starkes UG - Panik, Hass, Hilfe

#1
Hallo zusammen,

ich verbanne meine Waage wieder. Habe mich seit langem wieder gewogen und habe mit Entsetzen festgestellt, wie wenig ich wiege :shock:

Toll, und? Mach ich was? Bemüh ich mich vielleicht mal, richtig was zu essen? Nein, noch heftigere FAs und richtig Panik, dass man mich bald einweisen will.

Ich bin einfach nur fertig. Kann ich nicht einfach schnippsen und dann sind *kg mehr drauf???

Ich meine, ich fühle mich fit, ich arbeite an mir, mehr denn je und mache auch Fortschritte bzgl. des Essens.

Und nun das!

Ich mach mir jetzt soooo einen wahnsinnigen Druck, zunehmen zu müssen. Fühl mich schon fast wie damals in den Kliniken, wo sich alles nur um zunahme drehte...und da regt sich dann so ein Trotz in mir gegen diese Kontrolle...

Will ich gesund werden und zunehmen? Hm, ja auf jeden FAll, aber es fällt so schwer...wie kann ich es mir denn erleichtern, zu essen?

Ich habe, wenn ich alleine bin, keine Motivation oder Lust, zu essen...ich bin meist so traurg, einsam udn hasse mich sooo sehr...

Ich will zumindest mehr essen, noch mehr, wenn ich mit anderen zusammen bin, aber das fällt mir schwer.

Was, welche Gedanken können helfen???

Nahrung tut dir gut und du brauchst sie, um zu atmen, zu gehen, zu arbeiten, zu lernen, zu lachen...


Nein, hilft gerade nicht. Will mir gar nicht wirklich gut tun, so scheiße dünn udn krank wie ich bin und denke und handle.

Ich muss meinem Körper dankbar sein, also gib ihm, was er braucht.

Ja, braucht er denn was??? Ja, klar, aber so geht es auch! Ist nur anstrengend, aber leichter als zu essen...ruft dann meine kranke Stimme.

Ich darf essen. Essen ist Energie.

Nö, hilft auch nicht. Klar darf ich essen, aber ich ess doch dann immer zu viel oder falsch und alleine klappt es nicht.

Ich bin im UG, also logische Konsequenz: Ich muss / darf / kann zunehmen.

Joa, richtig, aber fühlt sich nicht gut / richtig an. Völlegefühle, schwabbelig und das aushalten alleine, ganz alleine...wenn doch dann wenigstens ein lieber Mensch an meiner Seite wäre, der mich bei diesen Gefühlen begleitet (ist möglich, Forum, Freund, Freundin, aber dafür müsste ich mich ja trauen - doch wofür? Für mich, nö...gerade nicht)

Gedanken, die in die Richtung Genuss, Freude, Loslassen, Scheiß auf Gewicht und die ganzen Zwänge gehen, die könnten für mich was sein.

Aber gerade jetzt hier bin ich fertig und der nächste FA steht wieder kurz bevor...gerade keine Hoffnung habe...:(

Tut mir leid, wenn ich euch volllabere, aber ich kann nicht mehr und schreiben und reden ist zumindest ein versuch von außerhalb des beschissenen FAs, um mich wieder besser zu fühlen und dann auch wieder mehr an mich zu glauben,wie noch vor dem Gang auf die Waage...


LG
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: starkes UG - Panik, Hass, Hilfe

#2
Hey,

die Waage zu verbannen ist zwar ein sehr guter und großer Schritt, aber gerade bei dieser Krankheit, sollte man doch ab und zu kontrollieren, auch wenn's nur einmal die Woche ist. Ich wiege mich beispielsweise total ungern, weil ich's einfach nicht wissen möchte. Aber trotz allem stell' ich mich zwei Mal die Woche drauf, damit es nicht zu wenig wird, naja, damit ich Kontrolle habe.
Es ist nicht so leicht, einfach mehr zu essen. Ist ja auch Bestandteil der Krankheit, leider. Wenn's so leicht wäre, würden wir alle das denke ich einfach machen. Also mach' dir da keine Vorwürfe!

Du brauchst dich nicht dafür entschuldigen, dass du dieses Forum nutzt. Es hilft manchmal sehr, seine Gedanken einfach loszuwerden.
Weißt du, ich glaube du hast auf jeden Fall die richtige Einstellung. Deine Gedanken, bzw. das, was du hier geschrieben hast, klingt einerseits so positiv, nach einem starken Willen, gesund zu werden, aber eben nicht stark genug, um es allein zu schaffen. Du bist stark, weil du es geschafft hast, einzusehen, dass etwas nicht stimmt und gesund werden möchtest. Du kannst stolz auf dich sein. Du hast das geschafft, dann schaffst du es auch zuzunehmen und gesund zu werden!

Bist du in Therapie? Denk' darüber mal nach. Sowas hilft, wirklich! Du hast Unterstützung, kannst alles rauslassen, was dich beschäftigt und bekommst ehrliche Antworten darauf. Versuch' dich abzulenken, wenn sich ein FA anmeldet, lass' die Krankheit nicht gewinnen. Natürlich sollst du essen, aber nach FAs geht's glaube ich niemandem gut und man kann auch anders gesund werden, richtig gesund werden.
Du solltest das alles für DICH tun und für niemand Anderen. Versuch' deiner kranken Stimme im Kopf (die ich sehr, sehr gut kenne) klar zu machen, dass du Herr über deinen Körper, dein Handeln, Machen und Tun bist und nicht sie. Gib' ihr nicht die Chance, deinen Körper, dein Leben, einfach alles, woran du eigentlich Spaß und Freude haben solltest zu zerstören. Das hat sie nicht verdient, dass man ihr diesen Gefallen tut.
perfectly unperfect.

Re: starkes UG - Panik, Hass, Hilfe

#3
Hallo bellablah,

ja, bin in Therapie. War auch schon dreimal in einer Klinik für zig Wochen...schwerer Fall!

Aber und das ist das positive! Wenn mich etwas so schockt, wie jetzt die Zahl, dann bewegt sich was. Ich habe hier auch ganz liebe Resonsanz bekommen per pn und das motiviert mich. Motiviert mich, zu essen für mich. Weil ich mir gut tun will...

Und damit ich die behalte und auch wirklich was mache, schreibe ich mal 2 Ziele auf bezogen auf das Essen!

Ab heute nur noch Vollfettprodukte. Ich geh nämlich täglich (fast) Kaffee trinken, Latte M. und nehm immer nur fettarm / -frei...bescheuert...schmecken tut es sowieso besser :)

Innerhalb der nächsten 2 Wochen:

Ich möchte mal etwas mit Reis essen mit meinem Freund, denn ich vermeide Kohlenhydrate (große Panik) und zudem hab ich (und das ist der wichtigere Punkt, denn ich will mir ja gut tun! :) ) habe ich in letzter Zeit gemerkt, dass ich da mal Lust drauf hätte!

Und als drittes: Mein Freund soll mir das Fleisch in Öl anbraten, wenn wir das essen, denn a) Öl = viele kcal (Ja, ich weiß, ich werde davon sterben!!! :roll: ) und b) gebe ich dabei auch noch die Kontrolle ab

Wie findest du das, Bellablah? Ist das lächerlich?

Ich hoffe, die Angaben waren ok. Wenn nicht, wirds ja eh gelöscht.

LG
Christine
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: starkes UG - Panik, Hass, Hilfe

#6
Hey,

das tut mir wirklich leid. Ich war einmal in einer Klinik und schön war es nicht. Vielleicht lag's auch daran, dass es totale Zeitverschwendung war, weil die Klinik nicht auf Essstörungen spezialisert war. Dort wurde man vollgestopft und mit annährend normalem Gewicht entlassne, super. Keine Therapie, garnichts.

Das hört sich wirklich klasse an! Ich denke auch, dass es wichtig ist, dass man merkt, dass es so nicht weitergehen kann und man wirklich geschockt von dem ist, was man sieht. Du hast echt super Gedanken, um weiterzkommen. Du musst DIR guttun und dabei hat diese ('tschuldigung) beschissene Krankheit nichts verloren, die tut einem nämlich alles andere als gut. Denk' an dich, du bist diejenige, die entscheidet, nicht die Krankheit :) ..

Lächerlich? Quatsch! Das hört sich super an :-) Du hast dir erste Ziele gesetzt, um gesund zu werden und das ist doch wirklich das Allerbeste, was du machen kannst. Iss' das, worauf die Lust hast. Versuch' regelmäßig zu essen. Öl braucht der Körper, also das, was drin enthalten ist und schmecken tut's ja auch super! Von fettfreien Dingen wegkommen ist auch total klasse. Du kannst stolz auf dich sein, dass du diese Schritte antrittst, mein ich ganz ernst.
Und was das Öl betrifft, kannst du deinen Freund ja bitten, dich danach abzulenken. Die schlechten bzw. wirklich bösen Gedanken kommen ja danach, oder vielleicht dabei. Bitte ihn, dir dabei zu helfen, er wird's sicherlich gern tun :) !

Weißt du, wenn man sowas hört, wird man doch gleich viel zuversichtlicher, dass es besser werden kann! :)
Ich drück dir die Daumen.
Würde mich über Meldung freuen! :)

Liebe Grüße.
perfectly unperfect.