin, die sich versucht für ihn zu verbiegen, oder?
Sieht er nicht, dass es mir schlecht geht? Doch, aber denkt wahrscheinlich, dass ich Kopfschmerzen, Unterleibsschmerzen habe, weil ich ihm das zumindest gesagt habe, anderes psychisches gibt es nicht, soll es für ihn nicht geben...
Ich kann verstehen, dass du nicht alle 2 Minuten mit irgendeinem "Problemchen" oder sonstigen tieferen Einblicken zu ihm ankommen magst, aber wenn du ihm sagst, dass du z.B. Kopfschmerzen hast, wie soll er dich dann verstehen? Mhh.
Ich halte mich also zurück, denn letzte Woche tat ich dies nicht und es löste sich auch nichts. Das ist mit Sicherheit aber auch der Grund, dass ich mich ihm so gar nicht nah fühle, mich nicht geborgen fühle und eben auch die Zweifel an ihm, mir und allem bleiben.
Ja, so würde ich dann wahrscheinlich auch empfinden. Dadurch, dass du auf Dauer das unterdrückst, was dich beschäftigt, kann ja irgendwie auch gar keine echte Nähe entstehen, also mentale Nähe. Und die brauchst du doch so unbedingt, oder?
Kann ich sehr gut verstehen. Bist du denn jemand, der dann auch mal nachfragt, warum er jetzt so gehandelt hat, um ihn zu verstehen oder beobachtest du nur und schweigst? Wie reagiert er denn, wenn du fragst? Fragst du mal, was er gerade fühlt und kann er dann differenziert, bzw. für dich ausreichend antworten? Sagt er dir auch mal liebe Dinge, warum er dich liebt, was er an dir schätzt oder was auch immer?
Es kommt immer ein bisschen auf die Situation an. Wenn ich merke, dass er gerade unterwegs ist oder nicht gut sprechen kann, dann sprech ich es meistens erst mal nicht an. Ich hab einfach gemerkt, dass mein Freund anders spricht, wenn seine Kumpels bei ihm sind. Vielleicht ist das auch normal :roll: anfangs habe ich mir halt tausend Gedanken gemacht, warum er jetzt nicht so liebevoll spricht wie er es sonst tut, aber naja. Solange das nur so ist, wenn er gerade nicht allein ist und daher nicht gut sprechen kann, komme ich damit klar. Ich frage ihn schon, wie es ihm gerade geht und was er gerade denkt etc. und er kann dann auch sagen "Ich bin gestresst wegen Uni" oder "Ich bin etwas gereizt, weil ich so und so lange nicht geraucht habe" oder "Du hast meine Gefühle ein bisschen verletzt, als du das und das getan/gesagt" hast, also im Prinzip kann er sich schon klar äußern. Nur meistens geht es ihm eigentlich einfach nur gut und alles ist in Ordnung. Ist ja auch schön, dass ihm nicht ständig zig Millionen Gedanken durch den Kopf gehen wie mir :oops: Und dass er mich liebt sagt er recht oft, wir haben uns auch schon 2,3 Mal darüber unterhalten, was wir alles am anderen lieben und warum, das war sehr schön. Wobei ich das auch nicht andauernd hören brauche, für mich ist es wichtiger, dass ich es fühle, weil er es mir durch seine Verhaltensweisen zeigt. Einmal hat er gesagt, dass er mich nicht nur äußerlich schön findet, sondern dass ich auch innen drin schön bin. Das war für mich ein viel größeres Kompliment als alle Komplimente über mein Aussehen zusammen. Verstehe nur nicht, warum ich das nicht 100%ig verinnerlichen und mir immer wieder vergegenwärtigen kann :|
Woher kommen deine Ängste? Vielleicht kann ich dir helfen? I
Das wäre sehr schön! :) Aber ich weiß nicht, ob es da überhaupt eine Lösung für gibt. Ich glaube, dass meine Verlustängste stark mit meiner Kindheit zu tun haben. Zum einen, weil mein Vater starb, als ich fast 3 Jahre alt war. Dadurch hatte ich schon mal grundsätzlich größere Angst (und habe sie teilweise immer noch), dass ich auch noch meine Mom verliere. Gerade als Kind ist das besonders schlimm, weil man so ausgeliefert und abhängig ist. Und dann ist meine Mom alkoholabhängig geworden, als ich noch in der Grundschule war. Das war mehrere Jahre ganz furchtbar. Ich erinnere mich (Gott sei Dank) nicht mehr an alles und wie lange es genau ging, aber ich hatte dadurch lange, lange Zeit noch größere Ängste, sie zu verlieren. Weil sie besoffen mit ihrem Freund gestritten hat. Weil sie sich ins Auto setzen wollte (und es auch einmal getan hat, zum Glück sind meine Schwester und ich mitten in der Nacht, keine Ahnung wieso, aufgewacht und haben nur das Auto gehört und sind runter gerannt und haben geschrien und geheult, dass sie nicht losfahren soll. Sie stand damals im Innenhof und ist dann wieder zurück in die Garage. Ich glaub, sie weiß das gar nicht mehr). Seitdem war es dann noch mal schlimmer, dass ich immer sehr lange wach geblieben bin, um zu horchen, ob meine Mom auch wirklich nichts Furchtbares mehr anstellt und ich ruhigen Gewissens schlafen kann. Immer wieder habe ich mich aus dem Zimmer geschlichen und mich auf die oberste Treppenstufe gelegt und runter gehorcht, ob alles ruhig ist, ob sie wieder streiten usw.
Und bis ins Abi war es mir einfach super peinlich und ich habe mich geschämt, wenn ich Freunde mit nach Hause gebracht habe. Die könnten ja dann schließlich meine Mom sehen, wie sie im Wohnzimmer vor dem Fernseher eingeschlafen ist mit Bier und Wein vor sich. Ich erinnere mich noch, wie ich einmal im Auto saß (da war ich vielleicht 10 oder 12) und meine Mom war ganz wütend (sie ist generell immer sehr schnell aggressiv und ich war die "gute" Tochter, die sie immer zu beruhigen wusste, habe jahrelang diese Rolle gespielt, genau das Richtige zu tun/sagen, um sie aufzuheitern, zu beruhigen, zum Lachen zu bringen oder was auch immer. Zumindest empfinde ich das so, vielleicht tue ich ihr auch unrecht) und dann hab ich sie gefragt "Mama, betrinkst du dich heute Abend wieder" und sie meinte nur "ja!". und dann hab ich geweint, mehr weiß ich nicht mehr.

Die Tatsache, dass ich das weiß und vermute, dass dort der Ursprung meiner Verlustängste liegt, ist auf jeden Fall gut und hilfreich. Leider aber nicht so hilfreich, als dass ich in der jeweiligen Situation Abstand von meinen völlig übertriebenen und der Situation unangemessenen Gefühlsausbrüchen nehmen könnte, geschweige denn davon loskäme. Hättest du eine Idee, wie ich damit umgehen könnte?
Meine Schuldgefühle hängen ja auch unmittelbar mit Verlustängsten zusammen. ich bin nicht so, wie ich sein sollte und daher werde ich alle wichtigen Menshcen in mir verlieren und steh am Ende alleine da.
Hast du mal einen Menschen verloren (es muss nicht gleich der Tod sein), worauf du diese Schlussfolgerung zurückführen könntest, dass du jemanden verlierst, weil du etwas falsch gemacht hast? Oder weißt du, warum du so denkst?
Schädlich dieses immer wieder nachfragen und reden...das bringt zumindest bei ihm nichts und schadet mehr als dass es hilft. Muss ich schauen, bis zu welchem Punkt ich es kann und ob es etwas bringt. Verstehst du glaub ich ganz gut,oder? Ich denke, es steckt was ganz ähnliches bei dir dahinter.
Sorry, da konnte ich nicht ganz folgen :oops: kannst du das noch mal erklären?

Vielen Dank für deine lieben Worte! Es tut doch sehr gut zu hören, dass andere Menschen einen verstehen können und teilweise auch mit den gleichen Problemen kämpfen. Es ist so schade, dass viele Menschen, die unter Bulimie leiden, mit all ihrer Kraft und Intelligenz so viel in der Welt ausrichten könnten, sich aber stattdessen für den falschen Weg entscheiden. Obwohl auch ein Teil von mir ein wenig froh ist, dass ich diese Krankheit bekommen habe. Denn sie hat mir bereits jetzt schon so vieles klar gemacht und vor Augen geführt, was ich ohne sie vielleicht nie erlebt hätte. Und irgendwo macht die Krankheit ja dann auch ihren Sinn, auch wenn es traurig ist und ich sie trotzdem so schnell wie möglich los sein möchte, um bessere und konstruktivere Mittel zu nutzen!

Viele, viele Grüße zurück und danke für den schönen Austausch :)
Auf Regen folgt Sonne.
cron