Re: USA "eating disorder" Klinik

#16
Ich finde ehrlich gesagt auch gar nichts verwerfliches daran, alles zu zeigen wie es nunmal ist. Man muss ja nicht der "Akteur" sein, der sich filmen lässt. Das bleibt ja jedem selbst überlassen. Aber wieso sollte man es nicht zeigen?? Es ist nunmal so wie es ist. Was bringt es denn es nicht zu eigen? Beschönigen? So nach dem Motto: So krass ist das Ganze nicht? Wer wissen will, was Bulimie bedeutet, sollte auch diese Seiten kennen dürfen, wenn er will. Es zeigt ja nun nix, was hier jemandem fremd wäre.. Und wenn "wir", ob nun ehemalig oder eben nicht kein Verständnis dafür haben, bzw. nicht damit umgehen können, wer soll es denn bitte dann?

Re: USA "eating disorder" Klinik

#17
Hörnchen hat geschrieben:Dass man über die ES redet ist ja schön und gut, dass man sich beim Essen filmen lässt, wäre bei mir wohl schon eher grenzwertig, dass man das Filmteam bei der THERAPIE dabei sein lässt, kann ich mir fast schon nicht mehr vorstellen (und ich frag mich, ob man mit wem 3ten im Raum und einer eingeschalteten Kamera die wirklich heiklen Themen bearbeiten kann), aber wenn man beim k*gefilmt wird!!!???
ich habe in meinem studium genau das durchgenommen. ich studiere film und wir haben cinema vérité und realismus durchgenommen (dokus etc). um das ganze mal zusammenzufassen: die kamera muss permanent bei den zu filmenden personen sein, damit sie sich dran gewoehnen und diese nicht mehr wahrnehmen. dennoch kann (zb duch den schnitt, anwesenheit oder abwesenheit der kamera bei best situationen, auswahl der scenen) eine bestimmte stimmung vermittelt werden -> wir kriegen zu sehen was die klinik uns sehen und somit denken lassen will. und die kamera beeinflusst das geschehen!!!

aimee moore ist ja absolut schockierend und extrem!! :shock: wird mich aber auch nicht davon abhalten...

mary mary, willst du dann nicht mal einen sender kontaktieren und an einer doku mitarbeiten?? es gibt noch immer VIEL zu wenig aufklaerung bez. bulimie!! auch in dieser reportage gabs ja nur eine bulimikerin, die mitgemacht hat (obwohl viele dort anwesenden nicht anorexisch aussahen!!).
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: USA "eating disorder" Klinik

#19
Hey,

@Hermelin
Der Fall der Aimee Moore ist ja schon fast eine Gruselstory. Kaum zu fassen, wie das ausarten kann.


@ Nads
Nads hat geschrieben:Wer wissen will, was Bulimie bedeutet, sollte auch diese Seiten kennen dürfen, wenn er will. Es zeigt ja nun nix, was hier jemandem fremd wäre..
Nee, leider nicht.


@mary jane
mary jane hat geschrieben:wir kriegen zu sehen was die klinik uns sehen und somit denken lassen will. und die kamera beeinflusst das geschehen!!!
Das leuchtet mir ein.

Wünschen wir uns, lieber rechtzeitig abzuspringen, vom Karussel des Leugnens.
Solange es noch geht.


Liebe Grüße

Mary Mary
Zuletzt geändert von mary mary am Fr Mär 26, 2010 21:53, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: USA "eating disorder" Klinik

#20
ja,ne,is klar hat geschrieben:ich frag mich,wem es etwas nützt,wenn wir zur Schau gestellt werden.
Durch solche Dokumentationen,möcht ich mich nur noch mehr verstecken und lügen.....
ich mich auch!
viel wichtiger waere es eine doku ueber die HINTERGRUENDE zu machen! dass bulimiker kotzen weiss ja jeder und darueber machen sich die leute ja auch oft genug lustig (ja oft nicht mal boesartig). was treibt einen dazu sich so zu verhalten, wie fuehlen sich diese menschen, wie kann man helfen!! das waere wichtig.
aber wer will das schon sehen? vielleicht die betroffenen und deren angehoerigen. das wars. damit macht man kein geld.
solche sendungen beruhen auf schockelemente! menschen sind absolut geil auf derartige sachen! und auf katastrophen, sex und gewalt.
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: USA "eating disorder" Klinik

#22
Hörnchen hat geschrieben:aber wenn man beim k*gefilmt wird!!!??? Ich finde, da hätte auch das Filmteam nicht mehr wirklich mitmachen dürfen...
Wollt nur kurz klarstellen, dass ich damit nicht gemeint habe, dass das nicht gezeigt werden soll. Natürlich gehört Erbrechen zu den Essstörungen, natürlich soll man auch - und gerade - die unschönen Seiten der Essstörung zeigen. (auch wenn es in der Doku sehr "sauber und appetitlich" von statten geht. Ich habe zwar durch meine B* nicht gut hunschauen können, aber für Nichts-ahnende wirkt es - denk ich - nicht abschreckend. Ich denke dass das bei den meisten BulimikerInnen sehr viel grauslicher aussieht, bei mir zumindst... :oops: :roll: ) Ich meinte, als ich den Satz oben geschrieben habe, dass ich es arg finde, dass der Kameramensch einfach nur zugeschaut hat, als sie alles, was sie in der Klinik erarbeitet hat, weggeschmissen hat. Als sie noch in der Klinik gek* hat, nachdem sie rausgeschmissen wurde. Dass er sie nicht davon abgehalten hat. Es kommt mir vor, wie "Halte ich sie jetzt davon ab und rette damit eventuell ihr Leben, denn nach dem ersten mal wieder K* wird sie's wohl immer wieder tun? Aber dadurch verliere ich eine Superszene. Oder Filme ich sie dabei, wie sie ihr Leben ruiniert. Ach was, halten wir die Kamera drauf, das kommt sicher gut..." :evil:

Ich hoffe ihr versteht nun, warum die K*-Szene einen unguten Nachgeschmack bei mir hinterlassen hat... :?

gglg, Hörnchen

Re: USA "eating disorder" Klinik

#23
Hey Ihr Lieben,

die Kommentare zum Thema erinnern mich an den Ausspruch: "Ein Taschendieb sieht immer Taschen!"

Alle sehen den gleichen Film, aber genau betrachtet, nimmt jede/r was anderes davon wahr.

Will sagen, die eine macht sich Gedanken, wie der Film gemacht worden ist. Eine andere denkt darüber nach, wie peinlich ihr das wäre, gefilmt zu werden, bei den Aktivitäten der ES. Andere finden die "zur Schaustellung" nicht nützlich.

Ich habe mir gedacht: "Was hat dieses Hospital doch für brilliante Methoden, Prinzipien und Strukturen entwickelt, um Betroffenen zu helfen."

So sieht jede/r was Sie/ihn persönlich berührt.
Wie im "wirklichen" Leben....... .

Liebe Grüße

Mary Mary
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: USA "eating disorder" Klinik

#24
ich frag mich,wem es etwas nützt,wenn wir zur Schau gestellt werden.
Durch solche Dokumentationen,möcht ich mich nur noch mehr verstecken und lügen
Mir hat das schon geholfen. Zumindest wusste ich, dass ich nicht die Einzige bin, die verrückte Aktionen startet... Und dass es zum Krankheitsbild gehören MUSS, wenn Leute 4000 km von mir entfernt genau so "unanständige Aktionen" bringen :roll:

Ausserdem finde ich es irgendwie auch interessant. Jetzt nicht als Ansporn oder so, aber einfach die Lebens- und Leidensgeschichten. Weiss auch nicht, weshalb :oops:

glg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: USA "eating disorder" Klinik

#25
mary jane hat geschrieben:viel wichtiger waere es eine doku ueber die HINTERGRUENDE zu machen! dass bulimiker kotzen weiss ja jeder und darueber machen sich die leute ja auch oft genug lustig (ja oft nicht mal boesartig). was treibt einen dazu sich so zu verhalten, wie fuehlen sich diese menschen, wie kann man helfen!! das waere wichtig.
aber wer will das schon sehen? vielleicht die betroffenen und deren angehoerigen. das wars. damit macht man kein geld.
solche sendungen beruhen auf schockelemente! menschen sind absolut geil auf derartige sachen! und auf katastrophen, sex und gewalt.
Ohja, da besteht noch ein enormer Aufklärungsbedarf :?

Ich denke mir aber auch, dass jemand, der sich wirklich für die Ursache(n) und Hintergründe interessiert, Wege finden wird sich darüber zu informieren, sei es durch Gespräche mit Betroffenen oder mit Hilfe von Büchern.
Filme sind ja nicht das einzige Medium, Gott sei Dank :roll:
Liebe Grüße



Sie glauben, Sie verstünden, was Sie denken, was ich gesagt habe, aber ich bin mir nicht sicher, ob Sie begreifen, dass das, was Sie gehört haben, nicht das ist, was ich meine.

- Richard Nixon

Re: USA "eating disorder" Klinik

#26
CoCoRiCo hat geschrieben: Ausserdem finde ich es irgendwie auch interessant. Jetzt nicht als Ansporn oder so, aber einfach die Lebens- und Leidensgeschichten. Weiss auch nicht, weshalb :oops:
das geht mir genauso. ich habe mich schon immer fuer individuelle geschichten interessiert. daher finde ich auch buecher oder filme besonders toll, in denen man einen einblick in die gedanken und gefuehle der hauptpersonen bekommt!!!!
hermelin hat geschrieben:
Ich denke mir aber auch, dass jemand, der sich wirklich für die Ursache(n) und Hintergründe interessiert, Wege finden wird sich darüber zu informieren, sei es durch Gespräche mit Betroffenen oder mit Hilfe von Büchern.
Filme sind ja nicht das einzige Medium, Gott sei Dank :roll:
ja du hast recht in beidem! nur film waere ein gutes medium um auch nicht betroffene aufzuklaeren und mit vorurteilen aufzuraeumen.
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: USA "eating disorder" Klinik

#27
Hey,

mary jane hat geschrieben:viel wichtiger waere es eine doku ueber die HINTERGRUENDE zu machen! dass bulimiker kotzen weiss ja jeder und darueber machen sich die leute ja auch oft genug lustig (ja oft nicht mal boesartig). was treibt einen dazu sich so zu verhalten, wie fuehlen sich diese menschen, wie kann man helfen!! das waere wichtig.
Ehrlich gesagt, ich verstehe den Kommentar nicht so richtig. Darum geht es ja genau in diesem Film. Die Betroffenen werden doch mit ihrer Historie beleuchtet. Angehörigengespräche, Gruppen und Einzeltherapie, Kreativität, ein medizinisches Team, mit ineinander greifender Arbeit. Essen lernen. Gemeinschaft lernen. Sich äußern lernen.

Die Leute berichten doch genau darüber, was sie dazu treibt, sich so zu verhalten. Sie berichten doch darüber, wie sie sich fühlen. Und die Klinik stellt doch aufs genaueste dar, wie man den Leuten wirkungsvoll hilft. Und worin die Schwierigkeiten bestehen. Ehrlich gesagt, das ist für mich eine sehr detaillierte Darstellung, was eine Klinik in solchen Akutsituationen leisten kann. Das ist doch die größte Hilfe, die man zu geben vermag.

Wie man Gewichtszunahme durchsetzen muß, um die Leute am leben zu halten. Daß Medikamente verabreicht werden müssen. Und analysiert wird, was nach dem Durchlauf der einzelnen Stufen am Ende der Zeit, an positiver Veränderung statt gefunden hat.

Daß nach einem solchen Aufenthalt erst mal eine Rückfallphase stattfindet, ist nicht unüblich. Weil das zurückkehren in den eigenen Alltag, erst mal einen Schock verursacht. Sich so geöffnet zu haben, in der geschützten Umgebung, und dann plötzlich wieder allein, mit meinen Problemen. Aber meistens geht das schnell wieder vorbei. Und dann beginne ich, das gelernte selbst umzusetzen. Das bleibt niemandem erspart. Mit ambulanter Therapie, machbar. Ohne Therapie, schwierig.

Außerdem ist B* nun nicht gerade eine einfach heilbare Krankheit. Leben verlängern, Akuthilfe das ist drin. Aber ganz aufhalten läßt sich der stetige Prozeß einer ES wahrscheinlich nicht. Die Betroffenen haben in der Regel, nach ein paar Jahren guter Phasen, immer wieder Rückfälle. Ich muß halt lernen, sofort wieder aus dem Loch rauszukommen.

Das ist meine persönliche Erfahrung, und das zeigen auch solche Dokus immer wieder.

Ich finde das motivierend, ein "Programm" darzustellen, mit dessen Prinzipien ich die B* unschädlich machen kann. Und es zeigt auch, daß ohne solche ethischen Prinzipien kein Fortschritt machbar ist. Ich denke, diese Prinzipien muß ich mir selbst erarbeiten. Bei jeder/m funktionieren die Mechanismen anders, die akute Phasen herbeiführen. Und das muß ich für mich persönlich beobachten und analysieren. Daran kann ich mich orientieren kann, für meinen eigenen Verlauf der B*.

Na ja, gemeinsam ist auf jeden Fall leichter als allein. Finde ich.
Ich wünsche uns den Mut und die Kraft, gemeinsam weiter in Richtung Genesung zu wandern. Und zu uns dabei selbst zu finden.

Liebe Grüße

Mary Mary
Zuletzt geändert von mary mary am Sa Mär 27, 2010 20:51, insgesamt 6-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: USA "eating disorder" Klinik

#28
ich habe ja auch nicht gesagt, dass die doku schlecht war. es war schon interessant wie die klinik strukturiert war und so weiter. allerdings fand ich, dass sie auch unbedingt unterhalten wollten, zb. wie sie gezeigt hatten wie die beiden maedels sich tatoos besorgt haben.
nein im ernst, es war ein guter einblick in eine amerikanische klinik. ich denke trotzdem, dass deutsche filmemacher eine ganz andere sendung machen wuerden. mehr auf fakten aufgebaut als auf drama und schockeffekte.
was ich aber eigentlich meinte war eine sendung ueber die fakten: ursachen, symptome und heilungsprozesse in theorie und praxis! hmm ich hoffe du weisst was ich meine?!? :?
vielleicht soll ich mal ne doku machen!? dann weisst du was ich meine! :mrgreen:
Enemies
They stick to my head
They run with my feet
I'm doomed to be bad

Re: USA "eating disorder" Klinik

#29
Hey,
mary jane hat geschrieben:ch denke trotzdem, dass deutsche filmemacher eine ganz andere sendung machen wuerden. mehr auf fakten aufgebaut als auf drama und schockeffekte.
Es gab doch neulich diese deutsche Videofolge, "Film über Bulimie". Also ich fand das, was gezeigt wurde, wenig faßbar und ausgesprochen unrealistisch. Da hab ich noch gedacht, "typisch deutscher Film, geht am Thema vorbei".

Na ja, für jeden bedeutet ES etwas anderes.
mary jane hat geschrieben:vielleicht soll ich mal ne doku machen!? dann weisst du was ich meine! :mrgreen:
Oh ja, mach das bitte! Das wäre ein großer Verdienst, den Du damit für die Betroffenen leistest. Mußt Du eine Abschlußarbeit machen? Wäre ja vielleicht eine Gelegenheit.

Viel Erfolg!

Liebe Grüße

Mary Mary
Zuletzt geändert von mary mary am Sa Mär 27, 2010 21:07, insgesamt 1-mal geändert.
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)

Re: USA "eating disorder" Klinik

#30
Hey Mary Jane,
mary jane hat geschrieben: was ich aber eigentlich meinte war eine sendung ueber die fakten: ursachen, symptome und heilungsprozesse in theorie und praxis! hmm ich hoffe du weisst was ich meine?!? :?
Ja, so langsam dämmert es mir, glaube ich, was Du meinst. Manchmal dauert das bei mir etwas länger. Ich weiß aber auch echt nicht viel über das Thema "Filme machen".

Du meinst eine pure Doku, ohne emotionale Lenkung? Und ohne Spielfilmelemente?
Das könnte sein, daß das eine geänderte Auffassung der B* im allgemeinen bewirken kann.

Also, ich freue mich dann schon, auf diese Doku von Dir!

Liebe Grüße

Mary Mary
Aus Begierde bist Du an die Welt gefesselt,
mittels derselben Begierde wirst Du von ihr befreit.

(Aus dem Hevajra-Tantra)