Re: ES und (s*x**ll*) MB

#31
Hey ich finds echt spannend :) Danke für deine Mühe.

Die unendliche Geschichte kenne ich jetzt nicht, aber melancholisch triffts. Melancholie macht mich sowieso größtenteils aus :roll:
- Die Landschaft steht für - schwer zu erraten - eine aktuelle Stimmung, so dein allgemeines Befinden
Müde, schwer und erschöpft triffts sehr gut. Ich spiele schon lange (seit über nem Jahr) mit dem Gedanken mal in eine psychosomatische Klinik zu gehen und wieder Kraf zu tanken, bzw. mir mal intensiv helfen zu lassen. Da kann sich evtl. einiges schneller bewegen als in ner ambulanten Therapie...
Ja,ich schleppe mich schon lange nur noch müde, depressiv und schwer durchs Leben, aber andererseits gibt es auch seltene Momente in denen ich gerne lebe und lebensfroh bin. Also kommt es deiner Interpretation schon nahe. Nichts ist verloren, nur ziemlich müde und schwer.
- Der Kubus, das bist Du (also er steht für Dich)
Das störende gelb-rote Etwas :? Mag ich mich denn so wenig? Das knallige rot und gel passt auch nicht wirklich in das friedliche Bild, genauso wenig die Kanten des Würfels. Zu hart, zu eckig...
Nur etwas heftig scheint das ganze; etwas Sanftmut (Pferd?) könnte evtl. 'helfen'.
Heftig? Wie meinst du heftig?
- Der Baum steht für: Beziehung (was du möchtest, kannst usw.)
Der Baum ist mir auch das liebste Objekt im Bild, dann drauf folgt das Pferd. Aber der Baum strahlt als einziges auch eine Vitalität aus. Friedlich, vital, frisch...
Der Würfel hat eher eine aggressive Vitalität mit seinem Rot.
- Das Pferd ist deine Beziehung bzw. eine potentielle
Hm... Also ich wünsche mir einen sanfmütigen, verständnisvollen und gutmütigen Partner, der mich sieht und nicht das was ich sein soll. Einer der achtsam hinschaut und mich wahrnimmt. Und am meisten steh ich auf Männer mit braunen sanftmütigen Augen... Ein bissl lebhaft darf er ab und an auch sein :mrgreen: Ideenreich und kreativ.
- Die Blumen stehen für Kinder (in der Beziehung, also wie die mal sein werden, wo und wie die Platz finden, wie es denen dann geht usw.)
Hmmmm... damit kann ich am wenigstens anfangen.
- Die Leiter ist der Zugang zu Dir
Schlicht, einfach und stabil. Und mit dem kennenlernen und an ich herankommen ist das so eine Sache... Ich will, ich will nicht, ich will, ich will nicht.... ich bin da, ich verstecke mich.... Etc.... Komm her, aber bleib mir fern.. mal so, mal so. Mal Vertrauen, dann wieder Angst und Misstrauen.
Das macht es schwer eine Vertrauensbasis zu errichten und aufrechtzuerhalten wenn der Sturm aus Misstrauen über mich hinwegfegt, aber es ist möglich, wenn auch kräftezehrend für mich mit mir umzugehen, wenn die ngst mich überrollt.
Dann der Wunsch, dass der andere mir ein bisschen hilft, aber gleichzeitig mein Stolz, der mir sagt, ich muss das alleine können, Eigenverantwortung und so...

So seh ich das alles.

LG Naturelle

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#32
Naturelle hat geschrieben:
- Der Kubus, das bist Du (also er steht für Dich)
Das störende gelb-rote Etwas :? Mag ich mich denn so wenig? Das knallige rot und gel passt auch nicht wirklich in das friedliche Bild, genauso wenig die Kanten des Würfels. Zu hart, zu eckig...
Nur etwas heftig scheint das ganze; etwas Sanftmut (Pferd?) könnte evtl. 'helfen'.
Heftig? Wie meinst du heftig?
- Der Baum steht für: Beziehung (was du möchtest, kannst usw.)
Der Baum ist mir auch das liebste Objekt im Bild, dann drauf folgt das Pferd. Aber der Baum strahlt als einziges auch eine Vitalität aus. Friedlich, vital, frisch...
Der Würfel hat eher eine aggressive Vitalität mit seinem Rot.
'Heftig', damit meiner ich: Sehr viel action. Wie ein Feuer oder ein kleiner Bradt. Es scheint besser (so, wie es das kluge Pferd auch macht) erstmal da zu sein, und abzuwarten, auf ein bißchen Entfernung gegangen.
Der Kubus - so, wie du es im Bild beschrieben hattes - scheint sich irgendwie mit sich selbst zu befassen. Ist ein bißchen brissant die ganze Sache, könnte auch jeden Moment explodieren.
Fragt sich nur: Was ist nach dieser 'Metamorphose'/ Verwandlung des Kubus? Wie wird er dann sein, wo will er hin, was kann er werden? Oder anders: Wie könnte er sich denn verändern, um in diese Landschaft zu passen, um sich da mehr zu integrieren?
Könnte er nicht - bildlich gesprochen - explodieren, und diese ganzen Funken dabei, würden dann den Rest der Lanschaft auch wieder etwas mehr zum 'leben' bringen? Das Pferd würde vermutlich garantiert hinschauen!

Kurz und gut: Dass Du gerade an Dir arbeitest, das muß ich ja wohl kaum sagen. Aber du tust es - wie dieser Kubus - nicht destroktiv sondern extrovertiert, explossiv, nach außen. Der Kubus fällt auf, er verkrümmelt sich - obwohl das überhaupt nicht zur Landschaft passt, so, wie er gerade ist - nicht in irgendeine Ecke, wird nicht verschwindend klein, Matt, grau oder so gelb, wie die Wiese.
Du bist eben mit dir beschäftigt, aber trotzdem gibt es diese potentiell wunderschöne (und auch tiefsinnige) Landschaft, es gibt diesen schönen Baum, es gibt das ruhige, schöne Pferd und es gibt auch diese ganz handhabbare Leiter. Es gibt sogar Blumen, auch wenn die im Moment einer eher sehr unbedeutende Rolle spielen. (Wirst vermutlich auch nicht morgen Kinder haben wollen; aber vielleicht mal irgendwann später im Leben.)

LG,
Anna

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#33
Mir ist heute Abend schon wieder übelst nach Fressen und Kotzen, daher schreib ich lieber hier was mich grad beschäftigt:

Es ist mal wieder die Vergangenheit und das Heute. Mich frustriert es, dass ich ein so introvertierter und zurückhaltender Mensch bin, kaum s*x**ll* Erfahrungen hab und auch keinen Freund mehr finde.
Ich hab regelrecht Angst vor Männern und Sex, sehne mich aber dennoch nach Zärtlichkeit und Intimität. Manchmal ist es nur noch schwer auszuhalten, wenn ich Pärchen Händchen-halten sehe. Ich fühle mich so einsam und allein, denke mich will doch eh niemand.
Auf s*x**ll* Gebiet bin ich leider nun mal eine Ruine, dies zu nix mehr bringt. Welcher Mann wird das schon mitmachen?

Und gerade heute frage ich mich, was mich im s*x**ll* Bereich so kaputt machen konnte. Ich weiß noch, wie ich mich als Kind immer im Genitalbereich anfasste. Mir gefiel dieses Gefühl. Meine Mutter sah es gar nicht gern. Sie schimpfte und verprügelte mich immer, wenn sie es mitbekam, roch regelmäßig an meinen Fingern.
Kann man alleine davon schon so viel Schaden nehmen?

Ich machte weiter, ließ mich davon nicht aufhalten.

Dann weiß ich nur noch, wie ich im Grundschulalter jeden Abend wenend im Bett lag vor lauter schlechtem Gewissen und einer totalen Gottesangst. Ich weiß nicht, was die mir eingeredet haben und was passiert ist, doch ich hatte ein übelst schlechtes Gewissen, weil ich mich wieder "dort" angefasst hatte.
Das zog sich durch die Jahre. Ich wurde älter, fing mit 9 an mich selbst zu befriedigen und hatte noch immer grauenhafte Angst. Die folgenden Jahre waren schrecklich für mich und ich flüchtete in meine Schulbücher. Als ich 14 war hatte ich ein halbes Jahr lang Blutungen und hatte doch glatt Angst das sei die Strafe Gottes für die SB :shock: Ich hatte grauenhafte Ängste die ganzen Jahre über und das Leben kam mir total trüb und grausam vor.
Irgendwann hatte ichs dann überwunden, konnte es genießen und war mir sicher, dass es okay ist.

Doch noch heute frage ich mich wo meine Sexualität hin ist, denn ich bin so übelst lustlos, kenne es fast gar nicht einen Mann attraktiv zu finden. s*x**ll* Lust wird durch Berührungen auch nicht ausgelöst.... Einfach gestört und ich bin noch immer am Suchen.


Dann denke ich mir oft wieder: WARUM???? Warum muss ich so leben, die Schrottruine ausmisten, über die meine Eltern mit ihrer scheiß Erziehung hinweggefegt sind. Und dann kommt es mir so unglaublich ungerecht vor.
Doch die Antwort ist einfach: Weil es mein Leben ist und ich mir die Ruine wieder herrichten werde.

Meine Eltern wollten nur das Beste und liebten mich angeblich. Doch warum misshandelten sie mich? Warum nutzten sie mich aus? Warum m*ssb**ch* sie mich? Sie taten es wohl in dem Glauben mich zu lieben.

Ich fühle mich heute noch so zerissen, sie fehlen mir und andererseits ertrage ich sie nicht. Ich träume jede Nacht von ihnen, wache spätestens alle 2 Stunden auf und bin frühs wie gerädert.

Naturelle...

PS: Jetzt ist mir wenigstens nicht mehr nach Kotzen zumute.
Zuletzt geändert von Naturelle am Mi Okt 22, 2008 19:51, insgesamt 1-mal geändert.

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#35
*Tasse Kakao hol und Decke rüberreich* Ja es war schlimm... Es holt mich immer wieder ein.

Ich glaube meiner Mutter gings einfach nur um Macht. Machtkämpfe mit nem Kind... Mir kann keiner erzählen, dass es Mutterliebe ist, wenn die Mutter dem Kind eine knallt, nur weils das Messer falsch gehalten hat und sich hätte weh tun können... Da hätt ich mich 100000 mal lieber geschnitten als eine geknallt zu bekommen. Aber so war sie.
Ich hatte als Kind ständig Nasenbluten von den ganzen Ohrfeigen. Und die fragten sich doch tatsächlich wo das dauernde Nasenbluten herkommt.

Mein Gott, manche Eltern gehörn *** (editier ich lieber, bevor jemand das noch ernst nimmt)...


Sorry :( Aber so kams mir gerade... Glaube nach all den Jahren kommt mir erst die Wut wieder hoch und ich empfinde sie als richtig und berechtigt.

Ich leg mich lieber hin.
Zuletzt geändert von Naturelle am Mi Okt 22, 2008 21:06, insgesamt 1-mal geändert.

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#36
Liebe Naturelle,

habe Deine Zeilen gelesen.

Hm, ja, Du bist jetzt 'am Drücker'. Es gibt nur dich und dein Leben, und alles, was dir hilft, dieses zu führen, ist okay.

Sexualität ist auch nicht gerade das einfachste Thema. Viele schämen sich da bis in den Tod (und hatten wohlbemerkt nie irgenwelche größeren Probleme).

Ich denke in der Tat - auch wenn das wahnsinnig blöd klingt - deine Eltern wollten das Beste. Problem nur: sie haben vielleicht nicht unbedingt immer danach gefragt, was das beste für dich (und nicht für sie oder die Familie) wäre.
Jetzt bist zu großen Teilen DU Deine Familie. Nicht nur, aber auch. Du kannst sozusagen eine 'zweite Familie' 'aufmachen', und dich für eine solche - dann auch mal noch mit jemand anderem - offen zeigen bzw. öffnen. Und ich denke: Das machst du gerade.

Fang mal an mit Leuten über sex zu reden, da kannst du die lustigestens Stories hören! Lohnt sich, und man merkt: es gibt da nichts, um sich zu 'fürchten'.

'Lustlosigkeit' ist so eine Sache. Ich denke nicht, dass Du lustlos bist. Das ist sozusagen nicht das 'problem'. Das 'Problem' ist - so glaube ich - allenfalls den Richtigen oder einen richtigen für eine solche Lust zu finden. Und du scheinst da mit dir - was ich gut finde - vorsichtig (ich könnte auch sagen rücksichtsvoll, umsichtig und so etwas wie beschützend) umzugehen. Ich sehe da kein Problem.

What shall I say -
Ich gehe jetzt dann auch mal schlafen. Wir morgen bei mir ein längerer Uni-Tag werden.

Ganz LG,
Anna

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#37
Ich schreib einfach mal hier...

Die letzten Tage gehts mir sehr schlecht, ich möcht einfach nur wieder sterben und nicht mehr dieses Elend in mir ertragen müssen.
Meine Träume werden immer unerträglicher, jede Nacht läuft ein anderer Horrorstreifen in meinem Traumkino. Ich wache nachts auf und denke mein Dad ist in meinem Schlafzimmer :cry: Die Träume sind einfach nur schrecklich und das totale Grauen. Das Grauen ist einfach in mir.Die Bauchkrämpfe häufen sich, sie verlaufen vom Unterleib bis unter ie Brust. Der Magen ist verkrampft, der Darm ist verkrampft und der Doc findet nichts. Vegetatives Problem - hä? Psychosomatisch???
Weiterhin musste ich mir eingestehen, dass ich einfach wieder verliebt bin. Grauenhaft verliebt und das wollte ich nicht mehr. Es hat Monate gedauert das einzusehen und mir drüber klar zu werden. Ich vermisse ihn so sehr und komme mir sehr bescheuert vor. Vor allem, weil es einfach sinnlos ist. Er ist vergeben und wesentlich älter. Oh mein Gott, musste das denn wieder sein???? Warum hat meine verdammte Seele gerade ihn rausgesucht und nicht jemand anderen?????

Vor einer Woche ist zudem noch ein sehr großer Traum von mir geplatzt. Ich war mal stark ÜG und nahm SEEEEEEEHR viel ab. Seit 3 Jahren hab ich ein konstantes Gewicht und leide unter den Hautlappen. Ein Chirurg und ich haben einen Antrag gestellt an die KK. Es sind *kg Haut, die überschüssig sind und entfernt werden könnten. Ich fühle mich so entstellt dadurch.
Die KK lehnte ab und empfahl mir "verdeckende Kleidung".

Es ist zum Kotzen, es ist zum heulen...

Ich bin nur noch traurig und am Boden, möchte seit 3 Tagen nicht mehr leben, mir ist zum heulen und ich kann nicht. Anschneinend haben sich die Tränendrüsen wohl verknotet ;-) Was ich kann ist blöde Witze reissen und trotzdem lachen, doch mir ist überhaupt nicht danach.

Heute hab ich Nachtschicht, trete sie nachher an....

Und letztendlich fühl ich mich so traurig und leer, dass ich nicht mal mehr weiß, was ich tun könnte was mir gut täte. Daher ists vielleicht ganz gut arbeiten zu müssen, mir fällt eh nichts Gescheites ein.

Ich fühl mich so schrecklich allein mit allem.

Ich bin auch dabei einen Klinikaufenthalt in die Wege zu leiten und wünschte, ich wäre schon dort. Doch das wird noch einige Zeit dauern. Ich hab solche Angst, dass dort nichts besser wird, dass ich nicht genug an mir arbeiten kann um alles zu verbessern... Dann bliebe keine Hoffnung mehr :(

Das wollt ich alles mal loswerden...

Naturelle

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#38
Hey naturelle!

Du lebst ja noch! :) Schön. (Das meine ich in übertragenem Sinne!!! Natürlich 'lebst' Du noch. Aber: Du bist mal wieder da! :) Das meinte ich.)

"Oh Kind, was soll ich Dir sagen." :roll:

Naja, wie verdammt stolz Du auf dich sein kannst, das wirst Du wissen. Wenn nicht, möchte ich es an dieser Stelle nochmals ins Gedächtnis rufen!
Das mit der Krankenkasse ist der Oberhammer. Aber(!): Niemals wird das ein Grund sein, dass dich jemand nicht lieben würde. (Dieses 'kleine Problemchen', das die Kasse meint "kaschieren" zu müssen - Arschlö....; tschuldigung, was anderes fällt mir nicht ein. Geben einen Haufen Geld aus für 'Sch....', aber da dann - No words.)

Ich kenne es, keine Lebensfreude aufgrund solcher Dinge zu haben. Und dazu kann ich sagen: Igrendwann merkt man (ich jedenfalls habe das so gemerkt), dass man nuneinmal LEBT, und man HAT ganz einfach LEBENSFREUDE. Nur wird man dann festellen, dass diese Lebensfreude sich eben auch gegen solche Dinge durchsetzt (solche 'Komplexe'), weil sie muß. Die Lebensfreude ist da, und nichts wird sie abhalten. Stimmt ja auch! Alles andere wäre völlig irrsinnig. Steht nirgends geschrieben, was Leben ist. Jeder hat eines, und das kann sich sehr von anderem unterscheiden.

Ich kenne auch, dass man nicht einmal mehr weiß, was einem jetzt guttun würde, was man gerne hätte. Man hat eben scheinbar nichts mehr gerne. Aber ich glaube da ist der Punkt: Es braucht evtl. nur die Begegnung mit ein paar ganz gewöhnlicher Leute, und schon wird man es wieder merken. (Insofern ist das mit der Arbeit vielleicht wirklich ganz gut.)

Die Alpträume.
Hm, ich kenne nicht die gleichen, aber ähnliche Träume. Ich hatte aber dann auch keine solche Beschwerden, ich hatte nur Angst. (Vielleicht hast Du ja auch Angst.)

Viel mehr will ich jetzt grad gar nicht schreiben. Will Dich nicht zuschwallen, wollte nur sagen, dass ich's schön finde, dass du noch mal wieder auch hier im Forum bist.

LG,
Anna

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#39
Liebe Anna,

Danke für deine Antwort. ich hab mich gefreut von dir zu lesen.

Stolz ersetzt mir nicht meine Kindheit, gibt mir nicht zurück, was ich verloren hab und wird nie die Lücke in mir füllen, mir nie den Schaden ersetzen können, mich nicht glücklicher machen, wird mir nie die ganzen schrecklichen Bilder nehmen, die ich ein Leben lang in mir tragen werd.
Die psychomatischen Beschwerden und die Bauchschmerzen, die Krämpfe, die sich vom Unterleib bis zum Herz hochziehn und in den Rücken ausstrahlen - keiner kanns mir nehmen.
Ich kenne es, keine Lebensfreude aufgrund solcher Dinge zu haben. Und dazu kann ich sagen: Igrendwann merkt man (ich jedenfalls habe das so gemerkt), dass man nuneinmal LEBT, und man HAT ganz einfach LEBENSFREUDE. Nur wird man dann festellen, dass diese Lebensfreude sich eben auch gegen solche Dinge durchsetzt (solche 'Komplexe'), weil sie muß. Die Lebensfreude ist da, und nichts wird sie abhalten. Stimmt ja auch! Alles andere wäre völlig irrsinnig. Steht nirgends geschrieben, was Leben ist. Jeder hat eines, und das kann sich sehr von anderem unterscheiden.
Ich weiß was du meinst und ich kenns. Aber für das bisschen LEbnsfreude ist mir der Rest, das Leiden einfach zu viel und zu schwer gewichtig.

Ich hab keinen Bock mehr drauf psychisch krank zu sein, darum zu kämpfen etwas zu retten, das andere zerstört haben, ich will mich nicht mehr als Versager fühlen, ich will nicht mehr kämpfen. Ich fühle mich wie jemand der seit langer Zeit eine Ruine ausmistet und zu sanieren versucht und feststellen muss, dass er nur einen Bruchteil dessen geschafft hat, was er schaffen müsste.

Ich mag nicht mehr kämpfen, ich will nur noch aufgeben.

Ich wünschte ich wär nicht so feige und könnt den letzten Schritt einfach endlich gehn.

Ich will einfach nur noch sterben.

Keine Angst, ich tu mir noch nichts. Nicht bevor ich mit meinem Therapeuten geredet hab. Ich wünschte einfach nur ich könnt tot umfallen, hoffe aber noch immer auf bessere Zeiten und verdamme mich dafür, da ich darauf schon so lange hoffe und darauf hinarbeite.

Es hat doch keinen Sinn mehr.

Naturelle

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#41
Liebe Naturelle,

ich glaube noch immer an Menschen, die kommen und "helfen", weil sie Dir diese Sonne sind, wie cogito sie beschrieben hat.

Und ich glaube auch - so aus meinen Erfahrungen - mit 'Arbeiten' kommt man an und bei der Psyche nicht immer weiter. Manchmal gibt es da erstmal nichts mehr zu arbeiten.

Aber ich habe keine schlauen Sätze. Ich bin ein einfacher Mensch, ich addiere fünf und drei, und denke: Leben ist da, um es zu leben.
Ich bin ein bedeutend 'traurigerer', und beschwerterer Mensch geworden, als ich es jemals sein wollte. (In meinem Herzen, nicht unbedingt ständig nach außen.) Ich kämpfe und kämpfe, um diverse Anerkennungen zu bekommen (die oft genug ausbleiben), und ich habe mich daran gewöhnt: Das, was man bekommt, ist meistens Schweigen.

Ich studiere auch Religionsphilosophie (das ist ein extra Fach, mein drittes, neben Phil. und Geschichte; ich erwähne es nur fast nie). Ich bin nicht in einem sozusagen 'vortragbaren Sinne' gläubig, bin auch nicht dazu erzogen. Ich bin Logikerin, rational und meistens nüchtern.
Trotzdem erinnerst Du mich nun an dieses Fach (in dem ich irriger Weise besser bin, als in all meinen anderen Fächern). Und ich habe dieses Fach gewählt, weil mir im Leben manchmal nichts anderes mehr als möglich erschien als so eine 'Überzeugung' anzunehmen.

Ich kann es nur nochmals wiederhohlen: Ich bin so ein kleiner Mensch, ich kann auf Deine Worte eigentlich keinerlei Antworten mehr schreiben. Zumal nicht in so einem Forum.

Bevor ich diese Fächer studiert habe - und ich mache eine große Ausnahme, das nun hier zu erzählen - habe ich Medizin studiert. Vier Jahre lang. Ich wollte Leuten wie Dir (und quasi mir) helfen. Und das, was Du da von der Krankenkasse schreibst, ist bei weitem nicht das einzige, große, große Problem von diesem System (rund um das 'medizinische'), das ich kenne. Ich bin auch - so dumm es war - deshalb gegangen. (ich habe das eine ganze lange Weile lang gelernt, gemacht, studiert)
Nun lebe ich quasi 'out of it'. Gibt keine Garantien mehr in meinem Leben, niemand, der mir sagt: so sollte man den Weg gehen, niemand, der wirklich erkennt, was ich eigentlich nur machen wollte: Ich wollte helfen. (einfach so, ich habe das als Kind schon immer als das Beste empfunden, war mir normal - ich habe also kein Helfersynrom oder ähnliche Dinge).

Nun will ich Dir "helfen" (im Laufe der jahre ist Helfen!!! zu "helfen" geworden), und einmal mehr weiß ich: Maximal kannst Du mir helfen.

Und nun muß ich gehen (Familie ruft), aber ich bin später heute wieder da, und vielleicht findest du etwas, mir zu "helfen".

Alles Gute bis dahin,
Anna
P.S.: Ich wünschte wir könnten wirklich REDEN. Nicht immer dieses Schreiben. Es ist alles so bullshittig (pardon), was ich versuche zu vermitteln. Plus: Die angeordnete Reaktion hier wäre eigentlich Schweigen. Aber ich selbst hasse in meinem Leben nichts mehr, als das Schweigen, das ich manchmal bekomme. Die Leute meinen wohl ich könnte damit dann etwas anfangen, und es verstehen. Aber das ist bullshitt. Abermals pardon.
Ich wollte eigentlich glaub nur sagen: Es gibt brutal viel irrationales Zeug im Leben.
Ach was, ich habe null Ahnung, was ich sagen wollte. Aber ich hoffe, es ist angekommen.
Ich bin nicht der Typ, der viel redet. Aber was soll ich machen, kann dich ja eben nicht hier so wahrlich vor mir stehen sehen.
Ich weiß so gar nichts, aber ich weiß von all deinen Worten: Du hast die große, große Gabe zu leben; und die haben weiß Gott nicht alle.
Ich glaube auch nicht dass es Stolz ist (was dir im Wege stünde), ich denke es ist Anerkennung und Ehrfurcht vor Dir, vor deiner eigenen Größe. Und gerade wird verlangt, dass du davon noch mehr an dich herankommen lässt. Noch mehr Größe, noch mehr 'graze' würde man sagen.

Okay, wie bringe ich das nun rüber? Du kannst verdammt gut reden, sprechen, ausdrücken, und ich glaube da würde dir auch jeder sofort gerne zuhören. Und ich glaube das ist ein verdammt großes Glück im Leben bzw. das wird dir größtes, verdientes Glück bescheren.
Ich kenne aber nicht die Wege (kenne ja noch nicht einmal meine eigenen). Ich weiß nur: Du bist sicherlich mitunter hier genau deswegen. Und normal würde auch niemand schweigen, man würde an sich klatschen.

Ich jedenfalls bin da, um mich vor dir zu verneigen, und das mache ich nun auch tatsächlich in realo, auch wenn Du es nicht sehen kannst. (Du mußt es - so du willst - "glauben".)

Ich gehe jetzt, sonst schreibe ich noch mehr Sch....
Anna

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#42
Liebe Anna, liebe Cogi,

Danke dass ihr zwei da seid.

Ich bin heut früh erst um 6 von meiner Nachtschicht gekommen und jetzt noch sehr erschöpft, hab viel geschlafen und unter vielen Tränen einen 4-seitigen Brief an meinen Thera geschrieben. Die Nacht über zu arbeiten war sehr hart und es war verdammt schwer mich zusammenzureissen.
Den Brief bekommt er jetzt erst mal.

Ich bin so erschöpft und möchte nicht viel antworten hier jetzt, ich wollte euch nur danken, dass ihr hier seid. Und Anna: Ich glaube du hälst ein bisschen zuviel von mir :shock:

Ich antworte bald.

LG Naturelle

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#43
Liebe Naturelle,

so ein Quatsch. Ich halte bestimmt nicht zu viel von Dir!

Aber ich verstehe Dich und dass Du Ruhe brauchst. Deshalb: Bis Du dann wieder hier bist, wünsche ich Dir genau das, was Du jetzt gerade brauchst.
Ich bin immer mal wieder hier, also - Bis dann! :)

Liebste Grüße,
Anna

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#44
So, jetzt erst mal guten Morgen,

Nachdem ich jetzt seeeeeeeehr viel geschlafen hab (Fast 19 Stunden der letzten 24....) bin ich jetzt einigermaßen fit ;-)
Anna1 hat geschrieben: ich glaube noch immer an Menschen, die kommen und "helfen", weil sie Dir diese Sonne sind, wie cogito sie beschrieben hat.
Na ja, hier muss ich wieder einwenden, was wir schon mal hatten: Es ist schwer vorstellbar, dass jemand - wo es da draußen so viele wunderschöne Blumen gibt - seine Zeit in einen halb verdorrten Kaktus investiert. Aber vielleicht muss ich erst die Erfahrung machen, dass es das gibt - okay geben wirds es, aber ob es das FÜR MICH gibt?

Jene die dann doch da sind nehme ich zwar wahr, aber mit den Augen eines misstrauischen Kindes, das nicht glauben kann, dass diese Menschen es ernst meinen. Die tun doch sicher nur so und lachen hinter meinem Rücken über mich, doch dann spüre ich, dass ich ihnen damit unrecht tue und es von Herzen kommt. Das kleine verletzte Kind in mir nimmt das dann schuldbewusst zur Kenntnis und fühlt sich unglaublich schlecht und schuldbewusst, nur um dann danach gleich wieder zu misstrauen. Es ist schwer diesen kindlichen Anteil unter vernünfriger, erwachsener Kontrolle zu halten ohne den Menschen vor den Kopf zu stoßen.
Ich bin ein bedeutend 'traurigerer', und beschwerterer Mensch geworden, als ich es jemals sein wollte. (In meinem Herzen, nicht unbedingt ständig nach außen.) Ich kämpfe und kämpfe, um diverse Anerkennungen zu bekommen (die oft genug ausbleiben), und ich habe mich daran gewöhnt: Das, was man bekommt, ist meistens Schweigen.
Inwiefern Schweigen, worauf Schweigen?
Ich bin nicht in einem sozusagen 'vortragbaren Sinne' gläubig, bin auch nicht dazu erzogen. Ich bin Logikerin, rational und meistens nüchtern.
Ich weiß nicht warum ich das fragen muss, aber es brennt mir unter den Nägeln: Gibt es denn überhaupt Logik und Rationalität? Oder ist das nicht nur eine Sichtweise von uns Menschen, die wir Logik und Rationalität schimpfen, die von uns geschaffen ist? So wie wir die Mathematik geschaffen haben. Etwas das uns hilft die Wirkichkeit für uns mit unserer begrenzten Wahrnehmung zu beschreiben?
Inwiefern erinnere ich dich an Religionswissenschaft?
Ich selbst würde mich als Philosophin beschreiben. Ich hab mir als Kind schon viele Gedanken gemacht, nach dem Warum gefragt und wollte hinter die Dinge blicken.
Ich stand schon als Kind macht- und hilflos vor soviel Grausamkeit, Leid und Ungerechtigkeit, dass ich keine großeLust mehr verspüre in einer so oberflächlichen Welt zu leben in der sich viele Menschen blind an irgendwelche gesellschaftlichen Erwartungen klammern, egal ob irgendwelche Traditionen, Gesetze oder Erwartungen wie BMI und Modelmaße. Wir klammern uns n soviel was uns schadet - auch ich. So vieles was nicht normal sein darf wird als normal hingenommen und verharmlost.
Ich weiß so gar nichts, aber ich weiß von all deinen Worten: Du hast die große, große Gabe zu leben; und die haben weiß Gott nicht alle.
Leben? Meinst du damit meinen Weg zu gehen und die Fesseln der Erwartungen, die an mich gestellt wurden und werden zu sprengen, mich auf das Ungewisse einzulassen?
Ich glaube auch nicht dass es Stolz ist (was dir im Wege stünde), ich denke es ist Anerkennung und Ehrfurcht vor Dir, vor deiner eigenen Größe. Und gerade wird verlangt, dass du davon noch mehr an dich herankommen lässt.
Daraufhin schrillen in mir die Alarmglocken und ich denke: Ich halte doch eh schon selbst zu viel von mir. In diesem Punkt weiß ich nicht ob meine streng religiöse Erziehung mich nach unten drückt, denn Stolz auf mich oder etwas von mir zu halten war mir verboten, oder ob ich doch zu wenig von mir halte und zu wenig an mich glaube.
Meine Intuition sagt mir, dass es zweiteres ist was zutrifft, was anderes sagt: Du bist doch schon eingebildet ohne Ende.

Und was das Reden betrifft: Ich kann nicht reden. Ich kann vielleicht schreiben. Ich schreibe oft Gedichte einfach so runter, habe schöne Bilder in mir, die viel aussagen, doch beim Reden stehn mir zuviele Blockaden im Weg.

Na ja...

Heute früh war ich übrigens beim Doc. Jetzt werd ich erst mal auf Hormonmangel gecheckt um festzustellen ob ein Teil meiner psychischen Erkrankung organische Ursachen haben könnte. Und wieder bin ich am Hoffen, dass was gefunden wird, was alles erleichtert.

Dein 3. Fach find ich sehr interessant, allgemein deine Kombination. Du sagst du seist Logiker und ein rationaler Denker, doch wie kommst du dann an eine solche Fächerkombination?

LG Naturelle

Re: ES und (s*x**ll*) MB

#45
Na ja, hier muss ich wieder einwenden, was wir schon mal hatten: Es ist schwer vorstellbar, dass jemand - wo es da draußen so viele wunderschöne Blumen gibt - seine Zeit in einen halb verdorrten Kaktus investiert. Aber vielleicht muss ich erst die Erfahrung machen, dass es das gibt - okay geben wirds es, aber ob es das FÜR MICH gibt?
Könnest Du Dir vorstellen, dass manche Leute überhaupt nicht an immerschönen Blumen interessiert sind? ??? Mehr noch, dass die wenigsten Menschen überhaupt solche Blumen sind? Trotzdem dass sie so scheinen? (kennst Du den Spielfilm: American Beauty.?)
... aber mit den Augen eines misstrauischen Kindes, das nicht glauben kann, dass diese Menschen es ernst meinen.
Das Kind hat eben anderes erfahren. Also ist es mißtrauisch. Aber der eigene Mikrokosmos wird wohl selten der größeren Welt und Gesellschaft entsprechen.
Gibt es denn überhaupt Logik und Rationalität? Oder ist das nicht nur eine Sichtweise von uns Menschen, die wir Logik und Rationalität schimpfen, die von uns geschaffen ist? So wie wir die Mathematik geschaffen haben. Etwas das uns hilft die Wirkichkeit für uns mit unserer begrenzten Wahrnehmung zu beschreiben?
Das ist ein verdammt schwieriges Thema. Die Frage dabei ist wohl: Wenn wir bestimmte Logik(en) haben, z.B. die mathematische Logik, von wo nehmen die dann ihren Ursprung? Sind zahlen und Zahlenverhältnisse wirklich etwas, was in der Natur ist, und wonach man sie ordnen kann. Wenn ja: woher kommt diese Ordnung? Zufall, Naturgesetzte? Was sind Naturgesetze, wo kommen die her? usw.
Deshalb würde ich sagen: Ja, könnte von uns geschaffen sein, um unsere begrenzte Wahrnehmung sozusagen zu 'ergänzen'. Das aber setzt voraus, dass wir solche denkenden Wesen sind (animale rationale; sagt man - will nicht kluscheißen!!! ignorier das einfach, wenn du das eh kennst usw.!!!!!!!!!!!) Und dass wir das sind, haben wir uns nicht ausgedacht. Das ist sozusagen eine Fähigkeit, die schon vorher da sein muß.
Deshalb also gibt es auch Theorien, die quasi sagen, dass wir nur die Struktur unseres Bewußtseins (oder Gehirns, je nachdem) quasi 'In der Welt sehen'. Wir sehen nicht mehr, als das, was unser "Erkennungsinstrument" ist.
Es ist also eine große Frage der Philosophie, wie das, was wir sehen mit unserem Sehvermögen zusammenhängt, und was da eigentlich passiert, wenn wir sehen, und was wir denn nun sehen.
Inwiefern erinnere ich dich an Religionswissenschaft?
:) Daran erinnerst Du mich, weil du mich mal wieder zu Fragen bringst, die eben jeder rationalen Erörterung entbeeren. Ich will es mal so sagen: Hätte ich nicht ursprünglich gedacht, alles liese sich logisch und rational erklären, hätte ich auch keine Grenzen davon gefunden.
Carl Friedrich von Weizsäcker (Physiker und Philosoph, vorletztes Jahr meine ich, gestorben) sagte sinngemäß in etwa, dass jede Bildung einer (Naturwissenschaftlichen) These sozusagen 'Glauben' ist oder vorraussetzt: Wir müssen etwas postulieren, wovon wir nicht wirklich wissen, dass es das gibt, was es aber geben muß, um das, was wir bislang (naturwissenschaftlich) fundiert zu haben meinen/ überzeugt sind quasi 'vollständig' zu machen. Insofern: Nein, es gibt keine rein rationalen Systeme. Sobald man kreativ werden muß, muß man schon von einem 'Raum' ausgehen, der da ist, und in dem wir sozusagen 'vorstellen', 'annehmen können' ohne zu 'wissen'.
Auch das: Alles sehr... komplex.
Ich selbst würde mich als Philosophin beschreiben. Ich hab mir als Kind schon viele Gedanken gemacht, nach dem Warum gefragt und wollte hinter die Dinge blicken.
Ich würde Dich auch als Philosophin beschreiben. Und deshalb: Wer schreiben kann, der kann auch reden. Wie Du selbst ja sagtest (naja, eigentlich hast du es ja nur...^^ geschrieben) sind da lediglich Dinge, die dich davon abhalten. Aber diese Dinge sind auch nicht gerade jene, die dir das Gefühl geben, wirklich und frei du zu sein. Insofern: Natürlich kannst Du reden!
Daraufhin schrillen in mir die Alarmglocken und ich denke: Ich halte doch eh schon selbst zu viel von mir. In diesem Punkt weiß ich nicht ob meine streng religiöse Erziehung mich nach unten drückt, denn Stolz auf mich oder etwas von mir zu halten war mir verboten, oder ob ich doch zu wenig von mir halte und zu wenig an mich glaube.
Meine Intuition sagt mir, dass es zweiteres ist was zutrifft, was anderes sagt: Du bist doch schon eingebildet ohne Ende.
Hm. Schwere Angelegenheit. Ich glaube es ist sehr schwierig, sich selbst für einen 'guten Menschen' zu halten. Ich kann dazu fast nicht mehr sagen. Aber im Ende stellt sich die Frage: Wenn dies nicht zu tun, dich am Leben hindert, kann das dann wirklich Sinn und Zweck der Übung sein? Ist es nicht viel schwierier, sich für einen guten Menschen zu halten, und trotzdem 'normal' zu bleiben? Du mußt es dir ja nicht selbst verdanken oder zuschreiben, so zu sein. Aber vielleicht bist du - gerade bei einer reliiösen Erziehung - eigentlich dazu aufgefordert das anzunehmen. Vielleicht ist es ja ein Ziel des Lebens, das zu erreichen.
Du sagst du seist Logiker und ein rationaler Denker, doch wie kommst du dann an eine solche Fächerkombination?
Das ist Schweigen. Meine Antwort daurauf ist Schweigen. Alles, was in Schweigen sein kann (Schweigen, wenn einem einfach die Worte fehlen) sagt mir: Es lohnt sich, sich einmal im Leben auch damit ('Gott') auseinanderzusetzen. Dieses 'einmal' wird vermutlich mein ganzes Leben bestreiten.
Dieses dritte Fach ist das, wovon ich schweige, das in dem ich (in übertragenem Sinne) schweige, und für mich ist es auch das 'Fach vom Schweigen'.
Leben? Meinst du damit meinen Weg zu gehen und die Fesseln der Erwartungen, die an mich gestellt wurden und werden zu sprengen, mich auf das Ungewisse einzulassen?
Ja.
Inwiefern Schweigen, worauf Schweigen?
Das weiß ich nicht.

LG,
Anna
P.S.: Sorry, ich habe jetzt einfach nur beantwortet. Weil: Ich muß gleich wieder zur Uni gehen. Wenn die Leute dort so offen, wie Du wären, dann könnte ich dort sogar jede Menge Spaß haben.
Was machst Du eigentlich beruflich?
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