#109
von traumsternchen
Liebe Three,
ich hatte eigentlich versucht, an Deinem Thread dranzubleiben. Der Titel und Dein Problem hat mich sehr angesprochen. Aber es war mir teilweise echt zuviel. Immer wieder Müll und blödes herumgequatsche und dazwischen immer wieder auch konstruktive Meinungen dazu. Deshalb habe ich einige Beiträge beim lesen übersprungen. Egal.
Aber einfach für den Fall, dass ich etwas schreibe, was bereits vorgeschlagen wurde, oder ich etwas frage, was Du vielleicht schon beantwortet hast…..
Ich muss dazu erstmal sagen, Du hast wirklich viel Stärke und auch Mut und einen großen Überlebenswillen. Denn wenn ich mir das hier so anschaue, hätte ich mich wohl innerhalb kürzester Zeit wieder hier zurückgezogen. Aber Du lässt Dir nichts gefallen. Du wehrst Dich. Und auch zu Recht. Deine Magersucht zeigt ebenfalls, wie stark Du bist.
Aber es ist keine gesunde Stärke. Du nutzt sie nur, um Dich zu wehren und zu schützen.
Ich habe den Eindruck, Du bist in einem „Überlebensmodus“ gefangen, den Du vielleicht gar nicht mehr bräuchtest. Aber was ist die Ursache dafür? Du kannst noch so oft versuchen, Symptome zu verändern. Es wird Dich nicht weiterbringen, Du wirst immer wieder scheitern (und da spreche ich aus meiner täglichen Erfahrung). Denn Du musst versuchen die Ursache des ganzen herauszufinden, wo liegt die innere Schwäche, was macht Dich so verletzlich, dass Du nach außen so dermaßen stark sein musst?
Machst Du eine Therapie? Wenn ja, seit wann und worum geht es in der Therapie genau?
Meine Therapeutin hat mir beispielsweise einmal in einer ganz schlimmen Bulimiephase gesagt, ich soll im Moment einfach meine Krankheit versuchen zu akzeptieren (nicht für gut zu finden!), denn Sie ist das Krankheitszeichen für die tiefe Verletzung die ich habe. Ich muss versuchen, mein Inneres Kind zu verarzten und zu versorgen, nur dann KANN die Essstörung besser werden. Und das dauert sehr lange. Bei mir stehen 23 Jahre Hölle gegen inzwischen 5 Jahre (davon 3 Jahre Therapie), in denen ich versuche, einen Gegenpol gegen meine Vergangenheit aufzubauen. Ich versuche das, was mir passiert ist, zu verarbeiten. Aber das benötigt Zeit. Und das Eingeständnis, mir ist etwas schlimmes passiert und deshalb bin ich krank. Aus der Schwere der Krankheit (und bei Dir habe ich auch das Gefühl, Du bist schwerkrank) lässt sich die Verletzung der kleinen Three ablesen. Das ist der Schlüssel!!!!
Erst wenn Du das herausfindest und Dir selbst eingestehen kannst, kannst Du auch gut mit Dir umgehen und für Dich sorgen.
Versuch doch bitte einfach mal herauszufinden, an was Du Dich aus Deiner Kindheit erinnern kannst. Mach Dir eine Liste. Was war schön? Welche Menschen haben Dir gut getan? An welche schönen Momente kannst Du Dich erinnern? Wie alt warst Du da? Wo liegt der Knackpunkt? Wie hast Du Dich als Kind gefühlt? Kannst Du Dich an negative Dinge erinnern? Versuch für Dich selbst eine Biographie Deiner Kindheit zu erstellen. Systematisch.
Zuerst Kleinkind und Kindergartenalter. In einem späteren Schritt Grundschule. Verschaff Dir einen Überblick über Dich selbst. Denn darin liegt Dein persönliches Geheimnis vergraben.
Ich hoffe, das Ganze war jetzt nicht zu wirr. Wenn doch, tut es mir sehr leid.
Ich wünsche Dir jedenfalls Alles Gute und würde mich darüber freuen, wenn Du versuchst, auf meine Vorschläge einzugehen. Vielleicht hast Du ja manches schon probiert. Wie waren Deine Erfahrungen dabei?
Alles Liebe
traumsternchen
"Lebe Deinen Traum und träume nicht Dein Leben"