verzweifelt.

#1
Ich bin total verzweifelt und sehr durcheinander, nehmt mir bitte nicht übe wenn auch der Beitrag Chaos wird aber ich weiß nicht mehr wohin, muss mal alles raus. Bin heute auf Arbeit raus ("aufs Klo") weil eine Behinderte zu mir sagte "ich muss dich ma fragen welche BH größe du hast, hast du doppel-d? und weil du son bauch hast hab ich gedacht du kriegstn baby, bist du schwanger?" und hab aufm klo nen heulkrampf gekriegt und als ich wieder ins zimmer gehen wollte kam die chefin und wollte mir was sagen und sah dass ich heulte und meinte sie will mit mir reden und das haben wir auch und ich stammelte was von "vorfällen vor zwei wochen die mich noch sehr belasten" aber da bricht gleich das bild der starken, selbstbewussten frau zusammen, das macht mich fertig. das war nur die spitze vom eisberg, ich bin im moment so sensibel weil es mir so schlecht geht und meine thera so viel gesagt hat und ich bei ihr vielleicht nicht mehr weitermache und ich in die klinik soll und nicht die Ausbildung unterbrechen bzw Schule verpassen will aber ich schaffe es nicht mehr, habe jeden Moment das Gefühl zusammenzubrechen, dann kommt wieder ein kleiner Hoffnungsschimmer und ich denke es geht wieder besser bzw finde eine Kleinigkeit die mir gut tut, schaffe es auch mir ab und zu was gutes zu tun aber dann der nächste FA oder schwäche wegen hungern oder jetzt hab ich auch noch ein loch im zahn und es ist mir so peinlich, weil ich angst hab dass mein zahnarzt fragt und will nich hingehn :( und dann plötzlich wieder diese hoffnungslosigkeit und verzweiflung über die situation. war grad bei der selbsthilfegruppe und es tat echt gut, sie haben mir viel hoffnung gemacht aber wenn ich die dünneres ESler sehe denke ich gleich wieder "kannst dich doch gleich umbringen wenn du es jetzt nicht mal mehr schaffst zu hungern" ich weiß dass ich da hart mit mir bin und das nur die ES ist und stecke da wieder so tief drin :( vielleicht wisst ihr zu wenig von mir und vielleicht kann ich keine hilfe erwarten, ihr mods könnts auch löschen wenns schrott ist, bin grad einfach am ende und so verzweifelt und habe das gefühl, nicht mehr weiter zu können, mir grauts vor der arbeit morgen, vor allem weil ich mich so eklig im moment in meinem körper fühle und die ganze zeit aber gesehen werde und grad nich ma mehr weite klamotten hab, hab die alle aussortiert in meiner guten zeit als ich mich wohlfühlte in engen klamotten, habe solche angst vor der arbeit morgen! vielleicht musste iczh das grad einfach mal loswerden, weil endlich mal jemand wissen soll wie es mir wirklich geht :cry: :cry: :cry:
Ganz gleich,
was deine Mutti sagt,

Du bist eine Prinzessin.

Re: verzweifelt.

#2
Hallo smutek,

du klingst wirklich furchtbar verzweifelt und es ist dein gutes Recht, deine Gefühle hier mitzuteilen, wenn du es im realen Leben momentan nicht kannst. :|
Offenbar hat das Erlebnis heute dazu geführt, dass sich nochmal all deine Unsicherheiten aufgebäumt und die positiveren Erlebnisse, die du andeutest, in den Hintergrund gedrängt haben.
Ich glaube, es wäre gut, wenn du versuchen würdest, mit dem morgigen Tag, der heute Abend so bedrohlich erscheint (verständlicherweise), ein Vorhaben zu verknüpfen, das dich aufbauen könnte.
Dich mit einer Freundin treffen, einfach mal in die Stadt gehen, einen Spaziergang machen, vielleicht einen schönen Film ansehen. Dir etwas gönnen.
Denn es klingt ganz danach, als stündest du mit dir auf Kriegsfuß und jeder Rückschlag würde dich unendlich niederschmettern, weswegen du dir überhaupt nichts Gutes mehr tust.
Wie wäre es mit einer Kleinigkeit? Auch, wenn du momentan nicht von deinem Gewicht herunterkommst (da ist Hungern natürlich ganz schlecht, ich weiß, das sagt sich so leicht :roll: ), aber kleine bewusste Schritte können sicher einiges mehr bewirken als überstürzte Hau-Ruck-Aktionen, die dafür prädestiniert sind,in Frustration zu enden.

Weiß deine Chefin genauer über deine ES bescheid, oder hast du es wirklich so vage stehen lassen?
Könnte ein Gespräch abseits vom Arbeitsstress eventuell hilfreich sein? Damit du dich erklären kannst?

Liebe Grüße,
Nightmare
Du hast geschlafen für so lange Zeit, eingesperrt in eine Möglichkeit. Tocotronic - Andere Ufer

Re: verzweifelt.

#3
hallo nightmare,
vielen vielen Dank für deine Antwort. Der heutige Tag ist etwas besser. Ich habe mir gestern abend im Bett nochmal gesagt "nur weil heute scheiße war, muss es morgen nicht auch sein."
Ich schaffte es heute auf Arbeit auch, mich von der Frau die das sagte mehr abzugrenzen, ich denke ich bin einfach zu lieb immer gewesen. Mich hat der raue Umgangston dort sehr erschrocken, aber ich merke dass es nicht anders geht. Habe auch mit meiner Anleiterin noch ein paar Worte gewechselt, sie meinte das muss man lernen.
Ich bin übrigens nur im Praktikum von meiner Ausbildung, also bis 01.05. Aber gerade das ist wahrscheinlich mein problem im Moment: ich bin Praktikantin, will doch dass alle denken, ich bin gut in dem Job und kann schon viel und nicht dass sie über mich so wie über manch andere reden von wegen "warum geht die denn nich da und dahin, die is doch total überfordert"... immer diese Angst nicht gut genug zu sein oder dass andere merken, dass ich Probleme habe und mir sagen könnten, ich wäre nicht belastbar genug oder so :(

Achso, du schriebst etwas von "vom Gewicht runterkommen", weißt du, das klang vielleicht so, aber ich bin gar nicht üg. Zwar eher im oberen NG, aber auch sehr durchtrainiert und auch von den Genen her schon immer, liege nur minimal über meinem Set-Point. Nur ist bei mir das Problem, dass meine Beine sehr dünn sind (vor allem vom vielen Rad fahren) und immer wenn ich hunger geht da was weg (mein Gewicht geht ständig auf und ab) und wenn ich zunehme, geht es an meine Oberweite statt zurück an meine Beine. Ich hab auch keinen dicken Bauch, ich hatte gestern nur ein etwas unvorteilhaftes Kleid an, denke ich. Und wenn ich lange stehe (6h auf Arbeit) dann lasse ich immer mal meinen Rücken durchhängen, stehe nicht die ganze Zeit stramm. Naja egal, genug erklärt. Hungern mache ich auch eher weniger wegen dem Geiwcht (da ich mittlerweile weiß dass ich es nie unten halten können werde), mehr um des Hungergefühls willen oder um den Schmerz zu betäuben oder mir was zu beweisen oder ich weiß nich warum.
Wegen meiner ES rede ich aber mit fast keinem! Es wissen meine besten Freundinnen, aber denen habe ich es geschrieben und wir reden nicht mehr drüber. Es wird einfach so getan als wäre nix, außer bei einer einzigen. Ansonsten weiß es nur meine Ersatzmama, aber da blocke ich immer ab wenn sie drüber reden will. Naja und in der SHG und Therapie. Ich schäme mich einfach zu sehr dafür. Zu MS- Zeiten war das irgendwie einfacher... glaub ich...
Aber

Ich schaffe es schon trotzdem noch, mir Gutes zu tun, erstaunlicherweise. Ich denke da ist mein Selbsterhaltungstrieb mittlerweile doch ausgereifter als ich denke und die jahrelange Verhaltenstherapie hat vielleicht doch ihre Wurzeln geschlagen. Und ich weiß auch, da ich diese Verzweiflungsschübe momentan bei jeder kleinsten Belastung habe und dass es wieder vorbeigeht, aber in dem Moment der Verzweiflung weiß ich es dann gerade nicht. Ich sehe dann so schwarz und denke, es wird nie eine Lösung geben, da kann ich mir noch so gut zureden.

Aber ich bin so forh, dass in solchen Momenten hier loswerden zu können!!!

smutek
Ganz gleich,
was deine Mutti sagt,

Du bist eine Prinzessin.

Re: verzweifelt.

#4
smutek hat geschrieben:"warum geht die denn nich da und dahin, die is doch total überfordert"... immer diese Angst nicht gut genug zu sein oder dass andere merken, dass ich Probleme habe und mir sagen könnten, ich wäre nicht belastbar genug oder so
du hast ja super hohe anstsprueche an dich!! ich glaube du erwartest dort viel mehr von dir als alle anderen. du bist nun mal zur zeit praktikantin. das heisst, man erwartet regelrecht von dir, dass du fehler machst.
ich bin uebrigens genauso. man macht sich selber kaputt, wenn man nicht lernt mit fehlern und schwaechen umzugehen... :?

wie lief es denn noch so?
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: verzweifelt.

#5
ach, es ist ein totales auf und ab. Ich könnte gar nicht so schnell hier schreiben, wie meine Stimmung wechselt. Donnerstag saß ich bei meiner Ersatzmama und hab geheult und keine Kraft mehr gehabt und ihr gesagt, ich weiß nicht ob ich es noch schaffe, das Halbjahr, hab dann abends noch mit meiner Bezugsschwester aus der Klinik telefoniert und an die Traumaklinik ne mail geschrieben. heute ging es wieder halbwegs, konnte mich auf Arbeit auch ganz gut abgrenzen. Hab am Montag das Gespräch beim Supervisor, mal sehen was dabei rauskommt. Ich sehe, wie sehr mir eine Bezugsperson fehlt, ohne Thera, das is einfach nichts. Ich fang schon wieder an, alle liebevollen Frauen in meinem Umfald anzuklammern, sogar meine Chefin :roll: naja sie merkts noch nicht aber ich saß die ganze Zeit da und dachte "komm zu mir, bitteee!"
ich kann nicht sagen, wie es mir morgen gehen wird, ich kann nur das Beste draus machen.

Aber du hast recht, es ist ein arges Problem von mir, dass ich sehr hohe Ansprüche an mich hab. Allerdings haben unsere Lehrer die auch! Sogar fast noch höhere als ich hab. Aber ich glaub, die Leute auf Arbeit sehen das echt nicht ganz so eng... jetzt hole ich erstmal den fehlenden Schlaf nach!

smutek
Ganz gleich,
was deine Mutti sagt,

Du bist eine Prinzessin.

Re: verzweifelt.

#6
nur ganz kurz: ich arbeite auch mit Behinderten und wurde auch schon gefragt ob ich schwanger bin ;) und bin auch nicht dick ;) die fragen so was gerne, weil es sie selber interessiert - vor allem Jugendliche und junge Erwachsene ;) Mach dir da keinen Kopf!
Wegen dem Zahnarzt - vllt traust du dich ja gleich zu sagen, dass du eine ES hast - Zahnärzte wissen da eigentlich gut Bescheid und sollten sensibel damit umgehen. Dann musst du keine Angst haben, dass er dich darauf anspricht!

Liebe Grüße
(von einer Dauerpraktikantin, die auch die Problematik nicht ernst genommen zu werden nur zu gut kennt...)
http://www.youtube.com/watch?v=AnG1fCFi9Yw