bulimie:jeder er/lebt sie anderst.

#1
hmm..was soll ich sagen...ich kann wie so oft auch heute nacht nicht schlafen...obwohl ich morgen wieder früh raus sollte...ich habe das gefühl gar nichts mehr hin zu bekommen ich seh mein ganzes leben irgendwie verschwommen wie durch einen Vorhang...ich verstecke mich dahinter damit keiner sieht wie ich wirklich bin ..ich verabscheue mich selbst !!!

ich möchte nicht abschweifen..aber ..naja so anonym kann man endlich einmal los werden was einem wie ein kloß im hals sitzt...

ich habe nun seit 6 einhalb jahren bulimie ..das erschreckt mich jetzt selbst die zeit verging wie im flug...wahrscheinlich weil ich 50% meine zeit über dem klo oder mit essen verbringe....:( jämmerlich..naja ich bin 19 jahre alt und ich habe eigentlich ein tolles leben aber irgendwie ....stürz ich mich doch immer wieder in so eine attacke und bin dann totunglücklich weil ich mich so fett fühle...nicht ein mal meine bulimie bekomm ich ordentlch geregelt..früher hatte ich eine zeitspanne von 20 min in denen ich essen durfte was ich wollte wenn ich es nach diesen 20 min wieder erbreche mittlerweile hat sich meine bulimie mehrfach verändert...meine fressattacken konnen nun mehrer stunden gehen ..und da setzt dann alles an..ich bin also eine fette bulimiekerin ....wer will schon mit so jm. zu tun haben...und seien wir realistisch es gibt immerd die , welche einem gut zureden aber die wissen nicht wie ich wirklich bin...ich verabscheue mich sogar selbst...ich belüge freunde familie und bekannte....die meisten wissen bescheid aber ich erzähl meine märchen dass es mir wieder gut geht nachdem ich in einer klinik und bei einem therapeuten war.
das stimmt nicht ...alles ist wie zuvor....meine krankenkasse würde sich schön ärgern wenn sie wüsste, dass mein aufenthalt umsonst war...ich frage mich ob ich mein ganzes leben mit der bulemie leben werde ?
wen ja..dann allein weil ich mich isoliere...ich habe zwar freunde aber in der zeit in der ich zeit mit meiner besten freundin verbringen schaffeich es die krankheit kurz auszublenden....manchmal sogar mehrere tage aber manchaml versage ich doch...und sobal sie weg ist geht es auch schon weiter ..außerdem bereite ich mich auf freunde oder freizeit ..lang vor...ich muss mich ausgekotzt haben und zwar 4 mal mit wasser trinkrn und dann weder erbrechen....und duschen .usw...dann kan ich mich unter andere leute begeben ..für die außenwelt tu ich alles um "hui " zu sein ..ich bin immer nett und wenn ich geld ausleihe traue ichmich nicht einmal zu fragen ob ich es zurück bekomme ....ich möchte everybodys darling sein ..aber in wirklichkein bin ich "pfui" ich ertrinke in selbstmitlid stinke nach kotze und shclinge wie ein schwein...

es tut mir leid wenn ich mit meinen beschreibungen andere frauen oder vllt sogar männer verletze...bitte versteht das nicht falsch ..das sind keine aussagen darüber wie bulimikerinnen sind sondern aussagen darüber wie ich mich empfinde.....

ich glaube das war genug jetzt .....wahrscheinlich habe ich jetzt die meisten erschlagen mit dem schwall an wörtern aber das ist lange her , dassich offen über meine krankheit geredet habe .......danke

Re: bulimie:jeder er/lebt sie anderst.

#2
Hei -
Ich bin platt, da dies mal wieder ein Beitrag ist den ich von vorne bis hinten komplett nachvollziehen kann.
mir geht es ganz genauso, mal abgesehen davon, dass ich 24 bin, die Bulimie schon 10 Jahre habe und ich mir selbst schon lange nicht mehr abnehme, dass es mir gelingt nach außen hin "hui" zu sein --> und ich deshalb auch viel seltener den Aufwand in Kauf nehme, mich überhaupt noch mit Freunden zu treffen...
Ich unternehme immer jämmerliche Versuche von der Bulimie wegzukommen, aber sobald nur ein Tag kommt, an dem ich vergesse, wie ekelhaft und falsch dieses Scheinleben ist, hat mich die Bulimie wieder in ihren Klauen und ihc opfere ihr alles. Mein Leben, mein Glück,mein Geld, meine Gesundheit, meine Zeit, meine Identität.
Ich habe manchmal noch Hoffnung. Heute hoffe ich. Aber bei Tageslicht lüge ich mir wieder allzu oft in die Tasche....

Re: bulimie:jeder er/lebt sie anderst.

#3
Hi kipepeo (und auch: hi bumble-bee :-))

ungefilterte, ehrliche Gedanken von mir nach Lesen Deiner (Eurer) Zeilen: Oh Gott.

Und nu denke ich mal ein wenig weiter als das (als: Oh Gott.):
Es scheint doch immer wieder bei Bulimier/-innen diese 'Wand' zu geben. Diese Art Brett vor dem Kopf zwischen sich, der Welt und sonst so - dem Leben.

Ich bin Ehemalige, und wenn ich hier nun diese Zeilen und Gedankengänge lese, erinnert es mich an mich als ich noch sehr viel jünger war und mich in ebensolchen bzw. sehr ähnlichen Zuständen 'bewegte'.
Aus heutiger Sicht denke ich: Das ist alles völlig unerheblicher Mist. Selbst wenn man so dick wie ein Elefant wäre (um nur jetzt mal irgendein Beispiel aus der -sich-selbst-brutal-negativ-finden-Welt zu nehmen), müßte man sich dafür nada, null, niente schämen, sondern sollte einfach raus an die frische Luft, in die Welt und - wie alle anderen - das volle Leben gehen. Der Elefant würde dann auch recht schnell verschwinden. (ob er nun tatsächlich oder nur eingebildet ist - das käme hier jetzt gerade auf das Gleiche hinaus)

Du beschreibst Dich selbst mit einem (nicht unsympatischen) Witz, mit Ironie und mit einer gewissen 'know-it-all-Haltung'. - Das kenne ich auch. Kenne ich wirklich, also eben aus meinen bedeutend 'härteren' Zeiten.

Bringt Dir nur nun leider gar nichts, wenn ich so weiterschreibe, deshalb:
Und was genau steckt nun hinter diesem ganzen - ich denke, dass man es so nennen kann: - 'Mist'? Wohin wollen oder könnten mich die vielen
...
aus Deinem Beitrag verweisen?
Mir ist so als wäre darin (in den
...
) etwas von Deinem tatsächlich und sicherlich immer (wenn auch nicht bewußt) vorhandenen 'anderen' oder auch 'umfänglicheren', ausgewogeneren (nicht nur ich-bin-so-negativ-Haltung, sondern auch ich-bin-so-schön-und-liebenswert), wahreren, tatsächlich realen (und nicht "nur" dieses von Dir beschriebene Empfinden/ Erleben davon) Leben.
ich habe eigentlich ein tolles leben
Bist dieses tolle Leben Du, ist das Dein Wesen, Dein wie-du-innen-bist und das, was andere nicht sehen können, nicht sehen sollen und oder nicht sehen dürfen? Oder sind es (auch) äußere Umstände; sprich hast Du eine tolle Familie, alles, was Du zum Leben brauchst und vielleicht sogar noch viel mehr als das?
'Wo ist kipepeo?' :-)

Liebe Grüße,
Laona

Re: bulimie:jeder er/lebt sie anderst.

#5
viele dank für die antworten und beiträge..es tut gut zu sehen, dass man nicht allein ist .

zu der frage von laona.....

...als kind war mein leben ziemlich turbolent..außerdem war ich sehr schüchtern, unsicher und überhaupt nicht selbstbewusst ..aber ich hab das alles ignoriert..ich hab mich nie beschwert über irgendetwas..man könnte sagen damals war mein leben das ich gelbent habe gut und mein umfeld war nicht so wie ich es mir gewünscht hätte...aber mitlerweile hat sich viel verändert ...meine familie u auch freunde interesiieren sich endlich für mich ..aber ich hab das gefühl dass ich das nicht mehr will....ich habe wie eine mauer aufgebaut...naja sagen wir so mein umfeld und meine lebensumstände haben sich ins positive verändert aber mein seelisches befinden hat da leider nicht mitgezogen...., dass soll dieser satz bedeuten " ich habe eig. ein tolles leben"damit sind die äußeren umstände gemeint ..nur kann ich diese nicht annehmen...kann das jm verstehen u hat mir jm vllt ein tip...?

ich mag meine eltern nur ich lass sie nicht mehr an mich ran ..würden sie nicht ab und zu anrufen hätte ich schon lange kein kontakt mehr zu ihnen ...

Re: bulimie:jeder er/lebt sie anderst.

#6
Hi Kipepeo.

Also ich weiß nicht, aber manches von dem, was Du schreibst, glaube ich auch aus meinem eigenen Leben, von mir selbst und der Erfahrung usw. zu kennen. Von daher rührt auch meine Frage (und es kann echt sein, dass ich da komplett daneben liege):

Könnte es sein, dass Du Deinen Eltern irgendwie auf eine Art "böse"/ 'sauer' bist, dass sie sich a) bzw. entweder nicht so wirklich um Dich gekümmert haben oder/ und bzw. b) irgendwie nicht dazu gekommen sind, Dir ein starkes Selbstbewußtsein und -vertrauen quasi zu 'übermitteln'?
Hättest Du evtl. gewollt, dass sie sich quasi (etwas mehr) darum kümmern? Wirfst du es ihnen vielleicht auch irgendwo vor, dass sie das einfach nicht erkannt oder gesehen haben? Deine Zurückgezogenheit, deine Zurückhaltung und dein sehr leises Selbstvertrauen?

Das sind nur so ein paar und v.a. auch nur(!) meine (spontanen) Gedanken. Vielleicht kannst Du etwas damit anfangen.

Ich wünsche Dir jedenfalls vorab schonmal alles Gute so zwischendurch und mal wieder, und möchte sagen: Mach Dir keine allzu großen Sorgen: Ich glaube sehr daran, das wird sich bei Dir alsbald in 'totale Gesundheit' 'auflösen'.

Alles Gute und Grüße,
Laona

Re: bulimie:jeder er/lebt sie anderst.

#7
hey kipepeo!

wollte auch nur noch mal schreiben, dass ich dich gut verstehe! fühle mich momentan ähnlich wie du dich fühlst...
(vllt allein wegen dem fast gleichen Alter - Ich bin nämlich 18).. Auch deine Gedanken und Gefühle kann ich nachvollziehen!

Nur hab ich da den kleinen Teil über die Therapie gelesen... Wie kam es denn dazu, dass die ,,nichts" gebracht hat? Kannst du dir das erklären?

Lieben Gruß und Kopf hoch!

Vanessa
Idealismus ist die Fähigkeit,
die Menschen so zu sehen,
wie sie sein könnten,
wenn sie nicht so wären, wie sie sind.
(Curt Goetz)