ich fühl mich beschissen.
Heute das beste Beispiel:
Ich hab mich mit einer sehr sehr alten Freundin getroffen (wir kennen uns schon über 12 Jahre). Sie ist von der Art her etwas gröber. Sie macht manchmal einen blöden Spruch, der mich etwas verletzt. Ich weiß, dass sie nichts böse meint. Sie ist eben so...ich komm damit nicht so klar. Ich bin allgemein sehr dünnhäutig.
Außerdem hab ich mich auf dem Stadtfest, wo wir heut waren, dauernd beobachtet gefühl und einfach unwohl. Ich hatte Angst. Angst vor den vielen lustigen Menschen....
Dann habe ich mich mit ein paar Komilitonen getroffen. Da ging es mir plötzlich viel viel besser. Mit denen hatte ich richtig Spaß, hab wieder Mut gefasst....bis zu dem Moment, wo alle plötzlich angefangen haben vom kiffen zu schwärmen und dass unbedingt der und der noch her muss, dann kann das gekiffe endlich losgehen...zwei meinten dann noch, dass sie sich heut richtig zusaufen wollen *yeah* was für ein Spaß und eine fing dann noch an, dass sie sich ein Stück Pizza von Stand geklaut hat und der andere eine Flasche Bier...
Irgendwie kam ich mir dann so fehl am Platz vor. Ich finde es total daneben, zu klauen...außerdem kiffe ich nicht und mir ist das auch relativ egal, wer kifft....aber wenn es dann den ganzen Abend nur darum geht, kann ich auch nach Hause gehen (das hab ich letztendlich gemacht). Und mir vornehmen, mich den ganzen Abend zuzusaufen...das hab ich auch noch nicht gemacht....
Sagt mal bin ich zu vernünftig zu langweilig oder zu verkrampft???
Das kann doch nicht wahrsein! Ich kam mir plötzlich so scheiße vor. Was war nur los mit den Leuten...merken die das nicht....dass das alles total affig ist, was die abziehen? Das sind sonst so liebe Leute und plötzlich hab ich das Gefühl, den ist scheißegal wie es mir dabei geht...
Die sind auch allesamt älter als ich. Ich komm mir vor wie so ein frommes eingerostetes Persönchen.
Hab ich mir die falschen Freunde ausgesucht? Das sind aber eigentlich die Leute, mit denen ich sonst immer am besten klarkomme

Ich fühl mich total allein gelassen.
Ich hab letztens einen netten Mann kennengelernt. Der denkt zum Glück ähnlich wie ich. Aber ich möchte halt auch Freunde haben, versteh ihr? Freunde, die mit mir auf einer Wellenlänge sind.
Beziehungsweise möchte ich, dass das alles mich nicht so berüht. Dass ich darüber hinweg sehen kann und das ganze belächel statt mich unwohl zu fühlen. Ich möchte mich nicht dauernd als Opfer sehen. Dauernd denke ich, ich zieh den kürzeren und kann mich auch nicht wehren. Ich kann nicht einfach sagen:" Hier Leute können wir nicht einfach mal von was anderem reden als Kiffen...ich bin nämlich auch noch da"
Ich hab weder Mut, noch Selbstbewusstsein, noch Kraft, mich gegen diese Persönlichkeiten bzw gegen diese Gruppe zu wehren...wobei es ja auch Freunde sind! Mit denen mach ich unglaublich gern was....wir erleben viel, wir haben Spaß, wir quatschen über vieles....
Hab ich irgendwas übersprungen? Ich halte weder von Drogen, von Klauen noch von wilde Gemeinheiten etwas..klar trink ich mal einen über den Durst und rauch eine Zigarette, aber ich zelebriere das nicht so.

Man ich möchte endlich stärker sein. Und ich möchte endlich Freunde haben, die mich nicht verletzen, sondern die so sind wie ich...bzw ähnlich denken
ich könnt heulen. Im Juli beginnt hoffentlich meine tiefenpsychologische Therapie. Ich hab Angst, mich zu sehr an diesen Mann zu klammern, der halt ähnlich tickt wie ich. Ich möchte nicht nur in ihm jemanden sehen, mit dem ich glücklich werde...