das Gegenteil von Bulimie...

#1
Hallo Zusammen

Wollte mich gleich hier einmal Vorstellen und euch über mein Problem erzählen..
Also ich bin nun 21 Jahre alt und leide schon mein Leben lang an einer scheiss Krankheit...Naja also das will ich mal weiter in das Thema eingehen..Ihr leidet hier alle unter Bulimie..einer Krankheit bei der man Kotzt und ich leide an Emetophobie und habe vor nichts mehr Angst als vor dem Kotzen...Ich dachte einfach das ich mich hier mal anmelde und evtl die Angst sogar ein bisschen verlieren kann!? Ich weiss das ich eigentlich nicht hier her gehöre, da ich ja eben nicht an Bulimie leide aber dennoch finde ich das es ein versuch Wert ist mich hier mit euch auszutauschen..
Meine Krankheit ist so richtig ausgebrochen, als ich etwa 16 war..mir war täglich übel und ich wusste nicht wieso..Hab eine Magen und Darm Spiegelung hiter mir und nichts kam da raus. Einerseits gut andererseits wollte ich gerne ein Ergebniss das ich endlich wusste was mit mir los ist...Dann hab ich mal im Internet rum gesucht und gesehen wieviele andere auch unter dieser scheiss Krankheit leiden..Naja viel gebracht hats mir auch nicht..Ich habe schon viele Therapien hinter mir welche ich immer wieder abgebrochen habe..Jetzt monentan hab ich wieder eine Angefangen und will diese auch durchziehen..Wir ist immer noch sehr sehr oft schlecht und es ist schon so schlimm das ich Tabletten abhängig bin...Allgemein Tabletten gegen Übelkeit und Valium..Anfangs habe ich Valium nur im Notfall genommen aber mitlerweile nehme ich es eigentlich täglich..Ich will endlich davon los kommen :(
So nun will ich euch nicht mehr zu labern :roll:

Was ich noch sagen wollte, in meinen ganz schlimmen Zeiten habe ich mich runtergehungert..Auf eine art dachte ich das ich zu fett bin und auf die andere Art dachte ich wenn ich nicht esse dann kann ich auch nicht Kotzen..Naja durch das bekam ich grosse Kreislauf probleme und war sehr oft Krank...Es ging sehr lange bis ich wieder zugenommen habe aber jetzt bin ich wieder zufrieden mit meinem Gewicht :mrgreen:
Zuletzt geändert von Zarania am Do Dez 04, 2008 9:25, insgesamt 2-mal geändert.

Re: das Gegenteil von Bulimie...

#4
hi zarania!

ist vielleicht ne blöde frage, aber ich kann mir unter deiner krankheit nix vorstellen :oops:
hast du ständig angst, brechen zu müssen, oder wie äußert sich das?
sorry für die dumme frage, aber das beschäftigt mich schon ziemlich grad....

liebste grüße, die lills
"Es ist besser, ein einziges kleines Licht anzuzünden, als die Dunkelheit zu verfluchen. "
Konfuzius

Re: das Gegenteil von Bulimie...

#5
hm. also ich weiss nicht, ob du mit meinen worten was anfangen kannst, doch deine geschichte kommt mir sehr bekannt vor. auch ich habe dieses ärzterennen hinter mir, magenspiegelungen, etc., die ich über mir ergehen lassen habe, in der hoffnung, dass schnellstmöglichst etwas festgestellt wird, was man dann auch behandeln kann.

angefangen hat diese ständige übelkeit bei mir als ich etwa 10 / 11 jahre alt war. es war so schlimm, dass ich oft in der schule fehlen musste - und auch, wie du schreibst, eine zeit lang weniger gegessen habe, aus angst, dass ich es eh nicht in mir behalten würde, wie es in diesen tagen auch oft passiert ist. das ganze zog sich fast über zwei jahre. ich war in krankenhäusern und bei sämtlichen ärzten, heilpraktern, etc. - NICHTS. keiner fand etwas und alle meinten schon, es müsste psychisch sein.

dann sprach mein papa einmal mit einem apotheker über dieses problem, als er gerade etwas anderes in der apotheke kaufte. es war eher zufällig, dass er darauf zu sprechen kam. und stell dir vor, dieser apotheker wusste die lösung meines problems, aber auch nur, weil seine eigene tochter ebenfalls davon betroffen war. diese art von "krankheit" ist so selten, dass nicht einmal ärzte immer auf dem laufenden darüber sind. es betrifft so gut wie niemanden, eben aber nur so gut wie. ein paar einzelne trifft es leider doch.

er erklärte, dass es sich um die hormonumstellung handle, die sich so krass auf den körper auswirke. manche frauen/mädchen würden genau mit diesen symptomen reagieren: übelkeit, starke bauchschmerzen, übergeben, schwindel - und das oft über jahre hinweg, bis wieder alles einigermaßen im gleichgewicht ist. die beschwerden treten bei manchen nur leicht auf, bei manchen enorm stark. ich zählte leider zu letzteren...

und die lösung des problems? also zumindest für diese art von erkrankung gab es eine. ich kann dir leider den namen nicht mehr sagen, aber wenn du magst, kann ich meine eltern noch mal fragen. es war eine art saft / sirop, also ein medikament, welches ich über ein halbes jahr nehmen musste. mir ging es schon nach einer woche damit viel besser. und so stark, dass man abhängig davon werden konnte, war es auch nicht.

in deinem fall ist es nochmal krasser denke ich, zumal du ja schon abhängig von den tabletten bist. ich denke, zunächst solltest du erst einmal davon loskommen, wenn auch in einer klinik.

deine angst vor dem erbrechen muss eine ursache haben, ein schlimmes erlebnis oder so. auch das solltest du heraus bekommen.

und natürlich bist du HERZLICH WILLKOMMEN in diesem forum, auch wenn du keine bulimie hast. über die bulimie wirst du deine angst natürlich nicht loswerden und das wäre auf jeden fall der bescheuertste weg. aber du hast ein problem formuliert und möchtest es gerne angehen und das ist ja schon einmal ein gutes zeichen.

lg, jen
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: das Gegenteil von Bulimie...

#8
Danke euch viel mals für die vielen Antworten! Hab mich sehr darüber gefreut, da ich irgendwie dachte das sich eh keiner meldet da ich ja eigentlich nicht "dazugehöre".

Also ich hab mal mit meiner Mutter darüber gesprochen und sie hat mir erzählt, dass als ich etwa ein Jahr alt war da hat sie sich sehr oft übergeben und musste mich dann auch oft zu ihrer Schwester geben. Ich hab dann mal Kinesiologie gemacht und die Kinesiologin hat mir gesagt das als ich etwa 1 Jährig war das ich es seit dem habe. Einfach genau das hat sie gesagt was da war..Vielleicht kann das der Grund sein wieso ich an dieser scheiss Krankheit leide, einfach das ich evtl als Kind so aufgenommen habe, dass wenn sich meine Mutter überhab das ich dann weggebracht wurde und es für mich somit als schlimm empfunden wurde. Irgendwie so..Aber ich weis erhlich gesagt nicht wie ich diese Angst loswerden kann..Es gibt Konfrontations Therapien wo man sich zb Bilder oder Filme ansieht, dann gibt es aber noch sollche die mit Brechmittel Therapien machen..Das könnte ich nie im Leben machen.

Um noch die Frage von Little Lilly zu beantworten:

Meine Angst äussert sich so das mir einfach sehr oft übel ist, es fängt mit übelkeit an und da durch das ich Angst habe steigere ich mich dann immer mehr hinein, ich fange an zu zittern, werde Panisch, das wird dann immer schlimmer und schlimmer..Früher nahm ich nur Tabletten gegen Übelkeit und jetzt seit bald einem Jahr Valium..Ich nehme es immer öffter und muss immer mehr nehmen..Es ist ein Teufelskreis..Hab eben gehört das wenn man einen Valium Entzug durchmacht muss man sich auch übergeben (ist schlimmer als ein Heroin entzug) und der Entzug dauert um die 9 Monate..Desswegen nehme ich auch jetzt immer mehr da ich diese Entzugserscheinungen meiden will..Ich weis nicht was ich machen soll :(

Re: das Gegenteil von Bulimie...

#10
Na ja, guck mal, wir sind ein Bulimieforum. Und von Heroin- bzw. Valiumentzug habe ich keine Ahnung. Das macht man wohl auch besser mit professioneller Hilfe. Du weißt wahrscheinlich, dass man seiner Angst begegnen muss, will man sie überwinden. Es ist eigentlich nichts Schlimmes dran, wenn man mal kotzt. Das ist eine normale körperliche Reaktion, die auch nur selten eintritt normalerweise, eben wenn man Magen-Darmgrippe hat, oder was Verdorbenes gegessen hat. Das wird natürlich ein harter Weg werden, aber ich kann dir auch nix anderes sagen, als dass du den Weg besser mit professioneller Begleitung gehst.

Also, weißt du von deiner Mutter, dass sie dich zu deiner Schwester gebracht hat, wenn ihr schlecht war, oder hat die Kinesiologin das auf irgendwelchen omnösen, nicht nachvollziehbaren Wegen erfunden?

Gehen wir davon aus, verstehe ich immer noch nicht, wo das Trauma ist. Kleine Babys brauchen zwar eine Bezugsperson, wo sie Zuverlässigkeit erfahren, dass ihre Bedürfnisse befriedigt werden, aber ob das Mutter, Vater oder Tante ist, ist eigentlich recht egal.

lg

aire
Zuletzt geändert von aire am Di Dez 30, 2008 10:26, insgesamt 1-mal geändert.

Re: das Gegenteil von Bulimie...

#11
Also ich kenne mich mit deiner Krankheit auch nicht aus, aber ich denke es ist vielleicht gar nicht so wichtig, woher diese Krankheit kommt. Viel wichtiger und entscheidener ist doch, wie du damit umgehen lernst, bzw. was du für dich tun kannst, um wieder gesund zu werden.
Es scheint sich tatsächlich um ein Trauma zu handeln (bzw. eine Phobie). Dieses Trauma muss nicht unbedingt in direktem Zusammenhang mit den Erlebnissen die du als einjähriges Kind hattest, im Zusammenhang stehen. Es ist auch möglich, dass du etwas erlebt hast, an das du dich nicht mehr erinnern kannst (was sehr warscheinlich ist) und an das sich auch dein Umfeld nicht erinnern kann.
Was du bei der Kinesiologin erfahren ist, ist allerdings ein wichtiger Hinweis!
Hast du denn bei ihr nur die Ursache erforschen können, oder bist du weiterhin bei ihr? Über den Muskeltest sind ja sehr viele Dinge möglich, dein Körper kennt eigentlich die Antworten auf deine Fragen.
Eine kinesiologische Behandlung allein wird natürlich auf keinen Fall ausreichend sein, aber sie kann begleitend sehr nützlich sein!

Bist du denn in therapeutischer Behandlung?
Was stellst du dir denn vor, weiterhin für dich zu tun?
Was bist du auch bereit zu tun?

Eigentlich ist es egal, ob du dich hier in diesem Bulimieforum wiederfindest, oder in einem anderen, deiner Krankheit entsprechenden. Es geht ja eher darum, dass du Hilfe brauchst (und auch suchst, sonst wärst du ja nicht hier) und es ist möglich, dass du hier gute Anregungen findest, um mit psychischen Störungen umzugehen.

Nur du selber kannst herausfinden, welche Art von Behandlung die für dich richtige ist. Möglichkeiten gibt es unzählige. Kinesiologie ist ein sehr guter erster Schritt!

Ich wünsche dir, dass du deinen Weg da heraus findest.

Lg
Florina
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

Re: das Gegenteil von Bulimie...

#12
@florina: könntest du mir vllt. erklären, um was es sich bei "Kinesiologie" handelt? inwiefern steht so eine Behandlung in Beziehung zu Essstörungen? Was wird denn im Rahmen einer solchen Behandlung genau gemacht?

Meine Mutter wollte vor ca. 4 jahren einmal, dass ich zu einer Kinesiologin gehe. Und da ich trotz 1,5 jähriger analytischer Therapie noch nicht wirklich voran gekommen bin und nun schon seit 5 Jahren B* habe, bin ich bereit auch mal etwas anderes auszuprobieren...ich will einfach wieder gesund werden!!
wäre ganz lieb, wenn du mir antworten könntest!
lg
Auch die längste Reise beginnt mit dem 1. Schritt!

Re: das Gegenteil von Bulimie...

#13
Liebe Summer-Dream,

ich hoffe, es ist für alle ok, wenn ich dir hier in diesem Fred antworte.

Die Kinesiologie (von griechisch kinesis = Bewegung und logos = Lehre) ist eine ganzheitlich orientierte Richtung, die das Ziel hat Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bringen. Dabei geht man davon aus, dass Ungleichgewichte (wie z. B. auch psychische Störungen, Süchte und was es da alles so gibt) sich durch Energieblockaden im Körper ausdrücken.
(Also damit ist in etwa gemeint, dass das was in dir sozusagen 'gestört' ist, sich in einer Art körperlichen Blockade zeigt, ohne dass du das merkst, oder weißt. Der gesunde Energiefluß ist irgendwo gestört oder blockiert - ohne dass man erst mal genau weiß wo).
Diese Energieblockaden lassen sich durch den kinesiologischen Muskeltest feststellen und überprüfen.
(Das ist eigentlich ganz 'banal': Der Kinesiologe 'drückt' sozusagen 'nur' auf deinen Arm und je nachdem ob er nachgibt oder nicht, ist das eine Antwort auf eine Frage. Das ist jetzt eine GANZ GROBE Beschreibung!!!!)
Für die Auflösung der Energieblockaden werden Erkenntnisse und Anwendungen aus der traditionellen chinesischen Medizin genutzt.

Also nochmal in Kurzfassung und Laienhaft erklärt: Über den Muskeltest kann man dem Körper Fragen stellen. Für die Art der Fragen begeleitet dich der Kinesiologe.
Dein Körper gibt dir dann sozusagen Auskunft über die Art der Blockade (Störung), die z. B. durch ein traumatisches Erlebnis entstanden sein kann. (Es gibt natürlich noch eine Menge anderer Ursachen).
Wenn die Energieblockaden sozusagen erkannt sind, kann man damit beginnen Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bringen.

Kinesiologie ist EINE von vielen Möglichkeiten, um etwas für sich zu tun. Sie wird ziemlich sicher nicht allein ausreichend sein, aber meiner Meinung nach ist sie eine sehr gute begleitende Variante!

Es ist immer nicht ganz leicht nachzuvollziehen, welche der vielen Behandlungen, die man so macht, oder gemacht hat, oder auch gelassen hat, wirklich 'angeschlagen' - also heilend gewirkt haben, oder wirken. Das läßt sich sicher auch gar nicht so ohne weiteres festlegen/ -stellen.

Meine Erfahrung ist: Jeder wird schon genau auf die Möglichkeit stoßen, die ihm weiterhilft, bzw. er (oder sie) wird herausfinden, was Wirkung zeigt.
Das Fatale ist ja: DAS DAUERT!

Ich schweife ab :-)

Ich hoffe, ich habe dir deine Frage ein bischen beantworten können.
Ach so: Woher ich das weiß?
Ich habe eine Ausbildung gemacht und in dieser Ausbildung haben wir u. a. auch kinesiologische Ansätze gelernt und angewandt.
Außderdem habe ich selber wohl fast alles ausprobiert und getestet, was überhaupt denkbar ist (oder was ich kenne :-)), um gesund zu werden.

Ganz liebe Grüße
Florina
Entweder man lebt, oder man ist Konsequent. (Erich Kästner)

Re: das Gegenteil von Bulimie...

#14
Liebe Florina,

ich danke dir sehr, dass du mir das alles so ausführlich und verständlich erklärt hast!
Die ganze Sache klingt sehr interessant und durchaus wert, es einmal zu probieren.
Übernimmt die Kosten denn die Krankenkasse, oder muss ich das aus der eigenen Tasche bezahlen? Wie viele Sitzungen sind denn sinnvoll?

Ganz liebe Grüße, S.
Auch die längste Reise beginnt mit dem 1. Schritt!