ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#1
Hallo,
da ich nicht weiß,ob ich mir was vormache,möchte ich hier eine sehr wichtige Frage für mich stellen:
Seit geraumer Zeit,ist das Thema,die ES zu bekämpfen völlig in den Hintergund getreten und ich verwende alle Kraft für die Ursachen(nicht nur von der ES).
Es ging sonst immer nur darum,das die Es schnell,schnell verschwinden muss,da ich dann gesund wär,da bin ich aber inzwischen zu einer gewissen Ruhe gekommen.

Nun zu meiner Frage:
ist es normal,das es Phasen gibt,wo man keinerlei Augen mehr für die ES hat,sondern sie einfach,ja.........lässt?

Oder ist das alles wieder nur ein riesen Selbstbetrug? :evil:

Janigrüße :?:
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#2
ist es normal,das es Phasen gibt,wo man keinerlei Augen mehr für die ES hat,sondern sie einfach,ja.........lässt?
es zeugt geradezu von einem riesenschritt, der sich in deiner wahrnehmung getan hat, jani! der punkt ist ereicht, an dem wirklich etwas vorangehen kann. es ist immer ganz gut, auf den "nebenschauplätzen" aktiv zu sein, geistig rege. viel mehr ist die gesamte ES als gesamtpaket die riesengroße lebenslüge, hinter der wir uns verstecken.
bravo!

Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#7
oh ja :roll: so ähnlich geht es mir auch...also ich lasse es jetzt nicht so zu und kommen, wie es will, aber wenn ich längere zeit wieder ohne war, dann kommen oft so gedanken, wie "jetzt kannst du mal pause machen, jetzt kannst du mal wieder, kannst es zulassen, kannst dir freien lauf lassen" - und ich denke auch oft darüber nach, wie weit ich versuche, mich selbst zu betrügen, wenn ich immer noch FA/k hab, aber eben weniger...also, ob ich nicht vielleicht mehr kämpfen könnte? also wehementer versuchen könnte, ganz ohne zu leben? ob ich nicht von der ES los möchte und meine, wenn es ein wenig besser ist, vor mir rechtfertigen zu können, noch weiter FA/k zu können, nur eben weniger?
bei mir ist das ganze ebenfalls hintergründiger, also ich erkenne mein allg wohlbefinden als komplex zusammenhängende struktur aus vielen komponenten, an denen ich je versuche, zu arbeiten. manchmal, wenn ich wieder einen heftigeren tag hinter mir habe, denke ich mir dann auch, vielleicht lege ich mich nur auf die faule haut und rechtfertige es mit "so schnell kann man nicht gesund werden, das braucht zeit".

hm, tut mir leid, mein beitrag war vermutlich nicht sehr aufschlussreich bezüglich antworten,
aber vielleicht hast du jetzt nicht mehr so das gefühl, damit allein zu sein :wink:

lg corda

Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#8
Also ich bin in der Therapie schon auf einige mögliche Ursachen meiner ES draufgekommen, und wir (mein Thera und ich) sind auch ständig am daran arbeiten.
Und bei mir ist es auch so, dass ich mich schon gefragt habe, ob wir uns nicht eher wieder auf die ES (also das Problem, weshalb ich gekommen bin) konzentrieren sollten.
Aber es ist spannend, dass ich, jetzt, wo auch die Hintergründe mal beleuchtet worden sind (ich seh grad das Bild eines Taschenlampen-Strahles vor mir, in dem in der Dunkelheit in einem Gebäude allerlei Gerümpel kurz aufblitzt :roll: ),
mir immer häufiger, wenn ich das Gefühl habe, einen FA schieben zu wollen, bewußt wird (wie eben dieses Aufblitzen des Gerümpels) was es gerade war, das in mir diesen Druck ausgelöst hat.
Und dann kann ich, wenn ich die Kraft habe (ist leider nicht immer so), einen Schritt zurück machen...
Klingt irgendwie voll kompliziert, wie ich das jetzt geschrieben habe :oops:
Leben ist Zeichnen ohne Radieren.

Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#9
Mir geht es heute so! Ich war 13 in der KLinik und war wenn ich die Rückfälle mit einbeziehe 6 Wochen "clean". Heute ist mein gammel und relax tag und ich war einkaufen und hab tatsöchlich "normale" sachen gekauft und dann dachte ich mir plötzlich ach du warst so lange clean jetzt kannst du mal wieder und hab dann noch FA sachen gekauft...dann hab ich 2 stunden geputzt, balkon sauber gemacht,gelesen, telefoniert um den hinauszuzögern das ist doch total bescheuert jetzt sitz ich hier guck meinen lieblingsfilm und kann mittlerweile an nichts aneres mehr denken der druck ist extrem groß....und ich denke mir gerade scheis drauf lass es einfach zu heute...wie blöd :?

Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#10
Ich kämpf immer so lange, bis es schwierig wird. Also im Grunde gar nicht. Sobald die Lust stärker wird, lass ich einfach los und geb nach. Es ist angenehmer, aber letztendlich wahrscheinlich doch nicht der richtige Weg. Denn ich komm überhaupt nicht vorwärts, ich lerne nur, damit zu leben, ohne dass es mich fertig macht.
Revue über dieses Jahr. Ich habe das erste Mal die Tage aufgeschrieben, an denen ich nicht erbrochen habe.
Im Januar: 16 Tage (am Stück)
Im Februar: 0 Tage
Im März: 0 Tage
Im April: 4 Tage (aber nicht am Stück)
Im Mai: 1 Tag
Im Juni: 2 Tage

Sorry, dass ich dich nicht motiviere. Aber ich bin selbst ratlos.
Es geht mir gut, und trotzdem...

Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#11
wenn ich das so lese,was ihr schreibt,dann ist es bei mir einfach nicht so.
ich hab keine Tage,an denen ich clean bin,oder hab vor "heute nicht".
Das interessiert mich garnicht.
Für mich existiert zum Thema ES gar kein Problem,oder das ich finde,das das falsch ist.
Ich sehe ausschließlich die "wirklichen" Probleme.

so mein ich das......

Janigrüße
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Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#12
Hallo Jani,

sehe daran auch in Deinem Fall gerade nichts Falsches. Denn wohin hat diese Strategie:
Es ging sonst immer nur darum,das die Es schnell,schnell verschwinden muss,
schon geführt? Ist die ES verschwunden? Irgendwie ja nicht. Also ist der Ansatz, an den Urschen zu arbeiten, so dass Du irgendwann die ES nicht mehr brauchst, doch viel erfolgsversprechender.

lg

aire

Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#13
Hallo aire,
ja,ich denke,das das meine einzige Möglichkeit ist,"nicht nur die ES" loszuwerden.
Ist sowiso,nur ein Symptom von Vielen,wenn das eine nicht,dann das andere....
Da ist aber mein "innerer Scharfrichter",der ständig sagt,das ich alles in den Griff kriegen muss und zwar sofort :evil:
Ich fühl aber so viel Frieden in mir,seit ich nicht mehr kämpfe.

Janigrüße
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Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#14
ich verstehe was du meinst.
ich denke auch nicht jeden tag ueber die ES nach. ich wuerde verrueckt werden ( vorallem in zeiten wo sich eh nichts aendern wuerde , auch wenn ichs versuchen wuerde)
sie ist eben da.
essen->erbrechen.
ist wie shampoo und ausspuelen.
selbstverstaendlich und nicht weiter erwaehnenswert.

falls du das so meintest.

also dass die ES einfach so da ist und "arbeitet" ohne das man es groß "merkt".


ich hoffe ich habs richtig verstanden :)

Re: ES: Zeiten zu kämpfen und Zeiten zu tollerrieren?

#15
@Wollsocke:
BINGO :twisted:
Ist es bei Dir auch so,das Du sowiso ganz genau weißt,das ein Versuch "clean" zu sein,nur scheitern kann?
Und das man danach nur noch tiefer drinnsteckt?

Janigrüße

...und ist da trotzdem ständig! diese Stimme,die sagt,du benutzt das nur als Ausrede?
Zuletzt geändert von ja,ne,is klar am Di Jun 29, 2010 13:15, insgesamt 1-mal geändert.
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