Zum Thema Essen
„Essen ist eine Gewohnheitssache, bei jedem von uns. Nur ich esse leider dann, wenn ich traurig bin, wenn ich mir aufgrund negativ behafteter Gedanken (z.B.: Ich könnte jetzt die Erwartungen nicht erfüllen, es könnte zu schwer sein) Stress mache, wenn ich einsam bin und mich nicht traue, jemanden anzurufen, weil es ja nicht helfen könnte oder ich denjenigen irgendwie in eine Lage bringen könnte, dass er merkt, er soll mir ‚helfen’, indem er für mich da ist und etwas mit mir unternimmt, wenn ich Angst habe, den Erwartungen anderer nicht zu entsprechen oder diese eben nicht erfüllen zu können, besonders auf soziale Situationen bezogen. Dann habe ich immer den Drang, mehr zu essen und mir ein Glücksgefühl dadurch zu verschaffen. Ich habe gelernt, mir ‚selbst beigebracht’, als ich in der schwierigen Phase der Pubertät war und mich aufgrund der Hänseleien doch sehr ausgegrenzt fühlte. Ich hatte keine Freunde und das wurde mir da so richtig bewusst. In der Grundschule war es auch schon so und ich habe mich irgendwie, besonders seit der Pubertät immer irgendwie anders als alle anderen gefühlt. Ich hatte niemandem, dem ich das anvertrauen konnte und es hat mich auch keiner in der Klasse unterstützt und mich mal verteidigt. Ich war alleine und bin es heute noch, auch wenn ich mir ein kleines Netz aufgebaut habe. So richtiges Vertrauen habe ich nur zu meinem Freund und mittlerweile auch wieder zu meinen Eltern. Erwachsenen, d.h älteren, reiferen Personen trau ich auch immer mehr, als Gleichaltrigen.
Meine wirklichen Bedürfnisse, die ich durch das Essen zu befriedigen wollte, erkannte ich damals nicht und kenne sie heute noch nicht.
Wie wäre es denn logisch?
Gefühl Angst – Bedürfnis: Sicherheit (am liebsten in mich)
Gefühl Enttäuschung – Wohlwollend mit mir umgehen, aber darf ich das ? Nach Essanfällen?
Gefühl Scham – Situation neu bewerten
Einsamkeit – Freund anrufen, mich in den Arm nehmen lassen
Traurigkeit – weinen
Stress – Entspannung und mich fragen, warum habe ich die Situation (wahrscheinlich) überbewertet?
Ich will mich anlehnen, auch mal schwach sein und trotzdem autonom, wie krieg ich das hin?
Selbstakzeptanz ist für mich elementar, es ist eine Umstellung für meine Seele, eine Bewusstseinsumstellung. Ich darf mich akzeptieren. Ich habe es nun einmal so gelernt und mir in der schwierigen Phase nicht anders zu helfen gewusst. Aber mittlerweile habe ich daraus eine Gewohnheit gemacht und ich kann mir diese auch wieder abgewöhnen. Das ist hart, weil ich jedes Mal das Gefühl haben werde, gegen einen Strom ankämpfen zu müssen. Ich handle ja entgegengesetzt meines vordergründigen Bedürfnisses und zweitens habe ich noch keine Alternative. Ich sollte Gefühle und Essen trennen, zumindest das eine nicht mit dem anderen verbinden. Selbst gerade, wo ich in der Schule gefrühstückt habe, habe ich an den FA am Abend gedacht und mich geborgen gefühlt. Warum? Ich stand mit den Leuten rum und fühlte mich ausgeschlossen. Bei einigen wird das wohl zutreffend gewesen sein, dass sie mich nicht sonderlich mögen, aber andere mögen mich, bzw. akzeptieren mich. Zudem habe ich irgendwie zu wenig in das Gespräch mit eingebracht. Deshalb bin ich enttäuscht von mir. Ich könnte da in diesen Situationen mehr tun, mehr agieren, aber ich tu es nicht, weil ich mich nicht aufraffen kann. Habe keine Kraft, die ganze Zeit die Interessierte zu spielen, wenn mich die Situation doch eigentlich langweilt oder ich zumindest lieber nur dastehen will, aber das AKZEPTIEREN???“
Re: meine Gedanken - für mich...
#16Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.