Re: meine Gedanken - für mich...

#16
Zum Thema Essen

„Essen ist eine Gewohnheitssache, bei jedem von uns. Nur ich esse leider dann, wenn ich traurig bin, wenn ich mir aufgrund negativ behafteter Gedanken (z.B.: Ich könnte jetzt die Erwartungen nicht erfüllen, es könnte zu schwer sein) Stress mache, wenn ich einsam bin und mich nicht traue, jemanden anzurufen, weil es ja nicht helfen könnte oder ich denjenigen irgendwie in eine Lage bringen könnte, dass er merkt, er soll mir ‚helfen’, indem er für mich da ist und etwas mit mir unternimmt, wenn ich Angst habe, den Erwartungen anderer nicht zu entsprechen oder diese eben nicht erfüllen zu können, besonders auf soziale Situationen bezogen. Dann habe ich immer den Drang, mehr zu essen und mir ein Glücksgefühl dadurch zu verschaffen. Ich habe gelernt, mir ‚selbst beigebracht’, als ich in der schwierigen Phase der Pubertät war und mich aufgrund der Hänseleien doch sehr ausgegrenzt fühlte. Ich hatte keine Freunde und das wurde mir da so richtig bewusst. In der Grundschule war es auch schon so und ich habe mich irgendwie, besonders seit der Pubertät immer irgendwie anders als alle anderen gefühlt. Ich hatte niemandem, dem ich das anvertrauen konnte und es hat mich auch keiner in der Klasse unterstützt und mich mal verteidigt. Ich war alleine und bin es heute noch, auch wenn ich mir ein kleines Netz aufgebaut habe. So richtiges Vertrauen habe ich nur zu meinem Freund und mittlerweile auch wieder zu meinen Eltern. Erwachsenen, d.h älteren, reiferen Personen trau ich auch immer mehr, als Gleichaltrigen.
Meine wirklichen Bedürfnisse, die ich durch das Essen zu befriedigen wollte, erkannte ich damals nicht und kenne sie heute noch nicht.
Wie wäre es denn logisch?
Gefühl Angst – Bedürfnis: Sicherheit (am liebsten in mich)
Gefühl Enttäuschung – Wohlwollend mit mir umgehen, aber darf ich das ? Nach Essanfällen?
Gefühl Scham – Situation neu bewerten
Einsamkeit – Freund anrufen, mich in den Arm nehmen lassen
Traurigkeit – weinen
Stress – Entspannung und mich fragen, warum habe ich die Situation (wahrscheinlich) überbewertet?

Ich will mich anlehnen, auch mal schwach sein und trotzdem autonom, wie krieg ich das hin?

Selbstakzeptanz ist für mich elementar, es ist eine Umstellung für meine Seele, eine Bewusstseinsumstellung. Ich darf mich akzeptieren. Ich habe es nun einmal so gelernt und mir in der schwierigen Phase nicht anders zu helfen gewusst. Aber mittlerweile habe ich daraus eine Gewohnheit gemacht und ich kann mir diese auch wieder abgewöhnen. Das ist hart, weil ich jedes Mal das Gefühl haben werde, gegen einen Strom ankämpfen zu müssen. Ich handle ja entgegengesetzt meines vordergründigen Bedürfnisses und zweitens habe ich noch keine Alternative. Ich sollte Gefühle und Essen trennen, zumindest das eine nicht mit dem anderen verbinden. Selbst gerade, wo ich in der Schule gefrühstückt habe, habe ich an den FA am Abend gedacht und mich geborgen gefühlt. Warum? Ich stand mit den Leuten rum und fühlte mich ausgeschlossen. Bei einigen wird das wohl zutreffend gewesen sein, dass sie mich nicht sonderlich mögen, aber andere mögen mich, bzw. akzeptieren mich. Zudem habe ich irgendwie zu wenig in das Gespräch mit eingebracht. Deshalb bin ich enttäuscht von mir. Ich könnte da in diesen Situationen mehr tun, mehr agieren, aber ich tu es nicht, weil ich mich nicht aufraffen kann. Habe keine Kraft, die ganze Zeit die Interessierte zu spielen, wenn mich die Situation doch eigentlich langweilt oder ich zumindest lieber nur dastehen will, aber das AKZEPTIEREN???“
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: meine Gedanken - für mich...

#17
hallo...

erkenne mich in deinen gedanken wieder.

finde deine beiträge sehr anregend.
ich glaube, du bist am richtigen weg. jetzt sind es noch gedanken (meine die pos) und irgendwann wirst du sie dann leben.
wann ist nicht so wichtig. es passiert dann von alleine, ohne, dass du dich zwingen musst!!!

nicht aufgeben!!! :)

lg w
erinnerungen sind kleine sterne am himmel, die tröstend in das dunkel leuchten...

Re: meine Gedanken - für mich...

#18
wanderin hat geschrieben:
erkenne mich in deinen gedanken wieder.

finde deine beiträge sehr anregend.
ich glaube, du bist am richtigen weg. jetzt sind es noch gedanken (meine die pos) und irgendwann wirst du sie dann leben.
wann ist nicht so wichtig. es passiert dann von alleine, ohne, dass du dich zwingen musst!!!

nicht aufgeben!!! :)
Vielen lieben Dank liebe Wanderin!

Das hat mich wirkich so gefreut, dass du mir etwas geschrieben hast und auch was du geschrieben hast. :D Es tut gut, wenn man weiß, da versteht mich wer! :P
Man darf sich nicht zu sehr unter Druck setzen - man muss aber beginnen und da tu ich mich noch sehr schwer. GHast du begonnen, den Weg zu dir zurück zu gehen?
Lieben gruß an dich zurück!

Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: meine Gedanken - für mich...

#19
Thema Hyperaktivität, innere Unruhe

„Jetzt bin ich gerade in der Bahn und sitze, aber das fällt mir unendlich schwer. Ich habe Angst, dass mein Hintern wabbelig wird. Ist wohl völliger Schwachsinn! Besser: Das ist meine ES-Stimme. Mein Selbstwert baut sich auf nur wenigen Säulen auf: Aussehen, besonders Gesicht und Po. Wie ich bei Leuten ankomme, ob ich Leistung in der Schule/Arbeit bringe…
Ich bin innerlich total unruhig. Hätte jetzt wirklich gerne Bewegung, in einen Boxsack schlagen, wäre nicht schlecht. Aber ich kann mich heute doch auch noch genug bewegen, oder? Wie fühl ich mich denn gerade? Und welche Gedanken habe ich?
„Was für Erwartungen hat wohl mein Schatz an mich? Bin ich ihm vielleicht zu langweilig? Genüge ich ihm nicht, wenn wir nichts unternehmen? Eigentlich würde ich gerne etwas unternehmen, spazieren oder so…“
Ich kann gar nicht wirklich entspannen, den Tag gelassen betrachten und angehen. Immer habe ich irgendwelche Hintergedanken und negative, Druck machende Gedanken: Tu was, unternimm was, lass dich nicht gehen, zeige dich positiv, dir geht’s doch gut, du bist doch selber Schuld an deiner Misere. Du bist ein Versager, denn du kämpfst nicht…undiszipliniert und faul! Du schaffst das nie, denn man muss es wollen und Gewohnheiten umstellen wollen. Ja, das ist anstrengend und du drückst dich davor. Machst all deine Lieben unglücklich und schämst dich vor dir selber! Du wirst immer krank bleiben und alles verlieren, weil du faul, dumm und schwach bist, weil du keine Hilfe annimmst…Und da ich das alles so sehe, werde ich wohl nie was ändern, sich immerzu fertig zu machen, daran gewöhnt man sich, fällt aber immer tiefer in den Teufelskreis. Die fragen doch schon im Forum, ob du dich auch mal aktiv gegen einen FA entschieden hättest. Was kannst du da antworten? Ja, aber nicht, wenn ich alleine esse. Toll!!!
Nun meine Gefühle gerade sehen so aus:

Minderwertigkeit
Kein Vertrauen in mich, dadurch Unsicherheit
Versagensgefühle
Enttäuschung

Eigentlich ist das aber nicht in Ordnung, dass ich so mit mir umgehe und mich immer wieder fertig mache. Aber ich habe nun einmal noch diese Fas und ich benutze das Essen und was daran so schlimm ist, ist, dass ich nicht kämpfe, es meist geschehen lasse – zumindest immer dann, wenn ich alleine bin, aber was ich mir zu Gute halten muss, ist, dass ich mich des öfteren schon aktiv dafür entschlossen habe, lieber mit meiner Mutter oder meinem Freund etwas zu Mittag zu essen und dann nach Hause zu gehen. Am Anfang hat es meist danach doch einen FA gegeben. Mittlerweile kann ich diese Zeit aber besser nutzen und esse erst dann wieder etwas, wenn ich Hunger habe. Das andere kriege ich auch wieder hin – ganz bestimmt. Ich muss mich nur trauen, mich auf den Weg zu machen, mit Hilfe, die ich lernen muss anzunehmen!“
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: meine Gedanken - für mich...

#20
liebe schlafqualle...

mir ist es ganz gleich gegangen. ich habe mich auch nicht abgehalten von vielen fa, aber ich war noch nicht fähig.
habe mich auch als versager und sehr schwach und schuldig gefühlt. heute, wo es mir besser geht, sehe ich alles ein wenig anders. heute ist mir bewusst, dass ich die B gebraucht habe und jetzt lasse ich sie los. ich brauche sie nicht mehr.
natürlich habe ich manchmal FA, aber ich k.... nicht mehr. früher habe ich gegen die B gekämpft, und als ich mich abgefunden habe, dass ich einfach damit leben muss, ging es auf einmal bergauf. ich tu mir heute leichter, dass ich mich zurück halte oder gar nicht erst anfange zu essen, wenn ich merke es könnte los gehen.

du wirst sehen, bei dir wird es auch einmal so weit sein.
ich hatte die gleichen gedanken, wie du sie in deinem thread in worte fasst.

also, es wird!!! da bin ich mir sicher!!! :) :) :)

lg w
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Re: meine Gedanken - für mich...

#21
Alte Gedanken bezgl. Schule:

Ich fühle mich diese Woche nicht gut, wenn ich an die Schule denke. Ich habe wieder mehr Angst, obwohl, glaube ich, die Unlust im Vordergrund steht. Ich habe allerdings die Vermutung, dass das nicht alles ist. Meine Gedanken mal bezüglich Unterricht:

Ich habe Angst bei STUK einzuschlafen und negativ aufzufallen, Ebenso würde ich dann viel Stoff verpassen. Das gilt auch für alle anderen Fächer. WUSP versteh ich vielleicht nicht, weil ich nicht da war, bzw. am meisten gefehlt habe. Zudem ist es mir viel zu unruhig in der Klasse. Tierisch anstrengend und die Zeit geht nicht rum. Englisch langweilt mich von den Themen her. ich frage mich, wie ich den Tag herumkriegen soll.

So etwas denke ich immer, wenn der Tag mit einem Gefühl von Unbehagen vor mir liegt.

Vor einem langen Schultag mit Sport in der 9./10. Std., wo ich noch woanders hinfahren muss:

Ich fühle mich echt miserabel. Angst zu versagen, negativ aufzufallen, es nicht zu schaffen.. Der Tag ist so lang und ich muss mich bewegen, selbstständig zu Sport kommen, weil mich keiner mitnehmen kann. Was denken die anderen? Kann auch egal sein, ist es mir aber nicht...Ich bin so fertig mit den Nerven und komme gar nicht klar. Ich will nichts mehr fühlen, denken, sehen...lass den Tag bitte einfach an mir vorbeirauschen. Wenn ich jetzt an die Arbeit denke, Horror. Einfach da sein, ncihts zu tun haben, nichts intimes (Zwischenmenschliches) oder Lustiges mit den Kollegen...nur oberflächliches Zeugs und immer das gefühl: ich bin in den Augen der anderen doch bestimmt komisch. Fall ich vielleicht negativ auf? Bin ich zu ruhig? Die Arbeit ist mir vom Thema her total ... bäh, gar nicht mein Gebiet. Heute schaff ich es aber. Das ist jetzt meine persönliche Herausforderung und ich kriege das hin. Wenn ich mich doch nur nicht so alleine fühlen würde...die anderen haben die Probleme nicht...scheiße alles...udn ich bin Schuld. :cry:
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: meine Gedanken - für mich...

#22
Leider konnte ich die Gedanken von gerade nicht speichern...Gestern habe ich gemerkt, dass ich einen FA hatte, obwohl ich nicht WOLLTE und dem abgeneigt war. Ich hätte nur heulen können, aber ich traute mich nicht. Dieses Elend, keiner wäre da gewesen, nur das Essen, welches ich eigentlich gar nicht wollte. ich wusste ja, dass es nichts hilft und trotzdem! Ich weiß nciht, warum ich dann lieber fresse...doch eigentlich schon: Es ist bequemer, ich bin es gewöhnt und vor allem: weinen tut weh...ich habe Angst, diesen Schmerz nicht durchzustehen udn dass es im Endeffekt nichts bringt und ich trotzdem einen FA habe und diese Gefühle, die dann einmal hochgekommen sind, nicht mehr so leicht verdrängen zu können. Und dann??? Ich sag mir oft (unbewusst): Iss, dann vergisst du! Und was mir aufgefallen ist, ist, dass ich auch Angst hatte: Nachher willst du das Essen nicht mehr und was soll ich dann machen. ich würde nur leere fühlen, nichts weiter...Komisch und kurios...ich esse, weil ich nicht weinen will, den Schmerz nicht spüren will und weil ich Angst habe, nicht mehr essen zu wollen, wenn ich geweint habe und trotzdem noch mit der Leere und der Angst vor dem nächsten Tag da steh...dann etwa ins bett gehen??? Unmöglich, ich habe mich doch nicht vorbereitet und 'verarbeitet'.
Ich sorge nicht gut für mich, aber will ich das? Habe ich das verdient? ich kann und will mich nicht entspannen, bei dem Gedanken werde ich jetzt schon hibbelig...
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: meine Gedanken - für mich...

#23
Nach einem schwierigen Schultag (älterer Gedanke):

Jetzt geht’s mir besser, habe meine Herausforderung gemeistert. Doch mein Freund möchte mich noch sehen. Ich habe mir selber ja gesagt: FA ums Leben und nicht umgekehrt. Doch ich will erst einmal zur Post, dann einkaufen, saubermachen, was essen, danach entspannen. Dürfte ich eigentlich, aber ich weiß jetzt schon, dass ich mich nicht entspannen werde…hinlegen und schlafen oder so etwas würde ich am liebsten machen, doch das erlaube ich mir nicht. Zudem habe ich wirklich nach jedem verflixten Essen Heißhunger. Immer, ich spüre, ich bin einigermaßen satt, aber nur körperlich, weiteressen für meine Seele möchte ich trotzdem…es ist so ein ekelhaftes Gefühl, dieser Heißhunger. Er zehrt an mir…
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: meine Gedanken - für mich...

#24
Ich muss jetzt mal eben destruktiven Müll abladen: Ich habe versagt, mal wieder. 3 Fas hintereinander, einer war extrem überflüssig. D.h. für mich: Ein FA, der definitiv durch Stimmung etc ausgelöst wurde und ich zu dem Zeitpunkt eigentlich keinen körperlichen Hunger hatte. Normalerweise esse ich zu Abend, zu Mittag etc, weil ich Hunger habe, aber es artet immer aus. So essen, wenn keine Mahlzeit ansteht, erlaube ich mir nicht, denn dann kann ich ganz sicher sein, dass es kein körperlicher Hunger ist, sondern ich eigentlich etwas anderes brauche, nur was und vor allem ,wie gebe ich es mir, was ich brauche? Besser noch, wie komme ich damit zurecht, dass ich weiß, dass ich es mir gerade noch nicht geben kann?
Ich schäme mich für mich, aber das bemerke ich auch nur, wenn ich drüber nachdenke. Es äußert sich natürlich in all meinen Gefühlen und Gedanken, wenn ich auf andere treffe, in meiner extremen Unsicherheit. Es könnte jemand erahnen, dass ich anders bin, nicht nur wegen der Bulimie.
Hier im Forum im Vergleich zu anderen, fühl ich mich noch mehr wie ein Versager. Ihr kämpft, ihr gewinnt, ihr verliert auch, aber ihr tut etwas und das ist klasse :!: . Ich nicht. Ich mag meine Disziplinlosigkeit nicht, meine Willenlosigkeit, mein mangelndes Engagement für mich überhaupt nicht. Meine Fas entfremden mich immer mehr von mir. Ist doch klar, dass ich unsicher bin, wenn ich nur die Methode FA kenne und anwende und nichts anderes bei meinen Problemen…Der steht nicht immer zur Verfügung und das soll er auch gar nicht. Es ist falsch, das zu tun, zumindest schädlich.
Das Stichwort ‚Inneres Kind‘ kommt mir auch immer wieder in den Sinn. Ich habe das Gefühl, es will in FA-Momenten hoch kommen und ich lasse es nicht. Was sucht es? Was ist mein Hunger? Ich weiß, ich brauche Anerkennung, Interesse an mir von Menschen, Zuwendung…Das war nämlich das Gefühl, was ich in der Klinik hatte: Die Gruppe: Ich spürte, sie mögen mich wirklich, fragten, wie es mir geht, ich redete viel mit ihnen und fühlte mich nur wohl. Es erwärmt mich auch heute, wenn mich jemand anlächelt. :roll: :oops: Gestern, auf der Arbeit zum Beispiel.
Zuletzt geändert von Schlafquala am Mi Mär 25, 2009 9:50, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: meine Gedanken - für mich...

#25
Ich lese momentan 'Die Frau, die im Mondlicht aß' und ich bin begeistert davon. Ich habe schon oft von diesem Büchlein (hat ja leider nur sehr wenige Seiten) gehört, doch ich dachte mir immer : Märchen??? Aber jetzt ist es meine kleine Bibel und es wird wohl das erste Buch sein, dass mir so heilig ist, dass ich es nicht verleihe und auch nicht wieder bei Amazon verkaufen werde. Besonders das Kapitel über Selbstbewusstsein hat es mir angetan, weil sie auch praktische Tipps gibt, die sogar ich umsetzen kann. Und ich merke immer mehr, wie sehr die Bulimie an Stelle meines Selbstbewusstseins auftritt. Hätte ich davon etwas mehr, würde ich meine Wünsche kennen und auch ausleben, wäre ich gesünder. Doch daran möchte ich arbeiten. Ich möchte versuchen, wieder etwas mehr auf mich zu hören: Was will ich gerade und nicht: Was denkt der andere? Wie kann ich den anderen glücklich machen? Ich habe mich sogar schon bei meinem Freund durchgesetzt und es ging mir gut danach. Nur meine FAs...ja, an denen verzweifle ich...dieser schreckliche HH, jedes Mal, wenn ich esse. Meine Erklärung dafür ist, dass ich es seit den letzten Jahren nicht mehr erlebt habe, auch mal ohne FA zu essen und ich mir deshalb schon vor dem Essen, bzw. den ganzen Tag unbewusst Gedanken über einen FA mache, wenn ich alleine esse. Andere gesunde Menschen haben (als Vergleich) vielleicht ab und an mal einen Gedanken, ein Bild von sich im Kopf, wie sie zu Abend essen, andere Dinge tun, die zu ihnen gehören und ihre Gewohnheiten sind. So denke ich also auch unbewusst über FAs nach und stelle mir somit nicht vor, wie ich normal esse, ohne es darin enden zu lassen. Da sollte sich etwas ändern. Für mich ist eine Idee, es zu visualisieren, wie mein Abend ohne FA aussieht, doch selbst davor scheue ich mich. Warum? Hm, es kommt ein Beklemmungsgefühl hoch, wenn ich an dem Punkt stehe, weiter essen oder nicht. Ich fühl mich dann so unter Druck und weiß ihn nicht wegzubekommen...Ich möchte dann zumindest etwas finden, was mir ein schönes Gefühl gibt, aber ich finde da nicht. Ich möchte nicht unbedingt davor wegrennen, aber das Gefühl ändern durch mir 'etwas Gutes tun'.
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: meine Gedanken - für mich...

#26
Heute bin ich nicht gut drauf :( Das fühle ich erstmal und Druck, ja der ist auch da. Nicht HH, aber innerliche Unruhe und Druck.

Meine Gedanken zur Zeit:
"Ich habe noch so einen langen Tag (bis 16:15) vor mir und weiß nicht, welche Aufgaben ich bekomme, ob sich alles wieder so hinzieht."
"Dieses 'sich-hinziehen' macht mich unruhig."
"Ich weiß nicht, ob ich eine Aufgabe, die ich für die letzten Tage hatte, zur Zufriedenheit der anderen gelöst habe. Wenn dem nicht so ist und ich 'geprahlt' habe, ich sei ja schon fertig, werde ich mich schämen und so fühlen, als hätte ich mich toller gegeben als ich es bin. Dann fühle ich mich minderwertig."
So könnte man das umschreiben...Ich habe auch gerade nicht so die Kraft, Gegengedanken aufzuschreiben, dazu fehlt es mir oft an Kraft bzw. ich will irgendwie nicht, vielleicht, weil sie nicht gut genug sein könnten? Ich weiß es nicht.
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.