mein Freund - ein Problem?!

#1
Hallo noch mal zusammen,

mir ist durch einen Beitrag an Bumble-Bee klar geworden, dass ich etwas an meinem Freund vermisse, nämlich Mitgefühl oder wie auch immer ich das Gefühl nennen soll. Ihr habt mir ja auch schon öfters gesagt, dass ich etwas mehr Unterstützung von meinem Freund erwarten könnte, aber ich wusste nie, wie diese aussehen soll, also was GENAU ich vermisst habe.
Ich habe das Gefühl, dass meine B* total weggeschoben wird und somit auch nicht angenommen wird. Er will davon ncihts wissen und fragt ab und zu mal nach, was so 'Sache' ist. Bei mir kommt es so rüber, als ob er es als Pflicht ansieht, darüber mal einmal im Monat 5 Minuten drüber zu sprechen und das soll es gewesen sein. Wenn ich mich mal traue, etwas zu erzählen, wirkt er genervt und sagt ja auch: 'Da kann ich dir nicht helfen...' nicht mit einem mitfühlenden Blick, sondern mit einem Schulternzucken....Versteht ihr?

Naja, soll ich mit ihm drüber reden oder nicht? Ich habe Angst vor seiner Ablehnung/Abweisung. Und dass dieses Gespräch dann wieder unsere Harmonie stört, die wir grade haben.

Ganz liebe Grüße,
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: mein Freund - ein Problem?!

#2
hey
möglicherweise hat dein freund noch einen anderen bezug zu essgesörten personen. vl hatte oder ist jem. in seiner familie damit betroffen. auch ratlosigkeit, angst etwas falsch zu machen- er weiß nicht wie er damit umgehne soll-sagt also nichts!
naja aber so genau weiß ich es ja auch net.
aber wenn es dir hilft, dann rede mit ihm darübr, es muss ja nicht ständig gesprächsthema sein, aber du kannst ihm mal direkt sagen, dass du mit ihm darüber sprechen möchtest
sorry für die dippfehler)
lg

Re: mein Freund - ein Problem?!

#3
Hi Schlafquala, hab dir bei meinem Thema ne Antowrt geschrieben. Aber noch etwas: Was ist das denn für eine Harmonie, wenn du dabei unglücklich bist, weil er dir nicht so begegnet, wie du es brauchst?
Ich finde definitiv dass du ihm vermitteln musst, wie wichtig dir das Thema ist und dass du es ohne seine Hilfe nicht bewältigen kannst ( dass er alles damit vielleicht sogar verschlimmert ?!?)

WEnn das nicht geht, weil er kein Verständnis hat, zu egoistisch oder lieblos ist, solltest du vielleicht überlegen, ob dieser Mann wirklich der MEnsch ist, mit dem du deine Zukunft verbringen möchtest, denn in einer PArtnerschaft sollte doch gegenseitige Unterstützug vorausgesetzt werden können.

Re: mein Freund - ein Problem?!

#4
Hallo ihr beiden, danke für die Antworten…

habe einfach schon einmal angefangen, einen Brief an meinen Schatz zu verfassen. Wer will und ich würde mich darüber sehr freuen, kann sich ja mal das ganze durchlesen und sagen, wie es bei euch ankommt.


Also hier ist er:

Hallo mein Schatz,

ich muss mit dir über etwas sehr, sehr Wichtiges reden und ich sehe keine andere, bessere Möglichkeit, als das mit Hilfe eines Briefes zu tun. Ich bin auf der einen Seite sehr glücklich mit dir, doch gibt es etwas, das mich traurig macht. Ich habe es lange nicht definieren können (wahrscheinlich eher wollen), doch mittlerweile glaube ich, erkannt zu haben, was mich so bekümmert macht und dass du daran wirklich etwas ändern kannst, wenn du willst.
Es geht um mich, meine Gefühle, meine Person, die B* hat. Es ist so und du weißt es. Doch schließt du es aus deinem Leben aus und tust so, als würde es dich nicht berühren und schon gar nichts angehen. Ich weiß es leider nicht besser auszudrücken. Ganz so dramatisch ist es nicht, immerhin fragst du ja wenigstens einmal im Monat, wie es mir gehe und wie ich so vorankomme. Ich schreibe es extra so salopp daher, da es genau so bei mir ankommt. Es interessiert dich nicht, du schiebst es von dir weg. (Klar, wenn ich Erfolge habe, lobst du es, aber über meine Ängste oder was auch immer wird nicht gesprochen…)
Du hast mir erklärt, dass du dich jetzt nicht damit beschäftigen magst, weil es dir selber nicht gut geht und du dich dadurch zu sehr runterziehen lassen würdest. Ok, versteh ich und akzeptier es auch, aber was ist mit den Jahren davor? Du merkst, ich will Unterstützung und ich erwarte sie von dir, von meinem Partner. Probleme soll man in einer Partnerschaft gemeinsam lösen und nicht alleine. Natürlich macht der Betroffene die ‚Arbeit‘, doch der andere sollten unterstützen und da sein, wenn man reden will oder was auch immer. Der Satz (ich erwarte sie von dir) überrascht dich wahrscheinlich und bereitet dir Unbehagen/Unverständnis? Mir ist dabei auch ganz und gar nicht wohl, weil ich mich nicht traue, das von dir zu erwarten, weil du dich dagegen wehrst und mich dadurch verunsicherst, ob ‚man‘ es überhaupt darf. Doch mein Verstand sagt mir zumindest, dass man es darf. Ich mochte diesen Satz kaum aufschreiben wollen, aber ich tu es trotzdem, denn ich habe noch Hoffnung, dass du mir helfen kannst, wenn du willst. Du kannst das wirklich, mein Schatz, auch wenn du immer wieder gesagt hast: „Ich kann das nicht. Es ist deine Entscheidung, was du tust.“ Was bei mir ungefähr so ankommt wie: „Mach du mal. Mir ist egal, wie und was – nur halt mich daraus.“ Das wiederum zeigt Ablehnung und eine abweisende Haltung gegenüber mir mit meiner Erkrankung. Ohne, so wie du mich sehen willst (habe ich oft das Gefühl), nimmst du mich an. Ist dir das zu verworren? Dann beschreibe es aus deiner Sicht. Das Entmutigende an dem, was du schon oft gesagt hast, ist nicht der Wortlaut, sondern die Geste dazu, an die du dich wahrscheinlich nicht erinnern kannst, weil es einfach und unbewusst aus deinem Inneren heraus geschehen ist. Ein Schulterzucken und ein Blick von mir weg…Stell dir mal vor, du würdest mir wieder erzählen, dass es dir gerade aufgrund deiner inneren Unruhe nicht gut geht und ich würde sagen: „Keine Ahnung, ich kann dir nicht helfen.“ Dabei würd ich dann (interessenlos) wegschauen und mit der Schulter zucken. Wie fühltest du dich dann? Im Stich gelassen? Ignoriert? Abgelehnt? Oder vielleicht doch, dass ich mit dir fühle? Wohl kaum…



Vielen lieben Dank…Ich übe mich in Geduld..

Grüßchen
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: mein Freund - ein Problem?!

#6
So, jetzt kann ich doch schon antworten. Bin ja auf der Arbeit.
Wisst ihr, ich bin auch so unsicher, ob ich das ganze richtig seh. Deshalb rede ich auch mit euch, denn ich bin ja nicht gerade objektiv.

@bumble-Bee:

Mein Freund ist sonst ein sehr liebevoller und liebenswerter Mensch. Ganz knuffig...Nur hat er halt auch negative Seiten...Ich ja auch! Ich möchte nichts falsch machen und weiß nicht, ob er auch ein Grund ist, warum die ES noch da ist. Es ist ja meine Sache und ich bin dafür verantwortlich.
Er kennt die Störung recht genau, aber will davon nichts hören...würde ihn zu sehr runter ziehen. Man könnte jetzt sagen, dass das ja schon ein wenig egoistisch ist, denn ich höre mir doch auch seine Probleme an und versetz mich dann in seine Lage, doch hat man mir klar gemacht, B* ist schlimm, man will sich die Störung nicht vorstellen, nichts von ihr hören...zumindest hat er das so getan. Tut weh, ja...
Findest du wirklich, dass man dagegen gemeinsam kämpfen sollte? Ich fänd das richtig schön, die Vorstellung, doch er sieht es ja nicht so...

Ach ja, bin schon sehr durcheinander
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: mein Freund - ein Problem?!

#7
Hei Schlafquala,
ich finde den Brief eigentlich gut und verständlich. Vielleicht kannst du aber noch was positives schreiben, z.b. ob er vielleicht nicht nachbohrt, weil er denkt, dass es dir auch nciht leicht fällt, darüber zu reden und er es auch dir ersparen möchte?
Ich würde vielleicht auch schreiben, dass es utopisch ist, zu glauben, dass wenn man nichts macht, irgendetwas besser wird, und er will dich doch lieber ohne Bulimie, oder?!?

Ja, ich glaube wirklich, dass man gemeinsam kämpfen kann. Mein Freund hat mir offengelassen, wann ich etwas sagen möchte oder reden und wann nicht, er hat auch gesagt,es muss ja nicht jeden Tag sein, aber einmal mit Monat möchte er schon wissen, wie es um mich steht.
Es ist ja wirklich auch kein leichtes Thema, insofern kann ich schon verstehen, dass dein Freund es lieber vermeidet, darüber zu reden.
Es hat mich auch totale Überwindung gekostet, meinem Freund zu sagen, dass ich jetzt x Tage nicht gek** habe - da es sofort Vorstellungen wachruft/impliziert, was ich davor jeden Tag gemacht habe..

Aber ich möchte dir eine Situation schildern in der wir wirklich gemeinsam gekämpft haben, da war ich bei ihm und war total angespannt und wusste nicht wie ich mcih entscheiden soll (zu iener Party gehen - bei ihm bleiben) bis ich mich schließlich so angespannt gefühlt hab, dass ich richtig schlecht gelaunt wurde und mir nur einfiel - jetzt nach Hause und k** - ihm sagen, dass ich auf die Party gehe. Da saß ich dann und hab mit mir selbst gekämpft.
Er hat natürlich gemerkt, dass ich total komisch werde und auch kapiert, dass ich jetzt gerade echt kurz davor bin, den Kampf zu verlieren.
Dann hat er mich gefragt, was mir helfen könnte, woraufhin mir natürlich nichts einfiel außer zu k**. Und er hat einfach alles mögliche angestellt um mich abzulenken und irgendwann fiel die Anspannung einfach von mir ab.
Dass wir es zusammen geschafft haben einen FA zu umschiffen hat uns jetzt komischerweise ehct noch mehr zusammen geschweißt.

Ich denke in den meisten Situationen is(s)t man alleine und kämpft alleine, aber allein das Wissen, dass jemand weiß, dass ich gerade kämpfe, und auch möchte, dass ich gewinne, aber trotzdem für mich da ist, wenn ich es nicht schaffe, motiviert unendlich.
Ich wünsche dir so sehr, dass dein Freund sein Verhalten ändert, vor allem weil du dich ansonsten echt glücklich mit ihm anhörst.

Ich habe auch total lange gebraucht, bis ich meinem Freund gesagt habe, dass ich B. habe, weil ich Angst hatte, alles was wir aufgebaut haben zu zerstören, dass die B. sich in den schönen Momenten zwischen uns drängen wird .u.ä.
Aber das ist nicht passiert. er war eher geschockt, dass ich die B. gerade indem ich nichts gesagt habe, zwischen uns gestellt habe, weil ich ihm nciht gesagt habe, was los ist, weil er nichts gemerkt hat.
Vielleicht ist es bei euch ähnlich und besser du sagst (schreibst) was dich stört, weil er es vielleicht gar nicht realisiert, dass das zwischen euch steht.

Viel Glück,
Bumble-bee

Re: mein Freund - ein Problem?!

#8
hallo
hab mir den brief für deinen brief durchgelesen. Ich finde dass du ihn gut verfasst hast und die situation mit guten worten beschrieben hast. bin stolz, dass du das in der briefform machst. ich hab zurzeit keinen freund, meine wichtigste bezugsperson ist meine beste freundin, aber (das klingt warscheinlich komisch) die weiß gar nichts davon. ich habe mir auch schon öfter gedacht, ihr einen brief zu schreiben, aber ich glaube dieses problem würde unsere freundschaft zerstören, weil sie bei so nem thema total auzuckt.
LG

hast du deinem freund den brief schon gegeben?- wie hat er reagiert?

Re: mein Freund - ein Problem?!

#9
Liebe Schlafquala,

also ein Brief ist glaub ich schon mal ganz gut! Würde auch noch dazu schreiben, dass dich seine Sichtweise interessieren würde, wie er damit überhaupt umgeht? Ich kann es verstehen, so wie du erzählst, kommt von ihm nicht viel Interesse. Das ist schade, vielleicht ist es wirklich die Unsicherheit seinerseits, aber ich würde ihm mal sagen, dass du eine ehrliche und offene Antwort von ihm haben möchtest und dich ein Schulterzucken od "weiss nicht, kann dir nicht helfen" noch weniger hilft! Sag ihm, wenn dir seine Meinung od seine Unterstüzung nicht wichtig wäre, dann würdest du ihn jetzt nicht damit konfrontieren. Sollte ihn das mit der Bulimie wirklich nicht interessieren, dann wär das schon happig und wie er sich dann vorstellt wie es weitergehen soll.

Liebe Grüße
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: mein Freund - ein Problem?!

#10
Hallo an euch, vielen lieben Dank für eure Antworten und Anregungen. Ja, seine Meinung interessiert mich natürlich und das bringe ich noch mit hinein.

@bumble-Bee: Tolle Situation, wirklich, so in der Art stelle ich mir das auch vor. Habe ja meinen Brief etwas abgeändert und ist auch drin enthalten…

@elisabeth: Erzähl ihr davon, wirklich! Es ist sau schwer, aber es erleichtert…

@aschenputtel: Sag ihm, wenn dir seine Meinung od seine Unterstüzung nicht wichtig wäre, dann würdest du ihn jetzt nicht damit konfrontieren.
Das ist ganz wichtig – danke!

habe hier noch eine Version, etwas abgeändert…


Ola ma Scha,

ich möchte und muss mit dir über etwas sehr, sehr Wichtiges reden und ich sehe keine andere und bessere Möglichkeit, dies mit Hilfe eines Briefes zu tun.
Ich bin auf der einen Seite sehr glücklich mit dir. Es gibt viel zwischen uns, was mich stärkt und mir Halt gibt, doch ist da etwas, was in unserer Beziehung fehlt, mir sehr fehlt. Ich habe es lange nicht definieren können und doch gespürt. Mittlerweile glaube ich, erkannt zu haben, was mich so bekümmert macht und dass du daran wirklich etwas ändern kannst, wenn du willst.
Es geht um meine Gedanken, meine Gefühle, meine Person, mich MIT der B*. Sie ist da und ich habe es dir damals im Vertrauen erzählt. Es hat sich daraus eine Hoffnung entwickelt, dass du mit mir dieses Problem angehst und mich als Lebenspartner unterstützt. Doch du schließt es aus deinem Leben nahezu vollständig aus und tust so, als würde es dich als Partner nichts angehen. Ich weiß es leider nicht besser auszudrücken.
Ganz so ‚dramatisch‘ ist es nicht, immerhin fragst du ja wenigstens einmal im Monat, wie es mir gehe und wie ich so vorankomme. Ich schreibe es extra so salopp daher, da es genau so bei mir ankommt. Hauptsache man fragt mal nach, damit es nicht ganz unter dem Tisch verschwindet. Von den schlechten Eigenschaften meines Problems möchtest du nichts hören, es interessiert dich nicht, du schiebst es von dir weg. Erfolge werden von dir zwar gelobt, aber es kommt auch darauf an, über Dinge zu sprechen, die nicht so angenehm sind, wie Erfolge. Ängste, meine Gedanken oder was auch immer.
Du hast mir erklärt, dass du dich jetzt nicht damit beschäftigen magst, weil es dir selber nicht gut geht und du dich dadurch zu sehr runterziehen lassen würdest. Das verstehe ich und akzeptiere es auch, aber was ist mit den Jahren davor? Du merkst, ich will Unterstützung und ich erwarte sie von dir, von meinem Partner. Probleme soll man in einer Partnerschaft gemeinsam lösen und nicht alleine. Natürlich macht der Betroffene die ‚Arbeit‘, doch der andere sollte unterstützen und da sein, wenn man reden will oder was auch immer. Vielleicht denkst du jetzt, aber ich bin doch da! Ja und nein. Ich fühl mich bei dir mit meiner Krankheit nicht angenommen, nur wenn ich so tu als sei sie nicht da.
Gestern waren wir ja in Wall-E, ‚A Wall-EEE‘ *l*. Ich wusste, dass ich dem Druck am Nachmittag zu Hause alleine nicht standhalten werde und hatte mir überlegt, zu dir zu kommen. Doch ich wollte nicht. Eigentlich schiebe ich ALLES sofort auf meine Sucht. Und das ist sicherlich ein Teil des Grundes für das ‚Nicht-Wollen‘. Doch habe ich dann versucht, etwas mehr in mich hinein zuhören (mithilfe einiger Mädels im Forum habe ich es auch geschafft, denn dazu braucht man auch mal einen Gesprächspartner). Ich fragte mich, warum hast du dann einen FA – was hätte ich denn eigentlich gerne? Und da fielen Worte wie Geborgenheit, Wärme, vollkommendes Annehmen und Verständnis. Es kamen Bilder von dir und mir, fest umarmend, die Liebe des anderen spürend und ein Gefühl von: Du bist da. Du weißt, dass es mir in dem Moment nicht gut geht und willst mir durch die Umarmung Kraft und Geborgenheit geben, mir beiseite stehen. Ich spüre, du liebst mich auch mit der Krankheit, in dieser Situation und verachtest mich nicht dafür. Ich fühle mich vielleicht sogar etwas beschützt vor der Krankheit. In mir kommen in der Vorstellung keinerlei Zweifel.
So. Und da ist der Punkt, denn Zweifel, Bedenken, Scham und Angst überrollen mich, wenn ich in Realität daran denke, zu dir kommen und bei dir zu bleiben.
Bitte versteh mich nicht falsch. Es ist nicht so einfach und deshalb erklär ich es dir so detailiert. Vielleicht willst du mir sogar das alles geben? Es fühlt sich aber leider nicht so an.

Der Satz (ich erwarte Unterstützung von dir) überrascht dich wahrscheinlich und bereitet dir Unbehagen/Unverständnis? Mir ist dabei auch nicht wohl, weil ich mich nicht traue, das von dir zu erwarten. Du wehrst dich dagegen und verunsicherst mich dadurch, ob ‚man‘ das als Partner überhaupt erwarten darf.
Doch mein Verstand sagt mir, dass man es darf. Ich mochte diesen Satz kaum aufschreiben wollen, aber ich tu es trotzdem, denn ich habe noch Hoffnung, dass du mir helfen kannst, wenn du willst. Du kannst das wirklich, mein Schatz, auch wenn du immer wieder gesagt hast: „Ich kann das nicht. Es ist deine Entscheidung, was du tust.“ Was bei mir ungefähr so ankommt wie: „Mach du mal. Mir ist egal, wie und was – nur halt mich daraus. Ich bin dann zwar da (körperlich), aber doch nicht so richtig bei dir. (seelisch)“, so dass es bei mir so ankommen würde wie oben in der Vorstellung beschrieben. Die Aussage zeigte Ablehnung und eine abweisende Haltung gegenüber mir mit meiner Erkrankung. Ohne, so wie du mich sehen willst (habe ich oft das Gefühl), nimmst du mich an. Weißt du, das Entmutigende an dem, was du schon oft gesagt hast, ist nicht der Wortlaut, sondern die Geste dazu, an die du dich wahrscheinlich nicht erinnern kannst, weil es einfach und unbewusst aus deinem Inneren heraus geschehen ist. Ein Schulterzucken und ein Blick von mir weg…Stell dir mal vor, du würdest mir wieder erzählen, dass es dir gerade aufgrund deiner inneren Unruhe nicht gut geht und ich würde sagen: „Keine Ahnung, ich kann dir nicht helfen.“ Dabei würd ich dann (interessenlos) wegschauen und mit der Schulter zucken. Wie fühltest du dich dann? Im Stich gelassen? Ignoriert? Abgelehnt? Oder vielleicht doch, dass ich mit dir fühle? Wohl kaum…


Ich weiß noch nicht, wie ich den Brief enden lassen soll. Kann mir da vielleicht auch einer von euch helfen. Wie findet ihr ihn jetzt? Ich will auf jeden Fall noch etwas liebes sagen, ihn beruhigen oder so.

Ganz lieben Gruß,
Schlafquala
Verstehen kann man das Leben rückwärts, leben muß man es aber vorwärts.

Re: mein Freund - ein Problem?!

#11
hallo
zum brief: schreib vl am ende, dass du ihn trotdem liebst und dass es bei einer partnerschaft dazugehört, dass man sich auch bei solchen problemen unterstützt.
sag ihm wie froh du darüber bist, ihn zu kennen und ihn als freund haben zu dürfen. wenn man so was liest (dass man für einen wichtig ist) wird das bei ihm sicherlich schöne gefühle auslösen.

zu meiner freundin: vl hast du ja wirklich recht, dass es gut wär wenn ichs ihr erzähl. das erste mal denke ich ernsthaft es ihr zu sagen, aber letzendlich werd ichs mich warscheinlich nicht trauen. außerdem hat sie selber gerade so viele probleme und ich möcht sie jetzt nicht auch mit dem belasten.
wir kenne uns schon 8 jahre und wenn sie nun erfährt, dass ich sie schon fast 2 jahre belogen habe (sie hat mich schon des öftern darauf amgesprochen, ham uns deshalb schon oft gestritten, weil ich es abgestritten habe), wird sie vl die freunschaft beenden wollen od sich selbst irgentwas tun- und das möchte ich auch nicht, deshalb werd ichs vl doch lieber lassen
eigentlich muss das ur blöd klingen wie und was ich schreib weils nur im kreis geht aber ich sende es trotzdem mal ab, erwarte mir ja auch keine antwort

Re: mein Freund - ein Problem?!

#12
...wir müssen über die Krankheit ja nicht jeden Tag sprechen, aber überhaupt darüber sprechen, damit ich auch weiß was DU darüber denkst und wie DU dich dabei fühlst. Eine liebevolle Umarmung, wenn es mir nicht gut geht, genauso wie ich für dich da bin, würde ich es mir auch wünschen, dass du für mich da bist! Ich möchte dir keinen Vorwurf machen, aber möchte dir damit sagen, dass ich mir in der Hinsicht alleine gelassen vorkomme!


Das ist mir jetzt noch eingefallen!

Liebe Grüße
Wo ist bitte der Anfang vom Ende?

Re: mein Freund - ein Problem?!

#13
@ Eisabeth
WEnn deine Freundin dich schon mehrmals darauf angesprochen hat, weiß sie im Grunde eh was los ist. WEnn du dich ihr jetzt öffnest, zeigst du, dass du Vertrauen in sie hast. Wie gesagt, es ist ein sehr persönliches, unangenehmes und negativ behaftetes Thema. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sie sich dann von dir abwendet, sondern sich vielmehr darüber freut, dass du den Mut und das Zutrauen schließlich doch gefasst hast, denn was könnte ein besserer Beweis für die Intesität eurer Freundschaft sein?!?
Trau dich, und lüge sie nicht weiter an.