Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#61
:-X)) *Applaus, Applaus, Applaus unserer Ballerinamaus!* Super, ein Tag 2, das muss gefeiert werden, am besten gleich mit einem Tag 3 hinterher. (Ich schick meinerseits die Brätze Mia morgen in ihren 2. freien Tag die Woche, macht dann regelmäßig pro Woche 2, darauf lässt sich aufbauen, MoDoMia. :twisted: Ist übrigens sehr schön u. kuschlig, euch allabendlich hier zum gutnachtsagen und morgens zum gutenmorgenwünschen zu begrüßen, hat irgendwie wirklich was von den Waltons. Also, gute Nacht, Mary Ellen, schläfst du schon, John Boy, ja, äh nein - gleich aber. Vorher noch zwei Aufträge für morgen: @Sed: Gummistiefel kaufen, @christinel: EIN Kafkabuch nach Wahl bei der Bücherbörse abgeben. (Oder im Diakonieladen - gibt´s bei euch bestimmt auch irgendwie, irgendwo.)
Naa-hacht!
Gut genug.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#62
@ old owl: es ist wirklich gut, spannend und hilfreich Dich zu lesen.

So langsam bekomme ich auch immer mehr das Gefühl, als bleibe die ES immer bei mir. Ich hasse sie, ich liebe sie und nur all zu oft gibts Phasen, in denen kommen wir echt gut aus...wenn alles stabil läuft und einfach die FA ausbleiben...

Hoffe noch mehr von Dir zu lesen.

Grüsse.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#63
Hi Leddak!, danke, das freut mich aber! :lol: Anfangs nach den teils heftigen Gegenreaktionen dachte ich, am besten verschwinde gleich wieder, das kann kein Mensch nachvollziehen - sich mit der ES "einrichten" und dabei sein Leben sortieren. Doch ich weiß heute (jetzt lasse ich mir dafür den Kopf abreißen), dass die ES mir massiv dabei geholfen hat. Jedes Mal, wenn ich vorderhand wg des Essproblems in Therapie war, beendete ich kurz danach eine krankmachende, selbstzerstörerische Beziehung: die ersten beiden Male zu einem Mann, das dritte Mal (noch gar nicht so lange her) zu meinem Exarbeitgeber. Jede Trennung brachte einen Meilensprung nach vorn und ein immenses Mehr an Lebensqualität. Ich hätte ohne die ES kaum gemerkt, was schief lief, ich war komplett beziehungsunfähig und kam aber nicht drauf. Die Lebensumstände verbesserten sich immer weiter, die ES blieb mir aber bis heute auf den Fersen, als ob sie stets bereit, sofort als "Lebensregulativ" wieder knallhart dazwischenzufahren - ich bin offenbar ein Mensch, der ohne solche knallharten Signale nicht ausreichend konsequent reagiert. Ich verharre lieber in ungesunden Beziehungen und krankmachenden Arbeitsverhältnissen. Deshalb (und weil die ES einfach immer so übermächtig und konkurrenzlos war) verteufele ich sie und "bekämpfe" sie auch nicht, da das bei mir nicht funktioniert. Meine ES hat mich mal sanft, mal mit Rippenstößen und einige Male auch mit vorgehaltener Pistole dorthin geführt, wo ich heute bin, und ich finde mein Leben heute in jeder Hinsicht erstrebenswert und erfüllend. Das hätte ich in meinen finstersten MS- und Bulimiezeiten niemals gedacht. Zugleich wird mir die ES momentan oft lästig, sie ist "nicht mehr nötig", hat ihren Zweck erfüllt, doch sie lässt sich nicht einfach nach so langer Zeit ins Abseits schieben. Manchmal scheint es mir, als fordere sie Treue und Dankbarkeit dafür ein, dass sie mir so lange so ein wichtiges Regulativ war. Man gewöhnt sich ja auch aneinander.... In gewissen Grenzen lässt sie sich auf Absprachen ein (z.B. Tageszeiten oder Tage - das funktioniert gut), sie wird jedoch unberechenbar für mich bleiben. Und beim Entgegenstemmen habe ich bisher immer verloren, sie schlägt dann nur wilder zurück. Dasselbe passiert auch bei Kontrolle ,von außen´, das geht gar nicht.) Ich schloss erst für mich Frieden, als ich aufhörte, sie zu bekämpfen, und zuhörte, was sie mir sagen wollte.
Das gelingt mir häufiger, nicht immer, und manchmal habe ich einfach auch keine Lust dazu. Dann will ich einfach von ihr profitieren und lasse zu, dass sie mir Dinge vom Hals hält, die ich noch weniger ertragen will als die Risiken, Nebenwirkungen und Kollateralschäden meiner Dauerbegleiterin.
Und gleichzeitig freue ich mich über jeden Tag, an den sie sich freiwillig verdünnisiert - was für ein Wortspiel.
- So schaut´s aus.
Gut genug.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#64
Die Sichtweise ist tatsächlich interessant und zum grossen Teil auch nachvollziehbar.
Natürlich wünschte ich immer wieder, ich wäre da nie reingerutscht und könnte meine Gedanken nur all zu oft an andere Dinge verschwenden und grad in Bezug auf Essen, Treffen mit Freunden zum Essen etc. viel unbeschwerter sein.
Ich bin nicht sicher ob mir ernsthaft eine Therapie helfen könnte: die generellen ursächlichen gründe für meine ES kann ich ja selbst erklären, bestimmte Verhaltensweisen mir oder Freunden gegenüber dazu auch und ich weiss wann die Gefahr von einem FA verdammt hoch ist.
Körpergefühl und Aussehen wird immer für mich ein Thema sein, ebenso wie Sport und eben Essen.
Momentan ist es für mich undenkbar all diese Gedanken plötzlich nicht mehr zu haben, bzw nicht mehr damit zu leben also habe ich folgenden Weg für mich gefunden: ich schreibe mir vorher auf was ich durch den Tag wann esse. Bedinnung dabei ist, dass keine Mahlzeit ausgelassen wird und eine "Heisshungeralternative" steht für den Notfall immer mit auf den Plan.
Das Ganze ist zwar immer noch kontrolliert aber eben auch wie ein Vertrag: "ich esse regelmässig, dafür gibts keinen FA". Sollte mir der Stress zu viel werden, muss ich eben fünf Minuten mal anders durchatmen...und sollte mich wieder eine spitalinterne Kuchenwelle aufsuchen, dann wird ebenfalls durchgeatmet und kurz überlegt: hab ich echt hunger oder nicht, will ich das überhaupt und vor allem: hab ich das eigentlich gern? Ja und dann gibts tatsächlich mal ein Kuchenstückchen, wird nachträglich "protokolliert" und sogar das ist noch o.k. - hab mich lang nicht mehr schlecht gefühlt deswegen und trotzdem meine restlichen Mahlzeiten wie abgemacht gegessen.

Vom Kopf und auch vom Körper her gehts mir damit besser, auch wenn das Grundproblem noch da ist. Aber lieber lebe ich so damit (ich hoffe das hält eine Weile an) als mit den ganzen hochs und tiefs...und überhaupt. Das sind eben Momente wo man sie durchaus "lieben" kann...
Aber wie gesagt: stolz bin ich generell nicht auf meine ES, immerhin wars vor ein paar Jahren ja garnicht da und rein beziehungstechnisch zu meinem Freund hat sich in der Zeit und auch vorher nix verändert. Ich hätte also nie damit anfangen sollen ...

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#65
@Old Owl:
Du sprichst mir aus der Seele :) Das denk ich mittlerweile auch darüber... Irgendwie hat alles schon seinen Grund und das gegen die B. ankämpfen ist für mich auch weniger angebracht... Wie ich schon geschrieben habe, klappt deine Methode auch bei mir ganz gut, ich komme bis jetzt ganz gut damit klar, mind. einen Tag zu pausieren ;) Und Lebensqualität hat man dadurch wirklich mehr, weil ich einfach diesen Druck nicht mehr habe, unbedingt nicht mehr kotzen zu dürfen...

"Ich schloss erst für mich Frieden, als ich aufhörte, sie zu bekämpfen, und zuhörte, was sie mir sagen wollte."
--> Das, finde ich, ist eine sehr sschöne und treffende Aussage... :)

Übrigens bin ich froh, dass du dich nicht abschrecken lassen hast von den anfangs bissigen Kommentaren! Deine Mischung aus Galgenhumor + Wissen u. Erfahrung mit Bulimie + eine dicke Prise Mitgefühl ist einfach genial! :D
Kinder dürfen nur leise weinen, damit sie keiner hört. Damit niemand merkt, dass sie gerade sterben. Kinder sterben leise und allein.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#66
Hallo Ihr, :D
Old Owl hat geschrieben:Anfangs nach den teils heftigen Gegenreaktionen dachte ich, am besten verschwinde gleich wieder, das kann kein Mensch nachvollziehen - sich mit der ES "einrichten" und dabei sein Leben sortieren.
:oops:
Wenn du deine Vorstellung so ähnlich wie den letzten Beitrag formuliert hättest, wäre ich auch nicht so in die Vollen gegangen. (einer muss ja Schuld haben und ich bin unschuldig
Bild
)
Man muss sich erst etwas kennenlernen und versuchen den anderen etwas zu verstehen und ja ich habs geschnallt :wink:
Wie hast du es denn in deiner krassen Zeit der ES gemacht, hast du wahnsinnig dagegen gekämpt und wurde sie dann auch schlimmer oder...?

@ sed
das ist doch super, wenn dieser Plan bei dir klappt und du Tage ohne durchhälst. :)
Wenn ich nicht erbreche gerate ich immer in das andere Extrem und das ist auch nicht Sinn und Zweck der Übung. :roll: Ich weiß, dass ich im Kopf einen Schalter umlegen muss, denn es ist irgendwie sehr komplex und "nur" aufs Kot*** zu verzichten bringt keinen Erfolg. Ich weiß auch wo ich ansetzen muss, nur finde den Schalter einfach nicht :roll:
Old Owl hat geschrieben:@christinel: EIN Kafkabuch nach Wahl bei der Bücherbörse abgeben. (Oder im Diakonieladen - gibt´s bei euch bestimmt auch irgendwie, irgendwo.)
Ich habe keine Bücher von Kafka, also auch nichts abzugeben :mrgreen:

schönen Sonntag
und liebe Grüße
„Das einzig Wichtige im Leben sind die Spuren der Liebe, die wir hinterlassen, wenn wir gehen.“
Albert Schweitzer

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#67
Hallo ihr Süßen, vom Moselweinwochenende zurück (und inzwischen wieder halbwegs nüchtern... :lol: ) - -
@Sed: KLASSE, Sportsfreundin :-X)) :-X)) !, wie schön, dass es dir derzeit echt ok zu gehen scheint, das liest man irgendwie auch aus deinen anderen beiträgen heraus (man stöbert ja gern mal hier querlesend herum... :mrgreen: ) halt mich mal bitte immer mal wieder auf dem Laufenden, wir sind ja fast zeitgleich hier ins Forum gestoßen....
@christinel: ach, hatte gar nicht mehr so präsent, dass die Breitseiten zu Anfang von dir kamen ( :lol: ), wohl vollständig verdrängt im Zuge des stetigen Verständigungsprozesses :-X)) :-X)) .
Wie hast du es denn in deiner krassen Zeit der ES gemacht, hast du wahnsinnig dagegen gekämpt und wurde sie dann auch schlimmer oder...?
Verstehe unter "krass" die Phase nach der MS mit voller Wucht rein in die FAs... wahnsinnig dagegen gekämpft? hmmh.. das weiß ich ehrlich gesagt gar nciht mehr so, ich denke schon, weiß noch, dass ich nach JEDEM FA mir damals erschöpft und ausgek... schwor: Das war das LETZTE MAL! NIE WIEDER!! Zwei Stunden später bin ich schon wieder panisch und blindlings zum Supermarkt gerast, anschließend wieder "das letzte mal!! MORGEN ..."), ein zu Tode erschöpfendes Rasen im Hamsterrad. Damals "überfielen" mich die FAs aus heiterem Himmel (so kam´s mir vor), ich hatte totale Panik vor ihnen und fühlte mich ihnen restlos ausgeliefert, schon von daher eine katastrophale Unterminierung des ohnehin nichtvorhandenen Selbstbewusstseins. Das alles kommt mir heute völlig unwirklich vor, ich beschließe heute selbstbestimmt, ob ich mich überesse und welche Konsequenzen ich daraus ziehe, kämpfe insofern wirklich nicht mehr - denn ich kann einen Krieg gegen mich selbst (mein Essverhalten ist ein Teil von mir) schon aus rationaler Sicht nicht gewinnen, das ist für mich logisch unmöglich, daher hat sich die "Störung" an sich trotz bestehender Symptome so eklatant für mich gewandelt.
Hoffe, dass das ein bisschen verständlich war... :roll:
- habe neulich mal inspiriert von dir in meinem zerlesenen kafka-buch geblättert...!
LG
Gut genug.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#68
Halli hallo :)
@Christinel:
Doch das funktioniert echt super, aber durch die Magendarm-Geschichte bin ich rausgekommen, weil ich nicht vernünftig Essen konnte und immer Druck im Bauch hatte, wenn ich was gegessen habe.... Ach, Teufelskreis, aber das ist okay, weil ich es mir nicht verbiete und ich es gebraucht habe, weils mich wahnsinnig macht, nix machen zu können :roll:
Diesen Wechsel zwischen den Extremen hatte ich auch die ganze Zeit... Meine Thera hat mir noch mal nen guten Tipp gegeben, sie meinte ich solle mir das vorstellen, dass ich kotzen MÜSSTE, als Beispiel: Für einen Film über B. sei ich die Schauspielerin und müsste vertraglich so und so viel mal kotzen, auch wenn ich nicht mehr könnte und nichts mehr essen wollen würde, ich muss es machen, immer und immer wieder.. Würdest du das wollen oder durchhalten?

@Old Owl:
Alte Schnapsdrossel :mrgreen: Scheint als wenn "Mia" diesmal nicht dazwischen gefunkt hat ;) Hält sie sich immer noch zurück nach dem Rüffel neulich? :D
Joa wie gesagt, es macht mich wahnsinnig krank zu sein :roll: Vor allen Dingen weil ich nicht zur Schule kann und ich nach meinem letzten Jahr (wo ich dank B. öfter gefehlt habe :roll: ) voll durchstarten wollte-.- Naja, morgen gehts wieder rund :D ABer generell gehts mir echt viel besser ;)
Das mach ich, du mich aber auch ;)

Liebe Grüße :)
Kinder dürfen nur leise weinen, damit sie keiner hört. Damit niemand merkt, dass sie gerade sterben. Kinder sterben leise und allein.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#69
Hey Sed, Sportsfreundin!! Sah eben deinen eigenen frischen Thread bzgl. offenbar deiner Mitbewohnerin (??!) und wollte dir schon dort antworten, mach´s jetzt aber der Einfachheit halber hier eben mit: Nervige Mitbewohnerinnen am besten durch glasklare Ansagen auskontern, also - wo sie jetzt eh schon Bescheid weiß - würd ich sie knapp und freundlich informieren, dass ich Probleme mit dem Essen hab, dass deshalb Privatsphäre gewünscht ist und klare Kassen- und Vorratstrennung. Bin ich seinerzeit VIIEEL besser mit gefahren als mit Geheimnistuerei, das bringt dir selbst nur Stress und fliegt (wie du siehst) sowieso auf.
@moselweinseligkeit: Danke vielmals der Nachfrage, ich nüchterne seit gestern eisern aus (immerhin immer wieder ein beruhigender Beweis, dass ich nicht zusätzlich noch akut alkoholsuchtgefährdet bin - hier klappt das "bis auf Weiteres SCHLUSS DAMIT! :evil: ) wie am Schnürchen, wenn´s mit dem Essen mal genauso easy wär... :roll:
okay, Mia war NATÜRLICH MIT an der Mosel, hat sich aber recht moderat verhalten (vermutlich wegen der beruhigenden Dauerbesäuselung mit Flüssigem...) - mit dem zweiten freien Tag in der Woche zickt sie rum, das kann ich ihr momentan nicht aufs Auge drücken, aber sie hält sich mustergültig an ihre Zeiten - sprich (um das Kryptische mal aufzulösen) ich kann ganz entspannt zwei regelmäßige gesunde Mahlzeiten zu mir nehmen und sogar am Nachmittag was Süßes zum Cappuccino, das hat sich wirklich schön eingespielt. Die spätabendlichen Eskapaden beobachte ich und verbuche sie unter "Mia kostet noch mal wie wild ihre Freiheit aus" (da hier in NRW in der kommenden Woche die So.ferien zu Ende gehen und ich dann abends wieder früh rein muss weil morgens früh raus). Ich hab heute während einer Autofahrt mal spontan ein höchst aufschlussreiches Zwiegespräch mit Mia geführt (stellte mir vor, sie säße bei mir auf dem Beifahrersitz - zum Glück hat mir niemand dabei zugehört :arrow: schiizzo), da wiederholte sie mehrfach halb bockig, halb bettelnd-hilflos, dass sie doch auch noch´n bisschen ihre Rechte hätte nach DER LANGEN ZEIT (kann die Leier langsam nicht mehr hören) und dass EIN FREIER TAG doch erstmal wirklich genügen müsste - jetzt, wo noch Ferien sind.
Ich hatte hinterher keine Lust mehr, mit ihr weiterzudiskutieren. Hauptsache derzeit, sie bleibt mir tagsüber vom Hals.
So schaut´s aus!
@Sed: Locker bleiben mit der Mitbewohnerin, hämmer dir pragmatisch immer wieder ein (ich weiß, das sagt sich leicht daher....), dass es ein zeitweiliger Zustand ist und dir Geld spart. Nüchterne Kosten-Nutzen-Kalkulation.
LG!
Gut genug.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#70
Also ich habe mir jetzt nur die erste Seite durchgelesen.
Aber das hat schon gereicht um ein wenig angst zu bekommen.
Ich lebe im moment auch eher mit den Problemen und ignoriere sie wenn moeglich
aber wenn ich lese das du schon 31 jahre dabei bist wird mir ganz komisch

Es klingt so komisch bei dir. wie etwas was man einfach bekommen hat und akzeptieren muss.
klar, vielleicht ist es manchmal besser es dauerhaft auf ein minimum zu reduzieren
statt ständig extreme zu erleben aber beunruhigend finde ich es dennoch
Und mit jedem neuen Tag frisst uns der Alltag auf.

ich ziehe mich vorerst zurück.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#71
@Pila: Vielleicht mal in Ruhe lesen :wink: , ich schrieb NICHT, dass ich seit 31 Jahren ununterbrochen FAs und B. habe. Ich habe als Hypothek eine Überfixierung auf Essen generell mit auf den Weg bekommen und dazu eine psychische Grundbefindlichkeit, die mir über lange Jahre richtig üble Angst gemacht hat, bis ich mir ein kontrolliertes Ventil gestattete, gewisse Dinge abzumildern.
Ich habe einfach mit den Jahren (und Therapien, ich nahm meine Hypothek ja mitnichten "einfach so hin" und tue das auch jetzt nicht - was hätte ich sonst hier in diesem Forum verloren...?) gelernt, dass ich bestimmte Gegebenheiten einfach für mich akzeptieren muss und dass ich mich nicht selbst überfordern darf. Ich lerne im Umgang und in den Abmilderungsversuchen mit meiner ES meine eigenen Grenzen immer wieder kennen, und ich lerne mich auch selbst immer weiter kennen. In Phasen,wo Gewicht/Essen kaum Thema waren, war das eben so. Ich hatte es nie "beschlossen". DAS funktioniert bei mir eben nicht.
- Dafür funktioniert viel, viel, viel, eine ganze Menge anderer schöner Dinge! :wink: deshalb will ich mich auch nicht ständig mit meiner "Sucht" befassen, es gibt in meinem Leben vieeel spannendere Dinge - die ich eben NICHT mehr verpassen will (im Gegensatz zu früher).
Und "Angst" - wieso?? Du bist doch ein ganz eigenständiger Mensch, Plia, es gibt hier eine ganze Reihe Frauen, die es in kurzer Zeit prima für sich geschafft haben, ohne ES zu leben. :-X))
Lieben Gruß!
Gut genug.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#73
Kann man das so klassifizieren? Ich denke, jeder ist mit seiner Biografie einzigartig...
Es gibt vielleicht Typen, okay, die einen schaffen es mit Willensstärke, die FA´s abzustellen - gibt es, sogar von einem Tag zum anderen; die anderen lassen die FAs drin (für mich allzeit undenkbar, das hatte ich als Bingerin, da will ich nie wieder hin); wieder andere fühlen sich mit Kontrolle am wohlsten, von außen (ich würde zur Berserkerin, für andere ist es der Schlüssel). Will damit sagen: Finde DEINEN Weg (hört sich pathetisch und hoffnungslos abgegriffen an, ist aber so.) Ebenso gibt es ja auch unterschiedliche Therapie- und Therapeutenkonzepte. Was der einen gut tut und was sie weiterbringt, würde die andere vielleicht schreiend von der Couch jagen (sinnbildlich gesprochen).

Zu deiner Angst: Sie kann dich weiterbringen und anspornen. Sie sollte dich aber in diffuser Form nicht lähmen.
LG aus dem Eulenwald.
Gut genug.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#74
@Old Owl:
Jaha, Mitbewohnerin... Hab ich ihr auch gesagt, dann meinte sie (wir wechseln uns jedes Wochenende ab mit sauber machen und sie hat es bis jetzt noch nicht gemacht und ich meinte zu ihr, dass sie wenigstens Bescheid sagen könnte - darum gings ursprünglich) dass sie auch sauber machen könnte wann sie wolle, das wäre auch ihre Sache und bla bla bla... 1. Hört sie nicht zu und 2. hat sie eh wenig für Bulimiker übrig (wir waren zusammen in der Klinik und da kamen dann Sprüche wie "die nehmen sich immer voll viele Süßigkeiten mit, die kotzen die doch eh wieder aus, voll Verschwendung!) und 3. sieht sie Fehler nicht ein. Ach kompliziert wird für mich der Spagat zwischen, dem was ich mir bieten lassen muss (Ich soll doch gefälligst nen Eimer benutzen und nicht die Toilette-.-) und was nicht.
Mit dem Essen machen wir schon lange so, dass jeder sein Essen selbst kauft, weil wir schon am Anfang gemerkt haben, das wir total unterschiedlich Essen etc.

Ja, das wär schön, wenn das mal so einfach ein paar Tage durchhalten wär und man dann Bulimie-geheilt wäre :roll: Aber warum einfach, wenns auch kompliziert geht, nech ;)
Hast du eigentlich beide Tage hintereinander oder verteilt über die Woche? Und 1 Tag ist doch ein guter Erfolg! Es müssen ja keine 2 Tage sein...
Und wenn sie sich sonst "brav" verhält... ;) Irgendwie seh ich das total entspannt im Moment :D Aber hat bei mir auch ne gute Wirkung - heute hatte ich überhaupt nicht das Bedürfnis danach und das obwohl ich super sauer auf meine (******...) Mitbewohnerin war/bin und mir die Wut sonst immer in den "Bauch gefressen" habe.
So ein Gespräch mit "Mia" ist vielleicht ganz hilfreich :D Kenne ich von mir, ich rede zwar nicht mit "Mia" aber mit meinem Körper sozusagen, aber das ist glaube ich nicht schizzo :D Soll sogar normal sein ;) Immerhin gibt es schon bei Kindern manchmal Phasen, wo sie nen "imaginären Freund" haben :)
Danke, für deine Worte, du hast ja recht :) Ganz liebe Grüße zurück :)
Kinder dürfen nur leise weinen, damit sie keiner hört. Damit niemand merkt, dass sie gerade sterben. Kinder sterben leise und allein.

Re: 31 Jahre - wer bietet mehr...

#75
:-X)) Ich sehe dich fröhlich, Sportsfreundin, das gefällt mir!!!
Und die Wut nicht reinfressen - noch besser!!!!!!!!!!!!!!!
Bin stolz auf dich, irgendwie!!! :-X)) :-X)) :-X))
- Sei auch. biste auch, woll?
*gute nacht john boy*, *schläfst du schon, mary ellen*, *nein, aber gleich*, wir hören und sehen uns! Knuddel! :lol:
Gut genug.