Ich habe mich längere Zeit nicht mehr gemeldet, weil ich so einigen Klausurstress hatte, aber jetzt hab ich Ferien und habe ganz viel Zeit!

Ich habe in meiner Zeit hier in der therapeutisch betreuten WG schon ziemlich viel gelernt, ich kann schon an sich viel besser mit Lebensmitteln umgehen, habe vieles über mich und meine Bedürfnisse erfahren und in vielen heiklen Situationen konnte ich auch schon auf einen FA verzichten, obwohl ich in den Momenten den ganzen Kühlschrank hätte leerplündern können.
Nun ist aber auch immer klarer geworden, dass ich mit einer Situation überhaupt nicht umgehen kann, egal wie sehr ich es möchte und so endet sie immer damit, dass ich mich vor Schmerzen in meinem Bett krümme und gar kaum noch Luft bekomme vor lauter Essen.
Ich kann einfach nicht damit umgehen, wenn jemand das Haus verlässt und mich alleine lässt.

Wenn ich morgens aufwache und ich bin allein, dann ist das kein Problem für mich, nur wenn ich mitbekomme, dass jemand geht.
Ich kriege dann auch gar keine Gefühle mit, sondern mein Gehirn schaltet sofort auf „Was kann ich jetzt essen?“.
Das Problem ist jetzt, dass ich Ferien habe und ich seit kurzem nur noch mit einer Mitbewohnerin zusammenwohne, sodass es wirklich nicht selten ist, dass ich mitbekomme, wie sie geht und ich allein bin.
Und dementsprechend sieht mein Essverhalten jetzt auch aus.
Letzte Woche habe ich es einmal geschafft, die Gefühle einfach auszuhalten und das war echt schlimm für mich gewesen. Ich fühlte mich total hilflos, aufgewühlt, verzweifelt und traurig und das war echt zu viel für mich.
Jetzt verstehe ich auch, warum ich immer den Drang nach FAs habe, denn die Schmerzen danach sind viel leichter zu ertragen als das ganze Gefühlschaos beim Alleinsein.
Ich weiß grad einfach nicht, wie ich mit solchen Situationen umgehen soll…ich weiß weder, wie ich dem FA-Druck standhalten, noch wie ich mit den aufkommenden Gefühlen klarkommen kann.
