Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#556
Nightmare hat geschrieben:Nicht, weil ich gerne pessimistisch denke, sondern weil ich dabei den Eindruck gewinne, dass ihr auf eure negativen Gedanken und Gefühle eben auch nicht richtig hört, sondern euch teilweise selbst etwas vormacht.

Sicherlich tun wir das alle, aber ich kann mir einfach nicht zwanghaft Positives einreden und das hier ehrlich vertreten.

Vielleicht nehmt ihr es ja als Denkanstoß, ich mein's wirklich nicht böse.
Deshalb hab ich auch die letzten Tage über nichts geschrieben, weil ich einfach keinen Bezug herstellen konnte.
Soetwas wollte ich auch schon schreiben, es ist nicht böse gemeint!
Schwierig, das auszudrücken

Aber ich kann gar nicht so positiv denken, weil ich nicht mal negativ denken kann!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#557
Also, das ist jetzt auch von meiner Seite nicht böse gemeint, Nightmare und Nelly, aber das kann ich irgendwie nicht so ganz nachvollziehen, was ihr da für Textpassagen meint.

Ich finde grade in der letzten Zeit, waren hier sogar eher viel mehr negative Stimmen zu hören :?
Deswegen auch mein Post heute Nachmittag. Ich habe das Gefühl, dass ich zu mich zu sehr einfach in der ES habe gehen lassen und das möchte ICH auf jeden Fall ändern.

Und nochmal zur Erinnerung:

SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

So heißt dieser Thread hier. Hier wird gekämpft. Und da gehören motivierende Textpassagen dazu, selbst wenn die Erfolge noch so klein sind.

In der letzten Zeit ist mir sehr viel klargeworden und es ging mir ziemlich schlecht, weil ich mich so sehr an die Probleme mit dem Essen geklammert habe, was in meinen Beiträgen auch recht deutlich wurde glaub ich.
In einem meiner Beiträge habe ich ja sogar geschrieben, dass ich das Gefühl habe mir selbst etwas vorzumachen, indem ich mir sage, dass ich dagegen ankämpfen möchte. Aber ich glaube einfach, dass es oft auch meine ES-Stimme ist, die mir da etwas versucht einzureden, und ich vllt kann man da erstmal nicht anders, als seinen Körper sozusagen dazu zu zwingen. Er ist es ja nicht anders gewöhnt. Denkmuster und Verhaltensweisen sind mit der Zeit so festgefahren, und es ist schwer, sich daraus zu befreien, das wissen wir alle. Und ich glaube du hattest sogar schonmal etwas ähnliches geschrieben, oder Nightmare?

Und auch bei Flieder geht es seit langem auf und ab. Aber statt sich abzuwerten, weil sie immer wieder Fa´s bekommt, finde ich es gut, wie reflektiert sie darüber nachdenken kann und wie gut sie mit ihrer Therapeutin vorrankommt. Es ist klar, dass wenn in der Therapie erstmal alles nochmal neu verarbeitet werden muss, dass dann die Symptome, nämlich das Fressen und Kotzen erstmal schlimmer werden können. Schließlich ist die Bulimie so oft der "Rettungsanker" in der Not, wenn wir unsere Gefühle nicht spüren möchten.

Mir geht es immer viel besser, wenn ich ins Forum und speziell in diesen Thread komme und einen lieben motivierenden Eintrag von jemandem lesen kann. Egal ob der an mich persönlich oder an jemand anderen gerichtet ist.
Und wenn es euch eben nicht so geht, dann ist es ja vollkommen okay, es gibt ja auch noch andere Themen hier im Forum, wo vllt Leute sind, die eher so empfinden wie ihr zwei.
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#558
Hey ihr lieben!
Bin wieder da :).
Nightmare hat geschrieben:Um ehrlich zu sein, fällt es mir zunehmend schwer, mich mit diesen extrem optimistischen Gedanken, die ihr in euren Texten immer wieder einbaut, zu identifizieren.
Nicht, weil ich gerne pessimistisch denke, sondern weil ich dabei den Eindruck gewinne, dass ihr auf eure negativen Gedanken und Gefühle eben auch nicht richtig hört, sondern euch teilweise selbst etwas vormacht.
Hm ich fang gleich mal da an. Ja ich muss ehrlich sagen, ich glaube, dass ich das jetzt einzige Zeit gemacht habe. Ich meine, mir sind die positiven Gedanken wichtig, ich will ehrlich gesagt nicht denken "na toll heute FA dann gehts die nächsten Wochen so weiter", aber ich muss sagen, dass mir in den letzten Tage eben aufgefallen ist, dass es mir "doch nicht so gut geht". Gar nicht so vom Essen her sondern einfach psychisch. Bei mir ist es auch ehrlich gesagt meistesn so, dass wenn es mir mit dem essen schlechter geht (so wie jetzt), geht es mir von der seelischen Verfassung "besser", weil ich das alles unheimlich gut verdrängen kann... z.B. ich fühl mich nicht einsam, es ist ja die ES da, ich halt den Druck "besser" aus, weil ja die ES da ist. Es ist nicht so, dass ich keine negativen Seiten der ES sehe, absolut nicht, aber meine ES kann das so tükisch und so gut hinter meinem Rücken, dass ich ewig brauche um da draufzukommen. Die letzten Tage ist mir das auch aufgefallen. Ich wills jetzt gar nicht so genau beschreiben, weil es zwar so gesagt nicht gegen die Forenregeln verstoßen würde, aber ich selbst mag es auch nicht wenn so Dinge so genau beschrieben werden.
Aber ich finde auch flieder und pizza beschönigen da nichts und sind sehr kritisch!

pizza: Toll, dass die erste Prüfung so gut verlaufen ist. Ich glaube auch, dass man einfach unterschiedlich lernt, ich lerne bei manchen Prüfungen mehr bei manchen deutlich weniger als meine Studienkollegen und trotzdem bin ich nicht erheblich schlechter oder besser und viele lernen Monate vorher und sind nicht so gut, weil sie auch einfach FALSCH lernen, gerade in Chemie oder so geht das schnell.
Pizza hat geschrieben:Oh man, das ist mir echt ein wenig peinlich das aufzuschreiben, aber kennt ihr solche Gefühle auch?
Ja diese Gefühle kenne ich nur zu gut, in beide Richtungen ich will nicht, dass sie sehen wenn ich mehr wiege ich will aber auch nicht, dass sie sehen das ich weniger wiege. Also irgendwie seltsam. Ich denke du machst das schon, sprechen dich deine Familienmitglieder oft an? oder eher nicht? Bei mir war das ständig so, deshalb bin ich zum Schluss nciht mal mehr mitgegangen weil ich das einfach nicht ausgehalten habe.
Pizza hat geschrieben:Das war echt der mega Hammer, sowas hätte ich NIEMALS von ihm erwartet (eigentlich ziemlich gemein, wenn ich da jetzt so drüber nachdenke..)
Naja ich weiß nicht, wenn man nicht immer zu viel von seinem Umfeld erwartet (also jetzt wirklich nicht böse gemeint ;)), dann kann man auch nicht so entäuscht werden und wie du sagst, dein Freund mag keinen Valentinstag, also war es ganz gut damit zu rechnen, dass er darauf auch "vergisst" oder es ihm eben nicht wichtig ist, mir ist der z.B. auch nicht wichtig ich hab doof aus der Wäsche geschaut als mein EX letztes Jahr mit Blumen vor der Tür stand.. und ja mich hats auch nicht so 100% glücklich gemacht aber gut da waren andere Dinge dabei und er hats ja nett gemeint.
Aber schön, dass er dich damit glücklich machen konnte, da siehst du, dass du ihm wirklich wichtig bist, auch wenn er es dir vl nicht immer so extrem zeigt.
Pizza hat geschrieben:Woher kommt dann dieser dämliche Fressdruck?? Diese Gedanken in meinem Kopf machen mich grad echt irre. ESSEN - NICHT ESSEN - ESSEN - NICHT ESSEN.. Alter, wie soll man denn mit den beschissenen Gedanken bitte klarkommen?
Mir geht es gerade genauso, dabei sollte ich doch an den letzten Tagen gesehen habe, dass normales Essen mich nicht umbringt... SOrry, dass ich mehr dazu gerade nicht sagen kann...
Pizza hat geschrieben:Ich meine, was mach ich hier eigentlich? Dieses Forum soll dabei helfen von der Essstörung LOSzukommen. Aber ich jammer immer nur rum, ohne es so richtig zu versuchen.
Vl weil man erstmla auch wissen sollte oder es wichtig ist herauszufinden WARUM es so wichtig für uns ist. Es ist doch abnormal, also WARUM brauchen wir das, was gibt es und was kompensiert es? Wenn man nicht ein bisschen in diese Richtung geforscht hat ist es glaube ich sehr schwer "einfach so" gesund zu werden.

flieder:
flieder hat geschrieben:Ich bin gerade etwas fertig. Gestern hat sich niemand mehr gemeldet. Obwohl ich das Feiern für fest vereinbart hielt, ergab sich anscheinend nichts, denn eine Kommillitonin schrieb mir nur, dass nichts geplant sei.
Sowas kann ich auch gut verstehen. Das sind auch irgendwie angenehme Fixpunkte im Tag an die man sich halten kann, und die es allgemein dann ein bisschen leichter machen finde ich, wenn man dann absagen bekommt ist das schwer. Vor allem weil du ja scheinbar auch ein Mensch bist, der alles auf sich bezieht, dabei ist es nun mal so und es hat mit Sicherheit nichts mit dir zu tun sondern einfach, dass es sich nicht ergeben hat, dafür musst du dich nicht unnötig schlecht fühlen.
flieder hat geschrieben: Will mehr Freundschaft, Kontakte, Abenteuer, Sex, Party, Beziehung.
Aber WARUM willst du das? Vielleicht deshalb weil du das Gefühl hast dann mehr Selbstwert zu haben? Das würde ich glaube ich so versuchen...
flieder hat geschrieben:ch bin sehr gut in den Morgen gestartet und werde heute abend noch mehr zu mir schreiben - vor allem von dem Telefonat berichten, denn ich rufe einfach an! :-D
Gute Idee, wie wars und wie war der Tag sonst so?
Zu dir schreib ich dann noch mehr muss nur kurz mal Pause machen^^

Zimtapfel: Herzlich Willkommen auch von mir.
zimtapfel hat geschrieben: Ich liebe es auch Listen und Pläne zu schreiben egal ob für Tagesplanung, Sport oder Kalorien
Ja das kenne ich, gibt irgendwie sehr viel "Halt" und man ist beschäftigt und muss sich nicht wirklich mit sich und seinen Gefühlen auseinandersetzen.
Zumindestens ist das bei mir so.

So also im Laufe des abends kommt noch einiges zu mir. Ich finde das so schwer aufzuschreiben weil es für mich so ein großes Eingeständnis ist obwohl es ncihts "besonderes" ist.
Bis dann!

edit:
Ich finde grade in der letzten Zeit, waren hier sogar eher viel mehr negative Stimmen zu hören :?
Deswegen auch mein Post heute Nachmittag. Ich habe das Gefühl, dass ich zu mich zu sehr einfach in der ES habe gehen lassen und das möchte ICH auf jeden Fall ändern.
Das stimmt das habe ich mir auch gedacht als ich jetzt eure Beiträge aufmerkam gelesen habe, da ist mir aufgefallen, dass alle hier sehr genau reflektieren und sich einfach nur nachher motivieren wollen, was Sinn und Zweck hier ist finde ich.
Und auch bei Flieder geht es seit langem auf und ab. Aber statt sich abzuwerten, weil sie immer wieder Fa´s bekommt, finde ich es gut, wie reflektiert sie darüber nachdenken kann und wie gut sie mit ihrer Therapeutin vorrankommt.
Finde ich auch, ich finde es sogar sehr bewunderswert, dass sie immer aufsteht, sich jeden Tag nicht runterziheen lässt, ich weiß wie depressiv ich in "richtigen" B* Phasen bin, und es ist wirklich toll immer wieder aufzustehen, darum geht es doch.
Mir geht es immer viel besser, wenn ich ins Forum und speziell in diesen Thread komme und einen lieben motivierenden Eintrag von jemandem lesen kann. Egal ob der an mich persönlich oder an jemand anderen gerichtet ist.
So geht es mir auch! Schön dass ich auch ein klein bisschen ab und zu helfen kann :)

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#559
Ich finde es schon wichtig, dass man auch die positiven Erlebnisse würdigt, dabei aber auch schaut was vielleicht falsch läuft oder überdacht werden muss. Schwierig hier einen Mittelweg zu finden, ich selber laufe da immer auf Gefahr, in irgendein Extrem zu fallen - was ja diese Krankheit auch ausmacht irgendwie! Ich bewundere alle die sich nach einem FA sagen können, okay, blöd gelaufen morgen geht es weiter... das gelang mir seit dem Wochenende überhaupt nicht. Da ist es passiert und am Montag ist es wieder passiert und gestern wieder. Zum Glück konnte ich mir spontan die restliche Woche frei nehmen, ich war echt verzweifelt! Ich brauchte eine Pause. Leider habe ich die Zeit heute überhaupt nicht gebührend benutzt um mich auszuruhen, das will ich morgen anders machen - aber immerhin hatte ich keinen FA. Ich war heute nur einmal zwischendrin kurz verunsichert, ich aß und aß und hatte schon richtig Angst ich bekomme jetzt doch wieder einen FA. Aber ich brauchte wohl einfach Nahrung :lol: Auch wenn mir meine Portion riesig vor kam, konnte ich doch auch irgendwann aufhören und zur Tagesordnung über gehen. Ein schlechtes Gewissen hatte ich aber schon, ich habe leider ziemlich zu genommen. Aber erstmal wieder normal mit Essen umgehen und dann vielleicht irgendwann wieder abnehmen. Oder einfach mal diese leidigen Gedanken an Kalorien, Abnehmen und Nahrunsaufnahme allgemein sein lassen - das wäre so schön!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#560
Aurora, schön, dass du wieder da bist :) Wie war denn dein Urlaub? Und wo warst du denn überhaupt, wenn du das erzählen magst? Ein kleiner Kurztripp in den Süden? Oder Skilaufen?
Bei mir ist es auch ehrlich gesagt meistesn so, dass wenn es mir mit dem essen schlechter geht (so wie jetzt), geht es mir von der seelischen Verfassung "besser", weil ich das alles unheimlich gut verdrängen kann... z.B. ich fühl mich nicht einsam, es ist ja die ES da, ich halt den Druck "besser" aus, weil ja die ES da ist. Es ist nicht so, dass ich keine negativen Seiten der ES sehe, absolut nicht, aber meine ES kann das so tükisch und so gut hinter meinem Rücken, dass ich ewig brauche um da draufzukommen.
Genau so geht es mir auch immer! Das hast du wirklich treffend ausgedrückt! Und deswegen denke ich, dass wir uns gut dagegen zur Wehr setzen können, wenn wir eben auch "Hinter dem Rücken" der Es anfangen, um uns so Stück für Stück wieder Macht über unser eigenes Essverhalten zurückerlangen können.
Vl weil man erstmla auch wissen sollte oder es wichtig ist herauszufinden WARUM es so wichtig für uns ist. Es ist doch abnormal, also WARUM brauchen wir das, was gibt es und was kompensiert es? Wenn man nicht ein bisschen in diese Richtung geforscht hat ist es glaube ich sehr schwer "einfach so" gesund zu werden.
Und damit hast du auch absolut Recht! Natürlich gehört da nicht nur die Bekämpfung der Symptome zu, sondern wir müssen auch verstehen, WARUM wir so handeln. WAS wollen wir denn nicht fühlen?
dass alle hier sehr genau reflektieren und sich einfach nur nachher motivieren wollen, was Sinn und Zweck hier ist finde ich.
Und ich bin froh, dass du das auch so siehst, denn ich hatte wirklich Angst, dass ich das vllt doch irgendwie falsch sehe..
Aber ich finde, dass wir hier alle sehr konsequent daran arbeiten zu verstehen WARUM wir so oft die ES brauchen, um in unserem Leben klarzukommen.
Und wenn man dann mit den ganzen neuen, unbekannten, freigewordenen Gefühlen konfrontiert werden und wir uns vor lauter Schreck NOCH MEHR in die ES flüchten, ist es finde ich um so wichtiger, dass wir uns hier motivieren. Damit wir nicht denken: "Ohje, jetzt geht es mir noch schlechter als vorher und alles wird viel schlimmer!" ( Wie zB mit meiner bisher größten MS-Phase vor einigen Tagen noch, oder wie bei Flieder, die ja in letzter Zeit häufige FA´s hat) Sondern damit wir sehen, dass das ein elementaler Bestandteil des Heilungsprozesses ist.
So also im Laufe des abends kommt noch einiges zu mir. Ich finde das so schwer aufzuschreiben weil es für mich so ein großes Eingeständnis ist obwohl es ncihts "besonderes" ist.
Ich möchte dir nur nochmal sagen, dass ich es absolut nicht schlimm finde, wenn du hier all deine Gedanken aufschreibst und sie eventuell total durcheinander sind. Wir können und möchten dir hier gerne helfen sie zu ordnen! =) So wie DU uns so oft hilfst. Ich bin wirklich dankbar für deine Beiträge, weil ich mich so oft mit dir identifizieren kann.

Nochmal wegen meiner Familie: Also wenn ich grade mal ne zeitlang ne dünnere Phase habe, sagen sie, ich solle doch mal wieder mehr essen und wenn ich aber wieder etwas zugenommen habe, sagen sie, dass ich ja so gut aussehe, wenn ich etwas mehr auf den Rippen habe.. Beides nicht sehr hilfreich.
Ich glaube ja auch zu wissen, wieso das bei mir so sein könnte. Nämlich, dass ich mich ja viel zu sehr über mein Gewicht und meine Figur definiere, wie ich ja letzte Woche durch die SHG so gut rausgefunden habe. Ich denke ich bin dadurch einfach etwas besonderes, etwas durch das ich mich von den anderen abzeiche und was alle anderen auch haben möchten..
Jetzt muss ich nur noch versuchen von diesem Denken loszukommen.

--> Aber ich weiß, DAS ist verdammt schwer und ich glaube das ist eines der größten Probleme, welche es für mich zu bewältigen gilt.

@Zimtapfel:
ch finde es schon wichtig, dass man auch die positiven Erlebnisse würdigt, dabei aber auch schaut was vielleicht falsch läuft oder überdacht werden muss. Schwierig hier einen Mittelweg zu finden, ich selber laufe da immer auf Gefahr, in irgendein Extrem zu fallen - was ja diese Krankheit auch ausmacht irgendwie! Ich bewundere alle die sich nach einem FA sagen können, okay, blöd gelaufen morgen geht es weiter...
Schön, dass du das auch so siehst! Ich hoffe, wir können dir auch helfen dich zu motivieren! Und ich glaube was den letzten Satz angeht, kannst du dir hier wirklich ein gutes Beispiel an Flieder nehmen. Sie schafft es ja zum Beispiel oft, sich nach einem FA wieder aufzuraffen und zu sehen, was man dem ganzen denn vllt positives Abgewinnen könnte. Vor einigen Monaten oder auch Wochen hätte sie das vllt noch nicht gekonnt.

Und so hast du es ja zum Beispiel heute auch gemacht, dass du noch logisch über dein Essverhalten nachdenken konntest, und dann entscheiden konntest: NEIN! So soll das jetzt nicht ablaufen! Und du hast dich gegen das dumme Bulimiemonster durchgesetzt! Das finde ich wirklich super :)
Aber erstmal wieder normal mit Essen umgehen und dann vielleicht irgendwann wieder abnehmen. Oder einfach mal diese leidigen Gedanken an Kalorien, Abnehmen und Nahrunsaufnahme allgemein sein lassen - das wäre so schön!
Genau das wünsche ich mir auch! Wir alle hier möchten das! Aber ich weiß für mich auf jeden Fall, dass grade das Zunehmen ein unglaublicher Kraftakt für mich werden wird, für den ich im Moment vllt noch gar nicht bereit bin. Da muss wahrscheinlich noch viel seelische Vorarbeit leisten, um mich von dem Dünn-Sein-Gedanken trennen zu können.

Hast du denn eine Ahnung, woher die Probleme mit dem Essen bei dir kommen können? Einsamkeit oder Langeweile? Oder etwas ganz anderes? Wieso zB hattest du am Wochenende so eine schlechte Phase?

So, liebe Grüße an alle :)
Zuletzt geändert von Pizza am Mi Feb 15, 2012 22:13, insgesamt 1-mal geändert.
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#561
Hey pizza! Danke für deine lieben Worte.

So jetzt erstmal zu mir bevor ich mich wieder drück^^.
Ich hab ja erzählt, dass es ein Wiedersehen mit meinem Exfreund gab. Es war naja es war gar nicht so wie ich mir erwartet habe obwohl ich auch nicht weiß was ich mir eigentlich vorgestellt habe. Es war eine große Party, ich hab ihn erst sehr sehr spät gesehen meine Freundin hat er früher gesehen und er hat auch gefragt ob ich da bin.
Wie gesagt wir haben eigentlich fast nicht miteinander gesprochen er hat nur gefragt wie es mir geht und ich hab geantwortet, das wars wobei ich sagen muss ich hab da schon etwas getrunken gehabt und auch sonst es war irgendwie komisch.
Vor allem weil ich wirklich nicht wusste was ich mir davon erwartet hab, vl ein längeres Gespräch oder keine Ahnung. Ich will ihn auf gar keinen Fall zurück, er ist in meinen Augen ein Mensch, der nur auf seine Vorteile bedacht ist und der mit einer Freundin an seiner Seite gar nicht zurecht kommen würde außer sie sagt nichts und regt sich nie auf und ist am besten sowieso immer nur seiner Meinung.
UND trotzdem ich eigentlich nie an eine Beziehung mit ihm denke, ich hab ein großes Bedürfnis nocheinmal mit ihm zu sprechen. Es hat nie eine Ausprache gegeben, dafür war ER nie bereit und was ich will hat ihn ja nicht interessiert. Dabei wüsste ich gar nicht was ich sagen sollte in dem Moment wo wir uns gegenüberstehen, weil ich weiß auch gar nicht was genau ich besprechen will, ich weiß nur, dass für mich dieses unausgesprochene irgendwie immer in mir ist und mich mehr beschäftigt als mir lieb ist, dabei ist das ganze jetzt fast ein Jahr her und ich will wirklich nicht mehr. Aber es ist halt auch unbegreiflich, dass er damit einfach so abschließen kann. Nämlich wirklich ohne jedes Gespräch.

Was mir auch aufgefallen ist in den letzten Tagen ist mein sehr heimtückisches MS-Monster. Ich hoffe ich hab das noch nicht geschrieben, wenn dann tuts mir leid. Ich weiß nicht warum aber für mich ist man nicht MS wenn man auch Süßigkeiten isst. Ich weiß, dass das kompletter Schwachsinn ist und mir nur ein Teil in meinem Kopf das einreden will, weil ich nämlich jeden Tag was Süßes esse, somit kann ich mich natürlich wahnsinnig gut in Sicherheit wiegen, ich bin ja nicht krank.
Für mich ist das MS-Monster immer schons ehr schwer zu greifen gewesen, bei B* ist es für mich so einfach "Kotzen ist nicht normal" das ist für mich klar, aber wie viel essen gesund ist und wie viel Beschäftigung gesund ist, das weiß ich einfach nicht so richtig und das ist eben auch von Körper zu Körper unterschiedlich und gerade das ist so schwer.
Und vielleicht will ich mir das alles auch gar nicht eingestehen, weil es eigentlich so einfach ist sich auf das zu konzentrieren. Ich merke z.B. die letzten 3 tage habe ich normal gegessen und ich hab eine unheimlich schlechte, gedrückte Stimmung, weil so viel da ist, dass sonst weggehungert oder gekotzt wird. Ich hab auch schon den ganzen Abend seit ich zu Hause bin Kotz- und Fressdruck, wobei es mir absurder weise wirklich fast immer mehr ums Kotzen als ums Fressen geht, außer halt in Phasen wo ich mir wirklich fast alles verbiete aber das ist schon länger her.
Ich kann auch die Gefühle, die aufkommen oder die Gründe noch gar nicht so richtig greifen, sie sind da und das allein ist für mich schon anstrengend, obwohl ich ja weiß, dass mir das gut tut, dass das normale Gefühle sind, die haben Menschen nunmal :wink:

Ja das war mal so das gröbste, was mir auch noch aufgefallen ist, dieses ambivalente Beziehungsverhältnis das flieder vor ein paar tagen beschrieben hat, aber da weiß ich noch nicht genau was ich davon halten soll.
Pizza hat geschrieben:Und wenn man dann mit den ganzen neuen, unbekannten, freigewordenen Gefühlen konfrontiert werden und wir uns vor lauter Schreck NOCH MEHR in die ES flüchten, ist es finde ich um so wichtiger, dass wir uns hier motivieren.
Ja das finde ich auch, vor allem ist es immer gut es mal in Worte fassen zu müssen, es ist nicht das glecihe wie jemandne erzählen aber man gibt schon sehr viel von sich preis wenn man es aufschreibt und oft nimmt es eine große Last.
Pizza hat geschrieben: Wir können und möchten dir hier gerne helfen sie zu ordnen! =)
Danke das ist lieb :)

Deine Familie ist dann eh so wie meinen ;) sie meines nicht böse aber es ist nicht hilfreich wenn dauernd solche Komentare kommen.
@zimtapfel
zimtapfel hat geschrieben:Schwierig hier einen Mittelweg zu finden, ich selber laufe da immer auf Gefahr, in irgendein Extrem zu fallen -
Ja ich denke das kennen die meisten hier sehr gut. Ist eben sehr schwer dieses alles-oder-nichts Denken aufzugeben, nicht nur beim Essen sondern im ganzen Leben.
Ja es ist manchmal echt schwer sich nach einem FA aufraffen zu können aber auf der anderen Seite, was haben wir davon wenn wir uns nur mit Selbsthass quälen, dadurch verschwindet er ja auch nicht im Gegenteil.
Ich finde es toll, dass du hier bist :)

Schönen Abend ihr Lieben!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#562
Liebe Pizza,
Ich kann voll stolz berichten, dass ich es geschafft habe mir eine "Belohnung" beim Bäcker zu besorgen und heute Abend habe ich sogar etwas kohlenhydrathaltiges gegessen. Allerdings hab ich mich dabei schrecklich gefühlt und es wurde dann leider doch etwas ZU viel.. war sogar kurz davon noch mehr einkaufen zu gehen.
[...]
Jetzt schreit das andere Monster wieder ziemlich laut, dass morgen dann wohl Hungern angesagt ist, aber das lass ich nicht so einfach zu.
Ich finde es toll dass du dich heute abend so motiviert hast! Ich sehe es als Erfolg, dass du dich zu der Belohnung überwunden hast und dass einen danach doch wieder ungute Gefühle packen, ist leider normal für die heimtückische Ess-Störung. Sie versucht uns eben im Griff zu halten! Es ist genau richtig, dass du dir dies bewusst macht und nur so hast du die Chance dich aus ihren Fesseln zu befreien! Ich bin sehr stolz auf dich. Ich danke dir auch für deine Zeilen über meinen/unseren Thread. Du hast es genau richtig erfasst: Es geht hier nicht darum sein Leben von grundauf um 180° zu drehen und alles nur noch positiv zu sehen, sondern vor allem darum, sich gegenseitig Kraft bei der Bekämpfung der Ess-Störung zu geben und da sind motiverende, aufbauende Worte sehr hilfreich. Ich schäme mich auch dafür die letzte Woche täglich FA's gehabt zu haben, aber ich bin verdammt nochmal STOLZ mich nicht geritzt zu haben und keinerlei Suizidgedanken oder Bulimie-ORGIEN geschoben zu haben! Dafür sind diese wunderbaren Posts hier zu einem großen Teil mitverantwortlich und ich male mir einfach mal aus wenn du statt deiner aufbauenden, verständnisvollen Worte, mir eine sehr viel kritischere, negativere Sicht vermittelt hättest. So nach dem Motto: „Ach weißt du, du hast heute schon wieder einen FA. Wie soll das eigentlich weitergehen? Schau mal dein Fehlverhalten an und wie scheiße es in deinem Leben läuft. Vergrab dich mal ein wenig in deinen Gefühlen der Scham und des Abgelehntwerdens und wenn du dich lang genug drin vergraben hast, dann versuch gegen diesen furchtbaren Druck dich selbst zu verletzen anzukämpfen. Ach das fällt dir nun schwer, wo du diese Gefühle nun potenziert hast? Na dann ist es wohl nur ein weiterer Beweis für deine Unfähigkeit dein Leben in den Griff zu kriegen. So jetzt hast du es schwarz auf weiß und nun arbeite damit.“ Weil diese Stimme, habe ich latent eh immer in mir drin und jetzt muss ich weinen.... einfach weil ich so froh bin diesen Thread zu haben und ich Angst habe, dass er kaputt geht.
Um ehrlich zu sein, fällt es mir zunehmend schwer, mich mit diesen extrem optimistischen Gedanken, die ihr in euren Texten immer wieder einbaut, zu identifizieren.
Nicht, weil ich gerne pessimistisch denke, sondern weil ich dabei den Eindruck gewinne, dass ihr auf eure negativen Gedanken und Gefühle eben auch nicht richtig hört, sondern euch teilweise selbst etwas vormacht.
Es stimmt ich mache mir selbst etwas vor. Sich etwas vormachen, bedeutet schließlich es selbst nicht mal wirklich zu glauben. Allerdings sind diese "vorgemachten Dinge" oftmals Tatsachen, die ich langsam annehmen muss, wenn ich leben will. Und glücklicherweise glaube ich mittlerweile diese Tatsachen sogar, wodurch es gar kein vormachen mehr ist.: ) Wenn ich mich z.B. aufgrund eines ausbleibenden Anrufs abgelehnt fühle und denke, dass mich jemand hasst und eklig und verabscheuenswert findet, ist das viel entfernter von der Realität als wenn ich sage „es gibt viele Gründe dafür, dass mich dieser jemand (noch) nicht angerufen hat." Vor einigen Wochen hätte ich letzteres für unwahr gehalten. Ebenso gilt es für die Ess-Störung. Wenn ich mir sage „ach letztlich werde ich doch nur wieder vorm Kühlschrank landen, weil ich eh keine Wahl habe aufgrund meiner Geschichte etc.“ dann ist das 1. zu kurz gedacht, weil es viel mehr Handlungsalternativen gibt, die ich nur nicht immer aufgrund des Suchtcharaktes der Bulimie umsetzen will/kann (
Aber ich glaube einfach, dass es oft auch meine ES-Stimme ist, die mir da etwas versucht einzureden, und ich vllt kann man da erstmal nicht anders, als seinen Körper sozusagen dazu zu zwingen. Er ist es ja nicht anders gewöhnt. Denkmuster und Verhaltensweisen sind mit der Zeit so festgefahren, und es ist schwer, sich daraus zu befreien, das wissen wir alle.
  ) und 2. mache ich mich damit selbst viel kleiner als ich bin, weil ich mir selbst nicht zutraue über meine eigene Geschichte hinauszuwachsen. Ich möchte nicht, dass das nun falsch verstanden wird, aber ich will einfach nur folgendes ausdrücken: Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Ess-Verhalten alles andere als toll ist und ich bin mir auch bewusst, dass ich ein verdammtes Beziehungsproblem inklusive Nähe-Distanz-Schwierigkeiten und einen krassen Ablehnungskomplex habe. Hinzu kommen grundlegende Unzulänglichkeitsgefühle, Traumata, Scham, Probleme den Alltag zu bewältigen, Gefühle zu REGULIEREN, integrieren und einzuordnen AAAAABER: Niemand wird mir absprechen könnne, dass ich nicht zumindest versuche daran zu arbeiten und ich werde NIE NIE NIE die Hoffnung aufgeben! Ich habe in den letzten Wochen und Monaten gelernt, dass ich verdammt nochmal größer bin als jede traumatische Erfahrung, jedes irrationale Denkmuster und jeden selbstzerstörerischen Impuls – zwar nicht immer und in jedem Moment, aber mein Lebenswille und der Wunsch mich anzunehmen und gesund zu werden sind da und werden immer präsenter. Ich bin bereit mich den Krisen zu stellen und die letzten Wochen waren teilweise krisenhaft. Aber gerade das zeigt meinen guten Weg: wie ich es mittlerweile schaffe mit solchen Krisen umzugehen und mir ehrlich selber gegenüber bin. Dazu gehört für mich (so muss es absolut nicht allen gehen!!!) auch weiter in den Thread zu schreiben, der mir einfach unglaublich guttut. Weil ich mich da nicht verstecke und die Krisen sogar ein wenig aufgefangen werden. Jetzt bin ich doch total am weinen, vielleicht auch weil ich in der Thera gemerkt habe wie entfernt ich noch von so vielem bin und ich einfach nur Angst habe all das nicht zu erreichen. Vielleicht haben mich die Posts auch überfordert. Vielleicht schäme ich mich auch einfach nur. Ich weiß es nicht. Es fällt mir irgendwie schwer nun noch etwas persönliches zu schreiben.Ich habe so viel zu erzählen und kann einfach nicht aus Angst etwas falsches zu sagen. Entschuldigt mich :-(

@ aurora: Schön, dass du wieder da bist! Hab dich schon vermisst ;-) Schreibe dir morgen noch mehr!

Hey Zimtapfel : )
Ich war heute nur einmal zwischendrin kurz verunsichert, ich aß und aß und hatte schon richtig Angst ich bekomme jetzt doch wieder einen FA. Aber ich brauchte wohl einfach Nahrung Auch wenn mir meine Portion riesig vor kam, konnte ich doch auch irgendwann aufhören und zur Tagesordnung über gehen. 
Also ich finde das ist ein MEGA ERFOLG. Gerade wenn man diese ES-Stimme schon wieder hört!
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#563
Huhu Flieder und Pizza! Danke für euren lieben Worte, das baut mich wirklich sehr auf!
Pizza hat geschrieben:Hast du denn eine Ahnung, woher die Probleme mit dem Essen bei dir kommen können? Einsamkeit oder Langeweile? Oder etwas ganz anderes? Wieso zB hattest du am Wochenende so eine schlechte Phase?
Ich war am Wochenende mit meinen Großeltern verabredet und die ganze Situation war für mich sehr angespannt, weil das so Leute sind, die zwar nett sind, aber nie wirklich sagen was sie denken. Außerdem habe ich gerade den Kontakt zu meinen Eltern abgebrochen weil sie mir im Moment nicht gut tun und ich habe natürlich Angst gehabt, meine Großeltern könnten das irgendwie zum Thema machen. Ich war jedenfalls total angespannt und fing schon bevor ich los musste das Futtern an. Auf meiner Bahnfahrt musste ich mehrmals umsteigen und überall habe ich mir was gekauft und es im Zug gegessen :( Ich fühlte mich so elend und hasste mich so dafür, dass ich mit dieser Situation gerade nicht umgehen kann, sonder Essen als Ventil brauche. Als ich bei ihnen war, verhilt ich mich bestimmt auch seltsam und angespannt ich dachte die ganze Zeit nur, dass sie das bestimmt merken - es war einfach schrecklich. Ich war so froh, als ich wieder zu Hause war. Und ich habe mich so gehasst dafür, und das hat sich dann durch den Anfang der Woche gezogen.
Ich habe mir mein Tagebuch geschnappt, die Situation nochmals durchgespielt und überlegt was ich hätte anders machen können. Denn schließlich habe ich ja sogar noch bevor ich los ging gemerkt, dass ich angespannt bin. Ich hätte ja anrufen können und sagen, dass ich später komme und dann hätte ich noch meditieren können oder fröhliche Musik hören. Auch unterwegs hätte ich noch die Option gehabt, einen Zug später zu nehmen, mich an einen ruhigen Ort hinsetzen und mal durchatmen. Oder meinen Freund anrufen und ihm davon erzählen. Dieses Zeit nehmen zum Durchatmen muss ich mir echt angewöhnen. Ich hatte gestern ja frei weil ich genau das machen wollte, habs aber nicht wirklich gemacht. Ich muss mich dazu echt zwingen. Deswegen mach ich nach diesem Beitrag den PC aus und mache irgendwas cooles :wink:
Pizza hat geschrieben:Nochmal wegen meiner Familie: Also wenn ich grade mal ne zeitlang ne dünnere Phase habe, sagen sie, ich solle doch mal wieder mehr essen und wenn ich aber wieder etwas zugenommen habe, sagen sie, dass ich ja so gut aussehe, wenn ich etwas mehr auf den Rippen habe.. Beides nicht sehr hilfreich.
Ich glaube ja auch zu wissen, wieso das bei mir so sein könnte. Nämlich, dass ich mich ja viel zu sehr über mein Gewicht und meine Figur definiere, wie ich ja letzte Woche durch die SHG so gut rausgefunden habe. Ich denke ich bin dadurch einfach etwas besonderes, etwas durch das ich mich von den anderen abzeiche und was alle anderen auch haben möchten..
Jetzt muss ich nur noch versuchen von diesem Denken loszukommen.
Das kenne ich auch. Ich definiere eine schlanke Figur irgendwie mit einer guten Leistung. Bevor ich eine ES bekam hatte ich auch ein paar Kilos abgenommen und jeder hat mich drauf angesprochen und gesagt dass ich gut aussehe. So beginnen wohl viele ES-Karrieren :shock: Dabei gibt es doch so viele andere Dinge wo wir etwas gutes Leisten können, im Job oder Studium zB und das ist doch viel wichtiger!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#564
Hey Leute! :)

@Zimtapfel:
Ich habe mir mein Tagebuch geschnappt, die Situation nochmals durchgespielt und überlegt was ich hätte anders machen können. Denn schließlich habe ich ja sogar noch bevor ich los ging gemerkt, dass ich angespannt bin. Ich hätte ja anrufen können und sagen, dass ich später komme und dann hätte ich noch meditieren können oder fröhliche Musik hören. Auch unterwegs hätte ich noch die Option gehabt, einen Zug später zu nehmen, mich an einen ruhigen Ort hinsetzen und mal durchatmen. Oder meinen Freund anrufen und ihm davon erzählen. Dieses Zeit nehmen zum Durchatmen muss ich mir echt angewöhnen.
Ich finde es wirklich sehr gut, dass du nach diesem stressigen Tag nochmal drüber nachgedacht hast, was du anders oder besser hättest machen können.
Ich finde es klingt bei dir ein wenig so, als würdest du Situationen in denen du Stress hast kaum noch ausweichen können, da du irgendwie WEIßT, was dir besser tun würde, aber du dich trotzdem nicht dazu überwinden kannst, bzw dich dazu zwingen müsstest! Also bringst du dich quasi immer unterbewusst selbst in solche Situationen, weil du das irgendwie brauchst. Weil das vllt auch sone Art Sucht geworden ist mit der Zeit. Versteh ich das so halbwegs richtig? Oder verstehst du was ich damit sagen möchte? Ist irgendwie grad etwas schwierig das in Worte zu fassen.
Ich glaube es wäre vllt ein sehr guter Ansatz für dich, wenn du wirklich jeden Tag dir bewusst Zeit für dich gönnst. Ich kann dir sagen, dass mir das immer enorm hilft. Die letzte Zeit musste ich ja immer viel lernen und da hat es mir total geholfen, wenn ich direjkt morgens gesagt hab, okay, um die Uhrzeit mach ich Pause, schau meine Lieblingssendung an und mach mir was zu essen.
Bei mir klappt das auch nicht immer. Die Phase wo ich das gut hinbekommen hab, hatte ich ziemlich das Hunger-Bedürfnis, also glaube ich, dass die gute Kontrolle auch teilweise durch das MS-Monster kam.
Und im Moment zB bin ich ja eher total rast- und ruhelos und kann mich auch kaum zu richtigen Pausen überwinden, weil ich einfach IMMER Pause mache.. also ich kann kaum ne halbe Stunde am Schreibtisch sitzen.
Aber man kann es immerhin jeden Tag versuchen und mit der Zeit klappt es dann ja vllt.

@Flieder:
Es stimmt ich mache mir selbst etwas vor. Sich etwas vormachen, bedeutet schließlich es selbst nicht mal wirklich zu glauben. Allerdings sind diese "vorgemachten Dinge" oftmals Tatsachen, die ich langsam annehmen muss, wenn ich leben will. Und glücklicherweise glaube ich mittlerweile diese Tatsachen sogar, wodurch es gar kein vormachen mehr ist.: )
Ich hatte dir ja schon eine PN geschrieben, aber das ist genau das was ich unter anderem hiermit...
Aber ich glaube einfach, dass es oft auch meine ES-Stimme ist, die mir da etwas versucht einzureden, und ich vllt kann man da erstmal nicht anders, als seinen Körper sozusagen dazu zu zwingen. Er ist es ja nicht anders gewöhnt. Denkmuster und Verhaltensweisen sind mit der Zeit so festgefahren, und es ist schwer, sich daraus zu befreien
...versucht habe zu sagen.
Man muss vllt an die ES genau so rangehen, wie sie an uns rangeht. Das heißt, SIE macht UNS etwas vor, also machen WIR IHR auch einfach etwas vor und setzen uns somit ja irgendwie gegen sie durch. Natürlich gibt es auch noch tausende andere Ursachen, die es zu bekämpfen gilt, aber ich finde, dass das eigentlich schonmal ein guter Ansatz ist.
Und irgendwann können dann die vorgespielten Tatsachen zu wirklichen Tatsachen werden, so wie du gesagt hast.

Also ich habe grade zu Mittag gegessen und fühle mich dabei gar nicht gut, weil ich eben gestern Abend schon so viel gegessen habe. Ich habe auch das Gefühl, dass ich, wenn ich denn mal zu viel esse, immer MEHR zu viel esse.
Und ich habe es schon so im Gefühl, dass es heute schwer wird einfach heute Abend doch noch etwas zu mir zu nehmen, da ich auch relativ spät nach Hause kommen werde und grade Abends ist für mich Essen ja eigentlich "tabu"...
Außerdem spür ich schon wieder so eine "innere Ruhe", also ich habe das Gefühl eigentlich gar nichts richtig zu fühlen.. Auch keine Panik wegen der nächsten Prüfung am Dienstag für die ich eigentlich noch gar nichts so richtig gemacht hab.
Naja, ich werd es wohl einfach auf mich zukommen lassen und mir keinen Stress machen. Mal sehen, was der Tag noch so bereithält.

Ansonsten werd ich gleich noch eine Übung in der Uni haben, später zur SHG und hoffentlich noch mit meinem Freund telefonieren.

Einen schönen Tag wünsch ich euch allen noch!
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#565
Hey ihr!
@flieder:
flieder hat geschrieben:aber ich bin verdammt nochmal STOLZ mich nicht geritzt zu haben und keinerlei Suizidgedanken oder Bulimie-ORGIEN geschoben zu haben!
Liebe flieder das darfst du auch sein, sehr stolz sogar :!: :!: :!: :!:
Ich finde es super, dass trotz den FAs du dich nicht in eine Ecke verkriechst und nicht aufgibst, schließlich gibt es 24h am Tag, auch wenn mal eine Stunde mit einem FA "verloren" geht, es sind immer noch so viele da um den Tag schön zu machen.
flieder hat geschrieben:Weil diese Stimme, habe ich latent eh immer in mir drin und jetzt muss ich weinen.... einfach weil ich so froh bin diesen Thread zu haben und ich Angst habe, dass er kaputt geht.
Meine liebe lass dich umarmen, du brauchst keine Angst haben das er kaputt geht, wir sind da und uns ist er genauso wichtig! Ich wüsste gar nicht wo ich jetzt wäre, wenn ich mich nicht so mitteilen könnte, wenn ich dauernd nur alles in mir drin hätte, sich alles aufstauen würde und irgendwann unkontrolliert expoldieren würde.
Und du hast recht, dass dich jemand nicht anruft hat mit viel größere Wahrscheinlichkeit damit zu tun, dass er/sie keine Zeit hat, beschäftigt ist, sich Zeit nehmen möchte um zurückzurufen oder es einfach nicht hört,...
flieder hat geschrieben:Ich bin mir durchaus bewusst, dass mein Ess-Verhalten alles andere als toll ist und ich bin mir auch bewusst, dass ich ein verdammtes Beziehungsproblem inklusive Nähe-Distanz-Schwierigkeiten und einen krassen Ablehnungskomplex habe.
Ich finde es 1. toll, dass du das so auf den Punkt bringen kannst und es dir dadurch 2. so eingestehst, und wie gesagt man kann an Problemen nur arbeiten wenn man diese in Worte fassen, also fassbar machen kann, sonst sind sie ja nur so verschwommen da und man weis nicht recht wo man das einzuordnen hat.

@zimtapfel:
zimtapfel hat geschrieben:Dieses Zeit nehmen zum Durchatmen muss ich mir echt angewöhnen.
Das ist so wie pizza gesagt hat, man sollte sich wirklich Zeit für sich nehmen, aber das ist halt sehr schwer, vor allem wenn man sich selbst eigentlich gar nicht mögen kann und man es sich dann nicht Wert ist, sich die Zeit für sich zu nehmen, zumindestens war das bei mir immer so. Ich hatte immer das Gefühl nichts wert zu sein, hab mir daher auch nichts gegönnt und natürlich bin ich irgendwann unter dem Stress zusammengebrochen.
Nimm dir ganz bewusst die Zeit für dich, du hast sie verdient und du brauchst sie auch :).
Pizza hat geschrieben: Also bringst du dich quasi immer unterbewusst selbst in solche Situationen, weil du das irgendwie brauchst.
Puh, das kenn ich nur zu gut, immer dieses sich extra in Situationen bringen in denen man erst auf der Kloschüssel landet :roll: und dabei weiß man es doch!!

@pizza: Hey meine Liebe das Gefühl kenne ich gut, hab heute auch das Gefühl nichts essen zu "dürfen", weil ich ja die letzten Tage "so viel" gegessen habe. Dabei hab ich nicht zu viel gegessen und mich bewegt und zugenommen hab ich wahrscheinlich auch nicht zumindestens laut Kleidung, auf die Waage stelle ich mich gerade nicht :mrgreen: wenigstens ein Fortschritt
Aber du darfst essen pizza, du musst sogar. Schließlich brauchen wir das zum Leben und hey einen Tag ein bisschen mehr essen schadet ja nicht, gerade dir wahrscheinlich :). Und heute musst du es ja nicht übertreiben, aber einfach eine Mahlzeit auslassen tut ja auch nicht gut...

Ich hoffe die SHG hilft dir wieder so wie das letzte mal, bin gespannt was du erzählst, also wenn du Lust hast :).

Mein Tag läuft bis heute ganz gut, ich versuche normal weiterzuessen wie die letzten Tage, es gelingt mir ganz gut mal sehen. Ich hab nur auch das Bedürfnis das wieder loszuwerden was die letzten Tage "draufgekommen" ist, wobei das wahrscheinlihc nichts ist :oops:
Ich fahre heut am Abend zu meiner Mutter, dass sind für mich immer schwierige Besuche wir haben nicht so das beste Verhältnis bzw. sie tut mir einfach nicht immer so gut. Aber dann hab ich das wieder für eine Zeit lang erledigt.
Jetzt werd ich bisschen weiterlernen für die nächste Prüfung und im Moment bin ich sogar voller Elan :)

Ich wünsch euch einen schönen Tag!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#566
Hallo meine lieben Kämpferinnen,
Ich kann sehr, sehr stolz verkünden heute bisher nicht erbrochen zu haben, OBWOHL das Monster mehr als einmal kurz davor war mich zu packen. Ich habe beispielsweise richtig groß mit Freunden zu Mittag gegessen UND danach direkt noch Kuchen. Am Nachmittag fühlte ich mich außerdem leer und war angespannt wegen dem anstehenden Treffen am Sonntag. Leise Stimmen sagten mir ich sei eklig und solle mich da bloß nicht drauf freuen. Unsicherheit und Einsamkeit kamen dann auch noch zu Besuch und der Drang zum Kühlschrank gehen war sofort da. Was soll ich euch sagen, was ich da gemacht habe? Mich geerdet ;-) Ich habe durchgeatmet und den Drang erstmal als solchen „angenommen“ und dann mit ihm gearbeitet und ich muss ganz ehrlich sein, dass es gar nicht mal so schwer war ihn verfliegen zu lassen. Aber ich weiß auch warum dies so leicht war: Weil ich durch den Realitätscheck festgestellt habe, dass es gar keinen Grund GIBT weshalb ich mich schlecht fühle muss : ) Weil ich mich freuen DARF und nicht eklig bin!!! Das ist ein sehr beschwingendes, neues Gefühl, das ich mir zwar manchmal noch bewusst hochholen muss, aber es bleibt immer länger und konstanter. Ich würde gerne weiter kotzfrei bleiben heute und gerne auch morgen und habe mir fest vorgenommen bei starkem Drang hier hineinzuschreiben.

@ Pizza:
Ich habe auch das Gefühl, dass ich, wenn ich denn mal zu viel esse, immer MEHR zu viel esse. 
Das ist eine Lüge, die die ES dir einredet. Wir alle kennen diese Lüge. Naja vielleicht ist es nicht mal eine Lüge, sondern eher eine Möglichkeit (die theoretische Möglichkeit, dass du wenn du 1,2 mal „zu viel“ (→ Definitionssache) ist, es immer tun wirst). Aber wie wahrscheinlich ist diese Möglichkeit und wie vereinbar ist sie 1. mit deinem Hungergefühl und 2. mit deinem Appetit ?! Außerdem hat mich schon oft die praktische Erfahrung motiviert wie beispielsweise vorgestern im Restaurant wo es riiiiesig viel Buffet gab und ich dachte zu platzen aber am nächsten Tag auch erst um 13 Uhr Hunger hatte. Ich hoffe die SHG tut dir heute gut!

@ Zimtapfel:
Ich fühlte mich so elend und hasste mich so dafür, dass ich mit dieser Situation gerade nicht umgehen kann, sonder Essen als Ventil brauche.
Ich kenne dieses elendige Gefühl, wenn man sich so für sein bulimisches Ess-Verhalten schämt und eigentlich andere Handlungsalternativen kennt. Aber dieses unangenehm elendige Gefühl danach ist auch positiv zu sehen, denn die Seele zeigt einem quasi, dass man das SO nicht wollte. Dass man eigentlich nicht verdrängen wollte, betäuben wollte, sich verstecken wollte, sondern ANGEMESSEN mit den Schwierigkeiten und Gefühlen umgehen will. Der erste Schritt ist jedoch sich einzugestehen, dass man Schwierigkeiten hat und Selbsthilfe braucht (sei es in Form von fröhlicher Musik hören ;-) ). Denn solange man sich seine Bedürftigkeit und Probleme nicht eingesteht, ist man noch viel angreifbarer für die Ess-Störung. Deshalb denke ich, dass du auf einem sehr guten Weg bist, da du dich, deine Gefühle und Bedürfnisse ernst nimmst! Also lass dich also nicht entmutigen, falls es noch ein paar Anläufe braucht.

@ Aurora: So schön, dass du wieder da bist!
Ich kann es gut nachempfinden, dass du eine Aussprache mit deinem Ex möchtest - auch wenn es nun schon ein Jahr vorüber ist. Vielleicht liegt dies auch an der damaligen Beziehungssituation als du ihn mit MS, Bulimie und Borderline konfrontiert hast und dann Schluss gemacht hast? Vielleicht möchte "dein Inneres" WISSEN was er davon denkt und ob du "krank" genauso liebenswert bist?! So würde es mir gehen...und diese Dinge würde ich geklärt haben wollen unabhängig von einem Beziehungswunsch.
Meine liebe lass dich umarmen, du brauchst keine Angst haben das er kaputt geht, wir sind da und uns ist er genauso wichtig! Ich wüsste gar nicht wo ich jetzt wäre, wenn ich mich nicht so mitteilen könnte, wenn ich dauernd nur alles in mir drin hätte, sich alles aufstauen würde und irgendwann unkontrolliert expoldieren würde.
 
Ich nehme deine Umarmung gerne an!! Schön, dass es dir auch so geht und wir uns so gegenseitig eine tolle Stütze sein können!
Ich finde es 1. toll, dass du das so auf den Punkt bringen kannst und es dir dadurch 2. so eingestehst, und wie gesagt man kann an Problemen nur arbeiten wenn man diese in Worte fassen, also fassbar machen kann, sonst sind sie ja nur so verschwommen da und man weis nicht recht wo man das einzuordnen hat. 

Ich sehe dies außerdem als CHANCE um bei zulünftigen schwierigen Gefühlen, quälenden inneren Konflikten vorher bescheid zu wissen woher diese rühren. Gerade im Bezug auf Männer hat es mir schon die letzte Zeit geholfen mein Problem vorher schon konkretisiert zu haben und mich daher nicht als ganze Person „abgelehnt“ zu fühlen, sondern zu wissen, dass es mein Borderline-Syndrom ist, welches mir suggeriert ich sei verabscheuenswert. Hm ich meine es zwar etwas anders als ich es nun ausgedrückt habe, aber ich hoffe man versteht dennoch was ich meine :-D
Ich wünsche dir viel Kraft für den potentiell anstrengenden Besuch bei deiner Mutter.

Ich skype nun mit einer Freundin und dann ziehe ich noch los Karneval feiern =)
Zuletzt geändert von flieder am Do Feb 16, 2012 18:23, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#567
Liebe flieder!
Viel Erfolg morgen bei einem weiterem Nicht-kotzfreien Tag 8) (wir gehen jetzt einfach davon aus :))
flieder hat geschrieben: Ich sehe dies außerdem als CHANCE um bei zulünftigen schwierigen Gefühlen, quälenden inneren Konflikten vorher bescheid zu wissen woher diese rühren.
Ja und ich finde, dass du das echt gut machst, so wie heute. Wenn man eben doch schon vor x einlenken kann ist es irgendwie einfacher :)

Im Übrigen von Mary hat niemand was gehört oder?
flieder hat geschrieben:icht liegt dies auch an der damaligen Beziehungssituation als du ihn mit MS, Bulimie und Borderline konfrontiert hast und dann Schluss gemacht hast? Vielleicht möchte "dein Inneres" WISSEN was er davon denkt und ob du "krank" genauso liebenswert bist?! So würde es mir gehen...
Darüber habe ich eigentlich noch gar nicht so genau nachgedacht... vielleicht schon, obwohl ich das weiß. Mein erster Freund hat das alles ziemlich genau miterlebt, Klinik, MS, B* die ganze Geschichte und er war immer da.
Ich denke, dass bei mir da einfach viel diese Borderline Gedanken mitgespielt haben. Bei mir ist es ähnlich wie bei dir, ich finde einem Menschen entweder perfekt oder abstoßend und das innerhalb von Sekunden. Es gibt oft so banale Gründe warum ich eine Beziehung (also auch eine Freundschaft) sofort gedanklich "verwerfe" nur weil einmal ein falsches Wort gefallen ist, wobei ich WEIß wie schwachsinnig das ist und mir das sehr bewusst ist, ich es nur oft nicht so fühlen kann und dann mir immer wieder sagen muss, das ich an sowas keine ganze Beziehung messen kann.
Und wahrscheinlich war die Reaktion auf meine Vergangenheit eben auch sowas. Ich hab nicht damit gerechnet das er SO reagiert, obwohl das legitim ist und war. Ich hab ihn ohne Vorwarnung gesagt ohne Erklärung nur die Fakten und er hat mich ja sogar in den Arm genommen und so. Erst am nächsten Tag hat er gemeint er braucht ein bisschen Zeit das zu verkaften. Was ja ok ist!!! Und trotzdem hab ich mich so alleingelassen gefühlt.
Ich kann es eben nicht erklären ich habe das Gefühl, dass ich normale Beziehungen nur ganz schwer aufrecht erhalten kann. Dieses Nähe-Distanz Problem das du beschriebne hast flieder habe ich auch sehr stark. Ich hab schon viel an mir gearbeitet und mittlerweile kann ich sogar halbwegs normale Freundschaften führen ohne diese täglich mal zu verwünschen. Was, so blöd es auch klingt, sehr harte Arbeit war.
Irgendwie spiegelt das sogar die Beziehung zum Essen wider, entweder alles oder nichts. Etwas dazwischen gab es für mich lange nicht, entweder habe ich einen Menschen geliebt, perfekt gefunden, oder ich habe ihn gehasst. Das schlimmste war, dass ich sehr lange gebraucht habe bis ich auf das gekommen bin, also in der Therapie. Für mich war das eben "normal" schließlich habe ich es nie anders gekannt.

Hm wow das war so ziemlich das tiefste innere das ich habe glaube ich, also nicht so sachlich verfasst aber ja diese Problematik ist eigentlich sonst ganz allein für mich reserviert... :?

Ich wünsch euch einen schönen Abend ihr Lieben. Fühlt euch gedrückt!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#568
Liebe aurora,
Ich verstehe glaube ich was du meinst mit:
Hm wow das war so ziemlich das tiefste innere das ich habe glaube ich, also nicht so sachlich verfasst aber ja diese Problematik ist eigentlich sonst ganz allein für mich reserviert...
Ich fühle da sehr ähnlich. Gerade weil ich mich für meine Nähe-Distanz-Problematik und den Ablehnungskomplex schäme, ist es mir wichtig, dass niemand dieses innere "Defizit" bemerkt. Gerade Männer.
Ich hab schon viel an mir gearbeitet und mittlerweile kann ich sogar halbwegs normale Freundschaften führen ohne diese täglich mal zu verwünschen.
Den gleichen Erfolg kann ich auch verbuchen und da können wir beide wirklich seeehr stolz drauf sein!

Zu mir: Ich habe heute Abend zufällig mein Sonntag-Date getroffen, nennen wir ihn mal B. Aber es war kein einfacher Abend für mich... Alles fing bereits damit an, dass mich die Freundin meines Bruders an der Bahn abholte und mir erzählte, dass R (eine Bekannte aus dem Freundeskreis, der auch dort feiern war) meinte "ach kommt flieder wegen B?". Ihr müsst wissen, dass R seit Jahren schwer verliebt in B ist und mehrfach mit ihm geschlafen hat, er jedoch nur mit ihr befreundet sein möchte (naja und sie eben ab und an im Bett landen..). Ich fühlte mich sofort mega unwohl und merkte auch, dass R mich misstrauisch ansah als ich mit B redete. Ansonsten war der Abend okay und B war auch nicht lang da. Ich habe mich dann gefragt, ob er wegen mir gegangen ist. Da sieht man es mal wieder: Ablehnungskomplex. Es gibt 1000 Gründe warum er gegangen sein könnte und dass es wegen mir ist, ist wohl eher unwahrscheinlich, wenn er mich freudig begrüßt, mir die Garderobe zeigt und wir uns in zwei Tagen treffen. Doch darüber bin ich mir erst jetzt so richtig bewusst und die negativen Gefühle - gerade auch wegen R - waren immer wieder da. R war nämlich auch recht schnell weg und ich dachte mir dann zwischenzeitlich, ob bei denen wohl heute wieder was läuft.. :? Naja als sich die innere Spannung dann ziemlich zuspitzte, versuchte ich mein Problem in Worte zu fassen und mich wieder zu "erden", aber die Zweifel und die Angst wie es wohl mit B weitergeht waren so übermächtig, dass ich mir zwei Mettbrötchen kaufte und danach nach Hause fahren wollte um ungestört zu fressen und zu kotzen. Es gibt mir sehr zu denken, dass mich die Sache mit B derart belastet, denn 1. gibt es keine reelle Ablehnung aber zweitens - was noch viel, viel wichtiger ist - laufe ich in dieselbe Falle wie die letzten 2,3,4,5 Wochen. Mich von einem Mann, den ich nicht gut kenne, dem ich nicht nahe stehe, mit dem ich keine konstante Beziehung habe, abhängig zu machen OHNE vorher eigene Stabilität aufgebaut zu haben. Da darf ich mir wirklich nichts vormachen: Das ist einfach brandgefährlich und meine Thera meinte ja auch, dass ich erstmal eigene Stabilität aufbauen sollte bevor ich Beziehungsdinge angehe... aber der Drang ist so stark. Nicht verliebtheitsbedingt.. sondern borderlinebedingt und das tut so weh es mir einzugestehen :( Die nächsten zwei Tage werden harte psychische Arbeit, denn ich will weder auf das Date am Sonntag verzichten, noch mich in die Sache mit B total reinsteigern und emotional abhängig werden. Also ist Selbstfürsorge und Selbsthilfe gefragt. Ich beginne gleich damit indem ich meinen Tag morgen plane und mir überlege wozu ICH Lust habe, was mein Geist und mein Körper begehrt. Was ich übrigens noch erwähnen wollte ist, dass ich zwar die Mettbrötchen erbrochen habe, zu Hause jedoch keinen Fressanfall mehr geschoben habe, sondern mir etwas Leckeres nach meiner Lust gegönnt habe! Danach war ich baden, weil ich das so wollte. In dem Stil möchte ich auch morgen und übermorgen verbringen, dann kann ich vielleicht etwas gestärkter in das Date gehen als mich total verrückt zu machen und von diesem Treffen alles abhängig zu machen. Ein weiterer Vorteil ist ja auch, dass ich - wie heute nachmittag schon mal geschrieben - bescheid weiß über meine inneren Komplexe. Falls ich also abgelehnt werde, mich abgelehnt fühle, abhängig fühle, TOTALE Nähe bei gleichzeitiger Angst will dann weiß ich woher es kommt und kann damit umgehen.

Morgen vormittag poste ich dann meinen Tagesplan. Ganz oben steht auf jeden Fall der Wunsch nicht zu erbrechen und mir gutzutun!
Zuletzt geändert von flieder am Fr Feb 17, 2012 1:01, insgesamt 2-mal geändert.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#569
Hey liebe flieder!
Ich finde es toll, dass es nicht wieder in einen FA ausgeartet ist. Ich kann sehr gut verstehen, wie du dich fühlst obwohl du ja selbst schon analysiert hast, dass der Grund mit relativ großer Wahrscheinlichkeit nicht du warst. Wir sollen uns wirklich nicht für jede Gefühlsregung bei anderen menschen schuldig fühlen. Wahrscheinlihc denkt sich keiner unserer Freunde wenn wir auf die Uni oder so gehen und einen schlechten Tag haben "oje was hab ich denn gemacht", das denken nur wir uns. Alle anderen empfinden es als eher normal wenn man mal nicht super drauf ist.
Also davon sollten wir uns wirklich was abschauen.
flieder hat geschrieben:ch fühle da sehr ähnlich. Gerade weil ich mich für meine Nähe-Distanz-Problematik und den Ablehnungskomplex schäme, ist es mir wichtig, dass niemand dieses innere "Defizit" bemerkt.
Ja so geht es mir leider auch. Dabei muss ich mich dafür nicht schämen, aber meine Familie kann damit halt auch überhaupt nicht umgehen und ich glaub daher kommt das bei mir.
flieder hat geschrieben:Nicht verliebtheitsbedingt.. sondern borderlinebedingt und das tut so weh es mir einzugestehen
Aber es ist toll das du es machst. Es ist so schwer sich da alles ins Bewusstsein zu rufen und zu akzeptieren, weil sowas einfach ganz schwer ist sich einzugestehen.
Aber deine Therapeutin hat recht, wenn du selbst stabil bist ist es viel einfacher auch eine stabile und konstante Beziehung zu führen.

Ich hoffe dein Tag läuft heute soweit gut?

Ich hab irgendwie ein Stimmungstief, ich weiß gar nicht warum ich bin einfach nicht gut drauf. Ich hab heut schon einiges gelernt und es tut mir auch gut und ich freu mich, wenn die Vorlesungen übernächste Woche wieder anfangen. Ich brauche einfach eine geregelte Struktur.

Ich wünsch euch einen schönen Tag

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#570
Oh Flieder, ich kenne das, diese Ablehnungskomplex, sobald jemand etwas negatives tut oder sagt, oder mich vielleicht einfach nur schief anschaut, denke ich: ja, wegen mir! Diese Stimmen im Kopf nerven echt... Selbst wenn es wegen mir ist, kanns mir doch eingentlich egal sein, oder? Es wird nie so sein, dass mich jeder mag und liebt, ich muss mich selber lieben. Und wenn man sich selbst liebt, dann kümmert man sich auch um sich und hört auf seinen Körper und das Äußere wird sich dem Inneren anpassen, nicht andersrum :mrgreen: Aber ich habe mich gestern abend auch wieder so gehasst... Mein Freund hat im Wohnzimmer Computer gespielt und ich habe mir ja vorgenommen mich auszuruhen. Ich habe Bücher in der Bibliothek geholt und wollte abends einfach schön lesen auf dem Sofa. Doch ich fand keine Ruhe weil mein Freund ja spielte. Ins Schlafzimmer wollte ich auch nicht, da ich ziemliche Probleme mit dem Schlafen habe, möchte ich das Bett auch wirklich nur zum schlafen nutzen, also setzte ich mich in die Küche. Ich machte mir zwar schöne Kerzen an, aber so gemütlich war es nicht, außerdem ist in der Küche überall Essen. Ich war unzufrieden und fing wieder an zu Futtern! Das schlimme ist, dass ich eigentlich genau wusste warum ich das gerade tue, doch ich wollte nicht aufhören bis ich wieder das Gefühl hatte ich platze. Am liebsten hätte ich gek*. Ich war sogar auf dem Klo kurz davor, doch ich habs gelassen. Tagebuch geschnappt und analysiert. Später habe ich noch mit meinem Freund gesprochen, ich will ihm natürlich nicht die Schuld dafür aufs Auge drücken, aber so geht das halt nicht. Wir brauchen zwei Rückzugsorte in unserer Wohnung. Wir wollten jetzt im Esszimmer noch einen Sessel oder so hinstellen, damit man sich es dort auch schön gemütlich machen kann. Zwar ist das Zimmer offen zur Küche, aber vielleicht könnte man mit Vorhängen oder so eine Abtrennung suggerieren... Es tat gut darüber gesprochen zu haben und zu wissen das mein Freund mich da unterstützt :D
aurora hat geschrieben:@zimtapfel:
zimtapfel hat geschrieben:
Dieses Zeit nehmen zum Durchatmen muss ich mir echt angewöhnen.

Das ist so wie pizza gesagt hat, man sollte sich wirklich Zeit für sich nehmen, aber das ist halt sehr schwer, vor allem wenn man sich selbst eigentlich gar nicht mögen kann und man es sich dann nicht Wert ist, sich die Zeit für sich zu nehmen, zumindestens war das bei mir immer so. Ich hatte immer das Gefühl nichts wert zu sein, hab mir daher auch nichts gegönnt und natürlich bin ich irgendwann unter dem Stress zusammengebrochen.
Nimm dir ganz bewusst die Zeit für dich, du hast sie verdient und du brauchst sie auch :).
Ja ihr habt recht, ich mache mir selber sehr viel Stress. Ruhig sitzen bleiben ist für mich ganz schwierig ich find irgendwie immer etwas zu tun, dann renne ich halt durch die Wohnung und mache irgendwas sauber oder räume auf. Ich "renne" dabei vor meinen Problemen und unangenehmen Gefühlen weg! Eigentlich brauche ich wenn ich nach der Arbeit nach Hause komme erstmal Ruhe und Entspannung, doch was tue ich? Sport oder Putzen, Einkaufen, Chatten... und wenn nichts mehr zu tun ist und meine Ängste mich packen dann gehe ich fressen und betäube mich damit! Doch so werde ich meine Probleme nie lösen... Gestern Abend habe ich mir nach meinem FA noch sehr viele Gedanken um das alles gemacht und auch mal wieder in dem Buch "Essen als Ersatz" geblättert. Die Autorin rät wirklich nur zu essen wenn man Hunger hat! Das habe ich in letzter Zeit nicht getan, ich habe regelmäßige Essenszeiten eingehalten aber mir tut das eigentlich nicht gut. Denn mit den FAs zusammen ist es einfach viel zu viel essen und meiner Verdauung ist ständig überlastet. Ich werde wohl wieder dazu über gehen nur nach Hunger zu essen, auch wenn ich erstmal Angst vor Heißhunger-Attacken haben. Ich hoffe das mir Tagebuch führen dabei hilft, ich meine damit nicht nur mal eben abends den Tag zusammenfassen sondern wirklich bei jeden ungenehmen Gefühl oder bei dem aufkommenden Drang etwas zu essen sich hinsetzten und schreiben. Wie haltet ihr das? Esst ihr geregelte Mahlzeiten oder nach Hunger?