Re: selbst schuld

#63
Wenn ich all diesen Selbsthass nicht schon bei einem mir sehr wertvollen Forumsmitglied kennen gelernt hätte. Und durch Therapie und harte Arbeit von ihr gesehen habe, dass es vorwärts gehen kann, dann würde ich dir das alles hier glauben.

Aber soooooooooo. Ne.

Gel. Cogito :wink:

Re: selbst schuld

#64
irgendwie kann ich schon nachvollziehen was du da grad schreibst!!

Habe oft so Tage wo ich ziemlich mies gelaunt bin und wo ich mir auch dann vorstelle "so aus diesem Zustand kommst du nicht mehr raus und willst auch nicht mehr raus!" Pech es ist halt mal so... Und dann wenn ich wieder super gut drauf bin, denk ich mir "wie konnte ich nur so denken" nur bin ich dann teilweise so gut gelaunt, dass ich dann wieder in die schlechte Laune verfalle, weil ich die gute Laune ätzend finde... :roll: Dann gibts da noch die Heulphase (obwohl ich überhaupt ein Sensibelchen bin) :? und die, wo ich glaub ich ganz "normal" bin...
zornröschen hat geschrieben:schon wenn mir jemand nen guten morgen wünscht denk ich mir was will das arschloch von mir
Bei mir reicht schon ein Blick... eben in meiner miesen Phase. Ist es für dich nicht auch anstrengend ständig so zu sein? Also ich empfinde es schon so, ständig eine andere Laune zu haben. Ist es bei dir ebenfalls eine Depression? Hört sich fast so an...

Wie gehts dir mit deinem Partner?

Ich hoffe ich geh dir nicht auf den Geist, aber ich würde dir wünschen, dass du da wieder raus kommst!!
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: selbst schuld

#65
zornröschen hat geschrieben:
Aschenputtel hat geschrieben: es hilft nix weil der jetzige zustand normal ist-ich kann ihn mir gar nicht anders vorstellen
und ich weiss-ich weiss in mir drin dass ich mich nie annehmen kann-mich nie lieben werde
dass ich da wo ich bin bleiben will
unten-ganz unten
da gehör ich hin-das sagt mir mein gefühl-und dieses gefühl kann ich nicht abstellen

ich darf nicht glücklich sein und ich kann auch gar nicht mehr glücklich sein
Es ist Teil der Krankeit, dass du denkst (oder fühlst), du darfst nicht glücklich sien, du willst es nicht, ews ist ormal so, es gehört so, und es bleibt so. Natürlich kansnt du es dir nich anders vorstellen. Das heißt aber nicht, dass eine Therapie nicht hilft. Das ist keine logische Schlussfolgerung, Mrs Agressionspflnaze. :wink:

Re: selbst schuld

#67
überleg mir die ganze zeit über-warum bin ich noch hier
Vielleicht, weil du einen Ort brauchst um wenigstens diese Sätze, die eben nun hier stehen, los zu werden.
Auch wenn sie voll sarkastisch klingen, zeigen sie sehr wohl, wie verzweifelt du bist.

Und ich kann es auch nicht glauben, dass du dich nun mit deinem "grünen Bereich" arrangiert hast.
Nein, nein und nochmals nein.

Küsslein

Re: selbst schuld

#68
Ach, Hedilein,

man kann sich echt mit allem arrangieren. Wie schlecht es einem mit Bulimie geht, merkt man erst, wenn man schon wieder (halb) raus ist. Ich habe mich gestern erst wieder gefragt, wie ich eignetlich meinen Alltag auf die Reihe gekriegt habe, obwohl Stunden fürs Essen kaufen, Fressen (v.a. dafür), Kotzen, Fressen, Kotzen, Putzen, (manchmal Joggen, die letzten Jahre aber eher weniger) drauf gingen. Im Ernst, ich tat mir echt selber leid. Und das will was heißen, weil ich noch genau weiß, dass ich vor ein, zwei Jahren noch gesagt hätte, Bulimie ist nicht so schlimm. Ich habe das als Kind im Fernsehen gesehen, einen Bericht über Betroffene und die taten mir sooooo leid. Und als ich dann auch "so eine" war, dachte ich: Ach Gott. 'Na, schlimm ist das nicht. Okay, ich kotze ab und zu, aber ich habe ja trotzdem noch ein Leben daneben... Probleme kriege ich nur, wenn ich versuche, damit auzuhören.' Ich meine, dass ich mich wohl fühle, mit einem Abendessen im Bauch ins Bett zu gehen, wäre echt übertrieben. Aber die Vorstellung, das jetzt alles ins Klo zu spucken, war so weit weg von mir, wie ich es nicht möglich gehalten hätte. Wir hatten gestern Weihnachtsfeier. Und zum dritten Mal war ich dabei, obwohl ich da ja schon lange nicht mehr arbeite. :wink: Ich weiß aber noch genau, wie es die anderen Jahre war, deshalb habe ich den Vergleich gerade so deutlich vor Augen. Die anderen Jahre sah der Tag der Weihnachtsfeier ungefähr so aus: Morgens würde ich versuchen, möglichst wenig zu essen, weil ja Einladung und Essen Abends und mit Sport kann man da auch nix kompensieren und stundenlanges still sitzen. Und Riesenportionen kriegt man da ja immer und Angst. Gut, morgens würde das - vielleicht - noch gut gehen. Spätestens Mittags hätte ich eine FA, würde kotzen, nachmittags würde ich mich noch mal vollstopfen, weil ich schon wieder ein Loch im Bauch habe, zum Kotzen hätte ich dann keine Zeit. Oder vielleicht doch? Dann würde ich unter Umständen gar nicht erst aufkreuzen bei der EInladung. Oder ich würde. Dann würde ich versuchen, da nur Salat zu essen, was nicht geht, da alle blöd gucken. Und dann würden wir noch stundenlang zusammen sitzen und ich komme nicht zum Kotzen... Also würde ich nachts, wieder zu Hause, noch mal fressen und kotzen...

Dagegen heute, Kontrastprogramm: An Weihnachtsfeier habe ich gar nicht erst gedacht beim Frühstück. Mittags auch nicht. Nachmittags habe ich Lust auf Schokolade gehabt, also habe ich sie gegessen. Abends habe ich ganz normal mit den anderen mitgegessen und mich gut unterhalten. Und nachts habe ich mich schlafen gelegt.

Okay, und jetzt fragt sich vielleicht die Aggressionspflanze zu Recht, was die Schilderung meiner gestrigen Gedanken und Erlebnisse in ihrem Thread zu suchen hat... :wink: Hört sich das nicht nach schönem Leben an? Ganz einfach: Weil es echt geht, dass man aus dieser kranken (Gedanken)welt raus kommt. Ich bin ja nicht die erste, die das schreibt. :wink: Ich weiß, der Vergleich hinkt ein bißchen, war(?) ja "nur" fünf Jahre essgestört. Nicht zwanzig. Aber echt, das Jahre-Argument fand ich schon immer ein bißchen böd. Wenn die Leute kamen: Ach, wenn man nur ein Jahr Bulimie hatte, ist es doch leicht, aufzuhören. Im Ernst, kann sich irgendjemand an einen Aufhörversuch erinnern, der leichter war, nur weil man damals auf ein paar Jahre weniger Kotzen zurückblicken konnte? Ich nicht. Eher würde ich das Argument ziehen lassen, dass du generell ein schweres Leben hattest, von deiner Erziehung angefangen bis zu deinem heutigen Alltag. Gut, ich bin ja allgemein nicht für Vergleiche, wer nun das schwerste Leben hatte. Ist ja auch wurscht, will ja nur deine Leistung und Schwierigkeiten anerkennen, Zornröschen. Du hast ja auch etwas, das man Ressourcen nennt, oder wie auch immer. Nur weil du gestern ins Klo gekotzt hast, musst du es nicht heute auch tun. Ah, Gott ist das schwer zu erklären, ich habe Angst, dass das wieder falsch ankommt. Also, kurz und gut, der Weg raus, geht einen Schritt vor und fünf zurück. Aber irgendwie geht es doch. Ich kann dir zwar nicht genau sagen, wie, aber es geht.

lg

aire

Ps: Und dass du dir mit: Die Blutwerte sind super, passiert nix, in die Tasche lügst, das weißt du selber, ne? :(
Zuletzt geändert von aire am Sa Dez 06, 2008 9:28, insgesamt 2-mal geändert.

Re: selbst schuld

#71
oh man hört sich echt nicht gut an. also da du das nicht hören willst mit nochmal ne therapie zu machen (was du glaub ich drinngend brauchst)....lass ich das ganze mal und drück dich mal nur ganz lieb
die angst in der eigenen leere zu versinken ist wie wein stich ins herz.. wer nicht kämpft hat schon verloren.

Re: selbst schuld

#72
Liebes zornröschen,

deine Zeilen berühren mich sehr stark....
in ihnen steckt für mich viel Verzweiflung, Zorn, aber in erster Linie ein Schrei nach Liebe, der mich ziemlich erschüttert...

Doch auch eine unbändige Kraft, die ich dahinter spüre - fehlgeleitet gegen dich selbst.

[quote="zornröschen"]will sie vielleicht geliebt werden?
sucht sie vielleicht nur jemanden der sie in den arm nimmt und beschützt??
ganz ohne hintergedanken
der sie nimmt wie sie ist und sie liebt

JA,
du willst geliebt werden, so wie jede/r von uns, bedingungslos, um deiner Selbst willen. Das ist nicht zuviel verlangt, das ist (d)ein ureigenstes Bedürfnis - und es ist nicht anmassend das zu wollen.
Ich glaube was du brauchst ist ganz, ganz, ganz, ganz viel "Nachnährung".

Ich vermute, du hast dich früh verschlossen, zu deinem eigenen Schutz, um zu "überleben", die Leere, den Schmerz auszuhalten....

GIB NICHT AUF ZORNRÖSCHEN BITTE!

Ich mochte dich, von Anfang an. Und nehm dich ganz sanft in den Arm, so sanft, dass du nicht davonrennen musst....

Ich fühle mit dir,
Lebensfreude

Re: selbst schuld

#73
ich frag mich was fehlt ihr-warum schafft sie es einfach nicht was zu ändern
vielleicht weil sie gar nicht weiss was sie will.. vielleicht weil sie gar kein anderes leben möchte..
…wenn sie sich fragt, warum sie es nicht schafft etwas zu ändern, dann heißt das doch ganz klar, dass sie etwas ändern WILL!!! Auch wenn sie nicht weiß, warum sie es (noch!) nicht schafft!
das kann schon sein.. sie ist faul und bequem-keine frage- aber das ist nicht alles
sie sieht am ende dieses weges kein glänzendes ziel-sie hat angst vor dem was am ende da stehen wird
hm… wäre sie faul und bequem… würde sie sich dann so viel Last auf ihren Schultern tragen? Gibt es etwas, was NOCH anstrengender wäre?
Was sieht sie denn am Ende dieses Weges? Was könnte da noch schlimmeres kommen? Eigentlich wünscht sie sich doch ‚nur‘:
ich will was normales-ich will struktur in meinem leben- ich will ne geordnete welt für meinen kleinen
ich will halt und jemanden der mich in der bahn hält
der mich zurückpfeift und sagt- halt stopp mal-so nicht
vielleicht brauch ich ja wirklich jemanden der meinen schalter umlegt-so wie peter gesagt hat
aber ich befürchte diesen jemand gibt es nicht..
Die Frage, die sich mir hier stellt: Wer könnte dieser ‚Jemand‘ sein? Angenommen am Ende des Weges stände das glänzende Ziel, dass sie selber dieser Jemand sein könnte… nur mal so angenommen…

Darf ich ne blöde (Psycho-)Frage stellen? Was würde sie denn gern sehen wollen?
vielleicht ist ja ehr die frage zu erörtern warum bei ihr alles so abgefuckt sein muss und bleiben soll?
Kannst du sie mal fragen, warum das so bleiben soll? Vielleicht damit die Tage so bleiben:
es ist einfach nur ein dahinplätschern-leer
ich hasse das kotzen nicht- es gibt mir kein schlechtes gefühl und schon gar kein schuldgefühl
Das glaube ich ihr, ehrlich. Dass es ihr kein Schuldgefühl gibt. Aber ich glaube, es (das Kotzen) macht ihr Gedanken (und vielleicht auch ein bischen Sorgen?):
da sitz ich beim zahnarzt-ach ja frau x, da hat man schon seinen ärger mit den zähnen
lieg nachts mit fieber und schüttelfrost im bett-keine sau kümmerts
fühl mich komplett im arsch und wünsch mir jem. in meiner nähe
hab tausend sachen angefangen-nichts zu ende gebracht
bin ich das? bin ich das wirklich???? ein lieber mensch??
ich zweifle sehr stark daran..
Wann ist denn jemand in ihren Augen ein ‚lieber‘ Mensch? (Sorry, schon wieder so’ne Frage)
ein therapeut-oder besser gesagt "heiler" bei dem ich mal war meinte zu mir
x-du hast ein selbstmordprogramm laufen-das müssen wir unbedingt löschen
Das hat er ja prima hingekriegt!!!
Sie soll sich mal vorstellen, dass jemand zu ihr kommt, dem es…hm, sagen wir mal – nicht so gut geht. Der sich viele Fragen stellt und so…. Und sie sagt zu ihm: Tja.. du bist wohl Selbstmordgefährdet.
Was denkt denn dann dieser Jemand in diesem Augenblick????
vielleicht sollte mir das ja auch zeigen dass es einfach hoffnungslos ist und bei mir einfach nix mehr zu machen ist.. wer weiss..
SIE! Weiß es!!!
alles was ich tue ist scheinbar falsch..
SCHEINBAR!!!
tiefste verbitterung?
ich lass mir das schon den ganzen morgen durch den kopf gehen-bin ich verbittert?
höre ich mich wirklich so an??
Ich finde ja, dass sie sich sehr sehr traurig anhört. Und ratlos. Aber was ich finde, spielt keine Rolle.
aufgegeben..mh.. ich glaub das hab ich tatsächlich
Achja? Würde sie dann nicht (u. a.?)in diesem Forum weiter suchen und kämpfen?
ich rede drüber und es hört jemand zu und versucht zu verstehen
ein anfang-wenn auch nur ein kleiner..
Sie sucht doch verzweifelt….
da gibt es nichts-alles ist in ordnung so wie es ist!!!
nur was ist es dann??
Sie ist hin und her gerissen. Zwischen dem Kampf etwas zu tun und einfach nur aufzugeben – weil sich ja doch nie etwas ändern. Aber sie ist zu stark um aufgeben zu können.

Sue – natürlich weiß ich auch keinen wirklichen Rat. Lieb gemeinte und motivierende Worte machen dir Angst und manchmal wecken sie in dir Aggressivität. Ich denke, weil du dich einfach so hilflos fühlst. Und dich gleichzeitig auf gar keinen Fall hilflos fühlen willst!
Du hast zwei (zwei!!!) Theras abgebrochen. Du meine Güte….ZWEI!!!! Wenn du jetzt geschrieben hättest, du hast zwanzig abgebrochen!! Du bist anscheinend (aus was für Gründen auch immer) zufällig an zwei für dich nicht passendende Therapeuten geraten.
Auch Therapeuten sind keine Wunderheiler, sondern auch ‚nur‘ Menschen. Was aber nicht bedeutet, dass es auch für dich eine Lösung gibt!!!!
Ich weiß, dass du das nicht hören/ lesen und wissen willst. Und du wirst es wohl auch nicht annehmen, aber trotzdem schreibe ich das jetzt: SUCH WEITER!!!! ES GIBT MENSCHEN DIE DICH UNTERSTÜTZEN KÖNNEN!!!!
Und weißt du warum ich dir das schreibe?

WEIL DU ES WERT BIST!!!!!
WEIL DU WICHTIG BIST!!!!
WEIL DU LIEBENSWERT BIST!!!!
WEIL DU GENAUSO ZUM LEBEN DAZUGEHÖRST WIE JEDER ANDERE MENSCH AUCH!!!


Es ist mir scheißegal, ob du das glauben kannst und willst, ob du das annimmst oder nicht. Ich weiß es, das genügt mir!!!
Und wenn du nicht so weit weg wärst, würde ich dir jeden Tag auf den Piss gehen, wäre jeden Tag lieb zu dir, würde dich in den Arm nehmen, auch wenn du es kaum ertragen könntest! In den Hintern getreten wirst und wurdest du genug! Denn damit kannst du umgehen – nur mit der Liebe tust du dich schwer. Deshalb fällt es dir auch so schwer dich selbst zu lieben. Aber das kann man lernen. Und das muss man lernen, um zu überleben!!!
Und du wirst es lernen. Ich weiß es!

SO!
Zuletzt geändert von florina am Sa Jan 24, 2009 8:20, insgesamt 1-mal geändert.
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

Re: selbst schuld

#75
Laß es einfach sacken. Das tut es sowieso ;-)

Antworten ist gut!!
Nicht für mich... !
(Viel wichtiger sind die Antworten für dich selber!)

Vielleicht gibts auch gar keine konkrete Antwort.
Vielleicht ist es auch gut, weiter darüber nachzudenken und das Vertrauen zu haben, dass sich die Gedanken irgendwann (zum richtigen Zeitpunkt) in Handlungen umsetzen.

Du weißt so viel!
(Wissen kommt von Weisheit).

Du hast schon alles, was du brauchst.
Und deshalb wird sich auch etwas verändern.
Keiner kann wissen, wann und was das sein wird.

Ist immer blöd, von sich selbst auf andere zu schließen, denn jeder Mensch ist individuell.
Aber vielleicht hilft es trotzdem: Mir ging es SO lange so, dass ich das Gefühl hatte, eigentlich alles zu wissen und mich immer gefragt habe, wieso sich verdammt nochmal nichts ändert????
Und auf einmal hat sich etwas geändert. Ziemlich doll sogar! Ohne dass ich das sozusagen bewusst eingeleitet hätte. Es war eher so, dass es einfach auf einmal passierte.
Im Nachhinein glaube ich, dass unser System (oder was es auch immer ist, das Bewusstsein, oder Unterbewusstsein...oder oder..) seine eigene Zeit braucht, um das umzusetzen, was da ist - an Gedanken, Gefühlen, Erfahrungen usw...
Die Veränderung beginnt erst innen und danach im Aussen.

Vielleicht ist es wieder blabla... also etwas, was du längst weißt (wo ich mir sogar sehr sicher bin).
Ich wollt's auch nur nochmal eben kurz angesprochen haben. ;-)
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)