@Crisu
Wenn ich deinen Beitrag so lese, wird echt deutlich, wie weit du schon gekommen bist. Vor allem, weil du in der Lage bist, deine Position und deine Umstände realistisch einzuschätzen und zu reflektieren.
Der Satz, dass wir unsere Familie nicht aussuchen können, aber unser Leben selber in der Hand haben, ist vollkommen passend.
Wie häufig mach ich mir Gedanken darüber, dass es doch so viel einfacher wär, wenn meine Mum nicht so wär wie sie ist- aber ich kann sie in der Tat nicht verändern.
Unsere Aufgabe ist es, uns so weit mit Selbstwertgefühl vollzutanken, dass wir nicht mehr so verletzbar werden und mit Kritik umgehen können, statt gleich in ein tiefes Loch zu stürzen.
Das musste ich heute auch mal wieder erleben. Meine Mum meinte nämlich zu mir:
„Manchmal wird mir echt klar, wie egoistisch du eigentlich bist.“
Das war ein voller Schlag ins Gesicht.
Und das hat sie nur gesagt, weil ich mir 2 Scheiben von einem Brot genommen habe, das eigentlich für den Urlaub gedacht war (was ich aber nicht wusste). Und als sie dann meinte „Ja, ist klar, dass du das alte Brot nicht aufbrauchst“ hab ich geantwortet „ Naja, das ist ja auch nicht so lecker.“ Und dann kam halt der besagte Satz.
Normalerweise hätte der Tag in einem FA geendet, aber ich hab mich einfach erstmal im Bad eingeschlossen, mich ausgeheult, bin dann draußen Fahrradfahren gewesen und bin erst nach Hause gekommen, als ich gemerkt hab, dass ich ruhiger geworden bin.
Und jetzt geht’s mir auch wieder halbwegs gut.
Aber daran merke ich immer wieder, dass wir uns so weit von unseren Eltern distanzieren müssen, dass sie uns zum einen nicht mehr verletzen können, wir sie aber auf der anderen Seite auch nicht ganz von uns abgrenzen.
Es muss halt iwie eine gesunde Mischung sein.
Und es ist anscheinend auch wichtig, dass man seine Genesung nicht von anderen Personen abhängig macht.
Mütter sind wohl nicht wirklich in der Lage, einem zu helfen- egal wie sehr man sich anstrengt, ihnen klar zu machen, dass sie einen doch auch unterstützen könnten.
Es ist krass, dass deine Mutter auch nicht wirklich bereit war, einen Schritt auf dich zuzukommen, als es dir so schlecht ging.
Wahrscheinlich wissen sie nicht recht, wie sie mit einem umgehen sollen und ziehen sich dann einfach zurück, um den größten Schaden zu vermeiden.
Ist dein Bruder eigentlich ins Ausland gefahren, um sich von deinen Eltern bestmöglich zu distanzieren oder wollte er einfach schon immer weit weg?
Ist ja echt doof, dass du ihn so selten sehen kannst...kann er nicht auch zu dir kommen?
crisu1 hat geschrieben:Woran ich momentan so denke: Naja, ich bin wieder mal dabei mein Leben zu reflektieren und mir selbst das zu geben, was ich nicht bekommen habe. Ich denke mein Problem ist nicht nur die ES, ich hab da viele Dinge in mir, die ich eigentlich nicht haben will, mit denen ich mich nicht identifizieren kann und die einfach nicht zu mir gehören. Das muss ich alles noch bearbeiten. Und das will ich auch. Ich will grundsätzlich nur eines: glücklich und zufrieden sein. Und das wird mir auch gelingen
Auf jeden Fall wird dir das gelingen! Ich kann nur noch mal wiederholen, dass ganz deutlich wird, dass du echt eine Sicht auf die Dinge hast, auf die du stolz sein kannst.
Du lässt dich nicht unterkriegen, sondern betrachtest alles aus verschiedenen Perspektiven und das spricht für dich. Du bist wirklich weit gekommen!
Dankeschön, dass du mir so ausführlich und offen geantwortet hast- das ist nicht selbstverständlich.
Es ist immer wieder hart, sich mit der Vergangenheit auseinanderzusetzen, deshalb schätze ich es sehr, dass du diesen Beitrag geschrieben hast.
Und ich kann dich vollkommen verstehen, wie du denkst, du fühlst und was dir Sorge bereitet.
Du packst das!
@Uni
Ach Quatsch, lass deinen ganzen Frust raus- dafür musst du dich doch nicht entschuldigen!
Mensch, so häufig wie ich hier Frust ablasse, müsste ich ja schon ne ganze Liste von Entschuldigungen geschrieben haben...
Und wie Crisu schon gesagt hat- gönn dir die freie Zeit!
Ich kann ja selber von mir behaupten, dass ich die Abivorbereitungszeit nicht vollkommen ausgeschöpft hab- ich war ja in der ersten Woche nur mit Essen beschäftigt und die 2. Woche, die ich hatte, weil ich ja am 1. und 2. Februar schon meine beiden Klausuren geschrieben hab, hab ich fast vollständig zum Entspannen genutzt. Nur die letzten 2 Tage hab ich noch gelernt.
Ok, ich bin jetzt vielleicht ein Extrembeispiel, aber nichts desto trotz ist es wichtig, dass du dir ne Auszeit nimmst. Es nützt ja nichts, wenn du den ganzen Stoff für die Klausuren und die Tests drauf hast, aber sie trotzdem verhaust, weil du total fertig bist.
Und die Sache mit dem Essen…mach dir da erstmal keine Gedanken drüber- du brauchst deine Kraft, um wieder zu dir zu finden und ausgeglichen für’s Abi zu sein.
Und nach dem Abi gehen die FAs meistens wieder weg, weil die Last wieder von den Schultern fällt.
Mach dich wegen deines Essens bitte nicht noch zusätzlich fertig!
Das ist jetzt wirklich leichter gesagt als getan, das weiß ich..ging mir ja genauso- und mein anschließendes Fasten spiegelt ja nur umso deutlicher meine Panik bezüglich der Zunahme wieder.
Aber ich erzähle ja viel, wenn der Tag lang ist, ne?
Es schadet wirklich nicht, dir ne Auszeit zu nehmen- gönn sie dir.
Na dann schick ich dir auch noch was von meiner Kraft, die sich mittlerweile schon im Lagerraum stapelt^^ *gaaaaaaaaaaaanzvielKraftschick*
Und: *gaaaaaaaaaanzfesteknuddel*
TSCHAKAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAAA!!
P.S.Ach ja, die Frage mit dem Urlaub hab ich noch vergessen, zu beantworten:
Ich fahr nur mit meiner Mum und ihrem Freund- niemand sonst.
Und ich nehm mir auf jeden Fall meinen Laptop und ein Buch mit, um mir die Zeit nach dem Skifahren zu vertreiben- nur leider hab ich keinen Internetanschluss..*grummel*
Wir fahren eine Woche lang, also werd ich erst wieder nächsten Sonntag schreiben können- wenn ich dann nicht erstmal total müde ins Bett falle oder noch voll im Hausaufgabenstress bin. Also verzeiht mir, wenn ich mich vielleicht auch erst ne Zeitlang später melde, ja? *liebguck*