liebe nina,
wenn du es mal mit abstand betrachtest, so, als würdest du neben dir stehen, kannst du dir schon denken, woher der schwindel, die schmerzen, die konzentrationsstörungen kennen. und daraus folgern, wie tief du drinsteckst.
ich lese deine beiträge und du tust mir immer so leid...daß es dir so schlecht geht...daß du hilflos bist...daß du grad feststeckst...daß du nicht mehr weiter weißt. die verzweiflung lese ich, aber ich lese nie heraus, daß du die bulimie wirklich loswerden willst. aus irgendeinem grund hälst du tief drinnen noch an ihr fest und willst sie nicht gehen lassen. massenweise süßkram kaufen ist NICHT gut. hungern aus angst vor dem nächsten fressanfall ist NICHT gut. abnehmen wollen, obwohl man schon zu dünn ist, ist NICHT gut.
es ist leider so, daß dieser verzweifelte schrei aus dem herz "ich kann nicht mehr - ich will nicht mehr" nicht ausreicht. du musst viel zeit investieren, viel kraft und energie. du musst in dich hineinhorchen, was da in dir schlummert, das die bulimie als wegbegleiterin behalten möchte. du musst praktisch anpacken und strategien entwerfen: einen essensplan. genug essen. keine süßigkeiten kaufen. hunger haben und satt werden wollen zulassen. vielleicht bist du zu stark auf die essstörung fixiert? hast du noch raum und kapazität für anderes? deinen mann? ein hobby? oder würdest du mit leeren händen und allein dastehen, wenn du dich mal nicht mehr mit der bulimie beschäftigst?
ich schicke dir ganz viel kraft! und mut!!!!!! trau dich einen schritt nach vorne zu machen!!!!! ich habe mich das vor zwei jahren auch getraut und es war das BESTE

was ich je in meinem leben gemacht habe.
ich nehm dich in den arm und drück dich, du kannst kurz innehalten und dich geborgen fühlen, aber dann musst du kämpfen! versprochen?
hanne