Hallo ihr Lieben!
@ pizza:
Lagom, schön, dass du geschrieben hast. Ich freu mich immer so, wenn einer von euch einen neuen Beitrag schreibt, das motiviert mich total und damit fühl ich mich stark.
So geht es mir auch, toll dass ihr da seid und wir uns so unterstützen!!
Und wieso musst du denn zum Neurologen :O? Das würde mich schon interessieren, ich hoffe es ist nichts schlimmes?
Wegen der Ess-Störung und anderen psychischen Problemen (posttraumatische Belastungsstörung, Angstgefühle, leichte Depression) werde ich nun ein leichtes Medikament nehmen. Die Neurologin, die auch Psychiaterin und Psychotherapeutin ist meinte dass sei gut, wenn ich so instabil sei und gerade erst eine Therapie beginne. Ich finde es auch sehr gut und denke dass es gerade jetzt sinnvoll ist, wo meine Probleme in so hohem Ausmaße da sind und ich das Ventil Kotzen zugemacht habe.
wenn du heute abend nichts mehr isst, dann hast du morgen weniger auf der Waage
Kenne ich dieses Denken, aber wie du auch schon sagst: auf den Körper hören und ich finde du brauchst dich für deinen Appetit darauf nicht abzuwerten. Bezüglich Waage hat lagom vollkommen recht. Am Besten gar nicht mehr wiegen. Habe ich auch geschafft und früher habe ich es wirklich x mal am Tag gemacht. Habe mir nach der Klinik fürs Wohnheim einfach keine gekauft und zu Hause die war (glücklicherweise) kaputt. Durch diese Umstände habe ich es geschafft dieses quälende Gewichtsthema aus meinem Kopf zu bekommen. Man rechnet ja ständig, was wäre mit wieviel x-*kg besser, wie sähe das aus, hier könnte noch was runter. Schrecklich! Natürlich achte und BEGUT-achte ich dennoch sehr auf meine Figur.. aber gerade tue ich das nicht allzu kritisch : ) Ein gewölbter Bauch erscheint mir aushaltbar im Vergleich zum Wiedergewinn meiner Gesundheit und Lebensqualität. Hoffentlich behalte ich diese Einstellung.
Mir bekommt das abends einfach auch nicht gut, wenn ich mir abends noch iwas großes zu essen mache.
Dann mach dir was kleines

Eine Brotzeit oder einen Haferbrei, aber auch abends brauchen unsere Körper Energie, da sie nachts viel arbeiten – auch wenn wir davon nichts mitbekommen, weil wir schlafen. Ich dachte früher immer, ich dürfe nur essen, wenn ich mich auch bewege. Das ist falsch: 2/3 Des Energieverbrauchs gehen an den Grundumsatz (schlafen, liegen, nichtstun).
Sei gut zu deinem Körper, damit deine Seele Lust hat darin zu wohnen!
Wunderbarer wahrer Satz!
Und es motiviert mich total mich hier mit euch auszutauschen und ich bin wirklich motiviert was zu ändern, aber wenn ich ganz ehrlich bin, dann nur unter der Bedingung, dass ich noch ein paar Kilos wieder verliere. Das war mir vorher gar nciht so klar, aber ich hab da heute so drüber nachgedacht. Ich hab das Gefühl diese paar Kilos, haben mich erst dazu gebracht ständig nachzudenken wie, wann oder was ich esse. Und wenn ich noch ehrlicher bin, dann muss ich sagen, dass ich fast stolz drauf bin mal so dünn gewesen zu sein, und immer wenn ich mit jemandem drüber rede, dann ertapp ich mich, wie es doch ein bisschen stolz klingt.
Liebe pizza, ich finde du hast große Stärke bewiesen dies zuzugeben. Du stellst dich offen deinen Gedanken und bist ehrlich zu uns. Jetzt musst du diese Gedanken nur noch einordnen, wo es dann leider unangenehm wird: Die Gedanken sind krank und irrational. Nicht du bist krank und irrational, ich bin mir sicher du bist ein wundervoller Mensch und so wie du hier schreibst hast du bestimmt ein sehr liebes, buntes Wesen. Dieses tolle Wesen solltest du dir von der Stimme, die dir versucht einzureden AAAAALLLLEESSS wäre gut und es gäbe keine Ess-Probleme mehr, wenn doch nur *kg weniger, nicht kaputt machen lassen. Diese Stimme ist es nämlich auch, die dazuführt, dass du Heißhungerattacken hast, weil sie dir nicht gestattet deinen Körper und deine Seele angemessen zu versorgen. Ich kenne diese Gedanken selbst und von vielen Patientinnen aus der Klinik. Sie sind normal und sie können sehr heimtückisch sein. Die Vorstellung alles wäre gut, wenn ich nur disziplinierter wäre und etwas weniger auf den Rippen hätte und damit verbunden der Wunsch abzunehmen haben mich sogar nach 7 Wochen Klinik, in der ich eine ganz tolle Zeit und eine sehr erfolgreiche Therapie hinter mich gebracht habe, eingeholt. Erkenne diese Gedanken, lasse sie zu, aber versuch dich von ihnen zu lösen und die Ess-Störung für DICH und dein Leben aufzugeben, nicht eine andere Form der Ess-Störung (die rigide) zu entwickeln. Ich hoffe du nimmst mir meine direkte Wortwahl nicht übel

@lagom:
Die Zahl ist noch klein, aber es sind immerhin zwei Tage, an denen wir uns willens gegen die B* entschieden hatten, obwohl wir äusserlich frei gewesen wären, uns ihr voll hinzugeben. Das ist doch etwas anderes, wie wenn man einfach nicht k* kann, weil man z.B. dauernd mit Leuten unterwegs ist oder einfach nicht ans k* denkt, weil man gerade in einem absoluten high ist. Nein, die letzten Tage habe ich mich mehrere Male einfach bewusst dagegen entschieden, obwohl Gefahrensituationen vorhanden waren. Das tut so gut!
GENAUSO sehe ich es auch. Die Situation ist diesmal eine andere und damit sogar härter, aber gleichzeitig auch bereichernder. Wir wollen das nicht mehr. Gar nicht mehr. Dieser „Ausweg“ ist kein Ausweg mehr, weil er versperrt wurde von unserem festen Entschluss. Wir können uns anders helfen mit Problemen und Gefühlen und uns guttun.
Wann hast du die Psychoanalyse begonnen? Wie ist dein/e Therapeut/in? Und wie oft gehst du hin?
Vor zwei Wochen hatte ich das Erstgespräch und heute nachmittag gehe ich wieder hin. Ich hoffe, dass wir dann die Therapie-Frequenz festlegen und es nicht bei alle zwei Wochen bleibt. Er ist männlich, schätzungsweise um die 50 und wirkt sehr einfühlsam. Und deiner? : )
Ein bisschen Schmetterlinge tun doch bestens!!
Eigentlich schon, aber bei mir ist das eine sehr schwierige Sache, erkläre ich gleich, wenn ich von meinem Tag berichte
Dort habe ich wieder einmal queerbeet losgefuttert.
Werte dich dafür nicht ab liebe lagom, wir sind noch am Anfang und im Laufe der Suchtbekämpfung und Therapie wirst du erfahren woher diese Gelüste kommen und sie werden auch wieder vergehen. Und wenn du es in dir behalten konntest, kannst du nun wirklich stolz sein!!
Hast du dir schonmal überlegt, mit dem wiegen aufzuhören? Mich zieht die Zahl ohnehin immer runter, und was ihc wohl nicht so brauchen kann für den Heilungsprozess ist dieses ständige Wissen um mein Gewicht. Vor allem ,da es ja jetzt vielleicht auch vorübergehend ein bisschen zulegen wird, bis dass sich mein normaler Appetit eingestellt hat. Ich habe meine Waage in den Keller verbannt und stehe nur noch in schwachen Momenten darauf. Mittlerweile ist das wohl so ein, zweimal monatlich. Und glaub mir, nach einer ersten Entzugsphase vermisse ich sie nicht mehr! Manchmal habe ich zwar noch den Drang, dann sage ich mir aber, dass es mir in solchen Situationen ohnehin nicht gut tun würde, zu wissen, wieviel ich wiege.
Super!! Aber tu sie am besten ganz weg, dann kommt erst gar keine Versuchung auf und du brauchst dich nicht mehr übers Gewicht zu sorgen.
Heute schreibe ich wirklich nen kleinen Roman, aber kann vielleicht auch erst morgen wieder schreiben

Aaalso nun zu mir:
Der Tag war bisher nicht einfach. Ich bin aufgewacht und zur Uni gefahren, der niedliche Typ hat mir bereits einen Platz freigehalten. Wir haben uns gut verstanden, nicht mega prächtig, aber gut auf jeden Fall. Danach ging es mir nicht mehr gut. Ich habe gemerkt, dass ich verunsichert bin, Angst habe und mich für meine Gefühle und sehr vieles wieder abwerte. Im Prinzip konnte ich verschiedene Stimmen in meinem Kopf ausmachen:
Da war
das „innere Kind“ in mir,
das ein sehr hohes Liebesbedürfnis hat und Geborgenheit sucht. Dieses Kind wurde in der Vergangenheit (u.a. leicht seelisch traumatisierende Erfahrungen in der Kindheit) jedoch sehr enttäuscht und verletzt. Es fühlt sich abgelehnt, schuldig und alleine.
Es vertraut niemandem mehr und hat Angst wieder enttäuscht und abgelehnt zu werden. Auf der anderen Seite sucht es so sehr nach Liebe. Ein Dilemma momentan.
Dann ist da mein strenges „Über-Ich“, welches mit dem unbefriedigten, ängstlichen inneren Kind schimpft
und sich für meine Sehnsüchte schämt.
Es möchte die Angst und Unsicherheit nicht wahrhaben und setzt lieber eine Maske auf. Diese Maske sind gute Leistungen, tolles Aussehen und das Streben nach Perfektion damit die Unsicherheit überspielt wird und ich mich stark fühle.
Dem ICH ist all dies zu viel. Das innere Kind macht mir Angst und ich weiß nicht wie ich ihm helfen soll, es beruhigen soll. Das Über-Ich fordert unmenschlich viel, ich kann nicht perfekt sein, denn es gibt keine Perfektion! Ich kann auch nicht meine Gefühle und Bedürfnisse einfach ignorieren (da ich ja nicht mehr kotzen will!) . Das Ich denkt an Flucht. Raus aus diesen quälenden inneren Konflikten.
Was habe ich also gemacht?
Geweint, über diesen Konflikt nachgedacht, versucht mich zu beruhigen. Ich warte ab und kämpfe weiter. Das ist der Weg, ich wusste dass er hart wird.
Aber nur so kann ich doch erst erkennen was ich brauche und es mir mit der Zeit geben!
Euch allen noch einen guten Tag!
PS:
Das Über-Ich verbietet mir mittlerweile auch (Tag)-träume, wobei das innere Kind diese auch nicht mehr will aus Angst sich im Träumen zu verlieren und von der Realität enttäuscht zu werden. Das finde ich sehr schade, denn ICH finde träumen eigentlich wunderschön.