fühl mich überall ausgeschlossen, nicht angenommen, abgelehn

#1
Egal ob Freunde oder Bekannte oder Fremde...

ich fühl mich beschissen.
Heute das beste Beispiel:
Ich hab mich mit einer sehr sehr alten Freundin getroffen (wir kennen uns schon über 12 Jahre). Sie ist von der Art her etwas gröber. Sie macht manchmal einen blöden Spruch, der mich etwas verletzt. Ich weiß, dass sie nichts böse meint. Sie ist eben so...ich komm damit nicht so klar. Ich bin allgemein sehr dünnhäutig.

Außerdem hab ich mich auf dem Stadtfest, wo wir heut waren, dauernd beobachtet gefühl und einfach unwohl. Ich hatte Angst. Angst vor den vielen lustigen Menschen....

Dann habe ich mich mit ein paar Komilitonen getroffen. Da ging es mir plötzlich viel viel besser. Mit denen hatte ich richtig Spaß, hab wieder Mut gefasst....bis zu dem Moment, wo alle plötzlich angefangen haben vom kiffen zu schwärmen und dass unbedingt der und der noch her muss, dann kann das gekiffe endlich losgehen...zwei meinten dann noch, dass sie sich heut richtig zusaufen wollen *yeah* was für ein Spaß und eine fing dann noch an, dass sie sich ein Stück Pizza von Stand geklaut hat und der andere eine Flasche Bier...

Irgendwie kam ich mir dann so fehl am Platz vor. Ich finde es total daneben, zu klauen...außerdem kiffe ich nicht und mir ist das auch relativ egal, wer kifft....aber wenn es dann den ganzen Abend nur darum geht, kann ich auch nach Hause gehen (das hab ich letztendlich gemacht). Und mir vornehmen, mich den ganzen Abend zuzusaufen...das hab ich auch noch nicht gemacht....

Sagt mal bin ich zu vernünftig zu langweilig oder zu verkrampft???
Das kann doch nicht wahrsein! Ich kam mir plötzlich so scheiße vor. Was war nur los mit den Leuten...merken die das nicht....dass das alles total affig ist, was die abziehen? Das sind sonst so liebe Leute und plötzlich hab ich das Gefühl, den ist scheißegal wie es mir dabei geht...

Die sind auch allesamt älter als ich. Ich komm mir vor wie so ein frommes eingerostetes Persönchen.
Hab ich mir die falschen Freunde ausgesucht? Das sind aber eigentlich die Leute, mit denen ich sonst immer am besten klarkomme :-(

Ich fühl mich total allein gelassen.
Ich hab letztens einen netten Mann kennengelernt. Der denkt zum Glück ähnlich wie ich. Aber ich möchte halt auch Freunde haben, versteh ihr? Freunde, die mit mir auf einer Wellenlänge sind.

Beziehungsweise möchte ich, dass das alles mich nicht so berüht. Dass ich darüber hinweg sehen kann und das ganze belächel statt mich unwohl zu fühlen. Ich möchte mich nicht dauernd als Opfer sehen. Dauernd denke ich, ich zieh den kürzeren und kann mich auch nicht wehren. Ich kann nicht einfach sagen:" Hier Leute können wir nicht einfach mal von was anderem reden als Kiffen...ich bin nämlich auch noch da"

Ich hab weder Mut, noch Selbstbewusstsein, noch Kraft, mich gegen diese Persönlichkeiten bzw gegen diese Gruppe zu wehren...wobei es ja auch Freunde sind! Mit denen mach ich unglaublich gern was....wir erleben viel, wir haben Spaß, wir quatschen über vieles....

Hab ich irgendwas übersprungen? Ich halte weder von Drogen, von Klauen noch von wilde Gemeinheiten etwas..klar trink ich mal einen über den Durst und rauch eine Zigarette, aber ich zelebriere das nicht so. :roll:

Man ich möchte endlich stärker sein. Und ich möchte endlich Freunde haben, die mich nicht verletzen, sondern die so sind wie ich...bzw ähnlich denken

ich könnt heulen. Im Juli beginnt hoffentlich meine tiefenpsychologische Therapie. Ich hab Angst, mich zu sehr an diesen Mann zu klammern, der halt ähnlich tickt wie ich. Ich möchte nicht nur in ihm jemanden sehen, mit dem ich glücklich werde...

Re: fühl mich überall ausgeschlossen, nicht angenommen, abgelehn

#4
Hallo WarmesHerz
Eigentlich kann man dir doch gratulieren! Du warst stark. Du hast dich nicht mitreissen lassen von dieser Gruppendynamik, die sich da plötzlich entwickelt hat. Du hast auf deine Art nein gesagt zu solchem Treiben und hast dich von der Gruppe getrennt. Super! Ich bin mir sicher, dass nicht die Hälfte dieser Menschen, deiner Freunde, ALLEINE sich auch so verhalten hätten. Rede mal mit ihnen und sag ihnen klipp und klar, dass du sie weiterhin als deine Freunde betrachtest, du dich jedoch wie kürzlich zurückziehst, sobald Sauf- oder Kiffgelage oder aber Klauen usw. aktuell sind.
Du bist überhaupt nicht zu vernünftig oder zu langweilig. Im Gegenteil: Du bist reif, vernünftig und hast deine eigenen Grundsätze, nach denen du lebst.
Ich bin mir auch sicher, dass deine Freunde gar nie daran gedacht haben, dich mit ihrem Verhalten zu verletzen. Vielleicht ist der Gedanke, dass du dich verletzt fühlen könntest dem einen oder andern gekommen, nachdem du nach Hause gegangen bist, vielleicht auch nicht.
Insofern bist du von der Gruppe nicht ausgeschlossen oder abgelehnt, sondern du distanzierst dich selber von ihnen, wenn ihr Verhalten deinen Grundsätzen massiv widerspricht. Das ist jedoch durchaus dein Recht. Mach weiter so, zieh deine Linie durch. Langfristig wirst du es nicht bereuen.

Warum du dich zuvor auf dem Fest unwohl und beobachtet gefühlt hast, weiss ich nicht, dafür kenn ich dich zu wenig.

liebe Grüsse
Peter
Auch mit in den Weg gelegten Steinen kann man ein gutes Bauwerk errichten

Re: fühl mich überall ausgeschlossen, nicht angenommen, abgelehn

#5
Huhu!

Naja Verhaltensthera hin oder her, es geht ja auch icht von heute auf morgen etwas total zu verändern. Gib Dir doch bitte ein bisschen mehr Zeit. Ja ich weiß, das ist nicht einfach, besonde wenn es einem nicht gut geht. Man kann sich aber in das "nicht ut gehen" auch so reinsteigern, dass man kleinere Erfolge gar nicht mehr wahrnimmt, weil man ständig auf irgendwas "Großes" wartet..

Was Deine "Freunde" angeht. Hm...ob Du Dir die falschen FReunde gesucht hast, vermag ich nicht zu sagen. Wenn ich kiffen und klauen höre, würde ich spontan sagen: Ja Du hast die falschen Frende. Andererseits hast Du eine Menge Spaß mit ihnen..
Vielleicht hilft es Dir, sie eher wie "Kumpel" oder "Bekannte" zu betrachten. Du scheinst ja nicht der Typ "Mitläufer" zu sein, der alle Marotten akzeptieren kann und will. Das finde ich persönlich sehr gut! Demzufolge kannst Du Dich ja doch behaupten. Velleicht kommt es Dir nur nicht so vor. Den Moralapostel spielen und Leute bekehren ist auch nur bis zu einem gewissen Grad möglich. Und NEIN: Du bist nicht verklemmt eingerostet oder spießig nur weil Du kiffen und klauen dämlcih findest. Es IST dämlich!
Richtig gute Freunde kann man meiner Meinng nach immer an einer Hand abzählen. Und natürlich findet man die auch nicht an jeder Straßenecke. Einen wirklichen Rat kann ich Dir da nun auch nicht geben, aber es gibt 1000 Möglickeiten Menschen kennenzulernen. Ob sie letztenendes dann irgendwan Freunde werden muss sowieso die Zeit bringen. Ast Du irgendein Hobby oder irgendwelche Interessen? Ich denke über solche Aktivitäten kann man am besten Leute finden, die ganz gu zu einem passen (könnten)

Natürlich sollst Du Dich jetzt nur nicht an den Mann klammern, der ähnlich tickt. Aber Du musst denk ich noch ein bisschen Geuld haben und vor allem an Dir selbst arbeiten. Wie schon erwähnt Sowas dauert. Kenn ich aus eigener Erfahrung. Und es ist natürlic anstrengend. Aber glaub mir: Am Ball bleiben lohnt sich definitiv!!

LG Nadine

Re: fühl mich überall ausgeschlossen, nicht angenommen, abgelehn

#6
@Nadine: Hm da geb ich dir Recht. Es dauert wahrscheinlich noch sehr sehr lange. Ich muss einiges aus meiner Vergangenheit abschließen. Was genau hast du getan? Wie lange hat es bei dir gedauert? Welche Probleme hast du bei dir beseitigt?

Das würde mich sehr interessieren.
Ja das stimmt schon: Ich hab das alles nicht mit mir machen lassen, aber irgendwie tat es halt trotzdem weh. Es war wieder dieses Gefühl: Ich bin nicht wie die anderen. Ich bin total anders. Ich bin nicht richtig, so wie ich bin..

Dieses gefühl bekomme ich auch irgendwie nur sehr sehr sehr selten weg. Und wenn es mal weg ist, dann freu ich mich natürlich und genieße es ,aber es kommt leider sehr schnell wieder.

Re: fühl mich überall ausgeschlossen, nicht angenommen, abgelehn

#7
Liebes warmes Herz!

Als ich noch essgestört war, habe ich relativ sofort begonnen eine Verhaltensthera zu machen. Das hat mir in vielen Bereichen geholfen. Es war anstrengend, aber ich wollte wirklich an mir arbeiten und habe es auch geschafft. Ich habe viel mit vergangenem abschließen können, Selbstwert aufgebaut (langsam aber sicher), mich viel mit mir selbst beschäftigt, vile Bücher gelesen und so einen stetigen Entwicklungsprozess durchlaufen. Ich habe früher große Probleme mit meinem Vater gehabt und dann später schon im Erwachsenenalter mit meiner Mutter. Inzwischen habe ich beides ganz gut im Griff. Ich habe die ES hinter mich gebracht und konnte damals auch nicht glauben, dass ich z.B. jemals mit Kalorienzählen ect. aufhören könnte oder mit Zunahem umgehen könnte, bzw. überhaupt wieder dem Thema Essen eine normale Bedeutung zukommen zu lassen. Aber es ging. Nur eben nicht von jetzt auf gleich. Und glaub mir, ich bin auch nicht unbedingt das, was man einen Geduldsmenschen nennt. Aber wenn man an sich arbeitet, das auch wirklich will und durchzieht, sich auch den Schatten stellt und egal was passiert nicht aufgibt, dann schafft man auch, was man schaffen will. Das liegt nämlcih an jedem selbst. Nur die Geschwindigkeit ist individuell.

Du willst was ändern, Du willst was dafdür tun, also wird es auch so laufen! Das liegt ja in Deiner Hand. Und ich finde, Du bist mit Deiner Einstellung schon auf einem sehr guten Weg!!

LG Nadine