Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#16
Hi,

ich kann nur sagen, dass ich in eine Klinik gehen werde, mein Studium unterbrechen (vielleicht sogar aufgeben?!), dann kriege ich auch für 6 Monate kein Stipendiumgeld und auch kein Gehalt, nur ein bißchen Krankengeld, aber, ich muss dir sagen, ..... auch wenn ich auch geldmäßig arm dastehe, jetzt geht meine Gesundheit vor, ich brauche auch eine Auszeit, ich habe das Gefühl, ich zerbreche innerlich, alles fällt zusammen, keine Kraft, FA, erbrechen, wieder fressen, lernen, .... du bist gut im Studium, scheinbar nach außen perfekt, .... du machst dich kaputt, NEIN, du bist es schon, du hast nicht mal mehr Reserven, wie willst du weitermachen??????

Wer könnte dich unterstützen (auch finanziell)?

Ich wünsche mir für dich, dass du die richtige Entscheidung triffst :) , gib auf dich Acht!!!!!!!!

LG

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#17
kannst du nicht vom Staat Sozialhilfe oder ähnliche Unterstützung beantragen wenn du krankheitsbedingt eine Pause einlegen mußt? hier ginge das, wie's bei dir ist weiß ich natürlich nicht... wenn du auch deutsche Staatsbürgerin bist könntest du natürlich überlegen, für einige Zeit hierher zurückzukommen, wenns da einfacher ist. aber eine Klinik brauchst du auf jeden Fall...
ich halt dir die Daumen, gib nicht auf, du schaffst das!!
"Walk the dark path
Sleep with angels
Call the past for help
Touch me with your love
And reveal to me my true name"

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#18
Ich bin's nochmal!

Liebes Wollsöcken, dass, was jetzt wichtig ist, ist deine Gesundheit! Erstmal finde es es über die Maßen bewundernswert, dass du in deinem ernsten Krankheitszustand überhaupt noch das studieren meisterst. Ich habe ja auch Latein studiert, war während des Studiums aber clean und auch gesund war es schon der absolute Hammer für mich, wenn ich krank gewesen wäre, wäre es so viel schwerer gewesen!

Du hast unheimlich viel Kraft und Durchhaltevermögen in dir, sonst könntest du das Studium gar nicht mehr durchstehen.

Aber Schatz, deine Seele und dein Körper sind am Wichtigsten! Ich mach' mir richtig dolle Sorgen um dich, wenn ich lese, wie viel du brichst! Ich hoffe, du kommst bald an einen vernünftigen Therapeuten oder die richtige Therapie!

Bis dahin schicke ich dir alle Kraft, die ich hab'. Stell dir einfach vor, dass die kleine Kittycat dich immer stützt, wenn du gerade nicht mehr weiter kannst!

Bitte pass' auf dich auf!!!

Kitty
"Es ist nie vorbei, es geht nie zu Ende, es hört niemals auf, jede gute Tat, jede Heuchelei, es nie vorbei, es geht immer weiter, also gib nie auf [...]!"

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#19
hallo meine lieben,

die depression hat mich wieder. und mir mit voller wucht ins gesicht geschlagen.

der gestrige tag begann mit ein paar gramm mehr auf der waage. und endete damit, dass ich nur heulend im bett lag, mit kopf und bauchweh... mit seeehr sehr viel selbsthass und schlimme gedanken an SVV.

mir gings richtig uebel...ich denke die ganze zeit... es ist nicht mehr lange. am 18. hab ich endlich meinen termin beim therapeuten.

ich bin soo froh darueber.


ich habe letztens mit meinem arzt gesprochen, der sich ernstlich sorgt.

ich kenne nurnoch 2 Gefuehl. Entweder ich bin Ungluecklich. Oder eben nicht Ungluecklich, sondern leer.

Selbst wenn mir gute Dinge passieren ( ich habe Bspw. meine wirklich gute Abschlussarbeit wiederbekommen) kann ich mich nicht freuen, solche erlebnisse fuehren nur zu dem eben genannten "Nicht-Ungluecklich" Stadium....


die ADs halten diesen Umstand immer etwas laenger aufrecht.

ich will aber doch gluecklich werden.

wie zieht ihr euch aus so einem loch? wie habt ihr gelernt wieder Glueck zu empfinden?

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#20
Erst mal *fester Drücker*!!!

Kann dich im Moment recht gut verstehen....Drang zum SVV ist bei mir auch ziemlich da :(
Wollsocke hat geschrieben:ich kenne nurnoch 2 Gefuehl. Entweder ich bin Ungluecklich. Oder eben nicht Ungluecklich, sondern leer.
Das Gefühl der Leere/Gleichgültigkeit find ich zeitweise belastender als das Unglücklich sein.

Ich finds gut dass deine Therapie bald wieder beginnt!
Wollsocke hat geschrieben:wie zieht ihr euch aus so einem loch? wie habt ihr gelernt wieder Glueck zu empfinden?
Glück zu empfinden kann ich dir jetzt nicht wirklich was schreiben. Ganz selten gelingt es mir. aber das rausziehen aus so einem loch...durch reden und aktivitäten! einfach mit menschen die mir wichtig waren was unternommen oder mit menschen die bescheid wissen darüber geredet. einfach fallen gelassen und kein glücklich sein mehr vorgespielt, irgendwann dann bissi drüber geredet und dann festgestellt dass ein teil der anspannung weg ist...klingt grad bissal einfach, is es aber nicht. aber es funktioniert!

hab übrigens vorher den Bildaas-Thread durchgeschaut und muss dir jetzt noch sagen dass du echt hübsch bist!

Alles LIebe!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#21
Wann habe ich wieder Glück empfinden können? Hm, .. als mein Neffe geboren wurde, habe ich gespürt, wie es ist, ein kleines Wesen zu haben, was einen braucht und diese Zuneigung und dieses unbeschreibliche Gefühl was ich für ihn empfinde hat mich rausgerissen aus dieser Leere, aus diesem Dahinvegetieren. Es hat trotzdem noch Jahre gedauert, bis ich die ES halbwegs im Griff hatte und noch heute spüre ich dieses Nichts, dieses schwarze große Loch und dieses WARUM?

Ich lese nur, dass du dir selbst viel zu sehr im Weg stehst, das du Leben willst, aber alles tust um dieses Leben/dein Leben zu ruinieren und ich finde es gut, dass du jetzt zumindest ambulant einen Termin hast und hoffentlich kannst du in Gesprächen und Reflexionen herausfinden, was dich so sehr am Leben hindert und du dich so an der Waage, dem Gewicht, dem Nichtessen festkettest.

Es lohnt sich echt über den gehassten Tellerrand hinauszublicken. Du weißt ja, was du willst, dafür Respekt, aber scheinbar macht es dir auch zugleich Angst, aber warum?

Alles Gute

LG

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#22
wir recht ihr doch alle habt.

Ich warte wohl insgeheim noch immer auf den arzt der sagt: Guten Tag nehmen sie diese Tablette und sie sind gesund und nebenbei noch wunderschoen und erfolgreich. ^^

Aaaaber, ich hatte heute eine wunderbare unterhaltung und ich seh es endlich ein.

Ich muss den Hintern hoch kriegen und kaempfen und ich MUSS essen! Das kann mir nunmal keiner abnehmen.

Auch kein Therapeut! ICH muss essen und wenn dann diese bloede Kuh von Depression um die Ecke kommt muss ICH ihr den vors Schienenbein treten und weiter machen!

und ich werde es versuchen! ich werde es schaffen!

keiner erwartet wunder von mir , ausser mir selbst! und davon muss ich wegkommen!

ich lasse mir mein leben nicht kaputt machen ( und dann auch noch von mir selber, denn kein anderer zwingt mich dazu!)

Wuuusaaaa ich bin gerade in kampfesstimmung
Bild

Danke euch allen fuer eure Unterstuetzung und dass ich mich mal ausjammern durfte :)

Ihr seid die besten
Bild
Zuletzt geändert von Wollsocke am So Okt 09, 2011 10:05, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#23
Wollsocke hat geschrieben:Wuuusaaaa ich bin gerade in kampfesstimmung Bild
Richtige Einstellung :D :D :D

Du hast recht, kein Arzt und Therapeut kann uns unsere Probleme abnehmen. Sie können uns nur bei unserem Prozess des Loslassens helfen und unterstützen. Und genau deshalb ist es gut, dass du eine Therapie beginnst!
Wollsocke hat geschrieben:ich werde es schaffen!
Das wirst du!!
Wenn du heute aufgibst,
Wirst du nie wissen,
Ob du es morgen geschafft hättest!

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#24
Hallo Wollsocke,
ich hatte eine ähnliche Phase vor gut 5 Jahren. Man kann es fast schon nicht mehr als Phase bezeichnen so lang ging es. Nur war es bei mir genau umgekehrt. Ich konnte keine negativen Gefühle empfinden, sondern habe einfach nur Leere gefühlt und war ansonsten extrem euphorisch und aufgedreht. Das ist auch nicht sehr viel besser, weil auch ich kein richtiges Glück empfunden habe. Ich war wie auf Droge.
Mein erster Schritt war, dass ich mich gezwungen habe ich die Leere reinzuspüren. Das war eine Tortur, weil man auf Sorgen trifft, die weit im Hinterkopf vergraben sind. Wie genau ich das gemacht habe, kann ich schwer beschreiben. Ich habe quasi Theorien aufgestellt, was gerade mein Problem sein könnte und wenn sich diese Theorie richtig angefühlt hat, habe ich weiter in diese Richtung gedacht. Das war aber absolut keine Verstandssache, sondern reine Intuition. Ich habe zwar noch immer die gleichen Probleme, aber ich fühle immerhin sehr oft, wenn mich etwas belastet, und kann so die Essstörung recht gut unter Kontrolle halten. Sie kommt nur manchmal durch, wenn ich besonders belastende Gefühle anfange zu unterdrücken, weil ich einfach keine Zeit für diese Gefühle habe. Gerade sollte ich auch eigentlich Anatomie lernen, aber ich sperre mich unheimlich dagegen und bin zu sehr damit beschäftigt, mein Mittagessen in mir zu behalten und jeder zweite Gedanke geht gerade daran, dass sich mein Magen zu voll anfühlt... Uni ist einfach nur Scheiße, aber da muss ich durch, weil der Beruf danach bestimmt nicht mehr so doof wird...
Trotzdem, immerhin spüre ich heute, dass ich die Uni momentan hasse und das ist schon mal viel für mich :)

Was das richtige Glücklichsein angeht, habe ich versucht, mich nicht unter Druck zu setzten, dass ich jetzt glücklich sein muss. Das halft gar nicht. Stattdessen habe ich versucht, mir bewusst zu machen, wenn "genau jetzt gerade" das Leben schön ist. Das ist es nämlich überraschend oft und zwar bei Kleinigkeiten, die man gar nicht mehr wahrnimmt. Wenn man aus der Haustür geht, die Sonne scheint und es wärmes ist, als man erwartet hätte, dann freut man sich kurz und genau dann ist das Leben schön. Oder wenn man Kinder auf der Straße spielen sieht und sich freut, dass sie noch eine richtige Kindheit haben, in der sie auf Bäume klettern etc., auch dann freue ich mich für einen Moment. Vielleicht liest du ja gern. Für mich ist das Leben nicht nur schön, sondern für einen Moment perfekt, wenn ich mich mit einem Buch und einer Tasse Tee auf dem Sofa einkuschle bin und mir ein paar Kerzen anmachen :).

Versuch dir etwas Gutes zu tun und versuch es zu genießen. Das passiert nicht von heute auf morgen, aber wenn man öfter kleine Momente hat, in denen man glücklich ist, dann fällt einem auf, dass das Leben nicht ganz so schlimm ist, wie man denkt.

Auf diese Weise habe ich es aus meinem Tief herausgeschafft und bin momentan größtenteils tatsächlich glücklich. Dieses Glück ist nicht euphorisch, es ist zufrieden. (Außer in den beschissenen Klausurphasen!!!!)

Ich möchte hier keine Anleitung zum Glücklichsein geben und auch auf keinen Fall belehrend oder herablassend wirken, aber vielleict helfen dir ja solche Anregungen...

Liebe Grüße und viel Glück ;)

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#25
Hey Wollsocke...

ich habe den Thread jetzt teilweise überflogen und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir bald wieder "besser" geht..

ich kann verstehen, dass du dein Stipendium nicht verlieren willst.. und einen stationären Aufenthalt nicht wahrnehmen kannst... wäre ich in deiner Haut, würden sich bei mir dadurch wohl extreme Zukunftsängste einstellen.... und die Depressionen bei dir würden überhand nehmen...
fragt sich, ob das besser wäre, als die Bulimie.. wohl kaum..

wie lang geht denn dein Studium noch?

ich muss gestehen..die letzten monate, wochen waren furchtbar.. ich hatte extreme Zukunftsangst, dass ich mein Studium nicht schaffe.. hatte freitag meine alles entscheidende klausur.. auf das ergebnis warte ich noch.. rechne aber nicht mit bestanden zu haben..abwarten.. aber ich möchte eh noch in einen anderen Bereich gehen... trotzdem wäre es schön gewesen, wenn ich das studium abschließen würde.. najaa... geradeaus schauen :-)

seit freitag ist trotz allem eine riesen belastung von mir abgefallen... ich arbeite ab morgen vollzeit dort, wo ich sonst gejobbt habe.. die chefs haben mich super gelobt und ich werde bezahlt wie eine ausgelernte... dort werde ich ca. 1 jahr bleiben, weil ich dann entweder das duale studium beginnen werde, falls das klappt..oder generell noch eine ausbildung machen werde.. ich freu mich einfach nur, NUR zu arbeiten.. mir keine sorgen mehr für diese zeit machen zu müssen...

kann es sein, dass dich der druck in der uni auffrisst?? dass du so unter strom stehst, dass es dir schlichtweg auf den magen haut??

würde dir eine kleine liste helfen, die du dir abends machst auf der du beschließt, was du am nächsten tag isst und drin lässt?? (und wenn es nur obst ist?) .. oder tee..oder diät-cola.. oder oder... du musst dich scheinbar WIRKLICH erst dran gewöhnen, ETWAS im Bauch zu haben..

zum glücklichsein kann ich dir leider auch nicht viel sagen..
ich bin sehr glücklich... manchmal gibt es nur tage, wo das glück getrübt wird.. bsp. zukunftsangst, etc... aber an diesen gedanken darf man sich nicht aufhängen...
das leben hat auch schöne seiten..
Manche Hähne denken, dass wegen ihnen die Sonne aufgeht

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#26
hallo ihr lieben :)

danke nochmal fuer eure worte ...

liebe Napo :) ich hoffe fuer dich, dass du deine pruefung bestanden hast und ich freue mich, dass du einen festen Job und somit ein "sorgenfreies" Jahr vor dir hast!

ich hoffe, dass du noch das Wirklich richtige fuer dich findest :) denn dein jetziges studium scheint es ja nicht gewesen zu sein , oder?

Napoleona hat geschrieben:Hey Wollsocke...

ich habe den Thread jetzt teilweise überflogen und ich wünsche dir von ganzem Herzen, dass es dir bald wieder "besser" geht..


wie lang geht denn dein Studium noch?
ich habe mein grundstudium beendet und bin jetzt wenn ich glueck habe in 1,5 - 2 Jagren komplett fertig :)

wenn ich an die letzten 4 jahre denke ist das ein klacks :D
Napoleona hat geschrieben:

kann es sein, dass dich der druck in der uni auffrisst?? dass du so unter strom stehst, dass es dir schlichtweg auf den magen haut??

würde dir eine kleine liste helfen, die du dir abends machst auf der du beschließt, was du am nächsten tag isst und drin lässt?? (und wenn es nur obst ist?) .. oder tee..oder diät-cola.. oder oder... du musst dich scheinbar WIRKLICH erst dran gewöhnen, ETWAS im Bauch zu haben..

jaaa vielleicht ist es auch der ganze stress...

das mit der liste finde ich gut .

ich denke ich werde das auch so versuchen, denn ich habe ja naechste woche den therapeuten termin und ich will ihm irgendwie beweisen, dass ich schon irgendwas geschafft habe .

ich werde versuchen mir dinge aufzuschreiben, die ich nicht erbrechen DARF!

Brechen darf einfach KEINE option mehr sein. das werde ich ja auch in der therapie SELBST machen muessen und ich werde es ab sofort versuchen!

und wenn ich mir in listenform nahe halte was und vorallem Wieviel es anfaenglich ist halte ich die kontrolle ein bisschen, denn der kontrollverlust ist es ja den ich insgeheim fuerchte :)


danke nochmal fuer eure tipps !

ich schicke euch allen alle kraft die ich entbehren kann.

und dir Napoleona besonders viel, weil ich es sehr sehr stark von dir finde wie du mit einer moeglichen Niederlage umgehst.

alles gute,

eure wollsocke

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#27
Viel zu sagen habe ich gerade nicht, nur: Du bist viel stärker als du geglaubt hast und ich hoffe, dass dieses Kämpfergefühl, das du neuerdings verspürst, dir dabei helfen wird, dir genau das zu beweisen!
Wir glauben es längst, aber du wirst es hoffentlich auch bald tun (fang doch schonmal damit an :wink: )! :D


Liebste Grüße, ich bin ehrlich stolz auf dich,
Nightmare
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#28
Wollsocke hat geschrieben:wie habt ihr gelernt wieder Glueck zu empfinden?
Heyhey :)
ich wollte nur schnell meine erste Assoziation zu diesem Gedanken einwerfen, die mir beim Lesen kam:

Zuerst kam mir die Frage, wewegen man denn überhaupt Glück, also Freude empfindet?
die Antwort sah ungefährt so aus - der Ausdruck ist ja in "sich über etwas freuen", das heisst, man empfindet ein Glücksgefühl, wenn man etwas/jemanden (usw) sieht/hört (usw) beziehungsweise etwas vollbringt/fertig stellt/tut (usw).
Warum sollte man sich dann aber genau DARÜBER freuen?
Weil man es wertschätzt.

Wert - schätzt
Diesem -was auch immer es ist- also einen Wert gibt; eine persönliche Wichtigkeit, die einen dazu veranlasst, dass man sich darum sorgt... besser wäre care about, aber mir fällt die passende Übersetzung gerade nicht ein.

Das wiederum bedeutet, da Empfinden ja subjektiv ist, dass es nicht etwas von außen ist, kein Umstand, keine Begebenheit - sondern aus dem Menschen heraus kommt, aus dem Inneren.

Somit wäre deine Frage wahrscheinlich treffender formuliert, wenn du fragst: "Warum verschließe ich mich dagegen?"
als: "Wie lerne ich es?"
Denn die Fähigkeit zu Empfinden ist definitiv in dir drin, das ist quasi das Menschlichste, was es gibt - Gefühl.

Deshalb meine Frage zurück: Was hat dich dazu veranlasst, damit aufzuhören?
(und zwar nicht Freude zu empfinden, sondern sich um Dinge/ Menschen/ Taten/ what ever zu kümmern, zu sorgen, zu fühlen - na, wieder eigentlich treffender ausgedrückt: Why did you stop caring?
Denn wenn diese (ich sag jetzt mal in Kurzform einfach: ) "Dinge" ihren persönlichen, subjektiven Wert verlieren, dann freut man sich logischerweise auch nicht mehr, weil es einem gleichgültig ist.

... es kann natürlich auch sein, dass diese "Dinge" in deinem Umfeld teilweise eben nicht wichtig für dich sind - und die für dich wichtigen siehst du gerade/noch nicht, da wäre die Frage dann: WAS ist es, das dir Freude bringt?
Vielleicht hast du diese zb. Aktivitäten einfach nur noch nicht "gefunden"; passiert schnell, wenn man viel tut, was andere erwarten und wenig auf seine eigene innere Stimme hört.. zum Beispiel. Weil man irgendwann gar nicht mehr weiss, was man will. Dann empfindet man natürlich auch keine Freude mehr für das was man hat/tut - weil man es vielleicht nie wollte.


Huch, doch ganz schön lange geworden :lol:
Das sind so meine Gedanken dazu, vielleicht helfen sie dir ja / bringen dich auf neue Ideen.

Liebe Grüße :)
Wispy
Zuletzt geändert von Wispy am Mo Okt 10, 2011 0:06, insgesamt 2-mal geändert.
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#29
hallo meine lieben...

es musste ein bisschen zeit vergehen doch jetzt erzaehle ich mal von meinem thera termin gestern.

erstmal zur vorgeschichte...

ich hatte ja sehr sehr lange nach einem therapeuten gesucht der mich ambulant aufnimmt.... habe viel viele viiiiel absagen bekommen... war bei einigen vorgespraechen um dann zu erfahren, dass diese essstoerung da nicht behandelt wird...oder bulimie nicht im zusammenhang mit depressionen oder oder oder...

und dann fand ich doch eine therapeuten,

spezialist fuer Bulimie und Depressionen ...

und ich rief an und hatte ein langes gespraech mit ihm am telefon...und erzaehlte ihm ALLES , dass ich schon 10 jahre ES bin, dass ich frueher geschnitten habe, dass ich AFM m*ssb**ch* und ADs nehme und er sagte: Okay, das kann man ambulant angehen...


und ich sagte dann auch von mir aus, dass ich mir einen klinik aufenthalt prinzipiell vorstellen koennte ich aber solche angst wegen dem studium und der Konfrontation mit meiner Umwelt habe, speziell mit meiner Mutter (wer mich schon laenger kennt weiss ja wie sie auf das thema ES reagiert) und dass ich jemanden brauche der mich dabei "begleitet" und mir hilft mich meinen aengsten zu stellen .

Am telefon fand er die idee super.

und nun hatte ich gestern den termin.

gott ich hatte solche hoffnung....

und dann sollte ich nochmals in meinen worten meine probleme schildern und es fiel mir wie immer schwer meine schwaechen zu offenbaren und nach zehn minuten sagt er: Tja das koennen wir ambulant aber nicht machen, das ist ihnen klar?!

und ich war wie ins gesicht geschlagen

ich sollte doch in eine klinik gehen und danach koennte ich wieder kommen...

und ich sagte ihm dass ich ja bereits erwaehnt hatte, dass ich hilfe dabei braeuchte mich auf sowas vorzubereiten und mich der konfrontation mit meiner mutter etc. zu stellen und eine gute klinik zu finden und da sagt er : Ich empfehle keine kliniken es gehoert zum heilungsprozess sich selbst um seine angelegenheiten zu kuemmern.

dann habe ich erstmal zu weinen angefangen und da sagt er allen ernstes: meinen sie etwa mit traenen koenne sie mich ueberzeugen sie zu therapieren?

ich sagte nein und fragte ihn ob er mich jetzt garnicht unterstuetzen wuerde( so wie er es am telefon bezueglich klinik etc. ja gesagt hatte) und da meinte er: ich kenne ihre uni, sie haben ja eine psychologische fakultaet...ich schreibe ihnen ein buch auf, das koennen sie mal lesen und dann informieren sie sich erstmal ein bisschen ueber bulimie... es ist immer wichtig seine krankheit zu kennen, dann koennen sie sich selber helfen und dann googlen sie mal kliniken.


ich dachte echt der verarscht mich.

und dann war ich zwischen traenen und wut und enttaeuschung und sagte: Aber ohne unterstuetzung werde ich nie in eine klinik gehen... das weiss ich.

und da sagt er: Sie sind eben wie ein Krebspatient... Sie haben eine schwere Krankheit, wenn sie so weiter machen leben sie noch hoechsten 5 jahre, und manch ein Krebspatient verweigert eben seine chemo und lebt lieber 5 jahre und muss nicht kaempfen und sie leben eben mit ihrer "loesung" Bulimie und gehen nicht in eine klinik und sterben in absehbarer zeit.
Es ist Ihre Entscheidung.


danach war ich sooooo fertig, wenn er doch weiss das er mich nicht therapieren, mich nicht unterstuetzen kann oder will, warum macht er mir hoffnung? warum laesst er mich kommen? ja wahrscheinlich weil ich bezahlt habe :(

ich bin ja soweit in eine klinik zu gehen, aber ich brauche jemanden der mir hilft mich darauf vorzubereiten, der mir bei meinen aengsten und depressionen hilft...

alleine werde ich das nie in die hand nehmen, meine angst ist zu gross...


wieso koennen mir alle sagen, dass ich sterben werde... aber keiner ist bereit mir ein wenig zu helfen ...

ich weiss das ich tief drin stecke...aber ist das nicht ein grund mehr mich zu unterstuetzen ...?

verlange ich zuviel?

ich bin so verzweifelt und kann nurnoch weinen...fressen und kotzen...

ich kann einfach nicht mehr...

soll ich mich jetzt etwa fuer ein leben mit bulimie entscheiden?

oder gar gegen das weiterleben?

NEIN. das will ich nicht.

ich hoffe nur, dass mir bald jemand helfen kann... nur ein bisschen unterstuetzung...


ich gebe nicht auf...auch wenn mir das leben noch so viele streiche spielt.

irgendwann bin ich gesund...irgendwann....

Re: Ich bin am Ende... *Triggergefahr*

#30
Oh Gott, Wollsocke fühl dich mal ganz feste gedrückt! :(

Solchen Leuten sollte echt die Lizenz entzogen werden, erst Hoffnung aufkommen lassen, um sie dann im nächsten Augenblick wieder zu zerschlagen. Gibt es in deiner Stadt keine SHG? Also nicht dass Du zu einer gehen solltest (weiß ja nicht, wie Du dazu stehst), aber eventuell könntest Du da mal nach einem kompetenten (!) Therapeuten fragen, die kennen sich meist ja doch ganz gut mit sowas aus.


Liebe Grüße und gib nicht auf!
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon