Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#16
es ist ja nicht so, dass mir das gefällt, es hat sich bei mir verselbstständigt und ich kann derzeit einfach nicht ohne.

Bist du eigentlich in Therapie?

Warum glaubst du, dass du wenn du mit deinem Studium beginnst plötzlich "geheilt" bist?
Dann wirst du wahrscheinlich von zu Hause ausziehen, hast deine eigene Wohnung bzw. ein Zimmer in einem Heim oder in einer WG und kannst dort viel "ungestörter" deiner Sucht frönen.

Und spätestens dann wirst du erkennen, dass es tatsächlich eine Sucht ist. :|

Wieso setzt du es dir nicht zum Ziel jetzt damit aufzuhören???

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#17
Hallo,
den Gedankengang hatte ich auch: wenn ich erst mal studiere und alleine wohne lösen sich die Probleme von selbst... Das ist jetzt knapp 8 Jahre her und geändert hat sich nichts. Im Gegenteil es ist bloß noch schlimmer geworden seit dem ich von zuhause weg bin und ne eigene Wohnung hatte. Es war niemand da der gestört hat, der einen beobachtet hat, der mitbekommen hätte können wann ich was und wieviel esse... Mein Studium habe ich praktisch der ES untergeordnet, habe Vorlesungen geschwänzt weil ich lieber gefressen und gek* habe. Warum auch nicht, niemand hat das mitbekommen und mich daran gehindert. Insofern ist es ein Trugschluß, dass es dann besser wird. Aber ich drücke dir die Daumen, dass du es doch schaffst und die Ablenkung sowie die neuen Eindrücke am Anfang des Studiums dir helfen werden die ES mehr und mehr auch dem Leben zu verbannen. Ich wünschte ich hätte es damals auch geschafft.

LG

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#19
Ich habe oft in der Schule gefehlt. Oder bin einfach so während des Schultages nach Hause gelaufen, weil der Fressdruck so groß wurde.

Irgendwann war es eben ziemlich auffällig...

Das allerbeste, was ich tun konnte, war: Ich war ehrlich zu den Lehrern!

Zwar habe ich mich ein wenig geschämt zu sagen: "Tut mir Leid, Frau X, aber ich habe eine Freundin bis vor den Schuleinang begleitet. Und bekam Fressdruck. Bin ohne Nachzudenken nach Hause gelaufen. Und war deshalb nicht in ihrem Unterricht."

Dennoch. Da ich so ehrlich war, nahm mir das niemand übel. Ich hatte zwar einen "Freischein" und eine gute Ausrede, um zu "schwänzen", aber naja, es ging halt nicht anders.

Meine Klasse hat natürtlich nichts mitbekommen. Die Lehrer hielten alle ihren Mund :wink:

Es kam sogar noch so weit, dass manche Lehrer bei der Notenvergabe (ich machte Abitur) ein Auge zudrückten. Ich habe in ein paar Fächern nur eine oder gar keine Klausur mitgeschrieben, aber dennoch bekam ich ein gutes Zeugnis ausgestellt, trotz 3 Monate Schulzeit und viiieeeeler Fehltage (nach 3 Monaten war ich in der Klinik bis zum Halbjahreszeugnis).

Ich kann euch echt nur raten: Seid ehrlich!

Es wird euch keiner übel nehmen, dass ihr krank seid!
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#20
Hmm,
wie einigen von euch, hat mir die ES auch ziiemlich viel Lebenszeit und -energie genommen. Als ich drinsteckte, war es ein Teufelskreis: Ich hatte auf Grund der ES keine Zeit mehr (habe gerade mal die FAs, die wichtigsten Schulstunden und die Arbeit, um die FAs zu finanzieren, unter einen Hut bekommen, mehr ging nicht) und wenn ich mal Zeit hatte (Ferien etc.) konnte ich sie zu nichts anderem Nutzen, als zu fressen.
Freunde habe ich, wenn überhaupt, ein mal die Woche neben der Schule gesehen und dann meist ein paar Stunden am Nachmittag, weil ich da durch die Gewissheit, abends zu Hause noch kotzen zu können, einigermaßen gut gelaunt war. Habe soo viele Parties und Veranstaltungen verpasst. :(
Ein Schuljahr habe ich auch durch eine stationäre Therapie verloren und das, obwohl die Bulimie danach erstmal nur noch schlimmer wurde. :(

In den letzten Monaten merke ich einfach, wie frei ich bin und wie viel Zeit ich habe und kann mittlerweile freie Zeit auch wieder genießen. Naja, allein fernsehen z.B. kann ich immer noch nicht, ohne dabei zu essen, aber immerhin kann ich beim Lesen oder bei meinem Freund schon soweit abschalten, dass ich die Ruhe genieße und gar nicht mehr ans essen denke. Ich habe jetzt soo viel mehr Zeit, um mit Freunden auszugehen oder Veranstaltungen zu besuchen und werde bald sogar wieder arbeiten (nicht des Geldes wegen, sondern aus Interesse).

Das mit der Ehrlichkeit kann ich auch unterschreiben! Als ich das Jahr wiederholt habe, wurde ich dabei von allen und besonders von der Schulleitung unterstützt!

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#21
SO jetzt gebe ich meinen Senf mal kurz dazu ab:

Diese verdammte ES hat mir wirklich nur negatives gebracht!
:arrow: wurde durch die ständigen FAs immer fetter (habe BED)
:arrow: meine Gedanken waren NUR noch beim Essen
:arrow: hab schwere Depressionen gehabt deswegen
:arrow: hab mich sehr zurück gezogen
:arrow: bin sehr ängstlich geworden
:arrow: konnte nix mehr bzw. nur noch das allernötigste für die Schule machen
:arrow: Freunde wurden zu Bekanntschaften und neue Leute habe ich schon gar nicht mehr kennen gelernt bzw. kennen lernen wollen
:arrow: ich fühlte mich immer wertloser und wertloser...
:arrow: wurde aggressiv
:arrow: habe geklaut und gelogen was das Zeug hält

damit ist jetzt Schluss, ohja...!
Zuletzt geändert von Unique am So Mai 31, 2009 17:31, insgesamt 1-mal geändert.

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#22
Ich habe morgens schon Angst davor auf die Waage zu steigen, aber es einfach NICHT tun kann ich auch nicht. Wenn ich zugenommen habe, fange ich direkt an zu überlegen, was ich denn am Vortag gegessen habe, dass das passieren konnte...Und gleichzeitig überlege ich mir auch schon, was ich heute alles esse, also was ich mir erlaube, damit ich nicht noch weiter zunehme. Habe immer Angst, dass ich jetzt jeden Tag soundsoviel Gramm zunehme und in 2 Wochen bin ich wieder so fett, wie ich mal war.

Ich bin viel am Lügen, wegen der Bulimie. Zum Beispiel, wenn ich irgendwo zum Essen eingeladen werde, dann fange ich direkt an zu überlegen, was ich sage, damit ich NICHT dort hingehen muss. Und wenn ich es nicht verhindern kann, bzw. nicht absagen kann, dann überlege ich zumindest wie ich frühzeitig wieder heim kann, um evtl. zu kotzen, wenn ich wieder Sachen gegessen habe, die ich nicht "darf".

Fühle mich auch sehr wertlos. Kann nicht mal genau sagen warum. Ich denke immer, andere Leute können mehr als ich, wissen mehr als ich, lachen mehr als ich, sind beliebter als ich und über mich macht man sich nur lustig, weil ich so unsicher bin, wenn ich draussen bin. Habe Angst davor mich zu blamieren auf der Straße. Das ist alles ein wenig unbeholfebn formuliert, aber ich weiß nicht wie ich es anders ausdrücken soll.

Ich gehe kaum noch unter Leute. Sitze meistens daheim vor meinem PC und spiele irgendwas oder schreibe in einem Bulimie- Forum :wink:

Normalerweise fahre ich JEDEN (!) Abend Fahrrad. Wenn ich das mal nicht kann, weil ich irgendwohin muss, dann werde ich schon unruhig und sehe den Zeiger von der Waage schon hochschnellen. Dann überlege ich was ich schon alles gegessen habe und merke, dass ich schon viel zuviel Süßes gegessen habe und dann werde ich wütend auf mich selbst und das kann dann im FA enden.

Bin sehr aggressiv geworden in der letzten Zeit und habe deswegen schon Streit mit einer Arbeitskollegin, mit der ich mich vorher gut verstanden habe. Bin auch meinem Freund gegenüber oft aggressiv und suche Streit regelrecht. Auch mit Fremden. Wenn ich wieder so Wutgeladen bin, dass ich kurz vorm Platzen bin, dann kann es schonmal vorkommen, dass ich mit dem Erstbesten auf der Straße Streit anfange und es auch in Kauf nehmen würde, wenn man mir aufs Maul hauen würde. Kam bisher zwar noch nicht vor, aber vielleicht bräuchte ich da mal um wieder auf den Boden der Tatsachen zu kommen.

Heute Mittag bin ich bei meinen Eltern zum Grillen eingeladen und ich fürchte mich davor schon seit Tagen. Habe Angst, dass ich mich wieder nicht beherrschen kann. Und ich fürchte ich habe Recht. Das sind solche Einladungen, wo ein FA, bzw. dieses vollstopfen schon vorprogrammiert sind :(
http://www.youtube.com/watch?v=LYrDzzr_9aA

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#23
bin sehr ängstlich geworden
Kann ich nur bestätigen. Die Tatsache, sich ständig ertappt zu fühlen, ständig heimlich irgendwelche Nahrungsmittel herumzutragen und zu lügen, war irgendwann das Schlimmste für mich. Bin bei jedem Türklingen regelrecht in mich zusammengefahren, jedes mal, wenn ich einen Bekannten im Supermarkt gesehen habe, reflexartig hinterm Regal verschwunden und hatte ständig das Gefühl, man würde mir ansehen oder es riechen, dass ich gekotzt habe. In mein Zimmer habe ich erst gar keine Freunde mehr eingeladen, höchstens, wenn ich vorher ausgiebig putzen und die Vorräte verstecken konnte. Ansonsten hatte ich immer angst, dass irgendwer was entdecken könnte.
Das ging soweit, dass ich sogar Angst hatte, wenn ich gerade gar nicht mit der ES beschäftigt war, ich hatte einfach IMMER Angst, Menschen zu begegnen usw. :(

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#24
Also erstmal erkenne ich mich hier in so vielen Berichten – das versetzt mir schon einen Schrecken. Man denke ja immer man ist anders als die anderen die an dieser Krankheit leiden, aber nein das scheint überhaupt nicht so zu sein. Langsam erweitet sich mein Sichtfeld…

Ich wurde von Felidae gefragt, warum ich meine ich hatte durch die B* eine Kontrolle… Ich meinte damit nicht dass ich die Bulimie kontrollieren kann, sondern irgendwas in meinem Leben. Auch wenn es nur die Kontrolle ist eine FA in kotzen enden zu lassen. Da ist ein Gefühl das mir Macht gibt. Auch wenn ich mich genau in diesem Moment der Macht hasse.

Ich denke auch oft auf der Arbeit über den Feierabend und dann im gleichen Moment über meinen Vorrat und meine Einkäufe nach. In dem Moment weiß ich schon das es nicht „richtig“ ist aber trotzdem muss ich es tun…

Einladungen auf Essen gehen gefallen mir auch nicht. Überlege auch oft wie ich absagen kann, oder aber auch Ausreden warum ich nur einen kleinen grünen Salat als Vorspeise essen will und nicht mehr. Familienzusammenkünfte sind das schlimmste, liegt vielleicht auch daran das in meiner Familie unheimlich gern gegessen wird. Ihr glaubt gar nicht was da immer aufgefahren wird. Wenn man da nicht „ordentlich“ isst wird man quasi dazu genötigt. Tja das endet bei mir dann natürlich in einer FA und ziehe mich nach dem Essen zurück….. am schlimmsten finde ich es wenn es bei einem Familienmitglied zu Hause stattfindet und dort evtl. nur eine Toilette vorhanden ist. Beim Essengehen weiß ich mir mittlerweile zu helfen obwohl ich mich da nach dem K* schlechter fühle. Man hat ja den Preis auf der Karte gesehen, und da stelle ich mich auf einmal an obwohl ich kaum mit 20 Euro pro FA hinkomme…

Ich kann ja nur von mir selber sprechen, aber meine B* ist auch nach meinem Auszug von meinen Eltern schlimmer geworden, das ist 9 Jahre her. Aber auch muss ich sagen das es bei mir Höhen und Tiefen gab. Ich war zwischenzeitlich auch mal ein Jahr ohne K* und habe mir übers Essen keine Gedanken mehr gemacht, aber sobald ich das Gefühl hatte ich verliere über irgendetwas die Kontrolle war ich wieder dabei. So wie jetzt seit über zwei Jahren. Richtig schlimm ist es dann nach der Krebserkrankung meines Vaters geworden.

Was die Ehrlichkeit gegenüber dem Arbeitgeber angeht würde ich Euch nur allzu gerne zustimmen. Ich bin Beamtin und habe eine so genannte „Gesunheitserhaltungspflicht“, wenn mein Chef das erfährt kann es mich meinen Job kosten. Aber im Allgemeinen habt ihr Recht, Ehrlichkeit ist der Beste Weg zu Heilung, nur leider kann ich den nicht gehen…
Selbst eine Therapie muss ich allein zahlen, hatte angefangen bin aber mittlerweile sämtliche Ersparnisse los und habe deswegen die Therapie abgebrochen. Habe dann probiert mich in meiner „kleine Welt“ selbst zu heilen….aber das geht so gar nicht. Tja Dank Google bin ich jetzt ja hier und merke einfach das ich nicht allein bin.

Habe schon in vielen Themen geschnüffelt und mir einige Tipps zu Herzen genommen…. Und das Gefühl nicht allein zu sein ist auch super toll… War heute sogar „artig"
Zuletzt geändert von JohnnyBaby am Mi Jun 03, 2009 23:52, insgesamt 1-mal geändert.

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#25
@ Leandra: boah, das mit dem Sport kenne ich auch..

Es fing sogar voll harmlos bei mir an. Ich habe schon immer Sport gehasst und gemieden. Als ich dann angefangen habe, habe ich es gesteigert....... Und jetzt, boah, ich würde sooo ein schlechtes Gewissen bekommen, wenn ich mein tägliches Sportpensum nicht einhalten könnte :shock:
Ich würde echt nen Vogel kriegen :shock: .... naja LOL, :( mein Tag ist noch längst nicht zu Ende... ich muss sogar nachts trainieren.

Das beschissenste ist, dass man nur mit sehr starkem Willen gegen den Sportdrang ankämpfen kann! Aber bestimmt ist das möglich.... :roll: :|
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#26
Hallooho,
Maja hat geschrieben: Wie geht es euch dabei?Wie könnt ihr mit der B* leben?
Naja, LEBEN kann man das nicht mehr wirklich nennen, oder?

Die B*limie frisst echt viel vom Leben und an Lebensenergie... :(

Man hat kaum noch freie Zeit, weil alles für die ES drauf geht.
Allgemeinen Verpflichtungen nachgehen (->Schule), der ES fröhnen; Fressen kaufen, Fressen und Kotzen, Sport treiben ... usw.
Und dann die ständigen Gedanken rund ums Essen! "Wie viel habe ich heute schon gegessen", "Bin ich zu fett?" und so weiter :roll:
Oder diese Heimlichtuerei vor der Familie und den Freunden (wenn man die noch nicht lange verloren hat, weil man ja keine freie Zeit mehr hat). Ständig muss man aufpassen, dass nichts auffällt, dass es einem ja niemand ansieht, dass man den ganzen Verpackungsmüll weggerümt hat, dass man das Klo sauber gemacht hat, dass niemand die Kotzeimer im Zimmer findet, dass man nicht so sehr verquollen aussieht usw usw...
Das ist echt anstrengend.
Und danürlich, die ständige Angst, zuzunehemn, oder fett zu werden. als Folge wieder soviel Sport machen müssen

Ach, ich könnte noch tausend weitere negative Gründe auflisten. Bulimie ist echt nicht schön.
Und ich finde die Leute schlimm, die denken, Bulimie wäre was "schönes", weil man ja alles essen kann, ohne fett zu werden ... :roll:
Kurz und schmerzlos. Punkt.

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#28
Ich habe zwar nicht den klassischen Weg der B eingeschlagen , sondern bin ein non-purging-Typ, aber eigentlich ist das doch alles dasselbe.

Das Futtern, das Hungern, das ständige Kalorienrechnen- es macht mich so fertig!
Und dann noch dieses dumme Selbstwertgefühl, das immer weiter in den Keller geht..kein Wunder, dass immer mehr Leute verletztende Kommentare abgeben, wenn ich auftauche.
Gestern erst habe ich Matheklausuren austeilen müssen und da meinte einer aus dem Kurs zu mir: "Verpiss dich einfach!"
Dabei habe ich überhaupt gar nichts gesat oder gemacht, ich habe ihm ja nur seine Klausur zurückgegeben.
Sowas macht mich dann natürlich noch verzweifelter und meistens fange ich dann wieder an, histerisch an Selbstzweifel zu zerbrechen oder ich stopfe mich einfach mit Essen voll.

Verdammt, wie kann ich denn anfangen, mich selbst zu mögen, wenn die Leute mir keine Chance dazu geben???(und ich mir somit erst recht nicht) :roll:
"Ein positiv denkender Mensch weigert sich nicht, das Negative zur Kenntnis zu nehmen.
Er weigert sich lediglich, sich ihm zu unterwerfen."

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#29
Gibt es auch einen "Zwischentyp"? Bei mir ist es nämlich so, dass ich kotze UND viel Sport treibe :shock:
Dabei hasse ich Sport eigentlich und muss mich echt dazu zwingen, aber OHNE geht gar nicht...wie gesagt, ich sitze jeden Tag auf dem Fahrrad.
Bei mir ist es noch nicht mal so, dass ich nur die FAs erbreche, sondern auch ganz normales Essen. Wenn ich beim Mittagessen wieder zu sehr zugelangt habe, erbreche ich. Meistens. Kommt leider ziemlich häufig vor.
Ich bin auch eigentlich eher der "Saisonfresser", das heißt, ich esse die Woche über relativ normal und regelmäßig. Was mich aber jedes Mal aufs Neue aus der Bahn wirft, sind Wochenenden, Feiertage, Geburtstage, etc. Ich habe jedes Mal angst vorm Wochenende, weil ich dann viel zuviel Zeit habe zum Fressen. Deshalb versuche ich immer an den Wochenenden so viel wie möglich unterwegs zu sein um bloß nicht daheim alleine sein zu müssen, weil das regelmäßig ausartet. Das belastet mich auch schon sehr, weil ich nicht mal entspannen kann. Einfach mal auf dem Sofa liegen und Musik hören beispielsweise geht bei mir gar nicht. Da ist unterschwellig immer der Gedanke ans Essen "Was hab ich noch im Schrank?", soll ich es essen, oder nicht? Die Frage brauche ich wohl nicht zu beantworten. Ich habe Angst davor, Süßigkeiten zu Hause zu haben, aber wenn ich KEINE Süßigkeiten da habe werde ich auch unruhig.
Einladungen zu irgendeiner Feier sind mir ein Graus. Wenn ich montags weiß, dass ich samstags auf einer Feier eingeladen bin habe ich die ganze Woche Angst davor.
Es wäre so schön, wenn ich einfach mal ein Stück Schokolade essen könnte und es einfach geniessen, ohne gleich die Kontrolle zu verlieren. Oder einfach mal auf eine Feier gehen und fröhlich sein, mit den Leuten Spaß haben, ohne in Gedanken die Kalorien zusammenzurechnen und mich doch nicht zusammenreisßen können. Nein, das geht nicht. Wie schön wäre es, morgens mal NICHT auf die Waage zu steigen...Dieser Zwang ist jeden Morgen da. Das Leben könnte so schön und einfach sein :(
http://www.youtube.com/watch?v=LYrDzzr_9aA

Re: In wie weit beeinflusst die Bulimie euer Leben?

#30
@ Leandra: Das viele Sporttreiben ZUSÄTZLICH zum Erbr., Fasten etc. fällt ja eigentlich schon noch unter ganz normale B*

Es gibt ja noch "Sportbulimie", aber da muss man ja schon hardcoremäßig mehrere Stunden täglich Sport treiben :shock:

Oder Anorexia Athletica, was u. a. heisst, dass die Betroffenen alles abtrainieren müssen, was sie überhaupt zu sich genommen haben..

Naja, irgendwie sind die Grenzen bei den Essstörungen total verschwommen.

Aber ist doch immerhin auch egal, wie die eigene "Form" nun heisst... schädlich ist alles

Wie lange machst du so viel Sport ?

lg
Wie die Schauspieler eine Maske aufsetzen, damit auf ihrer Stirn nicht die Scham erscheine, so betrete ich das Theater der Welt - maskiert.

.Descartes.