Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#106
anna.sophie hat geschrieben:anscheinend fällt es vielen doch extrem schwer sich "auszuklinken"! warum? ich hab den eindruck die meisten können nicht widerstehen und schaffen es nicht, ganz klar zu sagen, dass sie solche beiträge nicht mehr lesen wollen/werden.
mir scheint es, dass viele es einfach nicht aushalten, zb Larissa einfach Larissa sein zu lassen mit ihren ganzen Symptomen und triggernden Beiträgen - da ist so ein irrsinniger dringendes Bedürfnis bei vielen spürbar, Larissa zu ÄNDERN. wie seht ihr das?
Ja, das denke ich auch. Da ist ein unheimliches Bedürfnis bei uns allen Larissa doch zu helfen, ihr zu sagen, dass es so nicht weitergehen kann und wird. Wir wollen sie retten. Fakt ist, dass man niemanden retten kann. Man kann jemanden festhalten, wenn er vor einer Klippe steht und es nicht merkt, aber man kann niemandem retten, der im Begriff ist sich selbst zu schaden, weil er es nicht schafft mit sich selbst und seiner Situation fertig zu werden. Deswegen finde ich dieses *retten* und auch *helfen* in manchen Fällen einfach wahnsinnig naiv und geradezu lächerlich, denn manchmal geht es einfach nicht, da derjenige sich nur selbst retten kann.
Allerdings würde ich trotz dieser Ausführungen nicht soweit gehen, dass es gerade zu ineffektiv ist etwas dazu zu schreiben. Denn auch, wenn man jemandem nicht retten kann, so kann man doch schreiben und hoffen, dass irgendetwas davon beim Betreffenden auch ankommt. Und dadurch eventuell im besten Falle Denkansätze geben. Das ist meine Meinung dazu, ich finde, dass das viel wert ist.
Ich persönlich weiß, habe verinnerlicht, dass ich bei manchen einfach nichts ausrichten kann, und nur im absolut besten Falle ein paar Gedanken hinzufügen kann, die dann auch hängen bleiben. Und das ist für mich in Ordnung.
Ich kann Larissa nicht retten, ich kann aire nicht helfen, ich kann ja nichtmal mir selbst helfen, aber zumindest ist mir das bewusst.
Wir können da sein, wir können zuhören, vielleicht mal einen Denkanstoß geben, aber jeder geht seinen eigenen Weg, jeder muss seine Art und Weise finden mit sich und der Situation fertig zu werden, klarzukommen, das Leben zu leben und deswegen habe ich keinerlei Probleme damit Larissa so zu lassen wie sie ist.
Sie ist für sich verantwortlich.
Wir alle sind es.
Sehr interessanter Ansatz, anna.sophie!

Alles Liebe, Colourful
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#107
Doch Reyno, ich kann deinen Beitrag nachvollziehen. Ich kann dich auch verstehen, und ja, ich finde es auch gut, dass du das machst, dass du andere davor warnen willst, dass sie nicht an dem Punkt stehen müssen, an dem du jetzt stehst.
Und das ist auch gut so.
Nur, ich sehe das noch etwas anders, für mich persönlich ist das alles noch etwas anders, da ich mich da abgrenzen kann. Und es mir auch nicht mehr wirklich schlecht geht.
Ja. Mir fällt nichts mehr ein.
If defeat is for quitters, then the victory remains in the try.

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#108
Oh doch liebe Reyno, dann kann ich sehr gut nachvollziehen! Du bist ein mahnendes Beispiel, oder bessergesagt solltest es sein. Nur: Viele verstehen es eben erst (wie Du wahrscheinlich damals auch) wenn der Karren schon so weit im Mist steckt, dass man nicht mehr vor und zurück kann... Ich kann die Intension mit der Du schreibst sehr gut verstehen, obwohl ich derartiges nicht durchgemacht habe. Ich finde es auch gut, denn vielleicht nimmt sich der ein oder andere hier ja doch ein Beispiel an Deinen Worten BEVOR es zu spät ist. Jemanden retten kann hier niemand, das weißt Du so gut wie ich. Man muss sich damit abfinden, dass das Geschriebene eben auch gehörlos im Nirvana des Forums verklingt, aber das weiß man ja eben nicht. Und deshalb halte ich Deine Beiträge hier für sehr wichtig. Wie gesagt, retten muss sich jeder selbst und wer nicht hören will muss vielleicht erst fühlen. Niemand kann sagen, was wird, natürlich kann es für den ein oder anderen hier auch irgendwann zu spät sein, aber mit dieser Einstellung darf man es nicht sehen. Dann wirds nämlich frustrierend. Jeder muss sehen, dass er von den Ratschlägen hier das mitnimmt, was er für wichtig erachtet. Man kann jemanden das Glück nicht aufzwingen, ebenso wie seine Meinung zu diesem oder jenem Thema. Das liegt am Leser selbst. Aber es ist kein Grund damit aufzuhören und ich mag es, wenn Du nicht um den heißen Brei rumredest, sondern klar sagst wie es ist. Auch wenns manchmal hart ist! Mach einfach weiter so! Ich denke, sinnlos ist es keinesfalls!!

LG Nadine
Zuletzt geändert von Nads am Sa Aug 16, 2008 19:56, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#109
so, hab mich hier so ein bißchen durchgelesen!

Wir alle können Larissa nicht helfen! Sie ist schon zu sehr MS, sie spricht und denkt und handelt MS-mässig!

Sie will unabhängig sein und merkt nicht mehr, dass sie längst ihr Leben an die MS verloren hat, die sie bestimmt und regiert!

Larissa, ich war selbst sehr stark MS, ich bin dem Tod nicht nur einmal von der Schippe gesprungen, ich weiß, was in dir vorgeht und nur du kannst dir helfen, indem du es zulässt, das dir jetzt Ärzte helfen, die schauen, das du nicht langsam, aber sicher Selbstmord begehst und das *kg-mäßig aus dem Gefahrenbereich rauskommst! ich hoffe, das du dann lernst umzudenken, das du begreifst, das dich die Krankheit ruiniert, dich einschränkt und du alles andere als unabhängig bist! Willst du unabhängig sein, mußt du lernen, für dich selbst sorgen zu können, dazu gehört nun mal auch das Essen!

Ich werd dich nicht mit Samthandschuhen angreifen, noch dich persönlich angreifen, denn in diesem Stadium, wo du gerade bist, nimmst du nichts auf, alle, die dir die MS wegnehmen, sind die Bösen!

Ich hoffe, du gewinnst diese Erkenntnis für dich und beginnst für dich zu kämpfen, gegen die MS!

Hedi, es gibt wahrscheinlich keine Worte, die dein Leid mindern, meine tiefe Ehrfurcht, wie du für uns und mit uns kämpfst

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#111
Reyno, Danke für deine Antwort...

Es tut mir leid war ich die letzten Tage nicht hier...Ich konnte nicht. Ehrlich gesagt hatte ich keine Kraft und auch der Mut um mich dazu zu äussern fehlt mir.

Meine Situation ist so saudoof zur Zeit. Naja, ich bin verliebt, doch ich komme mit meinem Körper nicht klar,...gar nicht. Die Ärzte sagen ich habe noch nichtmal ** des ganzen zugenommen...-aber, ich kann nicht mehr,... :| ich kann nicht.

Ja...

Larissa
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#112
Reyno hat geschrieben:wenn Du das nächste Mal vorhast, einen Thread aufzumachen, überleg Dir, ob die Frage die Du stellst, wirklich so ausformuliert ist und auch im Forum stehen bleiben kann.
Ja.
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#113
:oops: jaja :oops:

verstehst du, es ist alles so schwer...
Ich frage mich muss das sein...

-und dann sehe ich auch noch wie ihr alle mit so viel Gefühl euch hier zu diesem von mir eröffneten Thread äussert.

*nichts mehr sag* :cry:

Larissa
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#114
Ich wollte, dass sie mich als schlechtes Beispiel nehmen, bevor sie selbst eins werden. Es reicht wirklich aus, wenn eine so ins Klo greift und ihre Sucht sie an die Dialyse bringt,
Liebe Reyno,

ich weiß bis heute weder genau, wieso man in diese Krankheit rein kommt, und wie raus. Mir geht es inzwischen ganz gut - in diesem Monat bisher ein Malgekotzt ist ja nicht schlecht.

Du bist leider, leider nicht das einzige schlechte Beispiel. Du bist auch nicht von dem Afm los gekommen, obwohl du nur zu genau wusstest, wo es enden kann, und bei deinem damaligen Konsum mit großer Wahrscheinlichkeit irgendwo enden wird, wo du nicht hinwillst. Nur ob das dialyse oder Herzversagen oder Darmkrebs ist, war nicht klar. Trotzdem gingen alle Worte hier letzlich ins Leere und obwohl du gekämpft hast, kamst du nicht weg von dem Zeug.

Warum sollte es anderen besser gehen? Leider funktioniert das nicht - eine katastrophe lesen und geheilt sein. Es wäre schön, wenn es gehen würde.

Aber irgendwie sind Menschen nicht so. Und es funktioniert nicht. Da kannst du arme dir die Finger wund tippen...

lg

aire

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#116
hallo reyno!

also ich habe, als ich deinen post las, genau dieselbe antwort wie aire eben schreiben wollen. Ich habs so verstanden, dass du dir sehr wohl erhofft hast, durch dein schicksal jemanden aus der krankheit zu befördern und, dass du dich in gewisser weise persönlich gekränkt fühltest, wenn das nicht gelang.

Aber wie du jetzt sagst ist dir sehr wohl klar, dass das nicht funktionieren kann/konnte...was war aber dann der punkt, der dich persönlich kränkte?

LG

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#117
Ok, dass du jemanden heilen möchtest, hab ich dir unterstellt - fälschlicherweise! Aber ich denke, ich weiß wie ich drauf kam, denn was du sehr klar sagtest, war ja, dass du anderen als schlechtes bsp dienen möchtest, um vielleicht andere davor bewahren zu können so "ins klo zu greifen", wie du es leider erleben musstest!
oder lieg ich da falsch?

Ich kann jetzt nur das schreiben, was ich mitbekam von der ganzen sache und das war, dass du auf abstand gingst, weil Larissa und manch andere, die sich über risiken von afm erkundigt haben, deinem schicksal augenscheinlich sehr unberührt gegenüberstanden?! (bitte um korrektur)

lg

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#118
Liebe Larissa,

ich wollte dir auch ein paar Zeilen schreiben....

...Vor ca einem Jahr war ich genau so tief in der Bulimie wie du jetzt in der Magersucht. Ich kann mir sehr gut vorstellen wie es dir geht. Du möchtest raus aus diesem Kreis, kannst aber nicht weil es einfach nicht geht...
Ich kann dir nur einen Rat geben, versuch es zu WOLLEN, du musst wirklich sehr sehr hart kämpfen um raus zu kommen aus der Krankheit und vl wird es nicht sofort klappen, abner du musst kämpfen.

Ich schreib das nicht weil ich schon gesund bin...nein, liebe Larissa...um gesund zu werden braucht man oft ein leben lang. man muss jeden Tag kämpfen, jeden Tag genau überlegen was man besser tut oder lässt.

Ich finde es sehr schade das hier im Forum manchmal so aufeinander losgegangen wird...verständlich warum sich manche nicht mehr sehr wohl fühlen oder sich nicht mehr schreiben trauen.....man sollte besser miteinander umgehen denn schließlich haben wir alle eines gemeinsam....wir wollen gesund werden!!!!!

Liebe Grüße
Zuletzt geändert von happy. am Mo Aug 18, 2008 7:17, insgesamt 1-mal geändert.

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#119
Hurra, ich freue mich. Heute durfte ich in die Stadt... Es war beinahe beängstigend wieder unter soooo vielen Leuten zu sein, (ja, Bern hat nicht gerade wenige :shock: )
Doch ich kann mit den Blicken der anderen (welche ich mir vielleicht nur einbilde? :? ) nicht umgehen..!
-Habt ihr das auch, das Gefühl dauernd angeschaut zu werden? -Hat jemand Tips gegen dieses Gefühl..

@happy: danke für deine Worte. Nur, kannst du dir irgendwie erklähren wie es jetzt anders ist als (in deinem Falle) vor einem Jahr?
-doofe Frage, ich weiss, du musst mir darauf auch keine Antwort geben.

Grüsse von Larissa, die froh ist wenn endlch der Winter kommt!
Wer einen Engel sucht und nur auf die Flügel schaut könnte eine Gans nach Hause bringen.
Georg Christoph Lichtenberg

Das Leben ist ein Regenbogen!

Re: Am Schluss alleine und verloren?!

#120
hmmmm gute Frage Larissa: ich wäre fast gestorben, das hat mir dann die augen geöffnet...ich war dann in einer Klinik und danach hab ich mein ganzes Leben umgekrämpelt. bin umgezogen, hab einen neuen freund kennengelernt, hab einen Hund usw....ich hab einfach NEU angefangen...mit meinem alten Leben abgeschlossen...das hat mir sehr geholfen. aber ich habe heute kein problem über meine Krankheit zu reden....ich sehs ein das ich nicht nicht ganz gesund bin, aber ich habe keine rückfälle mehr...es ist das Denken das man umstellen muss...

Ich wünsche dir viel Glück auf deinem Weg! Bitte kämpfe um DEIN Leben!!!