AK an die
Essensrationalisierung meiner Mutter...

Klar. Logisch. Meine Eltern können meine Bulimie nicht mitfinanzieren, können nicht jeden Tag die Grundnahrungsmittel nachkaufen. ... Aber es ist so schrecklich. Ich muss praktisch den ganzen Tag lang hungern. Kleine Portionen, die mir manchmal mit Vorwürfen angeboten werden, kann ich nicht essen. Denn mir fehlt doch die Krankheitseinsicht. Ich bin noch nicht so weit. Also esse ich nichts. Und bin entsprechend depressiv. Stehe minutenlang vor meinem Schrank und knote mir irgendwelche Schlingen mit dem perversen Gedanken, einfach ins Bad zu gehen und Schluss zu machen. Ich halte den Hunger kaum aus....

Ich kann mich auch nicht mehr freuen. Und immer wieder die Vorwürfe. Ich solle doch endlich bei einem Therapeuten anrufen. Aber ich will nicht. Wenn man mir so viel Druck macht, will ich nicht mehr. ... Die einzige Hoffnung sind irgendwelche Jobs. Wenn mir meine Mutter das Essen nicht mehr zahlt, dann soll sie wenigstens so fair sein und mir helfen, eine Arbeit zu finden. Denn sonst. Ehrlich
Ich fühle mich wie ein Kriegskind (sorry für den Vergleich. Es ist mir schon bewusst, dass meine Situation milliardenfach angenehmer ist als die von Kriegsopfern...). Nur dass wir uns im Jahre 2010 befinden. Ich quäle mich sehr. Und da bringt auch kein scheiss Tee was. Nicht einmal genug Obst haben wir. Ich kann höchstens Hundefutter essen. Ja, ich weiss, es klingt lächerlich. Aber jede/r, die in solch einer Situation mal war, weiss, wie grausam es ist... zu hungern.