Ich habe eben beim Baden über einiges nachgedacht. Dann ist mir aufgefallen, dass ich sehr große Angst vorm Erwachsenwerden (oder wie auch immer man das nennt?) habe. Ich versuche euch das ganze mal bestmöglich zu beschreiben, vielleicht könnt ihr mir ja irgendwie helfen, mich ermutigen oder sagen, dass es ganz normal ist.
Also. Ich war immer für alle der Clown, ich war immer die, die am "kindischsten" von all meinen Freundinnen war. Ich war immer die, die keinen wirklichen Bezug zu ihrer Familie hatte, die alles locker gesehen hat, die gleichgültig war, die immer alles ins Lächerliche gezogen hat. Jetzt ist es ganz anders, ich habe keine Kraft mehr immer die Lustige zu sein und habe mich auch sehr von meinen sozialen Kontakten zurück gezogen. Dafür ist mir aber meine Familie sehr ans Herz gewachsen. Vorallem mein ältester Bruder und meine Mutter. Und mir kommt auch selbst vor, dass ich viel erwachsener handle und denke. Ich lasse mich zB nicht jeden Tag oder jedes WE volllaufen bis zum Geht-nicht-mehr oder lass auch andere Drogen weg, die ich früher regelmäßig konsumiert habe. Doch meine Freunde fühlen sich irgendwie dadurch persönlich verletzt, dass ich all das nicht mehr mache, also: Clown sein, saufen, kiffen. Eine Freundin hat mich gefragt, ob ich beleidigt mit ihr bin, weil ich an ihrer Gebfeier nichts getrunken habe.

Also mein eigentliches Problem ist, ich will so weiter leben. Ich will ich sein. Ich will nicht mehr soviel Alkohol trinken, ich will nichts mehr rauchen, ich möchte mein Leben jetzt in den Griff kriegen, eine Ausbildung machen. Ich will auf eigenen Beinen stehen.. Doch, wenn ich anderen genau das erzählen würde, würde ich mich irgendwie schämen, ich komme mir dann so "altmodisch" vor und ich weiß, dass sie sich wundern würden, sie kennen mich doch alle anders... Ich führe nicht nur mit der B ein Doppelleben, sondern auch so. Und ich bin ziemlich verwirrt, irgendwie herrscht in meinem Leben nur noch ein Chaos, ich kriege irgendwie nicht alles unter einen Hut. Ich denke mir, wenn ich Freunde haben will, dann muss ich bis an extremste Grenzen zu gehen um ihnen zu gefallen - wenn ich mir (endlich) eine gute Beziehung zu meiner Familie aufbauen will, muss ich das alles hinter mir lassen. ... Ich will aber beides, nur ich kann irgendwie für mich selber keine Lösung finden. Wahrscheinlich spinn ich nur und meine Freunde würden sich zwar wundern, aber sie würden es akzeptieren.. Aber ich kann irgendwie nicht mit dem Gedanken umgehen, dass irgendein aussenstehender Mensch denkt, ich hätte Probleme, ich möchte was ändern.. ich würde über irgendwelche Konsiquenzen nachdenken... Die kennen mich als Scheißegal-Mensch.
Ich kann das irgendwie nicht nachvollziehbar aufschreiben, glaube ich. Wahrscheinlich wisst ihr gar nicht was ich meine.. Aber ich wollte es mir mal von der Seele schreiben, diese ganze Unordnung, die in mir herrscht.
