Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand"

#1
Ich bin derzeit wieder dabei einen ersthaften Versuch zu starten gesund zu werden. Seit wenigen Tagen gelingt es mir wieder zu frühstücken und Mittag zu essen, was noch vor ein paar Wochen unmöglich gewesen wäre, da ich eigentlich nur noch Fressanfälle hatte. Ich möchte für mich festhalten warum ich es loswerden möchte und aber auch warum ich glaube es zu haben und wie ich den blöden "Hunger" der ja meist nicht echt ist "loswerden" könnte. Momentan habe ich nur einen FA am Tag. Heute zwar nicht, war ein Megarückfall aber gerade deshalb möchte ich mich selbst motivieren und mich nicht unterkrigen lassen.
Um es mir bewusst zu machen, warum ich wieder mal aufstehe um garantiert immer wieder hinzufallen möchte ich hier nochmal meine Gründe festhalten und Fragen die den Hunger beleuchten.
Mein Motto momentan: Entweder ich esse wenn ich Hunger habe und wenn ich schon einen FA habe dann muss ich aber darüber nachdenken warum ich ihn habe.

Nachteil:

- nach dem k. extrem schwach und fertig
- Gedanken kreisen nur ums Essen, kcal und Gewicht
- ich möchte nicht so oberflächlich denken, bin ja sonst auch nicht so
- ich möchte gesund sein , auch im denken, dauernd diese kranken gedanken, nicht lügen müssen
- es ist eklig
- aufquollen, fühle mich um *kg schwerer
- Stress beim Essengehen, Angst davor
- während dem Gespräch mit anderen nur mehr weg wollen um zu essen
- schlechte Konzentration
- schlecht für Zähne, Haare usw.
- Übelkeit, Magen- und Bauchschmerzen
- ungeplantes Essen z.B. Buffett, Einladungen, ect. führt zu FA
- ständige Gewichtsschwankungen
- Eltern, Freunde machen sich Sorgen
- negative Auswirkung auf Arbeit, Belastbarkeit sinkt
- Wangen sehen hässlich aus
- ständig angeschwollene Lypfknoten
- Rückzug, allein sein
- beim Ausgehen Angst vor kcal beim Alk, Angst vor Kontrollverlust
- ständig Hunger, ständiger Stress
- Essen wird nicht genossen, schmeckt nicht so intensiv als wenn man normal isst
- Kostet viel Geld und Zeit
- Körper wird kaputt, Langszeitschäden

Vorteile:
- Stress abbauen
Wie könnte ich den Stress verhindern?
Wie könnte ich mit dem STress versuchen anders umzugehen?
Wer löst den Stress aus?
Was kann ich beitragen dass solche Situation nicht entstehen?
Was kann ich zukünftig machen, dass wenn so eine Situation entsteht dass ich ein anderes Ventil finde?
Was kann ich machen wenn ich weiss dass ein stressiger Tag wird und es brenzlig werden könnte? Was könnte ich mir als "Belohnung" einfallen lassen, dass es nicht soweit kommt?

- Ablenkung
Von was will ich abgelenkt werden?
Was könnte ich mir sonst für Ablenkungen einfallen lassen?

- Entspannung
Was würde mich sonst noch entspannen?
Welches Hobby od. Beschäftigung wäre nicht anstrengend und interessant für mich?
Warum will ich momentan keinen Sport, Hobby machen wenn es mir doch eigentlich gut tun würde?

- Belohnung
Für was will ich belohnt werden?
Was könnte sonst eine Belohnung für mich sein?

- Gewicht halten / abnehmen / Kontrolle
Warum will ich dieses Gewicht mit Krampf halten, warum habe ich ein Problem mit meinem Normalgewicht?
Was würde passieren wenn ich mein Normalgewicht hätte?
Was wären die Nachteile am Normalgewicht?
Wie könnte ich das Gewicht gesund halten?
Mit welchem Gewicht könnte ich derzeit leben, was wären ein Kompromiss?
Über was habe ich keine Kontrolle, dass ich das auf das Gewicht projeziere?
Was könnte ich machen wo ich Kontrolle hätte?

- noch keine Schäden, sooo schlimm ist es ja nicht
Was müsste passieren dass ich mit der B. wirklich aufhören würde?
Muss es denn soweit kommen, kann ich mir ein niederes "Ziel" stecken?

- vielleicht kann ich irgendwann in eine Klinik
Was erwarte ich mir von der Klinik, warum ist das ein Gedanke der mir erlösend vorkommt?
Was könnte ich mir überlegen was mir sonst guten Tun könnte wo ich glaube das es mir helfen würde?
Was wären die Nachteile an einem Klinikaufenthalt, warum sollte ich nicht "daraufhinarbeiten"?

- Droge die ich überall bekomme, wo ich mir alles kaufen kann was ich will
Woher kommt der Wunsch, was bekomme ich im realen Leben nicht dass ich dies kompensieren muss?
Was könnte ich mir sonst kaufen, was würde mich befriedigen?
Mir kommt ja immer vor dass es ja doch nicht soviel Geld ist, wieviel gebe ich tatsächlich dafür aktuell aus, was könnte ich sonst mit dem Geld machen?
Warum brauche ich überhaupt eine Art Betäubung? Welche Gefühle sind es die ich betäuben will?


So, diese Fragen sind mir fürs erste eingefallen, da ich heute keinen guten Tag hatte werde ich wohl zu müde sein, alle abzuarbeiten, aber das eilt ja nicht, kann ich ja morgen auch machen.
WER MIT WENIG NICHT ZUFRIEDEN IST - IST MIT GAR NICHTS ZUFRIEDEN

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#2
Hey!
Finde es toll das du so ernsthaft versuchst an dir zu arbeiten :) ist ja leider sehr sehr schwer...

Gut, dass du nicht nur die "Vorteile" aufzählst sondern sie auch hinterfragst. Denn wenn man mal darüber nachdenkt Belohnung z.B. Belohnung durch kotzen??? ALso ich weiß was du meinst und ich mach es ja selbst so aber wenn man versucht mit einem normalen Hirn zu denken, fast alles ist doch mehr Belohnung als zu kotzen oder?

Genauso wie Stressabbau.. da kotzt man, "nimmt sich Zeit" für den FA "genießt" das vl sogar und zum Schluss ist man fix und fertig nicht in der Lage sich zu konzentrieren oder sich körperlich anzustrengen und hat zum Schluss nur noch mehr stress... (hab ich letzten wieder mal gloreich erwiesen wie toll FA zum Stressabbau ist :roll: ).
Ich wünsche dir, dass du die Liste durchmachst und ganz viele Dinge siehst, die du statt einem FA machen kannst.

Alles Liebe

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#3
Bin gerade auf etwas draufgekommen:

Eigentlich weiss ich dass ich nicht zu dick bin, das sehe ich auch, ABER ich weiss, wenn ich Normalgewicht habe glauben Eltern, Freunde ich wäre wieder gesund und dann sieht keiner mehr dass es mir nicht gut geht.
UND ... ich wünschte eigentlich ich würde mehr abnehmen, NICHT weil mir das besser gefällt oder weil ich mich zu dick fühle bzw. sehe sonder weil ich weiss, dass ich dann einen Platz in einer Klinik bekommen würde und aus irgend einem kranken Grund sehe ich das als Chance und als Lösung, es verspricht mir Hilfe und löst in mir das Gefühl von entspannen aus. Endlich um nichts mehr kümmern, wie Urlaub nur mit geregeltem Essen, Leute die einen verstehen, psychologische Hilfe, Gleichgesinnte, usw. ... also besser als Urlaub. - Ich weiss schon irgendwie dass es nicht so sein wird, aber mein krankes Hirn stellt sich das so vor.
Also kurz, ich will irgendwie nicht zunehmen weil ich in eine Klinik will.

Also stellt sich mir die Frage, vor was will ich hier weglaufen? Was ist in meinem Leben offensichtlich so unerträglich dass ich lieber in eine Klinik gehen würde, obwohl ich dann meine Hunde in eine Pension geben müsste was sehr teuer wäre und einige Monate beruflich ausfallen würde was mir wirtschaftlich auch kurza- und längerfristig sehr schaden würde.
Wenn mir diese beiden Punkte die mir immer extrem wichtig waren nicht so wichtig sind als der Klinikaufenthalt muss da irgendwas dran sein.
Sicher ich möchte gesund werden, und nach einem Jahr harter intensiver Arbeit und vielen gescheiterten Versuchen ist der Wunsch nach einer anderen Lösung natürlich logisch. Aber mein Wunsch eines Klinikaufenthaltes spisst sich mit dem normal-essen-zunehmen-gesund-werden-wollen.

Gott, ich krig Krämpfe im Kopf, ich kapier das nicht, ich trau mich aber der Therapeutin das nicht sagen, sonst bekomm ich ja erst Recht keinen Platz in einer Klinik.

Scheiss, warum hab ich kein normales Gehirn mit normalen Gedanken, ich hab ja alles, mir fehlts an nichts. Ich könnt sooo verdammt glücklich und zufrieden sein... So eine Verschwendung... Ich würd mein Leben so gerne jemanden schenken der es zu schätzen weiss und damit mehr anfangen kann, ich hab das alles gar nicht verdient. Vielleicht hat meine Mum ja Recht, mir gehts einfach zu gut.
WER MIT WENIG NICHT ZUFRIEDEN IST - IST MIT GAR NICHTS ZUFRIEDEN

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#4
Moin Rosenquarz,
Du hast schon eine Menge für Dich rausgearbeitet und auch eine Menge an Problem erkannt. Nur wie so oft liegen Theorie und Praxis weit auseinander.
Ich glaube es ist wirklich Notwedig, dass du eine stationäre Therapie machst damit da einmal Grund rein kommt, es ist egal wie Dein Gewicht ist, es ist entscheidend, dass Du darunter leidest.
Und ich denke, dass Deine Gründe auch für Dich wichtig sind, dass Du willst, dass sich andere Sorgen um Dich machen, weil Du es vielleicht selber nicht kannst.
Es geht Dir nicht gut, aber Du willst es vor Dir selber auch nicht zugeben, sondern irgendwie müssen das andere für Dich machen, vielleicht weil Du es so besser begreifen kannst, aber das ist vielleicht auch gar nicht der wahre Grund.
Ich denke, dass Du jetzt Deinen Weg für die Gesundheit eingeschlagen hast und noch weiter gehen darfst.

LG nudel

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#5
Danke Nudel, vielleicht werde ich das morgen in der Therapie wirklich mal ansprechen.
Soll ich mir ein Limit setzen, z.B. wenn ich bis Juni kein Monat hinbekomme in dem ich symtomfrei bin dann geh ich in eine Klinik - bringt das was?

Habe gerade gefrühstückt, sehr gesund warmes frisch-gemalenes-Dinkel-Hafer-Leinsamen-Müsli mit frisch geraspelten Äpfeln - (mit ungesundem Süßstoff damit ich meinen blöden Kopf zur Ruhe bring) leider wars entwas viel und jetz kämpf ich gerade es drin zu behalten. "Ich bin stärker als diese Krankheit, gesund werden ist wichtiger als das Gewich" - ich rede es mir ständig ein ... nur wird es mir überhaupt besser gehen wenn ich mehr wiege? oder wird alles gleich bleiben, immer Hunger und dicker, keine Hilfe mehr aber alle könnten glauben mir geht es gut? Scheisse, ich hab Angst, ich will nicht, es ist so anstrengend, in meinem Kopf gehts so ab. Und für was, für nix und wieder nix. So sinnlos. Was hat mich so kaputt gemacht, - ich selbst? Scheisse. Sorry, aber ich muss das raus krigen aus meinem Kopf.
WER MIT WENIG NICHT ZUFRIEDEN IST - IST MIT GAR NICHTS ZUFRIEDEN

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#6
liebe Rosenquarz,

ich glaube mir geht es ganz genauwie dir,

duenn sorgen sich die leute...nur duenn verstehen die leute, dass ich hilfe brauchen ( :roll: )
und wenn ich zunehme...wann hoert es auf?
ich habe sooo viele ex-magersuechtige gesehen die dick wurden...

aber ich will nicht dick sein... also lasse ich die ES nicht los...

ich werde definitiv jetzt mal nach deinem system verfahren und mehr hinterfragen!

sehr sehr tolle idee... :) danke.

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#7
Eure Gedanken teile ich nur zu gut...es ist ja leider wahr, dass wir uns das nicht nur so zurechtspinnen, sondern dass man eben wirklich erst dann - wenn überhaupt (das sollte man sich auch immer wieder bewusst machen :| ) - wahrgenommen wird und Hilfe bekommt, wenn die äußere Erscheinung quasi danach schreit.

Danke für deine Mühe!
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#8
Geht mir ähnlich.

Wenn ich NG habe....wer schaut mich dann noch ein zweites mal an ?
Bei Dünnen Menschen schau ich zB zweimal hin, empfinde sie allgemein als schöner, disziplinierter.
NG haben heißt für mich, sich nicht anzustrengen. Nichts für seinen Körper zu tun (obwohl ich mir mit meiner B auch nur schade...grotesk)

So gehts mir.
Natürlich kann ich mit meiner Ansicht nicht auf andere schließen. Aber so kommts mir einfach vor.
Ein wichtiger Grund für mich, mich oft wieder für die Bulimie zu entscheiden. Auch wenn ich nur Minuten vorher der festen Überzeugung war, dass ich mich endlich davon befreien muss, gesund werden muss, Freude am Essen haben muss.

Teufelskreis. Was nützt mir eine Heilung, wenn ich das Endresutltat nicht ertragen kann, mich nicht ertragen kann?
y a t'il quelque chose de changé?

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#9
feuille hat geschrieben: Teufelskreis. Was nützt mir eine Heilung, wenn ich das Endresutltat nicht ertragen kann, mich nicht ertragen kann?
Würde 'Heilung' nicht bedeuten, dass man genau diese Unzufriedenheit mit dem 'Endergebnis' nicht mehr hegt? :?
Dann müsste man sich nicht mehr als Ergebnis krampfhafter Anstrengungen ums Angenommenwerden sehen, sondern als etwas, das eine natürliche Daseinsberechtigung und damit ihm natürlicherweise zustehende Akzeptanz besitzt.
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#10
genauso sehe ich das auch... "heilung" bedeutet nicht nur, normal essen zu können, sich nicht mehr zu übergeben, zu hungern oder sich mit AFM vollzustopfen. es bedeutet vor allem, sich selbst zu akzeptieren und zu lieben und sich nicht mehr komplett von äußerlichkeiten abhängig zu machen...

und nicht, um hier jemanden zu beleidigen, sondern nur, um mal das thema "dünne menschen sind so schön" auch noch von einer anderen seite zu beleuchten: ich finde das gar nicht. ich will es nicht ausführen, aber ich finde frauen, die normalgewicht haben, gut oberweite und hintern und auch ein bisschen weiblichen bauch, wirklich viel attraktiver als dünne, formlosere. und ich kenne wirklich viele die genauso denken.

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#11
joliana hat geschrieben:
und nicht, um hier jemanden zu beleidigen, sondern nur, um mal das thema "dünne menschen sind so schön" auch noch von einer anderen seite zu beleuchten: ich finde das gar nicht. ich will es nicht ausführen, aber ich finde frauen, die normalgewicht haben, gut oberweite und hintern und auch ein bisschen weiblichen bauch, wirklich viel attraktiver als dünne, formlosere. und ich kenne wirklich viele die genauso denken.

Klar, ich willl hier auch keine dünnen Menschen verherrlichen, ich sag einfach wie die Sache aus meiner Sicht ist.
Und ja, "geheilt" ist man, wenn man sich auch selbst akzeptieren kann, wie man ist, ohne sich quälen um ein idealbild zu erfüllen, dass unrealistisch ist.

Ich hatte es jetzt eher von der körperlichen "Heilung" gesprochen, dass man sein Essen nicht mehr erbricht. Also die rein körperliche.

Nur das eine geht nicht ohne das Andere.. und ich kann mir auch nicht vorstellen dass sich das ändern könnte.
y a t'il quelque chose de changé?

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#12
joliana hat geschrieben: ich will es nicht ausführen, aber ich finde frauen, die normalgewicht haben, gut oberweite und hintern und auch ein bisschen weiblichen bauch, wirklich viel attraktiver als dünne, formlosere. und ich kenne wirklich viele die genauso denken.
Ich hab auch an was ähnliches gedacht. Also ich würde es gar nicht so auf die Figur beziehen. Ich glaube, dass man einfach sieht wenn ein Mensch mit sich im reinen ist. Ich bemerke, dass ich mich unheimlich wohl fühle bei Leuten, die mit sich und der Welt einfach glücklich sind. Die nicht so machomäßig angeben oder dauernd in den Mittelpunkt stellen und diese Ausstrahlung macht MEnschen gleich viel schöner und vor allem fühlt man sich wohl bei ihnen und dass ist doch viel wichtiger als wenn ich mal vorbei gehe und denke "oh schön dünn, aber naja so unangenehm unglücklich da geh ich lieber".

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#13
feuille hat geschrieben:Geht mir ähnlich.

Wenn ich NG habe....wer schaut mich dann noch ein zweites mal an ?
Bei Dünnen Menschen schau ich zB zweimal hin, empfinde sie allgemein als schöner, disziplinierter.
NG haben heißt für mich, sich nicht anzustrengen. Nichts für seinen Körper zu tun (obwohl ich mir mit meiner B auch nur schade...grotesk)
Klar, ich willl hier auch keine dünnen Menschen verherrlichen, ich sag einfach wie die Sache aus meiner Sicht ist.
liebe feuille,

deine "sichtweise" sind pure esstgestoerte gedanken - wenn du gesund bist wirst du menschen im ug als krank und unschoen empfinden, und erleichtert und zufrieden ueber dein ng sein. ng habe heißt definitv nicht "nichts fuer seinen koerper tun/ sich nicht anzustrengen" - ng zu haben heißt, ein gesundes und gutes gewicht zu haben, ueber das man froh sein sollte. ist man es nicht, ist man krank.
es gibt weitaus mehr das einen menschen ausmacht als sein gewicht/ koerper - haare, augen, gesicht, kleidung, mimik, charakter, rethorik, guete, ..


und zur diskussionen dass "viele ex-anorektikerinnen dick werden" - wenn sie ng werden, sind sie nicht dick, sondern ng. wer ng "dick" findet, denkt noch essgestoert bzw setzt den fokus in seinem leben noch falsch/ selbsthindernd (wie soll man wirklich gluecklich werden wenn man staendig in kategorien dick-duenn denkt bzw so viel beachtung der koerperkasteiung gibt ??). wenn sie ueg werden ist das auch eine art der ueberkompensation durch essen - es ist nicht einfach von einer essstoerung loszukommen, manche koenne da in die andre richtung rutschen.

und zur diskussion "ich geh nur in eine klinik/ werd nur in einer klinik aufgenommen wenn ich ug bin": vollkommener bloedsinn. das gewicht ist NICHT entscheidend fuer eine klinikaufnahme. beeinflusst nur das stecken in diagnose-schubladen.


rosenquarz, ich wuerd dir auch eine klinik empfehlen. warum erst um juni, warum nicht jz schon drueber informieren und zum erstgespraech gehen ? hast du nicht schon lang genug eine essstoerung gehabt, hast du dir durch diese krankheit nicht schon genug lebenszeit gestohlen ?


alles liebe !
Zuletzt geändert von equilibre am Mi Feb 08, 2012 16:01, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#14
equilibre hat geschrieben: liebe feuille,

deine "sichtweise" sind pure esstgestoerte gedanken - wenn du gesund bist wirst du menschen im ug als krank und unschoen empfinden, und erleichtert und zufrieden ueber dein ng sein. ng habe heißt definitv nicht "nichts fuer seinen koerper tun/ sich nicht anzustrengen" - ng zu haben heißt, ein gesundes und gutes gewicht zu haben, ueber das man froh sein sollte. ist man es nicht, ist man krank.
es gibt weitaus mehr das einen menschen ausmacht als sein gewicht/ koerper - haare, augen, gesicht, kleidung, mimik, charakter, rethorik, guete, ..
Natürlich sind das keine normalen Gedanken. Natürlich ist das krank.
Wenn ich jemand anderen so reden höre, wenn ich nicht betroffen wäre oder diese Sichtweise nicht teilen würde, würde ich darüber auch nur den kopf schütteln und es nicht verstehen.

Aber es ist nun mal ganz einfach dieses innere Gefühl das da in einem herrscht. Und ich bin mir sicher, dass es hier vielen so geht.

Es ist einfach schwer vorstellbar, dieses Denken abzustreifen, wenn man es schon so lange in sich hat, es lebt und sich dem unterwirft. Wenn man sich so sehr darauf fixiert und es das ganze Denken beherrscht.

Es ist wie, wenn man in den Spiegel schaut und sofort sieht "ich bin zu dick" obwohl man ganz genau weiß, dass man es eigentlich nicht ist. Oder es nicht sein kann.
Genau wie dass wir wissen, dass man durch die Bulimie nicht abnimmt. Und wir es trotzdem tun, genau um eine Gewichtszunahme zu verhindern oder eine Gewichtsabnahme zu erreichen.

Wir wissen, dass was mit uns nicht stimmt. Sonst würden wir hier nicht darüber reden.
Aber sind wir auch in der Lage, dieses Wissen anzuwenden? Die Situation zu ändern?
Und sie nicht nur zu ändern, sondern auch danach zu leben?
y a t'il quelque chose de changé?

Re: Hunger? Was löst ihn aus? Ein Blick über den "Tellerrand

#15
feuille hat geschrieben:Wir wissen, dass was mit uns nicht stimmt. Sonst würden wir hier nicht darüber reden.
Aber sind wir auch in der Lage, dieses Wissen anzuwenden? Die Situation zu ändern?
Und sie nicht nur zu ändern, sondern auch danach zu leben?
ja, man kann. mit der richtigen therapie und richtigen inneren bereitschaft. es ist nicht leicht und geht nicht von einem tag auf den andern, aber es ist auf jeden fall moeglich.
sun will set
cron