Nicht lieben oder mögen können

#1
Guten Abend,

In mir schwelt mal wieder ein Konflikt.... Ich denke von mir selbst, dass ich wder lieben noch mögen kann und andere Leute nur "brauche" und "m*ssb**ch*".
Woran erkenne ich, ob ich jemanden mag oder Liebe? Was ist Liebe?
Woher weiß ich ob ich den anderen nicht nur brauche um nicht allein zu sein und um meine seelischen Löcher (Sehnsucht nach Geborgenheit, Annahme, Verständnis...) zu befriedigen, die mir in der durch meine unschöne Kindheit entstanden.
Wie und woran merke ich das?

Ich denke immer, ich mag niemanden...

Mein Thera sagte mal: So ein Blödsinn, natürlich mögen sie und natürlich lieben sie (Ihre Schwester und Ihre Eltern), auch wenn sie es im Moment vielleicht nicht fühlen.

Woher bitte will er das wissen? Mich lässt es so verdammt kalt wie es den Menschen in meinem Umfeld geht - glaube ich. Ich glaube mir nicht, wenn ich merke, dass ich mit jemandem leide oder Interesse an jemandem habe. Ich unterdrücke andere zu fragen "Wie geht es dir" weil in meinem Kopf dann eine Stimme dröhnt: "Lüg nicht, du willst das doch gar nicht wissen! Das ist dir doch egal!"
Ich trau mich nicht auf Gefühle von Menschen einzugehn, wenns ihnen schlecht geht, weil ich Angst hab davor, ich trau mich nicht zu sagen, dass ich jemanden lieb habe, weils wie eine Lüge klingt in meinen Ohreund ich dann nicht mehr weiß obs so ist oder nicht.

Mag und liebe ich oder (miss-)brauche ich nur???? :( Wie finde ich das raus? Gibt es Buchtipps eurerseits?

Ich hab meine Vorstellung von Liebe und davon jemanden zu mögen, das werd ich später hier mit einbringen.

LG Naturelle

Re: Nicht lieben oder mögen können

#2
Bei mir ist das auch ne komplizierte Sache. Ich weiß das auch nie so genau und manchmal red ich mir ein es wäre so wie es wohl grade "korrekt" wäre und dann verschwimmen die Grenzen und ich weiß garnicht mehr was echt ist und was ich mir nur einrede. ("natürlich liebe ich dich!" - liebe ich ihn? egal, hauptsache man denkt ich liebe... usw.)

Re: Nicht lieben oder mögen können

#3
Naturelle hat geschrieben:Ich denke von mir selbst, dass ich wder lieben noch mögen kann und andere Leute nur "brauche" und "m*ssb**ch*".
Woran erkenne ich, ob ich jemanden mag oder Liebe? Was ist Liebe?
Woher weiß ich ob ich den anderen nicht nur brauche um nicht allein zu sein und um meine seelischen Löcher (Sehnsucht nach Geborgenheit, Annahme, Verständnis...) zu befriedigen, die mir in der durch meine unschöne Kindheit entstanden.
Wie und woran merke ich das?
Genau das gleiche Problem habe ich auch! Ich bin ja auch nicht im Forum hier und schreibe euch Antworten, weil ich ein vor Nächstenliebe strotzender Mensch bin, sondern weil ich das brauche. In Wahrheit bin ich ein egoistisches Aas. Dazu brauche ich bloß keinen Thread, das festzustellen... Allerdings glaube ich, dass es allen anderen Menschen auch so geht. Oder den allermeisten. Sie geben es bloß nicht zu. Sie merken es wohl nicht ein Mal. Sie machen sich Gedanken um einen anderen Menschen und denken, sie tun es aus Liebe, dabie brauchen sie es, um sich von ihren Gefühlen abzulenken. Sie denken, sie lieben einen anderen. was sie lieben, ist aber die Bestätigung und das Gefühl, Macht auszuüben....

So was in der Richtung habe ich mal gelesen in einem Buch von Klaus Ferdinand Hempfling. Also, es war, glaube ich, das zweite oder dritte Buch, was er veröffentlicht hat. Es war nicht der Roman und nicht das Buch "Mit Pferden tanzen". Seit der stelle, wo er geschrieben hat, dass die meisten Menschen nicht das Gegenüber lieben, sondern irgendetwas, was mit ihnen zusammen hängt, habe ich gedacht (in Bezug auf mich). Mist, er hat Recht. Hätte ich das nur nie gelesen....

lg

aire

Re: Nicht lieben oder mögen können

#4
naja- protest jetzt!

sicher ists wichtig, in einer beziehung, dass auch was zurückkommt- aber lieben an sich ist schon möglich. ich mag ja auch nicht alle menschen auf die gleiche art- manche menschen sind eben eine Bereicherung in MEINEM leben- gut das ist ein egoistischer anspruch aber umgekehrt will ich ja auch, dass ich wichtig bin für andere und ihr leben- denen werf ich deshalb keinen egoismus vor.
liebe ist es, wenn ich will, dass es dem anderen gut geht und mir dinge für diesen menschen überlege, mich damit auseinandersetze, was ihm gefallen wird. und ich freude daran hab, wenns ihm gefällt.
so ganz selbstlos zu lieben - das können vielleicht einige buddhistische mönche- aber die haben auch keinen sex und keinen ärger. dafür gehen sie ins nirvana- das strebe ich allerdings nicht an. bis dahin ist liebe und freundschaft präsent in meinem leben, und der damit verbundene egoismus, dass diese menschen auch was für mich tun. jeder BRAUCHT menschliche kontakte- sonst gehen wir ein, oder? ist doch nur menschlich und normal, in der hinsicht egoistisch zu sein, oder hab ich jetzt was falsch verstanden?
das nicht zu können- sich für andere zu interessieren und gefühle zuzulassen ist eine frage der entwicklung. kann man ja lernen. und das geht auch, hab ich gesehen. ist auf alle fälle lebenswerter, gefühle zu zeigen als es nicht zu tun.

LG
Während jene als verrückt gelten, die den Verlust der menschlichen Werte nicht mehr ertragen, wird denen Normalität bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.

Re: Nicht lieben oder mögen können

#5
Der andere scheint irgendwie unsichtbar mit dir verbunden zu sein, du trägst ihn in deinem Herzen, denkst immer wieder an ihn und hoffst, dass es ihm gut geht.
Wenn es ihm schlecht geht, dann wünschst du dir verzweifelt irgendwas tun zu können, damit es ihm besser geht, etwas das ihm gut tut und was ihm hilft, denn ihn leiden zu sehn tut dir sehr weh. Denjenigen zu verletzen wäre dir unerträglich.
Du magst verdammt vieles an ihm, teilweise auch Dinge, die du nicht magst oder nie austehen konntest, denn plötzlich gehören sie zu einem Menschen, der dir was bedeutet und machen ihn aus.
Du hilfst ihm gerne wenn er Hilfe braucht - selbst bei Dingen auf die du gar keinen Bock hast, aber du tust es, weil du ihm helfen möchtest (zum Beispiel meiner Freundin beim Umzug helfen,tapezieren und streichen - und was dir zusätzliche Arbeit ist macht plötzlich gemeinsam Spaß und wird zu einem einmaligen Erlebnis, das du dir in deiner Erinnerung bewahrst).
Du beginnst Dinge zu geben (emotional und matierell), an denen du bisher festhieltest. Und plötzlich siehst du keinen Wert mehr darin, du siehst keine Notwendigkeit mehr festzuhalten, es verliert seinen Wert (es zu behalten) oder du verlierst die Furcht (die Furcht davor etwas zu geben in emotionaler Hinsicht) und du gibst es einfach, denn es festzuhalten hat für dich keine Notwendigkeit mehr.
Fängst an Dinge und Eigenschaften zu mögen, die der andere an sich hat, die du jedoch früher nicht ausstehen konntest. Du nimmst den anderen genauso an wie er ist, selbst wenn er Dinge tut oder du Dinge über ihn erfährst, über die du früher die Nase gerümpft hast oder hättest. Du überdenkst dein gesamtes Wertesystem in dir, hinterfragst sämtliche Vorurteile, die du jemals hattest und bewertest neu.
Du fühlst dich unglaublich wohl in der Gegenwart des anderen, entwickelst Vertrauen und springst immer wieder über deinen Schatten um das Vertrauen zu stärken.
Du magst auch Dinge die euch verbinden, Dinge, die wie aire sagt mit ihm zusammenhängen, was er dir emotional gibt (aber das ist ehe zweckorientiert) und was er für dich tut.
Im Grunde ist es jemand, den du gern an deiner Seite hast, egal was ihr tut, denn es ist nicht an eine Unternehmung, ein Hobby oder eine Handlung gebunden.


Und plötzlich fühlst du gar nichts mehr :-( Du bist depressiv, kannst nicht mehr genießen und selbst die Anwesenheit des anderen und dass er dich mag ist dir nur ein schwacher Trost, da es in dir weh tut. Und du beginnst du zweifeln ob dir überhaupt was an ihm liegt...

Und so entstehen solche Threads wie dieser: Ich kann weder mögen noch lieben :-( Oer fühle ich es nur manchmal nicht?

Was ich geschrieben habe schreibe ich aus tiefster ÜBerzeugung heraus und dennoch bleibt ein kleiner dunkler Anteil in mir, der mich verhöhnt und auslacht, der mir sagt, ich habe keine Ahnung, ich könne das doch nicht wissen, mich auslacht, mich verspottet und kleinredet.... Es könnte die Stimme meiner Eltern sein :cry:

Und schon fange ich an zu zweifeln.
Zuletzt geändert von Naturelle am Sa Nov 22, 2008 12:15, insgesamt 2-mal geändert.

Re: Nicht lieben oder mögen können

#6
hm, naturelle- da kennst du dich schon sehr gut und weißt ja, woher die probleme kommen '(innere stimme der eltern ...)
was mir spontan eingefallen ist, als ich deinen ersten teitl gelesen hab:
Der andere scheint irgendwie unsichtbar mit dir verbunden zu sein, du trägst ihn in deinem Herzen, denkst immer wieder an ihn und hoffst, dass es ihm gut geht.
Wenn es ihm schlecht geht, dann wünschst du dir verzweifelt irgendwas tun zu können, damit es ihm besser geht, etwas das ihm gut tut und was ihm hilft, denn ihn leiden zu sehn tut dir sehr weh. Denjenigen zu verletzen wäre dir unerträglich.
Du magst verdammt vieles an ihm, teilweise auch Dinge, die du nicht magst oder nie austehen konntest, denn plötzlich gehören sie zu einem Menschen, der dir was bedeutet und machen ihn aus.
Du hilfst ihm gerne wenn er Hilfe braucht - selbst bei Dingen auf die du gar keinen Bock hast, aber du tust es, weil du ihm helfen möchtest (zum Beispiel meiner Freundin beim Umzug helfen,tapezieren und streichen - und was dir zusätzliche Arbeit ist macht plötzlich gemeinsam Spaß und wird zu einem einmaligen Erlebnis, das du dir in deiner Erinnerung bewahrst).
Du beginnst Dinge zu geben (emotional und matierell), an denen du bisher festhieltest. Und plötzlich siehst du keinen Wert mehr darin, du siehst keine Notwendigkeit mehr festzuhalten, es verliert seinen Wert (es zu behalten) oder du verlierst die Furcht (die Furcht davor etwas zu geben in emotionaler Hinsicht) und du gibst es einfach, denn es festzuhalten hat für dich keine Notwendigkeit mehr.
Fängst an Dinge und Eigenschaften zu mögen, die der andere an sich hat, die du jedoch früher nicht ausstehen konntest. Du nimmst den anderen genauso an wie er ist, selbst wenn er Dinge tut oder du Dinge über ihn erfährst, über die du früher die Nase gerümpft hast oder hättest. Du überdenkst dein gesamtes Wertesystem in dir, hinterfragst sämtliche Vorurteile, die du jemals hattest und bewertest neu.
Du fühlst dich unglaublich wohl in der Gegenwart des anderen, entwickelst Vertrauen und springst immer wieder über deinen Schatten um das Vertrauen zu stärken.
Du magst auch Dinge die euch verbinden, Dinge, die wie aire sagt mit ihm zusammenhängen, was er dir emotional gibt (aber das ist ehe zweckorientiert) und was er für dich tut.
Im Grunde ist es jemand, den du gern an deiner Seite hast, egal was ihr tut, denn es ist nicht an eine Unternehmung, ein Hobby oder eine Handlung gebunden.
und dann bist du aufgewacht und es war doch nicht brad pitt der neben dir gelegen ist sondern der typ, den du 3 monate lang vergöttert hast und jetzt schnarchend neben dir liegt, der dir so oft auf die nerven geht mit dingen, und problemen die du vorher nicht OHNE beziehung hattest. plötzlich wird sex zum thema, was vorher nicht der fall war- der war entweder nicht vorhanden, oder so aufregend, weil du über die verliebtheit hinaus keine beziehung geführt hast oder affären hattest.
aber heute liegt er da und die dreckigen socke neben dem bett und du könntest ihn schon wieder *piep*. und er nörgelt auch an dir rum- was du nciht machst oder falsch. dann aber schaust du ihn an und er dich und da ist was. dieser moment in dem du in auffressen könntest vor liebe. du weißt, dass du ihn magst auch wenn er schwierig ist und umgekehrt ists auch so. du liebst es, wenn er dich in den arm nimmt. auch wenn er nicht so aufmerksam ist, wie du es gern hättest sooft und blumen nciht mag- trotzdem oder vielleicht gerade-
deshalb bleibst du mit ihm zusammen, weil die beziehung lebendig ist und nicht aus dem märchen.

meine gedanken dazu.

LG
Während jene als verrückt gelten, die den Verlust der menschlichen Werte nicht mehr ertragen, wird denen Normalität bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.

Re: Nicht lieben oder mögen können

#7
und dann bist du aufgewacht und es war doch nicht brad pitt der neben dir gelegen ist sondern der typ, den du 3 monate lang vergöttert hast und jetzt schnarchend neben dir liegt, der dir so oft auf die nerven geht mit dingen, und problemen die du vorher nicht OHNE beziehung hattest. plötzlich wird sex zum thema, was vorher nicht der fall war- der war entweder nicht vorhanden, oder so aufregend, weil du über die verliebtheit hinaus keine beziehung geführt hast oder affären hattest.
aber heute liegt er da und die dreckigen socke neben dem bett und du könntest ihn schon wieder *piep*. und er nörgelt auch an dir rum- was du nciht machst oder falsch. dann aber schaust du ihn an und er dich und da ist was. dieser moment in dem du in auffressen könntest vor liebe. du weißt, dass du ihn magst auch wenn er schwierig ist und umgekehrt ists auch so. du liebst es, wenn er dich in den arm nimmt. auch wenn er nicht so aufmerksam ist, wie du es gern hättest sooft und blumen nciht mag- trotzdem oder vielleicht gerade-
deshalb bleibst du mit ihm zusammen, weil die beziehung lebendig ist und nicht aus dem märchen.

meine gedanken dazu.
*g* Da muss ich gerade lächeln bei deinem Beitrag ;-)

Denjenigen an den dreckigen Socken packen "MENSCH DU SCHWEIN! Ich mag diesen Atommüll nicht in meinem Bett!" Gerade noch ärgerlich über den widerlichen Gestank - sie ihm ausziehen, die Füße kitzeln und anfangen zu lachen "Du Arsch, ich hab dich einfach lieb, egal ob die verdammten Drecksocken schon wieder im Bett liegen oder nicht!"

Hm.... da ist Realität mit drin. Mir erscheint es als wirkliches Mögen oder Lieben ohne zu viele Illusionen und ohne zu rosarote Brille. Doch wie kann ich denn mögen oder lieben, wenn ich selbst nicht angenommen wurde in meiner Kindheit???!!! Ich denke immer das ist nicht möglich, doch irgendwie muss ich es doch gelernt haben.

Re: Nicht lieben oder mögen können

#8
aire hat geschrieben: Genau das gleiche Problem habe ich auch! Ich bin ja auch nicht im Forum hier und schreibe euch Antworten, weil ich ein vor Nächstenliebe strotzender Mensch bin, sondern weil ich das brauche. In Wahrheit bin ich ein egoistisches Aas. Dazu brauche ich bloß keinen Thread, das festzustellen... Allerdings glaube ich, dass es allen anderen Menschen auch so geht. Oder den allermeisten. Sie geben es bloß nicht zu. Sie merken es wohl nicht ein Mal. Sie machen sich Gedanken um einen anderen Menschen und denken, sie tun es aus Liebe, dabie brauchen sie es, um sich von ihren Gefühlen abzulenken. Sie denken, sie lieben einen anderen. was sie lieben, ist aber die Bestätigung und das Gefühl, Macht auszuüben....
Ich glaube auch nicht an puren Altruismus. Wie war das noch? Altruistischer Egoismus oder egoistischer Altruismus... :D
Geht auch gar nicht, denn, wenn wir nur selbstlos wären, dann hätten wir als Art gar nicht überlebt, dann würde ja niemand je überleben. Aber ich bin ja eine Idealistin, die an das Gute glaubt. Weil ich mich dazu entschieden habe, nicht, weil ich zu dumm bin.
Nur, dem was du da schreibst, stimme ich auch nicht zu. Wir brauchen Liebe, um uns von unseren Gefühlen abzulenken, weil wir Macht ausüben wollen?
Ja. Darf ich da eine andere Meinung haben? Zumindest zum ersten Teil, der Macht Teil ist sowieso immer in allen Varianten vorhanden und gegenwärtig. Wenn ich jemanden Liebe, dann führt mich das auch oftmals zu mir selbst und lenkt mich nicht ab. Ob das weniger egoistisch ist, weiß ich nicht.
:roll: :D

Alles Liebe, Colourful
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Nicht lieben oder mögen können

#9
hello !

@ naturelle:
freut mich, dass ich dich zum lächeln gebracht habe, dann hat sichs gelohnt :D
hab leider nicht viel zeit, aber zu:
Mir erscheint es als wirkliches Mögen oder Lieben ohne zu viele Illusionen und ohne zu rosarote Brille. Doch wie kann ich denn mögen oder lieben, wenn ich selbst nicht angenommen wurde in meiner Kindheit???!!! Ich denke immer das ist nicht möglich, doch irgendwie muss ich es doch gelernt haben.
nun, gelernt hast du es vielleicht nicht, oder halt bruchstückhafter als andere. wie die meisten hier, denke ich. aber du machst therapie und hast daher sehr sehr gute chancen, vieles nachzuholen. ich kenn das defizit im innern, das du ansprichst. das habe ich auch mit entwicklung gemeint- man kann das lernen, sich und andere anzunehmen. aber mein weg z.b. ist von sehr vielen rückschritten geprägt in diese richtung, selbstzweifel usw...
nun, trotzdem kann ich es. soweit man überhaupt von "können" reden kann. ein gutes hatte meine defizitäre kindheit: ich musste mich später mit dingen auseinandersetzen, die andere villeicht nie beachten mussten - das war gar nicht so schlecht manchmal, denn so hab ich mich sehr gut kennengelernt, meine beziehungsmuster durchleuchten müssen, weils sonst nur noch bergab gegangen wäre mit mir. ists ja auch sehr lang. nur jetzt weiß ich, warum ich mich in jemanden verliebe, ich kenn jetzt mein ganz persönliches muster und kann daher besser darauf acht geben, nicht mehr so tief in die scheiße abzurutschen.
ich kann kompromisse machen mittlerweile zwischen- mich ziehen nur arschlöcher an- und - ich nutze den mann nur aus - und- er nutzt mich aus.
kann also besser unterscheiden mittlerweile. und vielleicht auch selektieren. weiß nicht genau.

ist ein langer prozess aber in der therapie bist du bestimmt gut aufgehoben- dort lernst du dich kennen.
hab 2 therapien gemacht: die erst weil ich die bulimie nicht loswurde (hat mir übrigens mein ex dringend ans herz gelegt, sonst hätt ich bis heute keine gemacht wahrscheinlich- er hat mich zwei jahre lang dazu überreden müssen) und das zweite mal bin ich hingegangen, weil ich endlich wissen wollte, warum ich so destruktive beziehuhngen zwischendurch immer geführt habe- und hab sehr viel über mich gelernt pppff- das beste daran war - dass mir diese ärsche echt geholfen haben in meiner entwicklung- sie haben mir gezeigt, wos in meinem leben wirklich hapert. sie haben es mir erst möglich gemacht, meine verdrängten seiten zu sehen. meine therapeutin hat dass dann sozusagen kommentiert- und es waren sehr oft aha erlebnisse vorhanden. auf vieles komme ich heute selber drauf- ist wie ein selbstheilungsprozess, den sie damals in gang gesetzt hat.

bin noch on the way- abgeschlossen ist nichts. solls nicht sein, - irgendwo hab ich so eine tolle signatur im forum gelesen- wer etwas ist, hat aufgehört etwas zu werden, - das find ich voll schön.

Guten abend und
LG
Während jene als verrückt gelten, die den Verlust der menschlichen Werte nicht mehr ertragen, wird denen Normalität bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.