erst mal möchte ich mich bedanken bei Dir, daß Du zurück in die Diskussion gekommen bist. Das ist sowohl mutig als auch anständig von Dir. Ich denke es ist schon ein enormer Wachstumsschritt, wenn man bereit ist, Auseinandersetzungen konstruktiv zu führen.
Außerdem möchte ich mich nochmals bei Dir entschuldigen, wenn ich meine Begeisterung über Aires Beitrag so heraus posaunt habe. Ich wollte Dich nicht verletzen oder bloßstellen, es war einfach destruktiv von mir, ich habe vorher nicht bedacht, daß es zu hart war, Dich so zu konfrontieren.
Ursache dafür war eigentlich ein Beitrag aus Deinem anderen Thread " Where is my mind - Abwärtsspirale", wo Du geschrieben hast:
Zitat Hermelin:Weißt Du, was offen damit umgehen hier bei uns Zuhause bedeutet? Es ist egal, wie viel ich in mich reinstopfe, es ist egal, dass ich kotze, es ist egal dass ich den ganzen Tag in irgendeiner Zwischenwelt verbringe - alles ist egal.
Und weiter: Zitat Hermelin:
) genau das, was ich gerne mag. Den ganzen Tag über konnte ich mich beherrschen, hatte keinen FA und auch das Frühstück ist dringeblieben, aber die Beherrschung verflog innerhalb von Minuten. Wenn ich weiß, dass wir soviele Süßigkeiten Zuhause haben, habe ich solange bzw. so oft FA, bis alles weg ist. Also angenommen ich weiß, dass meine Mutter 7 Tafeln meiner Lieblingsschokolade gekauft hat, dann esse bzw. kotze ich so oft, bis nichts mehr da ist.
Ende Zitat Hermelin.
Das hat mich dann doch besorgt gemacht, vor allem "das ich den ganzen Tag in einer Zwischenwelt verbringe". Dazu habe ich auch weiter oben beschrieben, wie bei mir solche "akuten Phasen", abgelaufen sind, und wie sie endeten. Du kannst bei jeder Attacke sterben, das weißt Du.
Und daraus entstand dann der "harte Beitrag":
Dein Kommentar dazu:aire hat geschrieben:Na, mit der Einstellung garantiert nicht. Du stellst Dich einfach nur hin und eröffnest x Threads, wie schrecklich Deine Eltern sind und dass Du nicht gesund werden kannst deswegen, es geht mir wirklich auf den Keks.Statt dass Du mal anfängst, Dein Leben in die Hand zu nehmen und zu schauen, was Du machst, erklärst Du Dich einfach zum Spielball Deiner Eltern und Problem erledigt damit. Dann musst Du Dich auch nicht auseinander setzen mit deiner beruflichen Zukunft oder Deinem Essverhalten, denn Deine Eltern, die Schokolade rumfliegen lassen, sind ja zum Glück Schuld.
Also der Absatz mit der "Zwischenwelt" ließ für mich aber darauf schließen, das Du fortlaufend dem Kontrollverlust unterliegst. Es ging mir nicht darum, festzustellen ob Du "jammerst" oder nicht, sondern den Automatismus zu unterbrechen, mit dem Du Dein extremes Suchtverhalten betreiben mußt.hermelin hat geschrieben:Ich kann aire und mary mary schon verstehen, in den meisten Threads jammer ich ja wirklich nur rum und "Außenstehende" bekommen leicht den Eindruck, ich würde mich meinem Schicksal fügen und einfach gar nichts tun, außer eben zu jammern, aber ich arbeite so gut wie jeden Tag an mir, mal mehr, mal wenige erfolgreich.
Um diese Forderung zu erfüllen, habe ich noch einmal tief in der Literatur gegraben, und dabei heraus gekommen ist:hermelin hat geschrieben:Jede K*Attacke verursacht eine Gehirnerschütterung, bei der viele Gehirnzellen absterben. Man kann vom k* psychotisch , oder auch schwachsinnig werden, so wie der Korsakow bei Alkoholismus auftritt.
Hast Du dazu mal eine Quelle? Hört sich nämlich ganz interessant an.
(Alle Erkenntnisse sind Ergebnisse aus Google Suche "Bulimie Folgen")
http://www.dieterwunderlich.de/Terri_Schiavo.htm
Eine Frau fiel ins Koma, ist nicht mehr erwacht.
http://www.youtube.com/watch?v=RwRlI5AX66k
http://www.ahg.de/AHG/Indikationen/Psyc ... ionen.html
http://www.letitshine.de/ratgeber/gesun ... hatzt.html
http://www.anad.de/de/120/koerperliche- ... erung.html?
http://www.beepworld.de/members15/adria ... rungen.htm
http://www.bulimie.at/board4/viewtopic. ... 52&start=0
http://www.faz.net/s/Rub268AB64801534CF ... ntent.html
http://www.ernaehrung.de/tipps/essstoer ... ngen11.php
http://www.scienceblogs.de/3vor10/2009/ ... rsucht.php
http://www.scoop4life.de/bodyandsoul/Ba ... 000658.asp
http://www.online-praxis.com/service/cm ... =554&link=
http://www.naturheilmagazin.de/wissen/k ... .html#c710
In der Literatur wird einhellig beschrieben, daß es bei jeder Attacke aufgrund des Drucks im Kopf, zu Gehirnblutungen kommen kann. Diese sind in den meisten Fällen tödlich, man kann aber auch "nur geistig behindert" zurück bleiben.
Außerdem findet es sich häufig, daß Unterzuckerung, die ja bei B* Kranken (fast) täglich entsteht, bleibende Schäden im Gehirn bewirkt, ebenso Mangelernährung und Untergewicht. Irgendwann zieht der Körper das letzte Fett noch aus dem Gehirn ab, um zu überleben.
Zu der Tatsache daß jede B* Attacke zu einer Gehirnerschütterung führt, brauche ich keine wissenschaftliche Untersuchung, da mein eigener Schädel mir das immer wieder bewiesen hat. Spätestens wenn ich meinen Kopf unter das Kopfkissen schieben mußte, um den Schmerz auszuhalten. Ich kenne die Symptome einer Gehirnerschütterung bei mir inzwischen ganz genau.
Dazu verweise ich noch mal auf meinen Absatz (s.o.):
Das habe ich extra beschrieben, weil das die Maschinerie der Sucht erklärt, und uns zeigt wie subtil die Sucht uns gefangen hält. Es ist herausragend wichtig zu verstehen, daß es sich bei der B* um eine Suchterkrankung handelt, deren weiterer Verlauf durch das aufgeben der Symptome, sprich Abstinenz von f* und k*, bestimmt wird. Ich habe erst durch Rückfälle in abstinenten Zeiten all diese Dinge erkennen können.mary mary hat geschrieben: Während man noch in der Sucht feststeckt, verliert man das Gefühl für die körperlichen und geistigen Schmerzen, die man sich zufügt. Versucht man dann, das k* aufzugeben, spürt man als erstes die ganzen Schmerzen, Schäden und Mangelerscheinungen und die psychische Labilität. Daher ist das "aufhören" so wahnsinnig schwer. Und "es zieht" einen so leicht wieder "zurück".
Wir sind in der Sucht gefangen, so bald wir ihr Raum geben. Es scheint so als hätten wir die Wahl, und könnten jederzeit aufhören. Aber das ist nicht so, wir müssen einen Entzug durchziehen und dann "clean" bleiben. Und das ist nicht spaßig, das ist schwere Arbeit. Da war es doch dann leichter 20 Schokoriegel zu "vernichten", die uns dann bald vernichten werden.
Die Tatsache, daß bei jeder Gehirnerschütterung reichlich Gehirnzellen absterben ist wiederum wissenschaftlich erwiesen.
Ich bin nach der ersten großen B* Rückfall Attacke haarscharf an einer Psychose vorbei gekommen, ich war schon präpsychotisch. Habe Glück gehabt. Das ist aber sicherlich nicht immer so, man kann auch auf der Psychose hängen bleiben, das ist dann auch so gut wie geistig behindert.
Also, kein Scherz.
Und, schließlich, Schwachsinnigkeit kann durch die Zerstörung großer Mengen von Gehirnzellen entstehen.
Im Detail finden sich bei der Suche nach Folgen der B* für das Gehirn eher wenige Beiträge aus der Medizin, weil vieles noch gar nicht wissenschaftlich überprüft worden ist. Die B* ist ein "Schattenkind" daß sich tatsächlich in "Zwischenwelten" aufhält. Nur allmahlich werden Erkenntnisse erlangt und überprüft. Das Thema ist unspektakulär und wenig attraktiv. Wer will sich schon gerne mit dieser "ekligen" Krankheit, dem f* und vor allem dem k* befassen.
Alles in allem, sind die Prognosen für eine Beendigung der Krankheit nicht besonders hoch. Es kann noch nach Jahren zu Rückfällen kommen, wie ich es ja auch selbst erlebt habe (s.o. mein letzter Beitrag). Die Sterberate ist nicht so hoch, wie bei Anorexia, wobei ich aber denke, daß die gesamten Folgeschäden, schon fast einem Tod nahe kommen. Das kann man mit 20 wohl leider noch nicht so erkennen.
Leid läutert!hermelin hat geschrieben:Soll sich nicht dumm anhören, aber ich finde irgendwie, dass die Essstörung sensibilisiert. Wenn ich meine Ansichten von früher und heute mal miteinander vergleiche, fällt mir auf, dass ich früher, als ich noch nicht essgestört war, naiver und dümmer war, als jetzt
Zitat Hermelin:
Wenn ich ausziehe (bin immer noch extrem skeptisch ob und wie ich das alles auf die Reihe bekommen soll und Angst hab ich vor dem Schritt auch), dann in eine eigene Wohnung, also alleine. Ob sich das auf mein Essverhalten positiv oder negativ auswirkt, wird sich wohl mit der Zeit zeigen.
Ende Zitat Hermelin.
Das ist ein weiteres, neues Kapitel Deines Lebens. Es wird sich herausstellen, was es für Dich bringt, das denke ich auch.
Worum geht es Dir denn ?mary mary hat geschrieben:Und daß Deine Eltern nicht mehr wollen, daß Du zu Hause k* finde ich auch verständlich. Irgendwie ist Dir mehr daran gelegen, daß Deine Eltern therapiert werden, als daß Du Dich für Deine Handlungen verantwortlich fühlst.
Das zeigt mir irgendwie, dass Du nicht mal ansatzweise verstanden hast, worum es mir geht.
Ich bedanke mich bei allen, die sich mit der eigenen Krankheit auseinander setzen. Ich bitte meine Heftigkeit bezüglich meines Beitrages zu Hermelin zu entschuldigen. Und ich freue mich, daß wir hier einen geschützten Rahmen haben, um uns auszutauschen. Und wie "hungryStar" es so treffend beschrieben hat:
hungryStar hat geschrieben:Und ich finde du hast recht , wir sollten hier nicht rumgiften, dazu stecken glaube ich einige zu tief drin, als das wir noch mit bösen worten um uns werfen sollten.
Liebe Grüße
Mary Mary