Hass auf die eigenen Eltern?

#1
Ja, ..... es ist mir noch nie so bewusst geworden, aber ich habe in mir eine ständige Wut auf meine Eltern. Zum einen deshalb, weil ich denke, dass sie einen enormen Schuldanteil an meiner Erkrankung tragen, zum anderen, weil sie viel falsche gemacht haben in der Erziehung. Eltern sollten Vorbilder sein, meine sind aber keine Vorbilder! Meine sind für mich nur negative Beispiele, denen ich auf keinen Fall folgen will. Mein größter Horror wäre es, später mal so zu sein, wie sie :shock: - ich bin überhaupt nicht so der Familienmensch, ich bin anders als meine Familie. Ich habe das schon immer gemerkt. Ich halte nichts von heile, heile Familie und dem ganzen Scheiß. Auch meine Verwandten kann ich größtenteils nicht mehr sehn.

Es ist traurig, aber ich will später noch nichtmal in der selben Stadt wohnen.... ich will sie einfach nicht mehr sehn....

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#3
Hallo Unique,

ich kann Dich sehr gut verstehen, auch wenn ich die Gründe bei Dir nicht kenne. Aber sie müssen schwerwiegend sein. Denn es muss viel passiert sein, um so von den eigenen Eltern und der restlichen Verwandtschaft zu denken.
Mir geht es da genauso.
Ich habe vor ca. 6 Jahren zu meinen Eltern, Geschwistern und allen Verwandten völlig den Kontakt abgebrochen (bis auf meine Großeltern - aber sonst sehe ich zum Glück niemanden mehr).
Ich hatte anfangs ein wahnsinnig schlechtes Gewissen. Wer macht das schon? Das gehört sich doch nicht? - Die armen Eltern....
Ich hatte und habe meine Gründe und rechtfertige mich bei niemandem mehr dafür. Und das Beste: Seitdem geht es mir psychisch deutlich besser und die Tendenz ist weiterhin sehr positiv.

Ich will Dich jetzt nicht ermutigen, den Kontakt zu Deinen Eltern abzubrechen. Aber ich möchte Dir sagen, das dieses Gefühl okay ist und sicher seine Gründe hat. Und, es gibt viele Menschen, die keinen Kontakt zu Ihrer Herkunftsfamilie haben (wenn es natürlich auch nicht die Regel ist).
Du hast nur ein Leben und manchmal muss man ganz egoistisch sein und so entscheiden, wie es für einen selbst am Besten ist.

Alles liebe
traumsternchen
"Lebe Deinen Traum und träume nicht Dein Leben"

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#4
jaaaa, ausziehen, sich lösen, alles super. weit weg am besten, ruhig blut, man darf das!
aber: auseinandersetzen muss man sich trotzdem. je weiter weg man geht und die eltern ignoriert (wie ich zb) desto weiter schiebt man da auch vor sich her...
und rutsch sofort wieder jahre zurück, wenn man dann zu weihnachten im haus steht.
aber die wut ist doch schon ein guter anfang! und ich finde man kann auch guten gewissens kontakte abbrechen, wenn sie UNHALTBAR sind.
zb: nach 10 jahren auseinandersetzung mit meinem vater aus der ferne habe ich bemerkt: das bringt einfach nix. BEI ALLER LIEBE! das ist nur belastend. NUR!
aber nach 10 Jahren auseinandersetzung mit meiner mutter aus der ferne habe ich bemerkt: sie ändert sich nicht, aber WIR ändern uns und es hat gute und schlechte seiten, aber es macht sinn, es zu ERHALTEN! ICH MAG SIE!
ich wünsche dir, dass du rausfindest, wie das alles ist und sie mit einbeziehst in deine ablösung!?!?!?
lg greta.

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#5
Unique hat geschrieben:Ja, ..... es ist mir noch nie so bewusst geworden, aber ich habe in mir eine ständige Wut auf meine Eltern. Zum einen deshalb, weil ich denke, dass sie einen enormen Schuldanteil an meiner Erkrankung tragen, zum anderen, weil sie viel falsche gemacht haben in der Erziehung. Eltern sollten Vorbilder sein, meine sind aber keine Vorbilder! Meine sind für mich nur negative Beispiele, denen ich auf keinen Fall folgen will. Mein größter Horror wäre es, später mal so zu sein, wie sie :shock: - ich bin überhaupt nicht so der Familienmensch, ich bin anders als meine Familie. Ich habe das schon immer gemerkt. Ich halte nichts von heile, heile Familie und dem ganzen Scheiß. Auch meine Verwandten kann ich größtenteils nicht mehr sehn.

Es ist traurig, aber ich will später noch nichtmal in der selben Stadt wohnen.... ich will sie einfach nicht mehr sehn....

Hallo Unique, ich habe mir immer eine Familie gewünscht. Hatte leider eine sehr dominte, strenge Mutter, einen JA-Sager als Vater und 3 Brüder, welche auch nur auf mir rumgetrampelt haben. Liebe habe ich nie erfahren, sondern ich habe mic immer unerwünscht gefühlt. Nach 3 Jungen wollte sie unbedingt noch ein Mädchen haben, aber da kam leider ich. Ich, welche ihren Vorstellungen wohl nicht entsprach. Meiner Meinung nach waren ihr die 3 Jungen schon zu viel Arbeit und ich war auch noch ein Schreikind. In meiner Kindheit und Jugend habe ich sehr viel Gewalt erlebt. Leider hatte ich auch noch einen Bruder, der auch noch an mir rumfummelte. Um mal etwas Aufmerksamkeit zu bekommen (welche ich trotzdem nicht bekem), putze ich jeden Tag die Wohnung uns so. Mit 17 hat mich mein Ex-Mann dort rausgeholt. Meine Mutter verfolgte mich noch bis von 2 Jahren. Beendet habe ich dieses Thema Mutter mit einem so ausführlichen Brief, welchen ich mich nie getraut habe zu schreiben. Aber als sie wiede mal hier auftauchte, musste ich diesen Brief schreiben. Seitdem habe ich Ruhe. Aber was ich dir eigentlich schreiben wollte ist, das ich heute meine eigene kleine Familie habe. Bin zwar geschieden, aber ich habe 2 wundervolle Kinder. Wenn ich deinen Betrag so lese, hast du ja keine Gewalt erfahren. Ich habe heute garkeinen Kontakt mehr zu meiner Familie. Aber irgendwie merkt man, je älter man wird, das sie schon fehlt. Da ich oft offen auf meine Mutter zugegangen bin und sie mich immer als verrückt bezeichnet hat, musste ich den Kontakt abrechen. Sie hat ihre Fehler nie eingesehen. Versuche doch mal offen mit deinen Eltern zu reden. Dir wird bestimmt irgendwann auch die Familie fehlen. Ich hoffe nicht, dass es soweit kommt, wie bei mir. Ich werde innerliche Ruhe erst finden, wenn meine Mutter mal nicht mehr da ist. Ich wünsche dir alles Gute.

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#6
Naja :wink: ... Unique ich glaube du bist auch noch relativ jung, oder? Als ich 17, 18 war konnte ich es nicht abwarten endlich auszuziehen, meine Ruhe zu haben zu leben wie ich will.
Das hat natürlich mit der ES zu tun, aber auch, weil ich mit meinem Zuhause, meinen Nebenjob damals, meine SChule, meine alten Freunde etc extrem assoziiert habe. Der alte Trott eben. Und dazu kommt, dass man eben gerade ein bisschen pubertierend ist, Konflikte hat, sich seine ÄUnabhängigkeit unter Beweis stellen will etc.

JEtzt 5 JAhre später liebe ich meine Eltern umso mehr. Ich kann tun und lassen was ich will, habe die nötige Distanz. Ich komme gern zu Besuch und habe sie gerne bei mir zu Besch. Ich schätze ihre Einstellungen und Ansichten, die mir früher manchmal gegen den Strich gingen. Ich bewundere sie dafür wie sie ihren Alltag meistern und das Wichtigste:
ICH HOFFE, DASS ICH UND MEIN MANN MEINEN KINDERN SPÄTER GENAUSOGUTE ELTERN SEIN KANN, WIE SIE ES FÜR MICH WAREN. In meinen Augen haben sie es so gemacht wie ich es später auch machen will. Ich habe es nur damals nicht verstanden.

Ich hoffe sehr, dass es bei dir ebenso sein wird. Dass du mit der Distanz und dem Erwachsenwerden erkennst, dass sie vielleicht so schrecklich gar nicht sind.
Sollte es sich aber tatsächlich um ein Exemplar der furchtbaren Eltern handeln, über die man auch Jahre später einfach nur noch den kopf schütteln muss dann wünsche ich dir, dass du dich bis du tatsächlich ausziehen kannst, einfach eine innere Distanz aufbauen kannst und die Dinge nicht so an dich rankommen, dass sie dir jeden Tag schwer machen.
Glg,
deine B.

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#7
Hmm, also mir fehlt meine Herkunftsfamilie nicht im geringsten. Ich habe dort nur Hass, Gewalt und m*ssbr**ch erlebt.

Ich habe inzwischen meine eigene Familie (meinen Mann und meine beiden Kinder) und meine Schwiegereltern und meine beiden Schwager. DAS ist meine Familie. Dort bin ich von Anfang an willkommen und geachtet gewesen und sie behandeln mich, als wäre ich Ihre Tochter. Erst bei meinen Schwiegereltern habe ich erfahren dürfen was es heißt eine richtige Familie zu haben, sich geborgen und angenommen zu fühlen.

LG
traumsternchen
"Lebe Deinen Traum und träume nicht Dein Leben"

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#8
Das ist es ja.

Ich habe NIE Gewalt, m*ssbr**ch etc. etc. erlebt! Nie. Im Gegenteil. Ich wurde behandelt wie sonst was. Als Kind habe ich ALLES bekommen, was ich wollte, Verbote wurden zwar ausgesprochen, aber nicht durchgezogen. Meine Mutter kauft mir heute noch vieles, was ich haben will. Mein Vater hat immer vieles mitgemacht mit uns DAMALS ... ja, jetzt kommen bestimmt Stimmen auf: Was will die eigentlich? Die hat doch alles gut!
NEIN.... ja, materiell habe ich viel bekommen. Super. Aber: Mir fehlt einfach Liebe und Zuneigung. Ich weiß, dass meine Mutter mich über alles liebt und mein Vater (keine Ahnung) ... aber sie zeigen es nicht. Ich habe noch nie gehört: Hey, das machst du gut. Bla.. oder ich habe mal meine Mutter gefragt: Was findest du gut an mir? ... Die Antwort: ehm...hmmm....

also NICHTS ...

Ich weiß nicht, meine Eltern, die kann ich gar nicht so beschreiben. Wir haben keine Familienfreunde (wie das oft ja üblich ist), sie haben keine Hobbys (sitzen nur vorm TV etc.), sie kümmern sich nicht um ihr Aussehen, auf mich und meine Interessen wird nur wenig eingegangen. Meine Mutter heult sich bei mir aus, weil ihr alles zuviel wird. HALLO? Hab ich keine Probleme????? woar. und wenn ich dann sage: Such dir nen Therapeuten guckt sie mich verdutzt an! JA; sie brauch echt einen.

Achja und hinzu kommt, dass mein Onkel ja so enttäuscht von mir ist, weil ich nicht immer für die Familie da bin und meine Oma nicht immer besuche :roll: - ja, mein gott, ich habe MEINE EIGENEN Probleme im Moment und bin selber noch halb depressiv. Es geht einfach nicht.

Naja und dann wäre dann noch die Verwandtschaft von der Seite meines Vaters, die total verstrickt und zerstritten ist. Meine Oma hat 5 Kinder von 2 verschiedenen Vätern und die Kinder krachen sich untereinander und reden übereinander anstatt miteinander. Na gut, das macht ja die Familie meiner Mutter auch :evil: - naja, meine Mutter - auch so ein Thema halt. Sie ist nur für andere da, macht alles für die und kann sich keinen Meter durchsetzen gegen andere. Das habe ich so satt. Ich will selbstbewusst sein, aber meine Eltern haben mir das einfach nicht mitgegeben. Ich möchte einfach Vorbilder und ich will auch mal aufschauen zu ihnen. Und es ist nicht mehr NUR pubertäre Spinnerei! Es ist einfach so. Ich habe mit meiner Essstörung dagegen rebelliert, das weiß ich jetzt- und ich habe Angst, dass ich das solange muss, solange ich hier wohne. Das will ich nicht.

naja, es ist einfach zuviel, was mich traurig macht und EIGENTLICH hasse ich meine Eltern nicht.... ich hasse es einfach, dass es soweit kommen musste. Wenn ich jetzt an meine Eltern denke, tun sie mir leid, weil sie ja immer das Beste für mich wollten und ich ihnen somit in den Ar*** trete. Andererseits will ich einfach auch zeigen, dass es anders geht und ich will einfach nicht dieses Leben führen - nein, da bin ich mir sicher und selbst diese Besuche ständig würden mich wahrscheinlich anätzen :roll: - das beste ist wohl, wenn man weiter wegzieht - da hat man wenigstens eine Ausrede :?

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#9
Hallo Unique!

Irgendwie kann ich dich verstehen. Mir ging es ähnlich, wie dir. Ich habe auch immer alles in den A.... gesteckt bekommen, was ich haben wollte und noch viel mehr. Mir war es früher peinlich nach Weihnachten in der Schule zu erzählen, was ich alles geschenkt bekommen habe. Habe dann meistens die teuersten und größten Sachen weggelassen beim Erzählen. Heute weiß ich aber, dass es das schlechte Gewissen meiner Mutter war, das sie dazu gerieben hat mich immer so zu überhäufen. Weil sie aus finanziellen Gründen arbeiten gehen musste und ich schon mit 6 Monaten in einer Tagesstätte war. Mir ging es da ja gut und ich persönlich würd es auch so machen, aber sie hat halt von jedem ein schlechtes Gewissen gemacht bekommen, was sie doch für eine schlechte Mutter ist, die ihr Kind den ganzen Tag abschiebt.
Vielleicht haben deine Eltern auch irgendwie ein schlechtes Gewissen, das sie versucht haben mit großen teuren Geschenken zu beruhigen.
Bei meiner Mutter war es früher so, dass sie oft ausgerastet ist. Ich war halt fast den ganzen Tag auf mich allein gestellt und hab gemacht was ich will, aber nicht was ich soll. Da hatte sie immer Angst, dass aus mir nix wird und andererseits war sie hilflos, weil sie so einfach nix dran ändern konnte. Dann wurde sie wütend und hat auch geprügelt und dann kam wieder das schlechte Gewissen und dann wieder Geschenke und so weiter.
Hatte nie ein gutes Verhältnis zu meinen Eltern, obwohl, oder gerade WEIL ich alles hatte.
Das wurde erst besser, als ich daheim ausgezogen bin (aber nur 10km von zu Hause entfernt). Ich habe mich noch nie so gut mit meinen Eltern verstanden, als jetzt! Also bei mir hat der Auszug echt was genutzt. Meine Mutter ist immer die Erste die was Neues erfährt, das war früher ganz anders. Dass es mal so kommen könnte, wie es jetzt ist, wo ich mein eigenes Leben lebe, hätte ich nie gedacht. Hab dann auch mal angefangen, an Weihnachten immer nur das kleinste und billigste Geschenk anzunehmen, den Rest hab ich einfach stehen lassen, jetzt haben sie es aber kapiert.

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#10
hallo Unique,

bitte lass Dich nicht verwirren! Wenn Du Dich gegen Deine Eltern empörst, Wut auf sie hast oder gar Hass, dann ist das richtig und hat seine Berechtigung. Was genau dahinter steht, wirst Du erst im Laufe der Zeit erfahren. Das schlimmste aber wäre, Dir Deine negativen Gefühle zu verbieten.

Die Eltern-Problematik und die Auswirkungen unserer Kindheit auf unser späteres Leben und Erleben hat vor allem Alice Miller sehr eindrücklich beschrieben. http://www.alice-miller.com
Lass Dich nicht verwirren, wenn Du bei ihr von Kindesmissbrauch und Kindesmisshandlung liest und selbst der Meinung bist, dass sei Dir nicht passiert, so schlimm sei es nicht gewesen. Lass Dich darauf ein. Ich empfehle Dir für den Anfang entweder den "Klassiker": "Das Drama des begabten Kindes" oder "Die Revolte des Körpers", letzteres mit einem fiktiven Tagebuch einer Magersüchtigen.

Alles Gute!

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#11
hallo Unique!!

ich kann dich echt sehr sehr gut verstehen!!! bei mir ist es genauso... ich bin auch anders als meine Familie. Bei meiner Schwester merke ich das auch. Sie ist auch anders als meine Eltern und ich....

ich weiß nicht wie ich das jetzt beschreiben soll... eigentlich möchte ich ja gar nicht so sein. Denn immer wenn sie mich irgendetwas fragen, vor allem mein Vater, dann weiß ich nicht, obwohl ich nicht zornig oder so bin ich geb ihm immer wieder schnippige Antworten... Das fällt mir auch bei meiner Oma auf. ich mein, sie hat mir nichts getan und trotzdem bin ich so zu ihr. Das tut mir im nachhinein auch seeeeeehr leid und es schmerzt in meinem Herzen und ich frag mich warum ich das gemacht habe, warum ich so mit ihr rede, denn ich hab ja nur mehr die eine Oma (leider) und ich weiß dass sie nicht mehr lange (hoffe doch sehr das ich mich da irre) da ist, denn sie ist schon fast 70 Jahre alt....

Aber um auf meine eltern zurück zu kommen:

ich fühl mich auch nicht wohl in meiner Familie. Sie haben auch bei der Erziehung einiges falsch gemacht, so denke ich...
ich fühle so, dass sie einfach nur mehr Personen sind, die ich gut kenne und bei denen ich wohne. Mehr sind sie nicht für mich. Ich habe von klein auf schon eine Mauer um mich herum gebaut. Das einzige wo ich die Mauer aufgemacht habe war bei meiner Oma. Jetzt ist sie auch nicht mehr unter uns und ich mach die Mauer für keinen mehr auf. (so hab ich das Gefühl) und es stört mich nicht wirklich (vor allem nicht bei meinen Eltern) am liebsten ist es mir, wenn sie mich in Ruhe lassen....

ich möchte auch nie so sein wie meine Eltern. Vor allem nicht so in der Erziehung. Ich werde meine Kinder, falls ich mal welche habe (was ich doch sehr hoffe), nie nie niemals schlagen... auf keinen Fall. ich möchte anders sein als meine Eltern zu mir. ich möchte, dass mein Kind/ meine Kinder sich bein mir geborgen fühlen können, sie sollten so fühlen können, dass sie mit allem und jedem zu mir kommen können....

ich möchte ihnen halt alles geben, was ich nie bekommen habe, was ich nie erfahren durfte...

ich denke genauso wie du, das meine Eltern einen Teil dazu beigetragen haben zu meinen "Süchten"

Daher kann ich dich sehr sehr gut verstehen....

LG sun

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#12
Hi Unique.

Bin jetzt auf diese Seite durch Zufall gestossen, das interessante daran ist für mich dass sich deine und meine Geschichte sehr ähneln, vor allem das mit den Eltern und die Familie meines Vaters, seine Mutter (also meine Oma) hat auch von 2 oder 3 Männern (ich weiß es gar nicht) 5 Kinder und alle sind mitsammen zerstritten, zu einem Bruder hat mein Vater gar keinen Kontakt mehr und spricht auch nicht darüber, habe keine Ahnung was da los ist, es interessiert mich aber auch nicht. Und das komische ist dass ich nie drauf geachtet hab, es war einfach immer so, und so wie es war war es für mich normal. Aber wie ich deinen text gelesen hab da hab ich voll mich selbst gesehen und hab mich aber auch erstmals über dieses ganze verstrickte Verwandtschaftsgeheimnis geärgert. Tut mir leid was dir wiederfahren ist. Aber wie gesagt meine geschichte ähnelt der deinigen sehr. Wie alt bist du eigentlich? Lg Marcella.

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#13
Ich hatte auch extremen Hass auf meine Eltern und vorallem auf meine Ma.

Ich habe mich von meiner Ma extrem vernachlässigt gefühlt. Sie ist zwar immer viel in die Arbeit gegangen, dass es uns an nichts fehlte, aber ich wollte Zeit mit Ihr verbringen.

Für mich wurde es dann richtig extrem, als meine Katze dann vor 2 Jahren gestorben ist und es mir seitdem schlecht geht. Damals habe ich gemeint, dass mich meine Eltern nicht verstehen und auch heute glaube ich, wissen Sie nicht, was mir meine Katze immer noch bedeutet.

Ich bin ja irgendwie zur Essstörung erzogen worden, weil mein Bruder ist sehr schlank und den wurde das Essen immer hingeschoben und mir weggenommen, weil ich ja bummelig war.

Der Hass eskalierte dann, dass meine Mutter und ich uns fast umgebracht hätten. Ich war lieber in den Kliniken, als bei meinen Eltern. Meine Tante hat mich dann zu sich geholt und dort habe ich dann 4 Wochen geholt. Meine Ma war auch total fertig.

Ich hatte dann das Glück, dass ich meinen Freund in der Klinik kennengelernt habe und ich bin gleich mit zu Ihm gegangen. Seitdem bin ich über 200 km entfernt von meinen Eltern und ich muss sagen, dass es uns gut tut. Ich fahre höchstens nur noch alle 1 bis 2 Monate für eine Nacht zu Ihnen, aber nicht mehr, weil es das Beste ist.
Das Leben ist zu kurz um es aufzugeben!

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#14
hallo schlumpfine!

ich kann dich da in diesem Punkt total gut verstehen. ich war auch viel lieber in den Krankenhäusern als bei meinen Eltern. ich war ja schon 4 mal op worden. und ich muss sagen (obwohl sich das jetzt sicher voll blöd anhört) ich hab mich immer voll gefreut als ich gehört hab ich muss ins KH um op zu werden. ich hab mich zwar nicht auf die op gefreut, aber ich hab mich gefreut, dass ich mal eine Woche oder für länger von zu hause weg kommm.

ich weiß "normale" Menschen freuen sich wenn sie op müssen, dass sie so schnell wie möglich wieder da raus kommen. Aber ich nicht, ich war nicht so

lg

Re: Hass auf die eigenen Eltern?

#15
Hi, danke für die vielen Antworten.

Ich weiß ja, dass meine Eltern IMMER nur das beste für mich wollten und ich will ihnen ja auch nicht in den A**** treten :roll:

Aber ich weiß eben, dass ich später NICHT so sein werde/will!! Nein, leider sind sie eher ein negatives Beispiel für mich, und ich werde bestimmt nicht später meinen Kindern alles in den Arsch schieben, sie kritisieren, ihnen nichts zutrauen, nur zu Hause rumhängen vor dem Fernseher, nicht auf mich achten.... NEIN!!! Niemals, obwohl ich Angst hab davor.

Da dieser Grundhass nun mal da ist, ist das Verhältnis auch eher gespannt zwischen mir und meiner Familie. Wir streiten uns zwar nicht ständig, aber ich gehe ihnen meistens aus dem Weg - eben weil ich nicht so bin.