Depression

#1
Hallo,

leidet einer von euch auch an starken Depressionen?

Mittlerweile bin ich mir sehr sicher, dass ich darunter leide und dass so viele Gedanken und Symptome, die ich habe, nicht mehr mit meiner ES zu erklären sind.
Und wisst ihr was? Ich bin froh drüber, dass nicht alles meine ES Schuld ist und damit ich, denn an der ES müsste ICH etwas ändern, die Depression ist eher was Körperliches. Zumindest kann ich sie mehr als Krankheit anerkennen als die Bulimie.
Trotzdem behagt es mir nicht, dass hier im Forum so auszudrücken, denn schon oft wurde ich kritisiert, warum ich denn nichts machen würde und Kritik vertragen Menschen mit wenig Selbstbewusstsein nun einmal herzlich wenig. (Ich muss daran noch arbeiten... :roll: ) Und ja, ihr habt damit ja auch Recht, extrem stark geh ich gegen die ES nicht an.

Nichtsdestotrotz möchte ich irgendetwas tun, denn so ist mein Leben kaum noch auszuhalten. Leider nur 'kaum' auszuhalten...zumal es ja jetzt auch noch nur ein paar Monate sind, die ich aushalten muss.
Mir sind die einzelnen Symptome jetzt so richtig bewusst geworden, auch weil ich mich erkundigt habe, was dazu gehört und hey, ich steck voll drinne...shit echt. :evil:
ich möchte mal für mich/euch auflisten, was dazu gehört:

- ich fühle nur noch wenig, richtiges Interesse und Freude kaum bis gar nicht mehr
- ich habe ständig Angst, etwas falsch zu machen, meide deshlab alle sozialen Verpflichtungen/Verabredungen, weil ich sie mir nicht mehr zutraue..manchmal kann ich mich aber dennoch dazu überwinden,
- mein Antrieb...oh je, das ist echt mit das Schlimmste, bis ich mich morgens aus dem Bett gequält habe...wofür denn aufstehen, nur noch mein Pflichtbewusstsein ggü. der Arbeit bringt mich dazu, aber wie ich mich in den Momenten und welche Gedanken ich habe, das wünsche ich keinem Feind von mir...so hart
- manchmal bin ich auch so unruhig innerlich, ein Gefühl zum zerbersten, vor allem nachts, ich kann nicht mehr schlafen, seitdem ich meine FAs reduziert habe, da ich ja nicht mehr so kaputt bin, ich wache immer morgens gegn 3 Uhr auf und könnte dann erst wieder etwas schlafen, wenn ich aufstehen muss
- zudem habe ich auch immer mehr Albträume...ich habe letzten sogar geträumt, dass mein Vater gestorben ist, es hat sich so echt angefühlt.
- was vielleicht auch noch hinzu kommt, ist die körperliche Erschöpfung, weil ich mich ja ständig anstrengen muss, auch nur die kleinsten Dinfge zu tun...zudem stimmt seit neuestem was mit meinem Darm nicht, aber das stört mich nicht und kann natürlich auch mit der ES zusammen hängen
- zum Schluss, was allem die scheiß krone aufsetzt, die Kopfschmerzen

Natürlich muss ich auch immer, gerade bei der Arbeit spielen, dass es mir gut geht und den anderen zuhören, wenn sie von ihren kleinen Wehwehchen erzählen...

Ach man, ich darf mich nicht beschweren und muss es trotzdem mal loswerden.

Bald habe ich mein erstes Therapeutengespräch, aber zeit hat er nicht wirklich. Und ich habe es auch immer noch nicht geschafft, mich an andere zu wenden...

wer kennt das? Wer leidet oder litt hier auch unter Depressionen? Ich habe manchmal den Verdacht, dass eine Depression auch die Heilung oder gesundung der ES verlangsamt, also dass ich vielleicht wirklich mehr tun würde, wäre ich nicht ganz so depressiv?! Oder will ich mir das nur einreden? Ach keine Ahnung...


Vielen, vielen lieben Dank fürs Lesen

Schlafquala
Zuletzt geändert von Schlafquala am Mo Jul 13, 2009 15:06, insgesamt 1-mal geändert.
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Depression

#2
hallo schlafquala
Schlafquala hat geschrieben: leidet einer von euch auch an starken Depressionen?
ja, so phasenweise bin ich wirklich sehr depressiv. in letzter zeit hatte ich sogar die gedanken an den tod :shock: oh gott, ich war früher nie so. ich hatte richtig panik vor dem tod. ich war nie so depressiv, aber zur zeit zieht mich wirklich alles runter.

also - ich versteh dich. ich weiss, wies dir geht.
leider leidet auch mein freund sehr darunter. und genau deswegen - also wegen ihm - reiss ich mich dann oft zusammen.

wie lange gehen denn deine depressionen so? hast du die täglich? oder eher so phasenweise?
Schlafquala hat geschrieben: Ich bin froh drüber, dass nicht alles meine ES Schuld ist und damit ich, denn an der ES müsste ICH etwas ändern, die Depression ist eher was Körperliches.
ich würde jetzt nicht sagen, dass depressionen was körperliches sind. für mich sind die auch eher psychisch.
ob es mit der bulimie zusammenhängt? hmm... das weiss ich natürlich nicht, aber vermuten würde ich es schon. dadurch, dass du wahrscheinlich wie so viele andere essgestörte auch kaum kontakt zur "aussenwelt" hast, fühlst du dich allein, einsam und zum schluss wertlos. ich denke, dass viele essgestörte auch darunter leiden.
Schlafquala hat geschrieben: Ach man, ich darf mich nicht beschweren und muss es trotzdem mal loswerden.
doch, natürlich darfst du dich beschweren, natürlich darfst du sagen, dass es dir sch*** geht. es tut doch gut das alles loszuwerden. und ich denke hier bist du sowieso an der richtigen stelle.
Schlafquala hat geschrieben:wer kennt das? Wer leidet oder litt hier auch unter Depressionen? Ich habe manchmal den Verdacht, dass eine Depression auch die Heilung oder gesundung der ES verlangsamt, also dass ich vielleicht wirklich mehr tun würde, wäre ich nicht ganz so depressiv?! Oder will ich mir das nur einreden? Ach keine Ahnung....
da ich nicht mehr k***, kann ich nur vermuten, wie es wäre. und ich würde sagen - ja, es verlangsamt den heilungsprozess. wenn du depressiv bist, fühlst du dich einsam und besch***, also kommen dann mit sicherheit auch diese gedanken "ist doch egal, mein leben ist sowieso sch***" etc, oder??

ganz liebe grüße
jersey

Re: Depression

#3
Ich weiß, wie es Euch geht. Ich war schon mehrmals in der Klinik, wegen meiner Depressionen und muss mehrere Medikamente nehmen, die ich auf keinen Fall absetzen darf.

Ich bin auch heute noch wegen meiner Depressionen in Behandlung, weil die mich total einsperren, es waren jetzt erst mal 2 Wochen, wo ich nur noch alles schwarz gesehen habe und mich in meinem Bett verkrochen habe. Da sah ich einfach keinen Sinn mehr zum Leben und wollte einfach nur sterben!

Das Schlimmste ist der tägliche Kampf, damit man einfach nicht noch weiter abrutscht und das ist der Horror!
Immer wieder die Negativen Gedanken!
Man ist doch eh nur eine Last usw. Ich glaube, die Gedanken kennt Ihr alle!

Und vorallem, die Depression kommt und geht wann Sie will und ich habe keinen Einfluss darauf!
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!

Re: Depression

#4
Hallo Jersey,

hm, das hört sich nicht gut an, vor allem, dass du an den Tod denkst. So ist es bei mir nicht, noch nicht vielleicht, aber ich habe so liebe Menschen um mich herum, die mir das nie verzeihen würden und ich würde denen das Herz brechen. Das kann ich nicht, so verschwindet auch der kleinste Gedanke an Tod sehr schnell.

Ich bin aber froh, dass ich nicht alleine bin mit meinen depressiven Verstimmungen. Fällt dir auch alles so unendlich schwer? Mich kostet das Aufstehen und zur Arbeit gehen mittlerweile so viel Kraft...

Ich habe gestern meinem Freund noch eine lange sms geschrieben, da ich wieder durch sein Verhalten auf ein Gefühl gestoßen wurde, dass eigentlich nicht da sein soll. Besser gesagt: Er meinte, nachdem ich gestern (nicht untertrieben) 5 min über meine Gefühle und meine schlechte Stimmung geredet hatte, dass er sich das jetzt nicht jeden Tag ein paar Stunden anhören kann und jetzt auch mal gut sei!!! ich habe erst gedacht, ich hör nicht richtig und habe dann dazu gar nichts mehr gesagt. Ich fühlte mich richtig traurig und enttäuscht. Es gibt Partner, die stehen das alles mit einem zusammen durch und sind nicht nur körperlich, sondern auch seelisch für den Partner da, oder eben solche, die es nicht sind. Oft habe ich hier schon über das Thema geschrieben, jedoch waren die meisten der Meinung, dass man das alleine durchstehen muss. Ist auch so, nur Unterstützung in Form von Reden und Zuhören und Sorgen besprechen gehört für mich dazu. Punkt. Das tat ich in seinen harten Zeiten, die er durchaus hatte, auch. Immer, immer hat er sich ausgesprochen und von sich erzählt und ich habe gefragt und getan und war immer da. Das ist mir gestern nacht erst einmal bewusst geworden, dass ich nicht nur denke, dass ich das auch tun würde, sondern dass ich das auch schon 'bewiesen' habe. Heute will er mit mir, wenn ich möchte, noch mal darüber reden...wenn ich möchte, natürlich möchte ich!!! naja, treffen uns gleich...

Meine Depression hält jetzt seit März an, seitdem ist es mit dem ANtrieb echt extrem schlimm und ich habe sogar schon mehrere Male auf der Arbeit gefehlt. Das habe ich sonst nie getan, egal wieviel Angst ich davor hatte und die hatte ich immer.

Nun, mit körperlich meinte ich, dass sie zumindest durch ADs, also Medis, behandelt werden und dass kein Arzt einen behandeln würde, ohne diese zu verschreiben. Natürlich in Kombi mit einer Therapie, ganz klar. ES und Depression geben sich die Klinke in die Hand und was nun zuerst da war. weiß ich nicht. Nur ist es jetzt leider so, dass die Depression im Vordergrund steht und ich ammeisten darunter leide, vor allem, weil ich mich zu nichts durchringen kann und somit auch das Kämpfen schwieriger wird. Ich möchte die ES nicht entschuldigen, weiß Gott nicht, aber das eine begünstigt eben das andere...

Egal ist mir leider alles...:( zumindest so mehr oder weniger. Wie äußert sich die Depression bei dir?

Ganz lieben Gruß zurück,
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Depression

#5
hallo!
Schlafquala hat geschrieben: hm, das hört sich nicht gut an, vor allem, dass du an den Tod denkst. So ist es bei mir nicht, noch nicht vielleicht, aber ich habe so liebe Menschen um mich herum, die mir das nie verzeihen würden und ich würde denen das Herz brechen. Das kann ich nicht, so verschwindet auch der kleinste Gedanke an Tod sehr schnell.
ja, so ist das bei mir auch. ich schäme mich oft danach richtig. gesagt hab ichs noch niemanden, das wäre einfach zu heftig. wobei es nur phasenweise kommt und ich sagen kann, ich würde mich NIE selbst töten. absolut nicht! das weiss ich ganz sicher. schon alleine, weil ich noch so viele dinge erleben will. das kind meiner schwester aufwachsen sehen, selbst kinder bekommen, heiraten etc.
Schlafquala hat geschrieben: Ich bin aber froh, dass ich nicht alleine bin mit meinen depressiven Verstimmungen. Fällt dir auch alles so unendlich schwer? Mich kostet das Aufstehen und zur Arbeit gehen mittlerweile so viel Kraft...
ja, das fällt mir teilweise auch sehr schwer, wobei ich mir dann immer sage, dass ich ja eigentlich froh sein kann, eine arbeit zu haben. war mal 2 monate lang zu hause und das war so langweilig. man fühlt sich so unnütz.
aber ich weiss, was du meinst.
wobei meine depressionen eher abends kommen. morgens bin ich meistens eher besser drauf.

ohje, das mit deinem freund ist eine schwierige sache. ich weiss nicht, wie weit man von einem normal-denkenden hilfe erwarten kann. klar, in form von zuhören und reden auf jeden fall. aber manche verstehens eben einfach nicht. manche kapieren nicht, dass es wirklich ein riesen problem ist und keine kleine lapalie, die wieder vorbeigeht.
ich hoffe, dass bei eurem gespräch jetzt gleich was besseres rauskommt. sag ihm doch einfach wie du dich fühlst und was du brauchst, dass du willst, dass er dir zuhört. das versteht er mit sicherheit.
Schlafquala hat geschrieben: Wie äußert sich die Depression bei dir?
naja, ich bin einfach immer schlecht drauf, würde mich am liebsten zu hause verkriechen und nicht mehr raus gehen. leider zicke ich meinen freund in letzter zeit auch oft an, was sich natürlich auch auf unsere beziehung überträgt. komischerweise ist er aber immer(noch) da, egal was ich sage oder mache.
und eigentlich will ich wegen ihm auch wieder raus. unsere beziehung lief so gut bis vor ein paar monaten. mein leben gefällt mir so nicht, ich hatte vorher viel mehr spaß an allem und ich will auch, dass es wieder so wird. ich arbeite daran.

sag mir bescheid, wie das gespräch mit deinem freund gelaufen ist (wenn du willst).

liebe grüße
jersey

Re: Depression

#6
hallo!
ich habe ähnliche probleme...
Selbst wenn eigentlich alles "okay" ist, habe ich trotzdem extrem depressive phasen. Es ist nicht so, als wäre das nur in zeiten, wenn ich gerade viel stress habe oder größere Probleme, sondern -wie gesagt- es kommt einfach. Und ich merke selbst wie ich immer trauriger und niedergeschlagener werde und nichts daran ändern kann.
es spielt sich in meinem kopf dann immer dasselbe gedankensmuster ab und plötzlich wird alles zu schwer, zu anstrengend, zu sinnlos.
Ich habe es zeitweise nicht geschafft, morgens in die schule zu gehn - ich bin hingefahren und einfach irgendwann umgedreht und wieder gegangen, weil ich es nicht mehr ausgehalten habe. die zeit ist plötzlich so unendlich lang und unendlich unerträglich.
und ich habe das gefühl, als würde die ganze welt über mir zusammenstürzen, alles ist so... sinnlos. ich stehe auf, um abends schlafen zu gehn. natoll.

Ich bin allerdings der meinung, dass das alles mit der ES auch zusammenhängt. Durch die Bulimie sinkt und steigt der blutzucker ständig extremst hin und her - und vielleicht hängt das auch damit irgendwie zusammen?
ich weiß auch nicht so genau, ob jetzt die depressivität von der ES kommt oder umgekehrt? denn in der depressiven zeit fresse ich auch was das zeug hält (und kotze... nicht immer).
deshalb möchte ich zb auch keine medis nehmen, weil ich denke, dass auch depression etwas "kopfliches" ist. es sind meine schlechten gedanken und meine "überzeugung", dass ich nichts kann und nichts will und sowieso alles unnütz ist.
ausser mir selbst kann da niemand was ändern.

hast du erfahrungen mit antidepressiva o.ä.?

lg
wispy
Kraft kommt nicht aus körperlichen Fähigkeiten, sie entspringt einem unbeugsamen Willen.

Re: Depression

#8
Wispy hat geschrieben: hast du erfahrungen mit antidepressiva o.ä.?
die frage ist wahrscheinlich für schlafquala, aber ich will mich mal kurz dazu äußern.
also ich persönlich hab damit absolut keine erfahrung und will ich auch ehrlich gesagt gar nicht, da ich befürchte, ich würde mich davon abhängig machen und irgendwann dann dieses denken haben, dass ich ohne wieder depressiv werde und ohne gar nicht mehr kann. ist vielleicht schwachsinn, aber mit sicherheit auch nicht auszuschliessen.
und dadurch, dass es bei mir nur phasenweise ist, denk ich, dass ich es selbst wieder in den griff bekommen kann. davon bin ich eigentlich überzeugt.

Re: Depression

#9
Es gibt verschiedene Antidepresiva.
Ich habe schon mit mehreren Erfahrungen gemacht.
Das Wichtigste ist, dass man Sie nicht von einem auf den anderen Tag absetzt.
Das geht wenn dann Schrittweise und mit der Zustimmung Deines Arztes.
Ich habe die Erfahrung gemacht, dass man am Besten in eine Klinik geht, um auf die Medikamente eingestellt zu werden. Die beobachten Dich und können jederzeit einschreiten und Du kannst immer mit Ihnen darüber reden!
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!

Re: Depression

#10
Hallo Jersey,
ja, schämen ist wohl das richtige Wort dafür, was man fühlt, wenn man an den Tod denkt. Ich würde mich auch nie selbst töten und dass du das auch nicht machen möchtest, beruhigt mich sehr!!! :D Du möchtest heiraten? Ui, schön, deinen Freund vielleicht oder doch später jemand anderen? :mrgreen:

Interessant zu lesen, dass du abends schlechter drauf bist als morgens…ich kann das nicht so sagen, weil ich abends ja Fas habe und dann alles betäube. Nur fühle ich mich allgemein, wenn ich die Arbeit geschafft habe, erleichtert. Was arbeitest du denn als Nebenjob?
Mit meinem Freund habe ich gestern noch nicht drüber gesprochen. Er meinte, dass er bei dem Wetter nicht gut diskutieren (wozu ‚diskutieren‘ frage ich mich, aber nun gut) könne und wir das dann morgen, also heute, besprechen können. Er war aber gestern aufmerksamer und hat mir mehr zugehört. Das ist mir direkt aufgefallen und auch hat er sich bedankt, dass ich ja immer zu ihm gefahren komme, und damit die Bahnfahrt aufnehme. Er als Autofahrer ist gestern das erste Mal seit Monaten wieder mit der Bahn gefahren und hat gemerkt, wie das nerven kann…naja, mich freuts!

Merkst du richtig, dass dein Freund dich liebt? Also fühlst du dich geborgen und wohl und vor allem sicher in der Beziehung oder eher nicht? Anmotzen und anzicken tu ich meinen gar nicht, nie, fällt mir so gerade auf. Ich lass eigentlich nichts an ihn von meinen Gefühlen ran, nicht viel negatives zumindest.
Kannst du ab und zu richtige Freude empfinden? Ich nicht mehr so, aber wenn es mal so ist, dann bin ich überrascht und versuche es zu genießen. Meist fällt es mir aber immer sehr viel später auf.

Hallo Wispy,

vielen Dank auch für deine Antwort.
Ich kenne das mit den Phasen noch gar nicht, denn ich bin seit März schlecht drauf und habe – genau wie du – sehr große Probleme, mich zu irgendetwas zu überwinden. Als ich las, dass auch du mal auf halben Weg zur Schule kehrt gemacht hattest, musst ich grinsen, denn auch ich war schon fast da und bin zurückgefahren…und diese Zeit, diese Stunden, die man dann vor sich sieht, kommen einem wirklich unerträglich lang vor. Das habe ich auch, so stark, richtig schlimm…das ist eigentlich auch der häufigste Grund, warum ich irgendetwas absage. Ich meine dann, dass für diesen Zeitraum nicht aushalten zu können. Ich wusste nur gar nicht, dass das mit der Depression zusammenhängt. Ich dachte, es sei so ein Charakterzug oder so etwas, wegen der ES.

Keine Ahnung, ob das jetzt mit der ES bzgl. des Blutzuckers zusammen hängt, aber mit Sicherheit mit dem Serotoninspiegel, der ja bei vielen grundsätzlich zu niedrig ist oder auch mit der ES niedriger wird…meine ich zumindest.

Bezüglich Antidepressiva:

Ich habe vor wenigen Monaten angefangen, welche zu nehmen, dadurch haben sich meine Fas verringert, so dass ich sie auch weiternehmen werde. Nur mittlerweile sind die anderen depressiven Symptome, vor allem Antrieb und das mit dem Angst haben, etwas nicht auszuhalten, extrem da. Vielleicht ist es etwas zu niedrig dosiert.
Mittlerweile habe ich deswegen auch meine Meinung bzgl. ADs geändert und halte sie in einigen, vielen Fällen für notwendig. Sie machen einfach stabiler und eben nicht abhängig. Das habe ich zum Beispiel daran gemerkt, als ich vergaß (oder mir der Antrieb fehlte, sie zu nehmen – man ist das krass, selbst dazu fehlt es…) sie zu nehmen und es trotzdem anders ging…

Ganz lieben Gruß an euch beide und auch an dich,Schlumpfine wegen deiner Erfahrung mit ADs.

Schlafquala :)
Zuletzt geändert von Schlafquala am Mi Jul 15, 2009 11:06, insgesamt 1-mal geändert.
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Depression

#11
Schlafquala hat geschrieben:
ja, schämen ist wohl das richtige Wort dafür, was man fühlt, wenn man an den Tod denkt. Ich würde mich auch nie selbst töten und dass du das auch nicht machen möchtest, beruhigt mich sehr!!! :D Du möchtest heiraten? Ui, schön, deinen Freund vielleicht oder doch später jemand anderen? :mrgreen:
ne, schon alleine deswegen, weil ich nicht den "mut" dazu hätte. ich habe irgendwie sogar angst vorm tod bzw vorm sterben. es sind nur manchmal diese gedanken da, aber nie nie nie würde ich es wirklich tun.
und wie gesagt - dafür hab ich noch zu viel vor in meinem leben.
naja, mal gucken wen ich heirate. ich hoffe doch meinen jetzigen freund ;)
Schlafquala hat geschrieben: Was arbeitest du denn als Nebenjob?
ich habe keinen nebenjob. ich arbeite vollzeit im büro in der versicherungsbranche.

schön, dass du gestern ein besseres gefühl bei deinem freund hattest. sowas ist schön zu hören.
wenn du willst, kannst du auch gerne dann von dem heutigen gespräch berichten. vielleicht hat er gemerkt, dass es nicht fair war, wie er sich vorher verhalten hat.
Schlafquala hat geschrieben: Merkst du richtig, dass dein Freund dich liebt? Also fühlst du dich geborgen und wohl und vor allem sicher in der Beziehung oder eher nicht? Anmotzen und anzicken tu ich meinen gar nicht, nie, fällt mir so gerade auf. Ich lass eigentlich nichts an ihn von meinen Gefühlen ran, nicht viel negatives zumindest.
ja, ich merke, dass mein freund mich liebt. er tut alles für mich. er verzeiht mir jeden streit, er ist immer für mich da und auch wenn ich diejenige bin, die ihn anzickt ist er immer verständnisvoll. er tut wirklich viel für mich.
und ja - ich fühle mich wohl bei ihm. sehr wohl sogar. du dich denn nicht?
Schlafquala hat geschrieben:Kannst du ab und zu richtige Freude empfinden? Ich nicht mehr so, aber wenn es mal so ist, dann bin ich überrascht und versuche es zu genießen. Meist fällt es mir aber immer sehr viel später auf.
Schlafquala hat geschrieben: freude im bezug auf meine beziehung oder im bezug aufs leben?
naja, eigentlich kann ich mich sowohl in meiner beziehung freuen als auch im leben. mein freund meint immer, ich wäre ein richtig fröhlicher mensch GEWESEN :( wir sind ca 1 jahr zusammen und er merkt den unterschied wohl sehr. und da ich selbst merke, dass meine launen nicht auszuhalten sind, versuch ich es zu ändern. ich will wieder die fröhliche sein, die er kennengerlent hat. nicht nur für ihn, natürlich auch für mich. mein leben hat mir einfach mehr spaß gemacht.

Re: Depression

#12
Hallo Jersey,

mensch, ich war der festen Annahme, ich hätte dir schon zurückgeschrieben...Komisch.

Welche Ziele hast du denn, wenn ich fragen darf?
Mein Freund hat gestern zu mir auch etwas ganz schönes gesagt: er hofft, dass wir immer Kontakt haben werden, auch wenn wir irgendwann nicht mehr zusammen sein sollten. Er mag mich also auch als Person sehr, als Mensch und das tut gut. Manche Pärchen sind ja oft 'nur' zusammen, weil sie sich lieben bzw. eine gewisse s*x**ll* Anziehungskraft haben, aber den Menschen (Charakter) dahinter nicht unbedingt mögen...Ich denke nicht, dass ich meinen jetzigen Freund heiraten werde. Er ist mein erster und irgendwie möchte man ja noch etwas anderes kennenlernen. Im Moment läuft es gut und so lange es so bleibt, bleibe ich auch mit ihm zusammen, erzwingen tu ich nichts.
Ich bin schon bei vielen deswegen auf Abwehr bzw. fragende Blicke gestoßen, aber ich steh dazu. Ich will jetzt nicht sagen, dass er auf keinen Fall mein Ehemann werden soll, aber ich lass alles offen und schau, wie es sich entwickeln wird.

Oh, entschuldige bitte, ich hatte dich mit LittleJune aus meinem anderen Thread verwechselt. Sie studiert und hat einen Nebenjob. Klar, ich weiß ja, du arbeitest im Büro in einer Versicherungsbranche, die dir aber nicht so zusagt...

Also, das Gespräch ist ja mittlerweile etwas her, aber es lief gut und er hat das erste Mal - wohlgemerkt - gesagt, dass wohl einiges schief gelaufen sei. Wie froh ich da war, denn ich hatte das Thema hier schon oft zur Sprache gebracht und immer die Antwort erhalten, dass er dafür nicht zuständig sei und ich mich um meine Probleme alleine kümmern solle bzw. ich froh sein könne, dass er so da ist wie er es ist. Aber so richtig zufrieden war ich damit nie, zumal auch andere Menschen um mich herum, mit denen ich mich besprochen hatte, mir zustimmten...Trotzdem zweifelte ich immer an meiner Meinung - ist es richtig, dass ich so denke und dadurch so fühle? Kennst du doch vielleicht, oder? Also dass man sich selber nicht glaubt, bzw. seine Meinung für in Ordnung hält?! Naja, mal sehen, was sich entwickelt nach diesem Gespräch. Wenn ich Bedarf habe, zu reden, vielleicht tu ich das dann auch mal endlich!

Das hört sich sehr schön an, was du über deinen Freund geschrieben hast. Was macht er denn beruflich, wenn ich fragen darf? Was macht er für dich, weil du ja meintest, dass er sehr viel für dich tue...ich find so etwas immer sehr interessant, also zu erfahren, wie es bei anderen 'läuft'.

Mein Freund kennt mich nur so, wie ich jetzt bin, ganz so schlimm war es zu Beginn noch nicht, weil ich noch nicht so depri war, aber noch nie hat er mich gesund erlebt oder zumindest symptomfrei außer in der Klinik...Das tut schon weh, oder? Also wenn man hört, wie man mal gewesen ist und nun jetzt so ganz anders? Aber hey, er steht zu dir und man kann im Leben nun einmal nicht immer toll drauf sein...Aus schwierigen Situationen wächst man und deshalb schätze ich die Krankheit auf eine Art schon...so konfus, wie sich das anhören mag.

Ich habe am Donnerstag einen Termin bei der langjährigen Heilpraktikerin meines Freundes gehabt und er hält sehr viel von ihr. Sie sagte, dass ich schon sehr viel reifer sei, als die in meinem Alter und dass einige nie dahin kommen werden...Das tat sehr gut.

So, das wars erst einmal. Ich wünsch dir eine gute neue Woche!
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: Depression

#13
hallo schlafquala

tut mir leid, dass ich mich so lange nicht gemeldet habe. irgendwie war ich mir nicht mehr sicher, ob ich mich noch so rege aktiv beteiligen soll, aber irgendwie seh ich keinen grund, warum ich nicht sollte.

wie geht es dir??
Schlafquala hat geschrieben: Welche Ziele hast du denn, wenn ich fragen darf?
naja, meine ziele? ich steck mir meine ziele nicht wirklich hoch, da es sonst einfach zu schwierig ist, diese zu erreichen.
beruflich hab ich mir im moment kein ziel gesteckt - das lass ich einfach so laufen wie es ist.
privat: ich will mit meinem freund zusammenbleiben, eine wohnung kaufen, heiraten und kinder kriegen. das wäre im moment mein traum. wir sprechen oft über den kauf einer wohnung, aber es ist schwierig und kostet natürlich auch so einiges.
naja, ich weiss... ich bin 22 jahre alt, ich sollte mein leben geniessen und nicht schon ans kinderkriegen oder heiraten denken. aber kannst du dir vorstellen, dass es auch leute gibt, die mit 22 jahren sagen, sie haben viel erlebt? ich bin sehr, sehr viel verreist, war 1 jahr als aupair in den usa und hab immer das getan, wozu ich lust hatte. man sagt ja auch immer, man sollte sich ausgelebt haben, bevor man sich für eine längere beziehung entscheidet. selbst das hab ich getan.
ich denke mein freund weiss, dass ich "bereit" wäre, er mit sicherheit auch, aber wir lassen uns zeit. vielleicht in 1-2 jahren. ist ja auch bald :)
so... mal ein "kleiner" (bzw längerer) ausschnitt aus meinen träumen/zielen.
was sind denn deine??

Schlafquala hat geschrieben: Das hört sich sehr schön an, was du über deinen Freund geschrieben hast. Was macht er denn beruflich, wenn ich fragen darf? Was macht er für dich, weil du ja meintest, dass er sehr viel für dich tue...ich find so etwas immer sehr interessant, also zu erfahren, wie es bei anderen 'läuft'.
er ist auto-neuwagenverkäufer bei audi. was arbeitet dein freund?
naja, er zeigt mir einfach ständig, dass er mich liebt. ich hatte bis vor kurzem ständig schlechte laune. ich bin dann richtig schwierig. ich rede absolut nichts mehr und will eigentlich nur meine ruhe. wenn mich jemand anspricht, bin ich unausstehlich. er war immer lieb, sagt mir, ich könne mit ihm reden, egal was wäre oder dass er mir hilft. schon alleine wie er mich ansieht. in seinem blick sehe ich schon, dass er mich liebt - kennst du das?? wenn dich jemand ansieht und nichts sagen muss. du kannst es sehen.
er nimmt mir auch viel vom haushalt ab, weil er weiss, ich hab einfach nicht immer die lust dazu. er holt mich ab, egal wo ich bin und wie spät es ist. wenn wir schlafen nimmt er mich immer in den arm. ach, ich weiss nicht, er gibt mir einfach das gefühl, gebraucht und geliebt zu werden.

wie ist es denn bei euch?

wie gehts dir wegen den depressionen? ist es etwas besser geworden?

liebe grüße
jersey