Hallo Bumble-Bee,
Zitat:Es ist dringend an der Zeit, dass ich mich nun endlich intensiver mit dem was hinter dem Fressdruck steht auseinander setze.
Ja, das ist es wohl, denn es geht nicht ums Essen, absolut nicht.

Du hast es glücklicherweise insoweit stabilisiert, dass du nun Kraft hast, über dich nachzudenken und zuzulassen.

Wir hätten und alle Mittel aussuchen können, um Schwierigkeiten - in welcher Form auch immer - zu bewältigen. Wir haben das Essen gewählt, weil es zur Verfügung stand, wir als Kinder damit schon besänftigt wurden, weil unsere Mütter dem Lebensmittel mehr Bedeutung zumaßten als es tatsächlich hat...es gibt zahlreiche Gründe, warum wir das Essen gewählt haben, doch entscheidend ist die Frage, warum sind wir so geworden, was ist genau los und wie kann man es ändern.
Die Ursachen sind vielfältig und ich denke, dass es
recht wichtig ist, zu wissen, warum wir sie brauchen und entwickelt haben.
Als Stichworte (da ich noch nicht genau weiß, was los ist) geb ich dir folgende (die sind für mich zutreffend):
- kein
Urvertrauen mitbekommen, woraus sich Selbstvertrauen entwickelt
-
Gefühle (negative), Schwächen durften bzw. wurden in meiner Kindheit
nicht gezeigt - wie soll ich da lernen, sie zu bewältigen?
- war schon früh sehr selbstständig, habe viel für mich alleine gespielt, wenig mit anderen gemacht, vor meiner Mutter nicht geweint, war aber auch ab und zu aggressiv:
A-C-Typ (Bindungstheorie)
- will
Unabhängigkeit, dazu braucht man aber Selbstvertrauen; bin aber
im hohen Maße abhängig (hier ist nicht das Essen gemeint)
- baue deshlab immer eine
Fassade, was äußerst anstrengend ist und mich noch mehr an mir zweifeln lässt: FA baut diesen Druck ab bzw. gibt mir Erholung
Ich könnte noch weiter ausführen, aber es ist dein Thread und von daher ist es als Anregung gemeint.
Zitat: Ich komm einfach nicht durch zu mir. ich versuche es. Es geht nicht.
ja, aber das...
Zitat:Ich will nicht, ich sperre mich.
ist vielleicht eher der Fall, denn es tut weh, zumindest meint man, es tut einem weh. Man hat es ja so noch nie, zumindest nur selten gemacht...
Zitat: Ich habe das Gefühl ich schreie und keiner hört mich.
Es ging mir durch Mark und Bein, als ich dies las, denn genau das habe ich auch, jeden Abend und es tut weh: Seelischer Schmerz ist hart und für uns ein Grund, FAs zu haben und diesen Schmerz nicht auszuhalten.
Zitat:Ich bin allein unter Menschen.
Wie fühlst du dich denn genau unter Menschen? Was denkst du? Und was steckt vielleicht dahinter?
Zitat:Ich getraue mich nicht, meinen Freund zu vermissen, weil ich Angst davor habe. Ich habe Angst, dieses Gefühl zuzulassen.
Gefühle...wie damit umgehen? Das ist immer noch die Frage schlechthin? Ich denke, dass man der Angst ins Gesicht sehen muss...wie man es schafft, sich dazu zu überwinden, muss wohl jeder für sich herausfinden. Ich auch.
Zitat:Vor allem aber macht auch alles keinen Sinn allein zu entscheiden, da auch alles davon abhängt, wies bei meinem Freund weitergeht *argggh*
Rede mit ihm darüber. Was anderes hilft dir nicht, denn er spielt in deine Entscheidung hinein. Du musst anschließend auch Prioritäten setzen und vielleicht findet ihr auch gemeinsam Lösungen?!
Zitat: Dann natürlich die Thera. Das erste Gespräch ist ja auch erst in 1,5 Wochen, bis da mal was in Gang kommt.
Ich kenne das: Ungeduld gepaart mit einer Wahnsinns-Erwartungshaltung! das macht Druck und den hast du vorher immer mit einem FA abgebaut...halte es aus, bitte! Zudem kommt ja noch die Ungewissheit und dazu die Zukunftsangst! Vielleicht schaust du mal auf die I-Net-Seite: zeit-zu-leben.de (mit oder ohne Bindestriche, weiß ich grade nicht), wenn du sie nicht schon kennst. Kann helfen!
Zitat:Ich sitzt hier faul rum und mach NIX vergleichbar wertvolles.
Musst du das denn? Macht jeder immer etwas Nützliches, wertvolles? Ist es nicht auch sehr wertvoll für dich, dir Ruhe zu gönnen (wenn du dir nicht den Stress machen würdest, dass das so nicht in Ordnung ist, wäre es ja eine gegönnte Ruhe!)?
Zitat:dann müsst ich mich nicht für die Art un Weise, wie ich mit meiner Zeit umgehe, rechtfertigen. Vor mir.
Genau das ist es, immer rechtfertigt man sich vor sich selber. Warum?

Man will sich erklären, sein Verhalten entschuldigen, damit man sich wegen vermeintlich schlimmen Dingen, wieder gut fühlen darf. Man darf es auch so...Versuch es dir zu erlauben! Deinem Körper tut es gut, sicher! Du hast genug Kopfkino udn Action in dir...mach mal eine Pause
So, das wars von mir...ich mit meinen tollen Ratschlägen udn bin selber ein hoffnungsloser Fall, nein bin ich nicht, aber ich fühle mich echt mies...
habe übrigens mich dazu überwunden, FA- und Esstagebuch zu führen, besonders auf Gefühle/Gedanken bezogen...vielleicht hilft es.
Alles Gute und lass dich nicht gehen, indem du dich gehen lässt!
Deine Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.