Liebe Blueberry,
jetzt hast du mich geplättet.

Ebenso im positiven Sinne. Habe zuerst deine Beiträge in Faiths Thread gelesen und dann den hier, den du erwähnt hattest.
blueberry hat geschrieben:Warum dieses schnelle Urteil, statt sich zu fragen, was könnte derjenige gemeint haben?
Ich bin dir wirklich dankbar, dass du mir/uns diese Sicht aufgezeigt hast. Ich bin dir wirklich endlos dankbar für alles, was du uns heute geschrieben hast. Oder sollte ich gleich schreiben: Für alles, was du mir überhaupt geschrieben hast und dass es dich gibt?
Bin gerade ein bisschen erschlagen von all dem, was du geschrieben hast und was viele andere geantwortet haben. Jessas, heute gibt’s viel zu lesen.

Ob ich da je noch mit Antworten nachkomme.
Bei manchen ist es der Wunsch nach einem Kind... und zusammen mit einer reiferen Einstellung tritt die Figur und das Gewicht in den Hintergrund.
Bei mir ist das so ähnlich wie bei deiner kleinen Schwester. Ich wollte bis ich 22 Jahre alt war kein Kind. Jetzt will ich schon – aber erst will ich eine gute Mutter werden.

Insofern also ein Beispiel für Prioritätenverschiebung. Mein Gewicht ist ja auch schon ziemlich in den Hintergrund getreten. Es wäre übertrieben zu sagen, es wäre mir egal. Aber es ist längst nicht mehr so wichtig, dass es reicht, die ES aufrechtzuerhalten. Ich mache mir keine Illusionen, dass der Mist, den ich mache (und vorhin wieder getan habe

) mich auch nur ein bisschen schlanker macht. Ich bin trotzdem in dem Teufelskreis gefangen. Dank deinem anderen Beitrag weiß ich ja jetzt auch, warum. Das Bild hat sich sozusagen vervollständigt… wie ein Puzzle… Mein erster Gedanke war: Ich habe das Pferd von hinten aufgezäumt. Ich habe nicht ein anderes Ziel gehabt im Leben, das die ES verdrängt. Sondern ES Verdrängen als Ziel – und dann?
...und der Druck... immens groß, kaum auszuhalten, Suchtdruck. Da reicht selten die Kraft, die man hat, um das auszuhalten.
Ich habe es auch nicht ausgehalten. Heute Nachmittag war Schluss und ich bin völlig überdreht du weißt schon wohin gegangen.
Deine Gedanken drehen sich nach wie vor alle um die ES. So auch der ganze Kampf, das ganze Aushalten... ES.
Vorhin habe ich mir dasselbe gedacht: Entweder, ich kann mich auf nichts konzentrieren, weil ich gerade im ES Teufelskreis gefangen bin und da im Hamsterrad renne. Oder ich stehe gerade neben mir, weil der Kampf mich auffrisst. Eines von beiden ist es immer.
Was siehst du außerhalb der Seifenblase?
Was ist dein wirkliches Ziel?
Was möchtest du für dich erreichen? Beruflich wie privat...
Welche deiner hemmenden Schwächen möchtest du in Stärken verwandeln?
Und wie könntest du das schaffen?
Eigentlich war das Ziel immer ehemalig sein um ehemalig zu sein. Einfach, weil ich die Leute, die ich damit in Verbindung bringe (z.B. dich und Kats) bewundere und lieb habe. Schlussfolgerung war ergo: Wenn ich ehemalig werde, werde ich auch ein liebenswerter, hilfreicher, lebenslustiger Mensch. Ist das jetzt verständlich, oder soll ich es ausführen?
Die Idee mag insofern schwachsinnig sein, als dass ich nie eine Blueberry oder eine Katjusza werde. Und insofern dass alleine nicht fressen nicht kotzen und nicht sonstigen dem Körper antun ja keinen anderen Menschen aus mir macht. Nicht
direkt.
Indirekt vielleicht, wenn ich die oben zitierten Fragen beantwortet und umgesetzt habe?
Bei diesen Dingen ist ehemalig sein ein großer, wichtiger Faktor. Aber eben Faktor und nicht Ziel. Verstehst du?
Ja, verstanden. Denke ich, liebe Blueberry. Es fiel mir wie Schuppen von den Augen und ich hätte fast geheult, weil ich mit einem Schlag festgestellt habe:
Ich habe nichts außer die ES. Das ist mehr oder weniger mein einziger Interessenpunkt. 90% meiner Gedanken am Tag haben entweder mit Essen, mit meinem Körper, mit dem Klo, oder mit dem Forum hier zu tun. Alles, was mit Essen/Essstörung zu tun hat, das kann ich mir merken. Umgekehrt denke ich bei allem gleich daran. Jetzt wird es echt schwer mit dem Schreiben…. Beruflich? Unsere eine Dozentin, die ich sehr mag, hat heute gesagt: Macht euch nicht schon Sorgen, was nach dem Diplom wird und dass jemand sagt „Ach, Diplompädagogen, das werden eh alles Taxifahrer.“ Ich habe immer nur die nahe liegenden Ziele: Die nächste Klausur, das nächste Referat, den nächsten Umzug, die nächste Vorlesung besuchen und nicht überm Klo versumpfen in der fraglichen Zeit. Langzeitziele hatte ich noch nie., Also, das Studium schaffen. Klar. Sonst hätte ich gar nicht erst angefangen. Obwohl wohl auch viele studieren, einfach, um was zu tun. Ich gucke dann einfach mal, wo ich hingehe. Wenn ich e bis dahin immer noch nicht mit Menschen habe, gehe ich halt in den Verwaltungsbereich.
Privat? Mit S zusammenleben! Nein, nicht ernst gemeint.

Auch nicht so Recht Ahnung… aber das hatte ich mein Leben lang noch nie… und hatte ja nicht mein Leben lang ES. Gut, seelisch krank war ich wohl schon länger.
Welche deiner hemmenden Schwächen möchtest du in Stärken verwandeln?
Und wie könntest du das schaffen?
Wow. Man kann Schwäche in Stärken umwandeln?

Kannst du mir da ein Beispiel nennen? Das sprengt nämlich gerade meinen Horizont.
Mmmh. Unterm Strich keine sooo konstruktive Antwort.

Ich drucke mir das ganze morgen mal aus und dann überlege ich noch mal. Habe bloß den Verdacht, dann kommt mir immer noch nichts. Na ja. Man soll ja nie „nie“ sagen…
Liebe Grüße und tausend Dank und du bist ein Schatz und was man da noch sagen kann
aire