Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#16
Hallöchen Leute :)

Ich hoffe ebenfalls, dass dein Essen gut geschmeckt hat Flieder! :) Ich hab mir heute auch vorgenommen öfter in der Mensa zu essen, auch wenn ich vllt allein bin. Es tut mir einfach total gut hab ich gemerkt. Ich hab mir an der Pastabar Nudeln und eine leckere Gemüsesoße geholt und dazu einen Salat. War sehr gut und danach war ich pappsatt. Den Nachtisch hab ich weggelassen, hab mir dann aber für die nächste Vorlesung noch ein Schokobrötchen geholt (was ich ja eigentlich vermeiden wollte), aber es ging mir nicht schlecht dabei. Es war super lecker und ich habs genossen. Und jetzt bereu ichs auch immernoch nicht :D Also war mein Tag bis jetzt sehr sehr gut :)

Und Danke, Lagom, was du zu meiner ES gesag hast baut mich wirklich auf. Ok, das klingt ein bisschen krank :D Natürlich wäre es schöner, wenn ich sie nicht hätte.
Aber es belastet mich einfach so oft nicht zu wissen, ob ich vllt nur übertreibe und mein Verhalten vllt doch ganz normal ist. Es tut irgendwie gut zu wissen, dass ich ein ernsthaftes Problem hab und das ich etwas dagegen tun kann/muss/möchte. Ich hab sooft Angst, dass mich Leute vllt nicht ernstnehmen, wenn ich versuche ihnen zu erzählen was in mir vorgeht.
Ich wollte ja auch zu dieser Beratungsstelle gehen, und ich hab jetzt auch eine andere hier in der Stadt gefunden, die nicht von der Uni ist (Danke für den Tipp ;)) und grad bevor ich deinen Beitrag hier gelesen hab dachte ich noch: Ach nein, da brauchst du nicht anrufen, du wirst nur merken, dass es anderen Leuten sehr viel schlechter geht..
Aber im Grunde hast du ja recht. Auch wenn es anderen Mädchen vllt schlechter geht mir ihren ES ändert das nichts daran dass es mir AUCH schlecht geht..
Und das mit deinem Freund das kann ich echt gut nachvollziehen :) Ich hab auch das Gefühl, dass ich kerngesund bin, wenn er bei mir ist. Als gäbe es einfach nichts, was mich in meinem Leben stören könnte oder mich belastet. Heute abend seh ich ihn wieder, da freu ich mich drauf :)
Und zu deinem Frühstück heute morgen:
Es ist doch besser, wenn du kleine Häppchen ist, anstatt dich zu zwingen große Scheiben zu essen, wenn du im Grunde schon weißt, dass du es eh nicht schaffst es bei dir zu behalten. Du musst dich einfach rantasten. Und wenn du merkst, ok, heute ess ich einfach mal * schöne Scheiben Brot, egal wie dick sie sind, dann mach das, wenn du bereit dazu bist. Also sich zu etwas zwingen bringt gar nichts finde ich. Mich setzt das einfach noch viel mehr unter Druck. Und dann schaff ichs eh nicht.
Wie war denn dein Nachmittag so? Und was hast du heute Abend noch geplant?

Und Flieder, mach dir echt keine Sorgen, dass du nicht so oft schreibst, oder nicht so viel. Ich freu mich auch über kleine Beiträge, mir tut das im Moment einfach sehr gut mit euch hier zu schreiben. ich war vorher auch einen monat nicht mehr hier, aber jetzt brauch ich das einfach wieder.
Und ich werd mir in den nächsten Tagen auch noch weiter Aktivitäten auf meinen Plan machen, nur heute hat sich das nicht so angeboten, weil mein Tag schon ziemlich voll ist.

Lg, einen schönen und erfolgreichen Tag wünsch ich euch noch!
Zuletzt geändert von Jersey am Di Nov 22, 2011 19:09, insgesamt 1-mal geändert.
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#17
Hallo meine Mäuse!
Danke für euer Verständnis, ihr seit echt mega lieb : ) Habe gerade leider auch nur ganz kurz Zeit, aber ich muss schnell was loswerden: Bin gerade richtig gut gelaunt und stolz auf mich! Es war heute weiß Gott nicht leicht so viel alleine unterwegs zu sein, aber selbst in der Mensa habe ich das super auf die Reihe gekriegt. Auch mit den Gefühlen von Unsicherheit und Einsamkeit bin ich prima umgegangen und habe mich nicht abgewertet. Überforderung konnte ich ebenfalls ganz gut meiden. Obwohl es mir schon schwer fällt meine vorgenommenen Aktivitäten und Pflichten etwas flexibler zu handhaben. Aber ich kriege das hin so langsam aber sicher. Es ist alles nochhart und anstrengend, aber ich fühle, dass es genauso richtig ist! Jetzt gehe ich meiner Energie mal freien Lauf draußen lassen : ) Später werde ich dann mal was zu euch schreiben, freue mich da auch schon drauf. Möchte allen Menschen und Sachen im Tag seine Zeit lassen ;-) Also ich hole nochmal einen tiefen Motivationsatemzug und dann geht der Abend los.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#18
heyla,

jetzt nur eher kurz.

Nein ich meinte das mit dem Frühstück ein wenig anders. Und zwar habe ich überhaupt kein Problem, eine Menge von sagen wir *Scheiben Brot zum Frühstück bei mir zu behalten. Ich K* eigentlich meistens nur, wenn ich etwas subjektiv als Fressen empfunden habe. Wenn ich meine eigenen gesetzten Regeln übermässig überdehne. Ich denke jedoch einfach immer, dass ich nur eine kleines bisschen Essen würde, und dann ziehen mich die Gelüste rein, und es wird mehr... (auch wenn ich eigentlich gar nicht so Hunger hatte.) Ich denke da einfach, es wäre besser wenn ich mir zu beginn gleich ein paar Scheiben streichen würde, mich dan hinsetzen würde udn die fertig essen würde, statt 5- 10 mal nochmals ein klitzekleines bisschen abzuschneiden. das ist voll doof. nunja.

Heute Mittag habe ich mir im Zug eine feine Brotzeit gemacht. Ich hab genügend gegessen, so dass ich satt war, aber gleichzeitig nicht "gefressen". Jeah.

Heute Abend treff ich mich mit einem Freund zum Abendessen, und wir gehen wohl auswärts. Ich hätte irgendwie Lust auf eine schöne grosse Schale Suppe, mal schauen ob sich so etwas finden lässt!

Heute ist ein guter Tag, eigentlich herrlich unproblematisch. Ich habe echt total viel Schwung und Kraft! Heute habe ich mich auch mit einer Bekannten betroffen, von der ich erst vorgestern erfahren hatte, dass sie vor gut einem Monat in die geschlossene Anstalt gekommen ist. Ich hatte ihr darauf angerufen und sie gefragt, ob sie sich treffen mag (mittlerweile ist sie in der offenen, und bald wieder zuhause.) Das war echt super. Wie sich herausstellte, haben wir genau dieselben Probleme. Sie ist dann auch die erste Person, der ich wirklich direkt erzählt habe, dass ich mich manchmal übergebe. Ich freue mich echt, ihr jetzt beistehen zu können!!

Ach ja, ncohwas. Gestern nacht habe ich in meinem Rucksack noch einen Nachtisch gefunden, den ich eigentlihc vor dem Wochenende für mich und meinen Freund gekauft, jedoch vergessen hatte. Ohje, Alarm!! :-) Ich LIEBE diesen Nachtisch und kam kurz in Fressgedanken, aber wusste auch, dass ihc den jetzt eigentlich nicht essen mag (vom Kopf her), denn ihc hatte ja schon das riesen Geburtstagsmenü meiner Tante am früheren Abend. Ich habe dann trotzdem gekostet, ein zwei drei vier fünf Bissen. Dann habe ich aber innegehalten und mir gesagt, dass ich auf keinen Fall kotzen will. Daraufhin habe ich die Resten weggeschmissen, da ich wusste, dass es "gefährlich" ist, diese Objekte der Begierde :lol: im Schrank zu haben. :oops: Das ist eigentlich voll doof, aber irgendwie musste ich mich gerade selber schützen. Kennt ihr das auch? :oops:

So, nun wartet die Arbeit der Uni...

Herzgrüsse!
Zuletzt geändert von Jersey am Di Nov 22, 2011 19:11, insgesamt 1-mal geändert.
Wie ich die ES überwinden konnte - In diesem Thread beschrieben: http://bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7697761

Ich bin nur noch sporadisch hier im Forum, wenn ihr eine schnelle Rückmeldung von mir haben wollt, dann schreibt mir rasch eine PN.

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#20
Nabend ihr Lieben!
@ lagom: Ich finde du kannst wirklich stolz auf dich sein! In dem Moment innezuhalten und es dann nicht zu tun kostet Überwindung und du hast richtig Stärke bewiesen, toll!
Ich beginne übrigens auch mit Psychoanalyse ;-)
Ich sehe es genauso wie du: die Seelenprobleme sind egal bei welcher Ess-Störung ähnlich. Das habe ich auch in der Klinik gelernt. Es gibt nicht die "gute" Ess-Störung, wie die Magersucht bei der sich viele stark fühlen wenn sie "diszipliniert" hungern (so ging es mir und vielen in der Klinik) oder die "böse" ES bei der man fr* und k*.
"ich finde es wichtig, eben genau auch mal die eigenen regeln zu brechen. wir mädels mit ES sind ja oft genau viel zu diszipliniert... "
Da hast du auch absolut Recht! Ich merke auch die letzte Zeit verstärkt wie sehr ich mich ständig unter Druck setze und alles richtig machen will und schaffen will - selbst wenn es vielleicht gute Ziele und Absichten sind. Die Bulimie war dann für mich ein Weg mal aus diesem rigiden Denken "auszubrechen". Ich möchte aber nicht länger in meinen eigenen Vorstellungen und Erwartungen gefangen sein und vor allem möchte ich ja nicht mehr kotzen! Ich versuche daher nun auch mich mehr und mehr zu befreien und die Aktivitäten nur als Möglichkeiten und eine schöne Auswahl zu sehen : )

@ pizza: Schön, dass es bei dir heute Mittag so klasse geklapt hat. Ich finde es gerade toll, dass du dir das Schokobrötchen gegönnt hast - wir sollten auch flexibel sein, denn nur dann macht gesundes Essen auch Spaß. Und Essen darf Spaß machen und Genuss sein. Ich habe heute z.B. auch keinen Nachtisch geholt mir dafür aber nachmittags einen selbstgemachten Bratapfelquark mit Zucker und normalen Speisequark - nicht Magerstufe ;-) - zubereitet und ihn sehr genossen. Wir sollten uns für Appetit oder spontane Gelüste nicht abwerten!
Wegen den emails: Du hast vollkommen Recht! Diese selbstschädigenden Gedanken und Interpretionen in das Verhalten anderer sind fern jeder Realität und versauen mir nur meine Stimmung. Im übrigen hat der junge Mann noch ganz nett geantwortet ;-)


Ich hatte eben einen ähnlichem Moment wie lagom: Ich hatte Appetit, wollte mir in der Küche noch Milch zum Tee eingießen und zack waren latente Gedanken da. Dann habe ich vernünftig und wohlwollend nachgedacht: Ich habe gemerkt, dass ich zu Abend noch mehr hätte essen können. Habe mir eine Stulle geschmiert und sie soeben genüsslich gegessen : )
Zwischendurch denke ich auch manchmal "noch so lange bis zur nächsten Mahlzeit" (egal ob ich hungrig bin, Appetit habe, es noch 1,2 h sind oder ich gerade gegessen habe). Doch heute habe ich mich dann immer wieder von diesem Gedanken ablenken können und einfach weiter gelebt, meine Aufgaben erfüllt und mir Gutes getan. Sättigung und Genuss kamen auch nicht zu kurz. Es fühlt sich eigentlich schon jetzt ganz angenehm, lebendig und besser als vorher an, ist aber trotzdem noch schwer mir all dies zu gestatten und wirklich dieses strikte Verbot (zu kotzen) im Kopf zu haben. Ich hoffe, dass die Sucht irgendwann ausgehungert ist und gleichzeitig meine Seele und mein Körper dauerhaft versorgt und satt ist. Dann habe ich diese Gedanken ans Fr* und K* vielleicht gar nicht mehr. Ich muss lernen zu akzeptieren, dass es Probleme immer geben wird, schlechte Gefühle immer geben wird und man nicht dauerhaft gut gelaunt sein kann und sich rundum wohlfühlt. Auch normale, gesunde Menschen tun das nicht. Nur aus unangenehmen Gefühlen, Enttäuschungen, Niederlagen, Problemen abzuleiten, dass Leben sei nicht lebenswert und man selber sei eine verachtenswerte Person und daher könne man ja nun eh alles wegwerfen und K* - das ist irrational, selbstschädigend und schlichtweg falsch!

Morgen früh habe ich gleich Uni, wo ich auch den besagten Typen sehen werde ;-) Anschließend dann einen Termin beim Neurologen. Kann ich euch gerne erklären warum, falls es euch interessiert. Danach gehe ich wieder in der Mensa essen nachdem das so toll heute geklappt hat und nachmittags habe ich Therapie. Um 23 Uhr gehe ich außerdem noch mit Freunden in Paranormal 3^^
Freue mich schon auf den Tag morgen und vor allem freue ich mich darauf morgen mit Tag 2 auf dem Konto aufzuwachen! : )
Zuletzt geändert von flieder am Di Nov 22, 2011 23:09, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#21
Guten morgen Leute :)

Ich bin echt stolz auf euch, klasse, dass ihr dem Druck wiederstanden habt.
Lagom, vor allem in so einer Situation wo man schon mit dem essen angefangen hatte, ists ja besonders schwer wieder aufzuhören. Und wenns dann noch sowas leckeres ist wie sein Lieblings-Nachtisch ;)
Wie ist es denn bei dir gestern Abend noch gelaufen? Hast du noch eine schöne Suppe gefunden?
Und flieder, schön, dass du auf deinen Körper gehört hast, der dir gesagt hat, dass du noch etwas zu essen brauchst. Das ist wirklich wichtig, dass wir lernen wieder auf unserer Körper zu hören. Und wieso musst du denn zum Neurologen :O? Das würde mich schon interessieren, ich hoffe es ist nichts schlimmes?

Mein Abend gestern war bis ich nach Hause kam auch sehr gut. Ich bin direkt zu meinem Freund gefahren und wir haben es uns gemütlich gemacht und Fernsehen geschaut. Als ich dann nach Hause gekommen bin, hab ich im Kühlschrank noch eine offene Packung mit * gefunden- ich hatte echt tierischen Hunger, da ich seit dem * am Mittag nichts mehr gegessen hatte, aber vorher hatte icn einfach keinen Hunger und keine Zeit. Und von den Pfirsichen hab ich wirklich viel zu wenig gegessen. Ich hätte mir auch noch ein schönes Brot schmieren können, denn ich hatte ja wirklich Hunger... aber ich habs nicht gemacht. Ich hab mich sogar für das eine kleine Stück geschämt. (Ist das jetzt ne Mengenangabe? wenn ja, wie kann ich es besser formulieren? :D) Ich bin leider in alte Denkmuster zurückgefallen indem ich dachte: wenn du heute abend nichts mehr isst, dann hast du morgen weniger auf der Waage, weil ich die Abende vorher ja auch nichts bis wenig gegessen hab. Teilweise sogar ohne Abnehm-Hintergedanken. Mir bekommt das abends einfach auch nicht gut, wenn ich mir abends noch iwas großes zu essen mache. Und natürlich mach ich mir dann immer Vorwürfe, und denen will ich meistens aus dem Weg gehen.
Naja, heute morgen stell ich mich auf die Waage: Und es war genauso viel wie beim letzten Mal wiegen. Das hat mich zwar nicht so runtergezogen wie sonst immer.. Aber dumm war es trotzdem von mir.

Heute verspür ich eigentlich nicht den Drang viel zu essen, oder zu wenig^^ Also ich denke, ich kann heute wieder gut durchstarten. OBWOHL... eine kleine Herausforderung wird es heute noch für mich geben. Meine Schwestern und ich machen heute Nachmittags mit meiner Mutter zusammen unser Lebkuchenhaus für die Weihnachtzeit, das machen wir schon seit 10 Jahren oder so, und auf den Tag freu ich mich immer schon total. Natürlich gibts da Unmengen an Süßigkeiten, die nur darauf warten auf das Haus geklebt zu werden- oder in meinen Magen zu wandern.. Was meint ihr? Soll ich es einfach auf mich zukommen lassen? Ich denke ich würde mich nur selbst enttäuschen, wenn ich mir jetzt vornehmen würde nichts zu naschen.

Einen schönen Tag wünsch ich euch schonmal! :)
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Nov 23, 2011 9:38, insgesamt 1-mal geändert.
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#22
Guten Morgen, guten Morgen!

Flieder, dein letzter Beitrag hat mich richtig hibbelig werden lassen. So ein Gefühl wie man sich freut, wenn man gerade eine wunderschöne Überraschung erfahren hat. Einfach so richtig JEAH! :-D Tag 2!! Die Zahl ist noch klein, aber es sind immerhin zwei Tage, an denen wir uns willens gegen die B* entschieden hatten, obwohl wir äusserlich frei gewesen wären, uns ihr voll hinzugeben. Das ist doch etwas anderes, wie wenn man einfach nicht k* kann, weil man z.B. dauernd mit Leuten unterwegs ist oder einfach nicht ans k* denkt, weil man gerade in einem absoluten high ist. Nein, die letzten Tage habe ich mich mehrere Male einfach bewusst dagegen entschieden, obwohl Gefahrensituationen vorhanden waren. Das tut so gut!
Wann hast du die Psychoanalyse begonnen? Wie ist dein/e Therapeut/in? Und wie oft gehst du hin? Ich habe heute zum dritten Mal Therapie, und freu mich wieder voll darauf. Irgendwie ist es so schön, Sachen anzpacken!
Freut mich übrigens voll, dass du von dem besagtem jungen Herrn gehört hast. Ein bisschen Schmetterlinge tun doch bestens!! :mrgreen: Und nur zu gut kenne ihc die Situation, dass man auf eine E-Mail wartet, und dann gross interpretiert, warum die nicht kommen könnte. :| Ich hatte letztes Jahr, noch ehe ich meinen Freund im Sommer kennengelernt hatte, auch eine Liebelei, die sich jedoch bald auf E-Mail verlegen musste. Das war wunderschön, oft aber auch nervzehrend.
Danke auch für dein Lob. :oops: Hat echt gut getan, das zu lesen. Ich finde es zwar schon blöd, einfach solche Delikatessen wegzuwerfen... :oops: Aber vermutlich ist das im jetztigen Zeitpunkt voll okay so, ich brauche wohl einfach noch ein bisschen ein "sicheres" Umfeld.

Bei mir klappt das mit dem geregelten Essen leider nicht so gut. Es ist kein Problem, wenn ich mit Leuten oder auswärts esse. Dann entscheide ich mich für einen Teller XY und ess das dann auf, und bin dann zufrieden. Heute früh bin ich aber wieder relativ früh aufgewacht und in die Küche gewandert. Dort habe ich wieder einmal queerbeet losgefuttert. In solchen Situationen esse ich echt ganz absurde Sachen, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Rosinen und Nüsse aus der Müslimischung, Sesammus, Brot, Marmelade... (und alles für sich :roll: :wink: :lol: Ich glaub das muss ich echt mit Humor nehmen, um nicht zu weinen. :wink: ) Mengenmässig sicherlich okay, aber eigentlich hatte ich mir gestern Abend extra noch Haferflocken für einen lecker Porridge eingeweicht. Genau eben mit dem Gedanken, in der Früh schon einen "Leitfaden" zu haben, wie ich denn frühstücken soll. Das hat aber leider nicht geklappt und die eingeweichten Flocken stehen mittlerweile im Kühlschrank, parat für morgen. :wink: Kennt ihr das?

Pizza, nee, Gestern gabs keine Suppe, sondern Gemüse-Fajitas! :) War lecker und hat mir auch echt gut gepasst. Sowieso war's ein wunderschöner Abend, ich habe einen ganz engen Freund getroffen und mit ihm über so viel, u.a. auch über meine Psychoanalyse, gesprochen.
Hast du dir schonmal überlegt, mit dem wiegen aufzuhören? Mich zieht die Zahl ohnehin immer runter, und was ihc wohl nicht so brauchen kann für den Heilungsprozess ist dieses ständige Wissen um mein Gewicht. Vor allem ,da es ja jetzt vielleicht auch vorübergehend ein bisschen zulegen wird, bis dass sich mein normaler Appetit eingestellt hat. Ich habe meine Waage in den Keller verbannt und stehe nur noch in schwachen Momenten darauf. Mittlerweile ist das wohl so ein, zweimal monatlich. Und glaub mir, nach einer ersten Entzugsphase vermisse ich sie nicht mehr! Manchmal habe ich zwar noch den Drang, dann sage ich mir aber, dass es mir in solchen Situationen ohnehin nicht gut tun würde, zu wissen, wieviel ich wiege.
Wegen dem Lebkuchenhaus-Bauen: Versuch es, nicht eine grössere Sache zu machen wie es eigentlich ist. Du darfst naschen, du darfst auch "viel" naschen! Du schreibst ja selber, dass du manchmal schlicht keinen Hunger hast, und dann auch nichts isst. So ist es wohl auch, wenn man genascht hat. Ich habe dann oft, wenn auch nicht immer :wink: , weniger Appetit und esse dann automatisch in der Folge weniger. jedoch nicht aus einem Denken heraus, dass ich nun kompensieren müsse!!! Das müssen wir nämlich nicht!!

Ich habe mir übrigens von der Geneen Roth noch zwei zusätzliche Bücher gekauft. Die heissten when you eat at the refridgerator, pull up a chair, und Women, Food and God. Ich freu mich echt schon voll auf die, die Bücher wirken mir wie ein Seelenbalsam. Ihr müsst echt mal auf amazon.com die Reviews lesen. (nein, ich werde nicht für meine Werbung bezahlt. :wink: )

Ach ja, wie alt seid ihr eigentlich? Ich werde im Dezember 22. Bulimie-ähnliches Verhalten habe ich wohl seit ziemlich genau einem Jahr, aber vorher war es auch nicht besser, nur anders. :roll: Ich habe das übrigens auch so, Flieder: Vom ultra disziplinierten Teenie-Mädel habe ihc mich zu einem freieren Ich gewandelt, mit weniger Leistungsdruck und weniger Regeln. Damit hat sich dann eben auch der Wandel von einer EDNOS zur B* gegeben.

So, nun an die Arbeit!
Ich grüss euch
Lagom
Wie ich die ES überwinden konnte - In diesem Thread beschrieben: http://bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7697761

Ich bin nur noch sporadisch hier im Forum, wenn ihr eine schnelle Rückmeldung von mir haben wollt, dann schreibt mir rasch eine PN.

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#23
Hey! :)

Lagom, schön, dass du geschrieben hast. Ich freu mich immer so, wenn einer von euch einen neuen Beitrag schreibt, das motiviert mich total und damit fühl ich mich stark. Also, Danke! :D :)

Also erstmal zur Waage :D Ich hab bei mir in der Wohnung gar keine, ich habs extra vermieden mir eine zu besorgen. Ich wieg mich nur, wenn ich am Wochenende zuhause bin. Und teilweise zieht es mich so runter, wenn ich weiß, ich war die ganze Woche so diszipliniert (mit einigen Ausrutschern), aber am Ende hats mir nichts gebracht. Natürlich möchte ich mit diesem Verhalten und diesen Denkweisen aufhören, aber ganz ehrlich: Ich kann mir nicht vorstellen zuzunehmen. Im Moment hab ich einfach meine persönliche Schmerzgrenze erreicht und ich kann diesen Gedanken, dass ich nich weiter zunehmen möchte nicht alleine ablegen.
Ich bin übrigens 19 und hab erst seit ca 5 Monaten Probleme mit dem Essen. Ich musste Anfang des Jahres viele Antibiotika einnehmen, weil ich ständig Blasenentzündungen hatte. Und durch die ganzen Antibiotika wurde mein Darm so doll geschädigt, dass ich immer Bauchschmerzen hatte, mir immer übel war, egal was ich gegessen hatte und ich sehr, sehr viel abgenommen hab, weil mein Körper keine Nährstoffe mehr aufnehmen konnte. Da ich auch ziemlich groß bin, hatte ich einen sehr niedirgen BMI (darf man das hier schreiben) Ich hatte auf jeden Fall starkes Untergewicht. Ich war echt bei allen möglich Ärzten, auch bei Psychologen. Und dann bin ich iwann zur Ernährungsberaterin meiner Mutter gegangen, weil die meinte hm, vllt kommts ja vom essen. Und die hat das dann erst alles festgestellt mit den Antibiotika und dass ich zu der Zeit zu viele Kohlenhydrate zu mir genommen hab, also auch einfach viel zu oft Nudeln oder so, und die dann meinen Dram lahmgelegt haben. Und die Ernährungsumstellung hat mir so viel Spaß gemacht. Also ich durfte nichts süßes essen und musste viel trinken, viel obst und gemüse essen, immer schön vollkornprdoukte und es ging mir wirklich besser danach. Am Anfang hab ich damit auch noch mehr abgenommen, aber iwann hab ich dann zugenommen. Und auch noch ein *kg mehr, als ich gewogen hab BEVOR das alles mit den Bauchschmerzen losging. Naja und da hab ich dann angefangen zu viel übers essen nachzudenken. Ich hab zwischenzeitlich auch noch bei der Fastfoofkette mit dem goldenen M (falls das sonst Schleichwerbung ist:D) gearbeitet, und naja, da hab ich angefangen sachen in mich reinzustopfen. Ich hab in dem Café-teil gearbeiten und abends bei den Nachtshichten nach Ladenschluss hab ich soviel in mich reingestopft... Obwohl ich es gar nicht wollte, das war so schrecklich.
Früher, als ich noch jünger war, hatte ich das auch manchmal, dass ich dachte, mensch n *kg weniger könnten dir auch mal ganz gut tun. Dann hab ich einfach eine Woche lang abends nichts gegessen und schwups, hatte ich mein Ziel erreicht und konnte normal weiter leben und essen.
Aber was mich jetzt so belastet sind einfach die Gedanken ans Essen und ans Nicht-Essen..

Und es motiviert mich total mich hier mit euch auszutauschen und ich bin wirklich motiviert was zu ändern, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann nur unter der Bedingung, dass ich noch ein paar Kilos wieder verliere. Das war mir vorher gar nciht so klar, aber ich hab da heute so drüber nachgedacht. Ich hab das Gefühl diese paar Kilos, haben mich erst dazu gebracht ständig nachzudenken wie, wann oder was ich esse. Und wenn ich noch ehrlicher bin, dann muss ich sagen, dass ich fast stolz drauf bin mal so dünn gewesen zu sein, und immer wenn ich mit jemandem drüber rede, dann ertapp ich mich, wie es doch ein bisschen stolz klingt.

Tut mir leid, dass ich jetzt hier sonen Roman über mich geschrieben hab.. Aber es tat gut das nochmal zu sagen.

Und was ich noch zu deinem Frühstück sagen wollte: Ich hatte das früher auch, dass ich einfach immer total unterschiedliche Sachen gegessen hab, einfach nur um irgendwas im Magen zu haben (da hatte ich ja aber auch noch keine Probleme mit dem essen^^) aber während meiner Ernährungsberatung hab ich angefangen morgens Müsli zu essen mit Milch und dann hab ich mir Himbeeren (mittlerweile sind die aus dem TK, weils sonst viel zu teuer wird :D) dareingemacht. Und ich bin süchtig danach! :D Das Frühstück läuft bei mir immer geregelt ab. Ich will gar nichts anderes als dieses Müsli und ich werd aggressiv, wenn ichs nicht krieg :D Du könntest das ja auch mal probieren, vllt schmeckt es dir auch. Mir tut es total gut sozusagen ein "Ritual" zu haben. Vllt könnte dir das ja auch helfen, es muss ja nicht das Müsli sein, aber irgendetwas anderes was dir schmeckt.

Und ich wollte nochmal fragen, welches Buch ihr mir so als Selbsttherapie vllt empfehlen könntet? Ich hab nämlich auch mal sowas gemacht, als ich ne zeitlang Panikattacken hatte und das hat mir total geholfen. Ich könnte mir also vorstellen dass mir das jetzt auch weiterhelfen könnte.

Liebste Grüße! :)
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#24
Hallo ihr Lieben!
@ pizza:
Lagom, schön, dass du geschrieben hast. Ich freu mich immer so, wenn einer von euch einen neuen Beitrag schreibt, das motiviert mich total und damit fühl ich mich stark.
So geht es mir auch, toll dass ihr da seid und wir uns so unterstützen!!
Und wieso musst du denn zum Neurologen :O? Das würde mich schon interessieren, ich hoffe es ist nichts schlimmes?
Wegen der Ess-Störung und anderen psychischen Problemen (posttraumatische Belastungsstörung, Angstgefühle, leichte Depression) werde ich nun ein leichtes Medikament nehmen. Die Neurologin, die auch Psychiaterin und Psychotherapeutin ist meinte dass sei gut, wenn ich so instabil sei und gerade erst eine Therapie beginne. Ich finde es auch sehr gut und denke dass es gerade jetzt sinnvoll ist, wo meine Probleme in so hohem Ausmaße da sind und ich das Ventil Kotzen zugemacht habe.
wenn du heute abend nichts mehr isst, dann hast du morgen weniger auf der Waage
Kenne ich dieses Denken, aber wie du auch schon sagst: auf den Körper hören und ich finde du brauchst dich für deinen Appetit darauf nicht abzuwerten. Bezüglich Waage hat lagom vollkommen recht. Am Besten gar nicht mehr wiegen. Habe ich auch geschafft und früher habe ich es wirklich x mal am Tag gemacht. Habe mir nach der Klinik fürs Wohnheim einfach keine gekauft und zu Hause die war (glücklicherweise) kaputt. Durch diese Umstände habe ich es geschafft dieses quälende Gewichtsthema aus meinem Kopf zu bekommen. Man rechnet ja ständig, was wäre mit wieviel x-*kg besser, wie sähe das aus, hier könnte noch was runter. Schrecklich! Natürlich achte und BEGUT-achte ich dennoch sehr auf meine Figur.. aber gerade tue ich das nicht allzu kritisch : ) Ein gewölbter Bauch erscheint mir aushaltbar im Vergleich zum Wiedergewinn meiner Gesundheit und Lebensqualität. Hoffentlich behalte ich diese Einstellung.
Mir bekommt das abends einfach auch nicht gut, wenn ich mir abends noch iwas großes zu essen mache.
Dann mach dir was kleines ;-) Eine Brotzeit oder einen Haferbrei, aber auch abends brauchen unsere Körper Energie, da sie nachts viel arbeiten – auch wenn wir davon nichts mitbekommen, weil wir schlafen. Ich dachte früher immer, ich dürfe nur essen, wenn ich mich auch bewege. Das ist falsch: 2/3 Des Energieverbrauchs gehen an den Grundumsatz (schlafen, liegen, nichtstun).
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!
Wunderbarer wahrer Satz!
Und es motiviert mich total mich hier mit euch auszutauschen und ich bin wirklich motiviert was zu ändern, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann nur unter der Bedingung, dass ich noch ein paar Kilos wieder verliere. Das war mir vorher gar nciht so klar, aber ich hab da heute so drüber nachgedacht. Ich hab das Gefühl diese paar Kilos, haben mich erst dazu gebracht ständig nachzudenken wie, wann oder was ich esse. Und wenn ich noch ehrlicher bin, dann muss ich sagen, dass ich fast stolz drauf bin mal so dünn gewesen zu sein, und immer wenn ich mit jemandem drüber rede, dann ertapp ich mich, wie es doch ein bisschen stolz klingt.
Liebe pizza, ich finde du hast große Stärke bewiesen dies zuzugeben. Du stellst dich offen deinen Gedanken und bist ehrlich zu uns. Jetzt musst du diese Gedanken nur noch einordnen, wo es dann leider unangenehm wird: Die Gedanken sind krank und irrational. Nicht du bist krank und irrational, ich bin mir sicher du bist ein wundervoller Mensch und so wie du hier schreibst hast du bestimmt ein sehr liebes, buntes Wesen. Dieses tolle Wesen solltest du dir von der Stimme, die dir versucht einzureden AAAAALLLLEESSS wäre gut und es gäbe keine Ess-Probleme mehr, wenn doch nur *kg weniger, nicht kaputt machen lassen. Diese Stimme ist es nämlich auch, die dazuführt, dass du Heißhungerattacken hast, weil sie dir nicht gestattet deinen Körper und deine Seele angemessen zu versorgen. Ich kenne diese Gedanken selbst und von vielen Patientinnen aus der Klinik. Sie sind normal und sie können sehr heimtückisch sein. Die Vorstellung alles wäre gut, wenn ich nur disziplinierter wäre und etwas weniger auf den Rippen hätte und damit verbunden der Wunsch abzunehmen haben mich sogar nach 7 Wochen Klinik, in der ich eine ganz tolle Zeit und eine sehr erfolgreiche Therapie hinter mich gebracht habe, eingeholt. Erkenne diese Gedanken, lasse sie zu, aber versuch dich von ihnen zu lösen und die Ess-Störung für DICH und dein Leben aufzugeben, nicht eine andere Form der Ess-Störung (die rigide) zu entwickeln. Ich hoffe du nimmst mir meine direkte Wortwahl nicht übel ;-)
@lagom:
Die Zahl ist noch klein, aber es sind immerhin zwei Tage, an denen wir uns willens gegen die B* entschieden hatten, obwohl wir äusserlich frei gewesen wären, uns ihr voll hinzugeben. Das ist doch etwas anderes, wie wenn man einfach nicht k* kann, weil man z.B. dauernd mit Leuten unterwegs ist oder einfach nicht ans k* denkt, weil man gerade in einem absoluten high ist. Nein, die letzten Tage habe ich mich mehrere Male einfach bewusst dagegen entschieden, obwohl Gefahrensituationen vorhanden waren. Das tut so gut!
GENAUSO sehe ich es auch. Die Situation ist diesmal eine andere und damit sogar härter, aber gleichzeitig auch bereichernder. Wir wollen das nicht mehr. Gar nicht mehr. Dieser „Ausweg“ ist kein Ausweg mehr, weil er versperrt wurde von unserem festen Entschluss. Wir können uns anders helfen mit Problemen und Gefühlen und uns guttun.
Wann hast du die Psychoanalyse begonnen? Wie ist dein/e Therapeut/in? Und wie oft gehst du hin?
Vor zwei Wochen hatte ich das Erstgespräch und heute nachmittag gehe ich wieder hin. Ich hoffe, dass wir dann die Therapie-Frequenz festlegen und es nicht bei alle zwei Wochen bleibt. Er ist männlich, schätzungsweise um die 50 und wirkt sehr einfühlsam. Und deiner? : )
Ein bisschen Schmetterlinge tun doch bestens!!

Eigentlich schon, aber bei mir ist das eine sehr schwierige Sache, erkläre ich gleich, wenn ich von meinem Tag berichte ;-)
Dort habe ich wieder einmal queerbeet losgefuttert.
Werte dich dafür nicht ab liebe lagom, wir sind noch am Anfang und im Laufe der Suchtbekämpfung und Therapie wirst du erfahren woher diese Gelüste kommen und sie werden auch wieder vergehen. Und wenn du es in dir behalten konntest, kannst du nun wirklich stolz sein!!
Hast du dir schonmal überlegt, mit dem wiegen aufzuhören? Mich zieht die Zahl ohnehin immer runter, und was ihc wohl nicht so brauchen kann für den Heilungsprozess ist dieses ständige Wissen um mein Gewicht. Vor allem ,da es ja jetzt vielleicht auch vorübergehend ein bisschen zulegen wird, bis dass sich mein normaler Appetit eingestellt hat. Ich habe meine Waage in den Keller verbannt und stehe nur noch in schwachen Momenten darauf. Mittlerweile ist das wohl so ein, zweimal monatlich. Und glaub mir, nach einer ersten Entzugsphase vermisse ich sie nicht mehr! Manchmal habe ich zwar noch den Drang, dann sage ich mir aber, dass es mir in solchen Situationen ohnehin nicht gut tun würde, zu wissen, wieviel ich wiege.
Super!! Aber tu sie am besten ganz weg, dann kommt erst gar keine Versuchung auf und du brauchst dich nicht mehr übers Gewicht zu sorgen.
Heute schreibe ich wirklich nen kleinen Roman, aber kann vielleicht auch erst morgen wieder schreiben ;-) Aaalso nun zu mir:
Der Tag war bisher nicht einfach. Ich bin aufgewacht und zur Uni gefahren, der niedliche Typ hat mir bereits einen Platz freigehalten. Wir haben uns gut verstanden, nicht mega prächtig, aber gut auf jeden Fall. Danach ging es mir nicht mehr gut. Ich habe gemerkt, dass ich verunsichert bin, Angst habe und mich für meine Gefühle und sehr vieles wieder abwerte. Im Prinzip konnte ich verschiedene Stimmen in meinem Kopf ausmachen:
Da war das „innere Kind“ in mir, das ein sehr hohes Liebesbedürfnis hat und Geborgenheit sucht. Dieses Kind wurde in der Vergangenheit (u.a. leicht seelisch traumatisierende Erfahrungen in der Kindheit) jedoch sehr enttäuscht und verletzt. Es fühlt sich abgelehnt, schuldig und alleine. Es vertraut niemandem mehr und hat Angst wieder enttäuscht und abgelehnt zu werden. Auf der anderen Seite sucht es so sehr nach Liebe. Ein Dilemma momentan.
Dann ist da mein strenges „Über-Ich“, welches mit dem unbefriedigten, ängstlichen inneren Kind schimpft und sich für meine Sehnsüchte schämt. Es möchte die Angst und Unsicherheit nicht wahrhaben und setzt lieber eine Maske auf. Diese Maske sind gute Leistungen, tolles Aussehen und das Streben nach Perfektion damit die Unsicherheit überspielt wird und ich mich stark fühle.
Dem ICH ist all dies zu viel. Das innere Kind macht mir Angst und ich weiß nicht wie ich ihm helfen soll, es beruhigen soll. Das Über-Ich fordert unmenschlich viel, ich kann nicht perfekt sein, denn es gibt keine Perfektion! Ich kann auch nicht meine Gefühle und Bedürfnisse einfach ignorieren (da ich ja nicht mehr kotzen will!) . Das Ich denkt an Flucht. Raus aus diesen quälenden inneren Konflikten.
Was habe ich also gemacht?
Geweint, über diesen Konflikt nachgedacht, versucht mich zu beruhigen. Ich warte ab und kämpfe weiter. Das ist der Weg, ich wusste dass er hart wird. Aber nur so kann ich doch erst erkennen was ich brauche und es mir mit der Zeit geben!
Euch allen noch einen guten Tag!
PS:
Das Über-Ich verbietet mir mittlerweile auch (Tag)-träume, wobei das innere Kind diese auch nicht mehr will aus Angst sich im Träumen zu verlieren und von der Realität enttäuscht zu werden. Das finde ich sehr schade, denn ICH finde träumen eigentlich wunderschön.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#25
Ich wollt nur ganz kurz schreiben, ich schreib später ausführlicher..

Danke, flieder!!! Das was du geschrieben hast stimmt alles ganz genau! Danke, dass du mich so aufgebaut hast. Du hast Recht, jetzt wo ich weiß, was mein eigentliches Problem ist ist es viel einfacher daran zu arbeiten.

Tut mir leid, dass du so einen blöden Tag hattest bis jetzt.. Fühl dich ganz fest gedrückt und Kopf hoch! Der Tag kann besser werden! :)

Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#26
Danke pizza, heute ist es echt hart. Therapie war auch nicht so dolle.. er meinte es sei erst ein weiteres Vorgespräch und er müsste eh noch schauen wir er Zeit hat. Außerdem sagt der kaum was und ich komme mir voll blöd vor dann alles so zu offenbaren, wenn er es fast unkommentiert lässt.
Naja... nach der Thera so um halb sechs hatte ich etwas Appetit und habe mir eine * geholt. Das war mega lecker und ich bin richtig stolz, dass ich mir das gegönnt habe. Ein kleines Abendessen gab es ebenfalls später noch. Die Suchtgedanken waren wären der erwähnten inneren Konflikte, Spannungen, Angstgefühle, (unerfüllten) Sehnsüchte natürlich sehr verstärkt heute da. Doch ich war stärker, denn mein Entschluss steht fest und das bleibt er auch. Ich habe mich vorm Abendbrot mit Kerzen basteln abgelenkt - das macht echt Spaß ;-) Jetzt wollte ich eigentlich noch Fitnessübungen machen, aber ich habe festgestellt, dass ich nach dem anstrengenden Tag eigentlich keine Lust mehr darauf habe und es bloß die Stimme der Ess-Störung von mir fordert. Mein inneres Kind möchte lieber versorgt werden und das tue ich jetzt auch: höre Weihnachtslieder, lackiere mir die Nägel, mache einen Wunschzettel und telefoniere gleich mit meinem Papa : ) Später gehts noch ins Kino mit Freunden. Einfach weiterkämpfen, es kommen schon wieder schöne Silberstreifen am Horizont, sie scheinen manchmal eben nur weiter weg.
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Nov 23, 2011 21:59, insgesamt 1-mal geändert.
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#27
Ich wiederhole Jersey:

denkt bitte dran: keine mengenangaben!
8 Postings wurden mittlerweile editiert !

Sollte sich daran nichts ändern, bleibt uns keine andere Konsequenz, als diesen Thread zu sperren, was sehr schade wäre.

Caruso
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Nov 23, 2011 22:03, insgesamt 1-mal geändert.
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#28
Das tut mir leid :-(
Ich wusste nicht, dass groß oder klein auch darunter fällt. Aber stimmt, es ist ja auch eine Art von Angabe. Sollte man am Besten auch gar nicht schreiben, WAS man isst?
Entschuldigt nochmal, aber ich habe hier wirklich keine bösen Absichten und möchte niemanden triggern, ganz im Gegenteil. Ich kämpfe gerade selber sehr sehr hart und lehne die Ess-Störung ab!!
Ich schaue in den Himmel:
die Nacht ist sternenklar,
im Mondlicht singt die Wahrheit
es ist so wunderbar

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#29
So, nun bin ich gerade nach einem schönen Bad ins Bett gehüpft und schreibe euch noch meine Nachtzeilen. Leider war ich heute total übermüdet, da ich letzte Nacht echt kurz und schlecht geschlafen hatte. Darum gönnte ich mir nun heute einen entspannten Abend. Ich habe mit meinem Freund telefoniert, mir eines meiner Lieblingsgerichte gekocht, dann gebadet und nun bin ich hier!

Flieder, ich muss dir echt sagen, dass du total gut schreibst und ein sehr gutes Gespür für deine Situation zu haben scheinst! Oft, wenn ich deine Beiträge lese, erkenne ich mich selber wieder. Solche Sachen denke ich oft auch. Sie nochmals schwarz auf weiss hier zu sehen, bestärkt meine Analyse.

Zu deinem Therapeuten: Gib ihm doch noch ein paar Sitzungen. Ich habe auch Bekannte, die fanden ihren Therapeuten anfangs nicht so tolle, doch mit der Zeit wurde es richtig gut. Aber wenn du natürlich weiterhin kein gutes Gefühl hast, würde ich irgendwann auch nicht mehr zögern und mir einen neuen Therapeuten suchen. Es gibt ja schliesslich genug.

Zu meiner Therapie: Ich habe auch vor so drei Wochen oder so begonnen und mich dann wöchentlich mit meiner Therapeutin getroffen. Sie ist so 50+ und hat eine krächzige Stimme, aber ist irgendwie schon gut. Sie fragt auch nicht viel, sondern stuppst mich einfach ein wenig an, hakt mal hier ein wenig nach, fragt da mal weiter, kommentiert vielleicht mal etwas und gelegentlich äussert sie eine Interpretation. Ab nächster Woche werden wir mit der "richtigen" Psychoanalyse beginnen, die ja dreimal wöchentlich ist. Zuerst war ich da echt skeptisch davor, da das doch ein beachtlicher Aufwand ist. Aber heute habe ich gerade wieder gemerkt, wieviel Anlauf eine solche Sitzung jeweils braucht, bis ich wieder ins Reden komme. Das fällt leichter, wenn die Intervalle kürzer sind. Die Therapeutin ist auch der Meinung, dass sich bei mir eine Psychoanalyse aufdrängen würde, da ich eigentlich bereits sehr reflektiert bin und viele Gefühle, Sachverhalte etc. auf unterschiedliche Weisen zu verstehen versuche. Aber das Unterbewusste ist halt einfach da, und da komme ich nur sehr schwer ran, einfach so. Ich bin gespannt, wie das mit einer regelmässigen psychoanalyse wird.

Pizza, dein letzter Beitrag war wirklich sehr ehrlich und hat mich berührt. Ich verstehe das gut, dass man einfach nicht noch "dicker" werden möchte, lieber ein wenig abnehmen... so ging es mir ja so lange auch. Und geht es mir ja auch immer noch gelegentlich. Gerade letzte Woche hatte ich eine Phase, da habe ich mich einfach soo dick gefühlt, obwohl ich es objektiv wirklich nicht bin. einfach normal, halt. Am Sonntag bin ihc dann jedoch aufgewacht und habe mich voll gut gefühlt. Herrje, wäre die Selbstempfindung doch nur etwas rationaleres... Aber lass dieses Scheiss Gewicht sein! Du bist so viel mehr wie nur Fleisch und Knochen! Das Leben ist zu kurz, um sich selber zu quälen. Meinst du nicht auch, dass es Priorität haben sollte, dass du wieder frei lebst, statt dass du dir aus lauter Diät und Bulimie selber einen miserablen Käfig baust?

Sag mal, Pizza, wie steht es denn jetzt um diese Beratungsstelle? Hast du da nun angerufen? Falls noch nicht, tu es doch unbedingt!! Es tut einfach auch so gut, sich vor jemandem zu "outen". Glaub mir. Und einfach wirklich Hilfe anzunehmen! Unser Weg ist kein Sonntagsspaziergang!

Du fragst nach einem Therapiebuch. Ich empfehle immernoch Geneen Roths How to break free from emotional eating. Die Frau hatte selber Magersucht und Bulemie und in ihrem Leben nach eigener Aussage insgesamt so ca. * Pfund zu und abgenommen. Sie ist so einfühlsam, beleuchtet wirklich ganz fein die emotionalen Aspekte der Körper-Seele-Essen-Beziehung und zeichnet einen Weg zu einem intuitiven Essenstil, wie ihn Kinder oder all die Personen, die wir beneiden da sie "essen was sie wollen und nie zunehmen", haben. Mir hat das Buch so sehr die Augen geöffnet und sehr viel in meinem Leben verändert, auch wenn es nicht direkt um Bulimie geht. Geneen Roth wurde übrigens auch auf Deutsch übersetzt. Ich glaube, das Buch heisst auf Deusch Essen als Ersatz (Falls du aber dich in Englisch sicher fühlst, liest es sicher sicher besser in der Orignialsprache). Bei Amazon findest du es für weniger als zwei Euro in gebrauchter Form.

So, bis morgen meine Lieben. Wir waren mal wieder stark, Tag 3 wartet schon!
Zuletzt geändert von Caruso am Mi Nov 23, 2011 22:49, insgesamt 1-mal geändert.
Wie ich die ES überwinden konnte - In diesem Thread beschrieben: http://bulimie.at/viewtopic.php?f=4&t=7697761

Ich bin nur noch sporadisch hier im Forum, wenn ihr eine schnelle Rückmeldung von mir haben wollt, dann schreibt mir rasch eine PN.

Re: SO geht es nicht weiter! bye bulimia.

#30
flieder hat geschrieben:Ich wusste nicht, dass groß oder klein auch darunter fällt. Aber stimmt, es ist ja auch eine Art von Angabe. Sollte man am Besten auch gar nicht schreiben, WAS man isst?
Entschuldigt nochmal, aber ich habe hier wirklich keine bösen Absichten und möchte niemanden triggern, ganz im Gegenteil. Ich kämpfe gerade selber sehr sehr hart und lehne die Ess-Störung ab!!
Das glaube ich Dir auch, flieder, daß da keinerlei böse Absicht dahinter war. Aber warum ist es denn überhaupt notwendig, eine Aufzählung von Lebensmitteln zu machen ? Oder zu berichten, was es zu bestimmten Tageszeiten an Lebensmitteln gegeben hat ? Klar, die Nahrung oder das Essen ist der Feind, gegen den Du kämpfst. Aber ob Du nun gegen 10 Feinde in Rüstung aus dem Kühlschrank, oder 2 Feinde zu Pferd im Supermarkt gekämpft hast, ist nicht soooooo wichtig. Viel wichtiger ist es doch, den Stolz darüber zu beschreiben, oder aber auch die Furcht, die Du dabei hattest. Also, welche Gefühle DU dabei hattest und wie es Dir gelang, diese zu kanalisieren.

Das Du kämpfst, ist dem Thread zu entnehmen und genau deswegen hätte ich es ja sehr schade gefunden, diesen Thread zu schließen. Weil ich ihn für wichtig erachte.

lieber Gruß

Caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....