#118
von traumsternchen
ja, das ist natürlich schon so.
Diese Schule hätte meiner Meinung nach sehr viele Vorteile für Ihn, aber auch Nachteile.
Vorteile:
- Kleinere (altersgemischte) Klassen
- Englisch ab der 1. Klasse
- sehr viel projektarbeit und fächerübergreifendes Lernen
- 2 Lehrer
- Kinder werden nicht ausgebremst, dürfen nach ihrem persönlichen Entwicklungsstand lernen und werden gefördert, wenn nötig
- mehr Verantwortung für die Kinder durch die Möglichkeit, einen Teil des Tagesablaufes selbst zu planen
....
Nachteile:
- die Schule ist 15 km von unserem Ort entfernt und er müsste mit dem Bus dorthin fahren (in der "normalen" Grundschule hätte er einen Fußweg von 500 m).
- er hätte weniger Kontakt zu seinen Freunden aus unserem Ort (er ist aber sehr Kontaktfreudig und selbstbewusst)
- er ist noch leicht beeinflussbar (wenn einem anderen Kind irgendein Blödsinn einfällt, ist er definitiv dabei); und in dieser Schule ist es halt leider so, dass überdurchschnittlich viele ADHS Kinder oder generell schwierige oder auch leistungsschwache Schüler sind, als Kinder die überdurchschnittlich begabt sind (und da besteht das Risiko, das er sich an diesen Kindern zu stark orientiert und keinen Lernantrieb mehr hat)
- keine Noten und dadurch möglicherweise Probleme mit dem Übertritt in eine weiterführende Schule
Bei unserem Sohn ist es so, dass er (es wurde zwar nicht getestet) Richtung Hochbegabung geht. Zumindest ist er in allen Bereichen im oberen Normalbereich und in vielen Bereich sogar deutlich darüber. Vor allem ist er auch sehr sprachbegabt und auch technisch und im logischen Verständnis absolut topfit. Beides würde natürlich in der Montessori Schule deutlich besser gefördert werden können, als in einer normalen Grundschule.
Auch laut der Erzieherin ist er den anderen Kindern (auch den Vorschulkindern) in allen Bereichen deutlich überlegen. Trotzdem ist er aber sehr beliebt bei allen Kindern, weil er sehr redegewandt, freundlich und hilfsbereit ist, aber trotzdem dort den Ton angiebt. Gleichzeitig ist er sehr zielstrebig und ehrgeizig, aber auch sehr sensibel und nimmt Stimmungen jeder Art sofort wahr und geht in der Regel entsprechend darauf ein.
Er geht natürlich auch oft über seine Grenzen, aber er merkt, wann ein Ende erreicht ist.
Ich bin total stolz auf meine beiden Jungs, zumal der Kleine sich ähnlich entwickelt. Die Charaktereigenschaften sind wirklich gut und wir werden sehr oft um unsere Kinder beneidet. Und es ist auch schön zu sehen, wie talentiert er ist. Aber manchmal wäre es mir lieber, er wäre einfach im Normalbereich. Dann würden diese ganzen Entscheidungen vielleicht gar nicht im Raum stehen. Ich möchte ihn einfach bestmöglich fördern, aber auch nicht überfordern. Ich bin absolut keine überehrgeizige Mutter, die ihre Kinder zu jedem Förderunterricht schleppt, der nur möglich ist. Im Gegenteil. Das hat er auch gar nicht nötig. Er sucht sich selbst die Dinge, die ihn interessieren und ist mit entsprechender Begeisterung dabei.
Aber umso schwerer ist auch die Entscheidung, den richtigen Weg zu finden, um ihn bestmöglich zu fördern, aber trotzdem noch seine kindliche Freiheit zu lassen.
Diese Möglichkeit sehe ich halt hauptsächlich in der Montessori Schule, aber die Aspekte die die Erzieherin erwähnt hat, sind halt schon auch zu bedenken.
traumsternchen
"Lebe Deinen Traum und träume nicht Dein Leben"