Wann ist ein FA ein FA?

#1
Ja, das frage ich mich jetzt...

Denn ich habe gelesen, dass man nur dann B* hat, wenn mann "mindestens zwei Essattacken pro Woche in einem Zeitraum von über drei Monaten hat"?
(Oder ist diese "Formel" nur ein Vergleichswert? Aber auch dann würd ich's gern wissen.)

Ab wann definiert man denn einen FA? Wann ist ein FA ein FA???? Und wann nicht?
Liebe Grüße, kugel

Zu lernen, es als einen Teil von sich zu akzeptieren ohne es auszuleben...
Zu vergeben, wenn man schwach geworden ist...
Zu jubeln, wenn man stark geblieben ist...

Re: Wann ist ein FA ein FA?

#2
Ich glaube, das muss jeder für sich selbst definieren.
Laut der Definition der Bulimie hätte ich nämlich gar keine, weil ich normalerweise nur ein Mal in der Woche einen FA habe. Und trotzdem sagt mein Therapeut, dass ich eine non-purging Bulimikerin bin und von daher ist es wohl so ziemlich egal.

Momentan frage ich mich auch, weshalb dich die Frage denn interessiert?

Es ist doch eigentlich egal, ab wann man von einem FA spricht, denn nicht das Essen an sich ist wichtig, sondern wieso du all deine Gedanken an das Essen verschwendest?

Ich könnte dir jetzt zwar sagen, was meine persönliche Definition eines FAs ist, aber ich glaube nicht, dass du damit viel anfangen könntest, weil es sowieso eine Kaloriendefinition ist.
Sie spiegelt eigentlich nur wider, wie dumm ich eigentlich bin- ich , die ihr ganzes Leben auf Kalorien aufbaut- super :roll:

Ne, ganz ehrlich: Stell dir bitte wichtigere Fragen, als diese, ja? Mit dieser Frage kommst du nämlich bei deinem Kampf nicht weiter.
Ich will dich nicht kränken und das sollte jetzt auch kein Angriff sein.
Ich glaube nur, dass es wichtig ist, sich von der Symptomatik zu lösen und nachzuforschen, wieso du die ES "brauchst".
Dann kommst du auch weiter. :D
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: Wann ist ein FA ein FA?

#3
Kätzchen, du hast ja recht...

Ich weiß auch nicht, warum mir diese Frage gekommen ist.

Vielleicht, weil ich seit Feb. einfach keinen neuen Thera-Platz bekomme und irgendwie auf dem Trockenen sitze...?
Nein, ich glaub, mich regt diese Definition einfach auf und verunsichert mich gleichzeitig.

Total dumm eigentlich,weil ich seit meinem 11. Lebensjahr eine ES habe. Erst Fresssucht, dann seit 18 J. B*...
Mit ambulanter sowie staionären Theras, sowie ADs... Also medizinisch in meinem Sinne völlig unnötig, da sowieso schon Diagnostiziert...

Und ja,
...sondern wieso du all deine Gedanken an das Essen verschwendest?
Das ist doch der Kasus knaksus (schreibt man das so?)!

Ich habe ja schon viel geschafft, viele Schritte getan, aber noch immer hänge ich im Essens-Karussel fest!
Erster Gedanke beim Aufstehen, letzter vorm Schlafen...

DA muss was geschehen! Ich brauch wirklich wieder eine Thera! Hoffentlich ist bald ein Platz frei...
Liebe Grüße, kugel

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Re: Wann ist ein FA ein FA?

#4
Danka, Bärta.
Nun schäm ich mich, soviel Wind aufzuwirbeln mit meinen seltsamen Gedanken im Kopf, die ich hier auch noch kundgebe... :oops:

Ich bin nun seit April 2008 Thera-los (die KK hatte sie nach 3 J. eingefroren) und anscheindend beschäftige ich mich seit dem mit allem anderen als mit meiner ES. :roll:

Hab also demnach wohl auch so einiges wieder aus den Augen verloren (und aus'm Gehirn), was ich während der Thera gelernt und erkannt hatte... :oops:

Vermutlich haben die es Anfang des Jahres in der Schmerzklinik erkannt und mir daher noch mal nahegelegt, wieder eine Thera zu machen... Und seit dem telefonier ich mir 'nen Wolf und waaarte... Und dabei komme ich anscheinend auf die dämlichsten Dinge... :oops:

Also, Entschuldigung, wenn ich unnötige, dämliche oder sogar unerwünschte Dinge frage/schreibe.
Es tut mir leid, wenn ich nerve oder so.
Ich mein es wirklich nicht bös.

Es zeigt mir, dass ich tatsächlich wieder in Behandlung gehöre...
Liebe Grüße, kugel

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Re: Wann ist ein FA ein FA?

#5
Also so extrem hab ich es nicht gemeint, wie es wohl rüberkam...
Ich mein, ich schäm mich schon dafür, aber es waren mehr klare Gedanken, als niederschmetterndes Gefühl...
Naja, ich hab eben noch Probleme damit, anzuecken...

Mal 'ne andere Frage: Was meinst du mit "Selbsthilfebuch"? Wie soll das aussehen?
Das klingt nämlich schon recht interessant.

Ich möchte gerne schon alleine was machen.
Auch gerne etwas, was etwas greifbarer ist, als nur meine Gedanken und Gefühle.
Liebe Grüße, kugel

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Re: Wann ist ein FA ein FA?

#7
also ich hab einige Selbsthilfebücher zu ES gelesen und gebracht hat es nicht viel. Gut man versteht mehr davon, aber das hat mir einfach nicht so geholfen, wie ichs mir vorgestellt habe.
Was mir dann aber geholfen hat, sind Bücher, die NICHTS mit ES zu tun haben- da ich auch unter Depressionen litt und so weiter habe ich mir Bücher zum Selbstwert/ Gefühlen gekauft. Damit hats dann endlich funktioniert, was mich selber erstaunt hat. Ich arbeite wirklich fast jeden Tag damit, weil es einfach so gut tut.

Re: Wann ist ein FA ein FA?

#8
Hey,

also meines Wissens nach, gibt es mehrere Typen eines FA - aber ich glaube jeder weiß schon für sich selbst, wann es eine ist oder nicht... Ich hatte damals am Anfang auch das Problem, das ich dachte, dass mich niemand ernst nehmen wird, weil die Krankheit erst am Anfang war und ich relativ schnell Hilfe gesucht habe...

Aber lass dich von dererlei bloß nicht unterkriegen... :roll:
Vorsicht: Psychisch instabile Persönlichkeit!
Bei Gefahr Arzt rufen und einweisen lassen!

Re: Wann ist ein FA ein FA?

#10
Ja, danke euch allen.

Von den Büchern werde ich mir mal was besorgen, ich denke, das kann mir gut tun.

Was den FA betrifft, "wenn es nicht mehr unter Kontrolle ist" - ist es dann auch nicht mehr unter Kontrolle, wenn man trotzdem im Kopf sozusagen denkt/plant "das jetzt auch noch / nun erst recht" etc.? Also sozusagen doch bewusst mitbekommt, was mach da macht?

"Nicht mehr unter Kontrolle" bedeutet für mich im ersten Moment, dass man aber auch nicht stoppbar ist.
Also jemand von außen zwar sagen kann "Jetzt hör auf zu essen." aber man trotzdem weitermacht, weil man nicht aufhören kann. Oder ist es doch ein FA, obwohl man dann aufhören kann?

Ich denke, ich möchte das gerne wissen, um mich besser verstehen zu können.
Liebe Grüße, kugel

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Re: Wann ist ein FA ein FA?

#11
kugel hat geschrieben:trotzdem im Kopf sozusagen denkt/plant "das jetzt auch noch / nun erst recht" etc.? Also sozusagen doch bewusst mitbekommt, was mach da macht?
kugel hat geschrieben:Also jemand von außen zwar sagen kann "Jetzt hör auf zu essen." aber man trotzdem weitermacht, weil man nicht aufhören kann. Oder ist es doch ein FA, obwohl man dann aufhören kann?
Kannst du denn aufhören, wenn du schon sagst, das jetzt auch noch, nun erst recht :shock: ?
Ich kann dann nicht mehr aufhören-

Re: Wann ist ein FA ein FA?

#12
Wenn ich es mir sage, dann nicht. Wobei ich mir in einem FA sowas gar nicht sage.
Die meisten FA's passieren ja auch heimlich, dann, wenn ich allein zu Hause bin und dann steht es bei mir gar nicht zur Diskussion, aufzuhören.
Das ist dann (m)ein bewusster FA, den ich sogar manchmal schon plane. :oops:
Wobei ich dann aber auch nicht alles ratze kahl esse, sondern "nur" meine Gelüste befriedigen muss.
Also etwas ganz Bestimmtes von einer bestimmten Menge. Und wenn's drin ist, dann frag ich mich: "Wenn ich eh gleich zum Klo laufe, will ich da noch was schmecken? Ist ja eh gleich wieder draußen"? Und meistens will und und tu ich's nicht. :shock:

Aber manchmal schlittere ich in einen FA so im Laufe des Tages rein, also immer wieder hier und da 'ne Kleinigkeit essen (inkl. normale Mahlzeiten) und immer mehr, obwohl ich schon längst satt bin, kann aber eben nicht mehr aufhören mit essen.
Das ist dann (m)ein unbewusster FA, den ich erst erkenne, wenn's schon zu spät ist.
Und dann sagt mein Mann dann manchmal "Jetzt stopp aber mal." Und dann kann ich auch aufhören.
Bin dann zwar extrem pissig und maulig, sogar beleidigt oder aggressiv, aber füge mich meistens (falls ich keine Ausrede finden kann). :evil:
(Ich kann dann aber nicht immer verhindern, dass ich dann trotzdem zum Klo laufe - auch wieder heimlich.)

Hm, wenn ich das so lese, klingt es wirklich recht krank(haft)... :roll:


Zur FA-Definition:
Am meisten lese ich über FA's: dass man alles isst, Unmengen, den ganzen Kühlschrank und Schränke leer, Butter mit Zucker gemischt, sogar Müll habe ich schon gelesen. Aber so ist das bei mir nicht.
Ok, bei mir kommen dann schon mal 2-3 normale Portionen zusammen, oder eben über den Tag verteilt ziemlich viel, aber diese klischeehaften Unmengen/seltsamen Lebensmittelkombinationen hatte ich nie.
Daher fragte ich auch nach der Definition FA.
Zuletzt geändert von kugel am Di Jul 28, 2009 22:07, insgesamt 1-mal geändert.
Liebe Grüße, kugel

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