Meine Situation ist zur Zeit mal wieder ziemlich eingefahren.
Eigentlich ging es mir mit dem Essen nach langer Zeit wieder richtig gut:
ich habe ausgewogen und regelmäßig gegessen und hatte kaum Rückfälle. Meine Gedanken waren insgesamt recht positiv - klar, es gab eine Menge woran ich noch arbeiten musste, aber es ich war auf einem gute Weg!
Wenn ich meine Situation jetzt angucke, dann kann ich aber nur heulen.
Gesundheitlich geht es mir inzwischen schlechter als zuvor. Ich ertrage es überhaupt nicht mehr, irgendetwas zu essen zu hause zu haben, egal ob gesund oder ungesund. Ob Snack oder Grundnahrungsmittel. Und jede Mahlzeit bringt mich zu Boden... Meine Gedanken sind so krank wie lange nicht und auch körperlich habe ich ziemliche Probleme: von den AFM und dem Erbrechen. Mir fehlt zur Zeit echt die Kraft! Dabei muss ich topfit sein und habe nur noch wenig Zeit, mich zu erholen... Nur, wie ich das angehen soll ist mir schleierhaft. Und wenn ich ehrlich bin, weiß ich nicht mal, ob ich das will. Irgendwie würde ich es mir auch gerne einfach machen und alles seinen Lauf nehmen lassen. Der scheinbar leichtere Weg. Vielleicht fängt hier auch das Problem an, den das Wollen kann man ja eigentlich nicht erzwingen!

Hallo Mel

Mel hat geschrieben: Vielleicht fängt hier auch das Problem an, den das Wollen kann man ja eigentlich nicht erzwingen!

Da hast du recht.
Und genau diese Frage musst du dir stellen;
Will ich etwas ändern?
Oder will ich mich im reissenden Fluss treiben lassen und nichts verändern?

Ich wünsche Dir Einsicht und alles Gute!

Larissa

liebe mel,

bei deinen überlegungen solltest du aber unbedingt die tatsache mit einbeziehen, dass du einen noch viel härteren weg vor dir hast, wenn du es dir jetzt leicht machst. es scheint der einfacherer weg zu sein. du selbst weißt, dass der bessere und sinnvollere in eine andere richtung führt. wenn du dich jetzt gehen lässt oder dich auch noch bewusst für die krankheit entscheidest, dann wird dich dies einen hohen preis kosten. du scheinst einen kampfwillen zu haben, sonst wäre es nicht einige zeit gut gegangen. und eigentlich hast du die essstörung auch ziemlich satt. und doch hält dich noch was. was das wohl ist? das kann ich dir sagen: nichts anderes als die sucht und die angst, sich auf das noch unsichere einzulassen, kontrolle abzulegen und sich in das leben zu stürzen.
du schreibst in keinem satz, warum es derzeit so ist. da solltest du ansetzen. wenn du nicht weißt, was zu diesem zustand geführt hat, dann wirst du auch kaum was daran ändern können, selbst, wenn der wille da ist.
du schaffst das da wieder raus. du verlierst zuviel, wenn du dich nun ausruhst. vielleicht verlierst du ein leben. vielleicht diene zukunft. bleib am ball. kämpfe.

dafür wünsche ich dir viel kraft

lg, jen

Liebe Mel,

du musst dir immer vor augen halten, dass DU nicht aufgeben darfst. Im gegenteil. Ich war auch oft so verzweifelt wie du. Im Moment geht es bei mir auch drunter und drüber. ein guter freund hat sich schwer verletzt, und ausgerechnet jetzt, wo er die treibende kraft ist. Verzweiflung pur. Aber ich sag dann selber: AUFGEBEN tut man einen Brief, aber weder sich selber etc.
Dass Leben ist manchmal ungerecht, aber nach JEDEM TUNNEL KOMMT DAS LICHT. Klar kann der Tunnel lange sein, aber sich selber aufgeben hat noch weniger Sinn, als zumindest daran zu glauben dass es wieder bergauf geht.

Ich hoffe wirklich, dass du bald die Kraft und den Willen hast, dich nicht gehen zu lassen.

Alles gute für dich und dicker drücker.

Erstmal Danke für die Antworten und das Mut zusprechen.

Wenn ich drüber nachdenke:
natürlich möchte ich gesund werden! Das ist gar keine Frage... Ich weiß ja was ich durch die Bulimie verliere!
Das Problem ist, dass ich im Moment das Gefühl habe, an meine Grenzen gestoßen zu sein.
Ich kann einfach nicht. Warum? Weil ich im Moment unglaublich unzufrieden mit mir und meinem Körper bin... Das ist wohl der Hauptgrund. Und die Tatsache, dass ich Dinge tue, die ich absolut verabscheue, macht es nicht viel einfacher.

Zur Zeit läuft es einfach aus der Bahn und ich kann es irgendwie nicht aufhalten...
Ich hab auch eher das Gefühl, dass es immer schlimmer wird, je mehr ich mich bemühe.
Es ist zum verrückt werden

Hallo Mel!

Mir geht es momentan genauso, 10 Monate AFM frei, im Mai dann Klinik, zugenommen, "normal" gegessen! Vor kurzem Rückfall mit kotzen...Jetzt wo der Alltag wieder da ist wirft es mich zurück, auch wenn ich genügend Rückhalt von aussen habe. Die Gedanken sind immer noch da, nicht zunehmen wollen usw., brauche ich ja nicht erläutern. Dieser verdammte Kreislauf, aber wie hier schon gesagt wurde, versuche in dich rein zu hören, Selbstanalyse. Und dann Entscheidungen treffen.
Lass dir Zeit und gib nicht auf, auch wenns hart ist!