hallo ihr lieben,
heute ist mein 4. tag ohne erbrechen, und ich hab das gefühl, dass ich echt auf dem weg der besserung bin, also so als müsste ich nie wieder erbrechen, ich denk auch nicht die ganze zeit daran jetzt loszulaufen und mir was zu essen zu holen ich war sogar auf dem weihnachtsmarkt und hab einen germknödel mit butter und zimtzucker gegessen
ich hab auch mal in meinen kalender geschaut und ich hab diesen monat 14 tage erbrochen und 16 tage nicht erbrochen!!! und das obwohl ich vor zwei monaten noch tagtäglich gekotzt hab und mir nicht mal vorstellen könnte einen tag, ohne innerlich wahnsinnig zu werden, zu schaffen.
in meiner überschwenglichkeit hab ich gestern online einen termin bei einem psychotherapeuten gemacht und heute hab ich direkt einen anruf von ihm bekommen und er hat mir schon einen am dienstag angeboten, aber da ich da in der uni bin hab ich nun einen am nächsten freitag... der therapeut hat sich am telefon meega lieb angehört aber jetzt freu ich mich irgendwie doch nicht mehr, weil ich mir denke, was wenn der tag vor 4 tagen mein letzter "kranker" tag war und ich jetzt sowieso schon geheilt bin? ich hab auch das rauchen nach mehreren versuchen aufgegeben, warum also nicht auch die bulimie?
was soll ich ihm denn erzählen? "hallo, ich hab zwar eine essstörung aber seit 2 wochen schaff ich es auch ohne hilfe dagegen anzukommen und eigentlich haben wir jetzt nichts mehr zu bereden?"
ich fühl mich echt mega doof und weiß jetzt nicht ob ich den termin nicht absagen soll, aber was wenns dann doch wieder schlimmer wird? :S was meint ihr? kann ich es auch ohne hilfe schaffen? und was soll ich dem therapeuten erzählen?

lg

Hallo gänse12,

also ich würde dir ratenn: sag den Termin nicht ab. Auch wenn du dich jetzt so gefestigt fühlst, dass du denkst es allein zu schaffen... Was ist, wenn es dir nicht gut geht. Auch wenn es dir gut geht, denke ich dass der Therapeut dir helfen könnte wirklich gesund zu werden.

Ich will dich nicht entmutigen, aber ich kenn es zum Beispiel von mir selbst so, dass ich auch mal ein Jahr oder so "clean" bin und dann bin ich doch wieder reingerutscht. Davür würde ich dich gern bewahren und ich kann mir vorstellen dass der Therapeut dir da sicher bei helfen kann.

Liebe Grüße

Hi!

Ich würde dir auch raten hinzugehen!
Auch wenn du jetzt das Gefühl hast es zu schaffen - und auch wenn du es tatsächlich schaffst - kann eine Therapie glaub ich extrem hilfreich sein!
Und wenn du dann merkst, dass sie dir nichts bringt: Aufhören kannst du jederzeit. Aber für den Beginn muss man schon mal die Chance ergreifen

LG

danke werd wohl hingehen... aber der denkt bestimmt ich bin doof

Hallo Gänse,

der Therapeut wird garantiert NICHT denken, das Du doof bist!
Rein rechnerisch hast Du Dich diesen Monat immer noch jeden 2. Tag erbrochen, wenn ich Dich recht verstanden habe, oder?
Das finde ich immer noch ziemlich heftig, und auch wenn Du jetzt 4 Tage in Folge clean bist (was wirklich toll ist!!! ), bedeutet das eventuell nicht, das Du geheilt bist, fürchte ich. Ich will jetzt nicht schwarzmalen. Aber nach meiner eigenen Erfahrung löst sich die Krankheit eher selten so spontan in Luft auf... Wenn es bei Dir doch so sein sollte - umso besser!
Eine therapeutische Behandlung, innerhalb derer man den Ursachen für die Bulimie auf den Grund geht, wird Dir aber bestimmt helfen, auf diesem guten Weg zu bleiben, also nimm diese Chance wahr!

Liebe Grüße,
Bela

Hallo,

sag bitte nicht ab, der Psychologe wird dicht bestimmt nicht für merkwürdig oder gar verrückt halten. Da schließe ich mich meinen Vorpostern an.

Ich will dich jetzt auch auf keinen Fall entmutigen, aber bei mir ging es in den letzten Jahren, in denen ich nicht in Therapie war, ständig auf und ab. In den schlechteren Phasen ging es mir echt mieserabel und ich habe mir soo oft eine Therapie oder einen Klinikaufenthalt gewünscht. Allerdings ging es ja auch immer wieder bergauf und in den besseren Phasen, in denen ich mit meinem Leben klar kam, habe ich mich gescheut, mir Hilfe zu suchen, weil ich mir eben auch doof vorkam. Oder ich bildete mir ein, die Hilfe gar nicht zu brauchen oder zu "verdienen".
Beispielsweise hatte ich vor etwa einem Jahr eine ziemlich große Krise, in der ich länger krank geschrieben war, ähnlich wie jetzt. Ich war auf der Warteliste für eine Klinik, aber kam erst rein, als ich mich halbwegs gefangen und mein Studium wieder aufgenommen hatte. Habe dann den Aufenthalt abgesagt, weil der bedeutet hätte, dass ich das Studienjahr nach meiner langen Krankschreibung auf jeden Fall hätte wiederholen müssen.
Naja, und jetzt ein Jahr später bereue ich das schon. Jetzt werde ich wahrscheinlich in diesem Jahr in die Klinik gehen, weil das Problem sich nicht gebessert hat. Das Jahr werde ich wahrscheinlich trotzdem aussetzen. Ich bereue es sehr, dass ich mir nicht schon eher Hilfe gesucht habe oder eher in die Klinik gegangen bin. Mittlerweile plage ich mich schon seit so vielen Jahren mit meinen Problemen herum und in besseren Phasen habe ich mir immer gesagt: Nein, du brauchst doch keine Hilfe.
Zum Glück habe damals immerhin sehr kurzfristig einen ambulanten Therapieplatz bekommen, der mir auch in der besseren Phase sehr geholfen hat. Auch wenn ich gut gelaunt zur Therapie kam, hat meine Therapeutin mich nie komisch angeschaut o.Ä..

Viel Glück und LG
Katzenpfote

hehe danke ihr habt mich überzeugt, heute abend als ich aus der uni gekommen bin, hat ich auch irgendwie lust einfach was zu essen und zu erbrechen obwohls mir gut ging und es keinen grund dafür gab :S ich finds so doof, dass der körper ja meist nach einem rückfall nicht einfach wieder wie zuvor normal ist, sondern noch mehr essen und kotzen will :/ ....und zum therapeuten, wenn er mir blöd kommen sollte, dann war er sowieso nicht der richtige ... und ich hab eigentlich genug andere baustellen in meiner psyche die hilfe gebrauchen könnten