#61
bemerkung am rande: völlig absurd idee!!! von wem eigentlich?
gute Frage ist auch die Frage auf was du das beziehst
das wir von der Bulimie abnehmen ich glaube wir selber mit der Milchmädchenrechnung die wir aufgestellt haben wenn was rein geht auch wieder raus geht wird man dünner.
oder meinst du das Dünner werden ja wer hat uns das eingepflanzt. Da glaube ich tatsächlich das ein großer Anteil die Medien ihren Ursprung haben. Wenn ich zum Beispiel höre das in einer großen Catingshow:traue mich ja schon gar nicht mehr den Namen zu nennen)
"Na du bist schon ein hübsches Mädel, aber seit dem letzten Foto hast doch ein bisschen an GEwicht zugelegt...."
Ähm ja das muss nicht sein.
Gut das die Diskussion noch weiter geht.
Aber auch ein klassisches Frauenmankel ist das wir uns immer verändern lassen (wollen). Das ist nicht unbedingt neu wenn man zum Beispiel in das harte Mittelalter schaut da war es echt in, wenn man mehr auf den Rippen hatte weil das als Reichtumssymbol galt. Oder die Wespentaille wo sich die Frauen in Corsagen gelegt haben die immer enger wurden, so eng das die eigentlich keine Luft mehr bekommen konnten.

Oder in China es war in oder ist in das die dort kleine Füße haben (vielleicht um nicht weglaufen zu können???) und sich dann die Füße abgeschnürt haben. Damit sie schön klein sind, wenn auch verkrüpellt.

Im heutigen ist es in schlank zu sein und riesen große Brüste zu haben, aber wie soll das im Leben zusammen passen??? (Gut das ist eine andere Frage)
Aber auch schon bevor jeder einen Fernsehr hatte gab es das Medium wie man sein soll. Schauen wir uns die Barbies an. Die ersten Modelle waren noch recht human, auch wenn schon überstyelt. In den 70er Jahren kamen dann die klassischen Modell raus die noch bis vor kurzem verkauft wurden, großen Busen derar schlanke Taille und Beine die bis zum Himmel reichen. Für viele Mädchen ein absolutes Vorbild,
aber was muss man feststellen, wenn es Barbie im realen Leben gäbe könnte sie nicht stehen und auch nicht gehen, das Atmen wäre fast unmöglich und die Arme würden sich wahrscheinlich auskugeln.
Trotzdem ein Medium was uns beeinflusst.

Es ist glaube ich viel mehr als nur die Medien Zeitschriften und Fernsehen, überall wird uns gesagt und gezeigt wie wir sein sollen. -- Perfekt!!!!

Aber jedes Foto in jeder hochglanzzeitschrift wird nachbearbeitet, jeder noch so kleiner Pickel wird wegretuchiert und mit zwei drei Mausklicks mal eben ein *kg leichter gemacht.

Woher sollen wir dann noch wissen was gut oder normal. Reduziert auf das äußere eine Kleiderständer der sich bewegen kann und innen Hohl absolut hohl, abgesehen von ein paar Einheiten die das ganze Leben bestimmen. Für mehr als das reicht dann das Gehirn nicht mehr.
Schade eigentlich, hat der Mensch, haben wir nicht viel mehr zu bieten.
Lg nudel

#62
nudel...

Wie gesagt, mag sein, dass das Maßstäbe setzt, aber nicht jeder strebt danach! Das tun nur eher labile Charaktere, vorgeprägte.

Wir sehen eine Barbie, das ist eine Puppe und wir sehen Tag ein Tag aus hunderte normale Frauen auf der Straße (ok, kommt drauf an wo man unterwegs ist). Warum denken wir immernoch, dass es erstrebenswert und möglich ist wie Barbie auszusehen? Ich glaube das tun wir garnicht... ich hab das zumindest nie getan, denn Barbie ist eine Puppe die (für mich) kaum wie eine echte Frau aussieht (jetzt beispielsweise im Vergleich zu der Zeichnung weiter oben)...

Streben wir dennoch danach? Warum?
Ich hab auch nicht das Gefühl, dass man wirklich von uns verlangt wie Barbie auszusehen, das denken wir nur immer, weil wir Minderwertigkeitsgefühle haben. Hat Barbie die uns gemacht? Glaub ich eigentlich nicht... denn jeder normal-denkende, selbstbewusste Mensch weiß, dass das bescheuert ist und kommt garnicht erst auf den Gedanken so sein zu wollen wie Barbie, warum auch?


Zudem: Gäbe es keine Barbie, gäbe es eben -was weiß ich- die lustige Frau von Nebenan oder so, wo wir meinen so sein zu müssen wie sie und auf keinen Fall so bleiben zu können wie wir sind.

Da verweise ich nochmal auf aire's letzten Beitrag ;-)

#63
hmmm...
also, zum einen habe ich auch nicht sofort bulimie bekommen als ich davor erfuhr.
das andere: die sache mit barbie...das ist ein überspitztes beispiel. klar will keine intelligente frau wie barbie aussehen, aber liebe para, du sagst doch selbst, dass du nach einem extrem ideal strebst... was glaubst du woher dieser gedanke kommt? ok, barbie ist eine unrealistische puppe. aber irgendeinen vorbild hast du dann wohl anscheinend?
Hättest du nicht von Bulimie erfahren, hättest du irgendwann vielleicht andere Dinge getan die deiner Unsicherheit Ausdruck verleien und dich "zerstören", auch ohne die Medien. Was weiß ich, vielleicht nen Putzzwang oder so entwickelt, was auch immer.
in diesem punkt hast du auch recht. sicherlich wäre meine unsicherheit und unzufriedenheit über mich selbst auf irgendeine art und weise ans tageslich gekommen.
und da kommen wir dem eigentlichen problem schon näher!
woher diese unzufriedenheit und die verzweifelung?
egal ob die medien oder die kirche oder die eigene familie.... seit ewigen zeiten gibt es gellschaftlichen vorschriften, wie der mensch zu sein hat und es wandelt sich immer weiter.
heute bekommen wir viel mehr informationen als z.b ein bauermädchen vor 200 jahren. diese zahlreichen informationen zu filtern fällt uns viel schwerer.
vielleciht sind wir deswegen oft verzweifelt wie wir nun sein sollten.
Leo Tolstoi hat mal gesagt : "ich wünschte mir ich wäre ein naiver bauer, der noch an gott glauben kann".

zu nudel!
ja, wenn ich wüsste. ob es eine milchmädchenrechnung oder gottes strafe ist.
aber para hat mich schon daran erinnert, dass die guten römer es krachen haben lassen.
ich wollte wissen wer mit der bulimie plötzlich anfing. mich würde es auch interessieren ob die römer es auch aus schlankheitsideal gemacht haben oder ob sie einfach mehr essen wollten als sie konnten....

#64
weniger wegen der schlankheit glaube ich, eher weil sie so vieles Leckere hatten ist auch wurscht, naja ich meine halt das ich das noch nicht kannte als ich anfing mit dem übergeben, ich wusste halt das man sich willkürlich übergeben kann und dachte bei mir so das ist ja prima zu essen ohne zu essen.
Das das eine Krankheit ist habe ich erst wesentlich später erfahren, ich dachte das wäre eine Prima Idee

#65
soweit ich weiß wars bei den römern nicht das schlankheitsideal, das sie zum kotzen brachte, sondern die fresslust - wenn der magen mal voll war und nix mehr platz hatte aber trotzdem noch unmengen von köstlichkeiten rumstanden, dann steckte man sich eben ne feder in den hals .. schlicht um weiteressen zu können. ich finds schon einen wichtigen unterschied, dass sie es nicht der figur wegen taten - schließlich definierten sie sich nicht über ihr aussehen, sondern mehr über ihren reichtum - der sich eben in unmengen teurem essen ausdrückte.

#66
schließlich definierten sie sich nicht über ihr aussehen, sondern mehr über ihren reichtum - der sich eben in unmengen teurem essen ausdrückte.
aha!!!
das bedeutet doch dann, dass der mensch von heute über sein aussehen definiert wird, oder? andererseits gibt es doch auch diesen spruch "reichtum macht schön" hmmmmm. ich werd nicht schlau!

#68
AllesBanane hat geschrieben:das bedeutet doch dann, dass der mensch von heute über sein aussehen definiert wird, oder? andererseits gibt es doch auch diesen spruch "reichtum macht schön"
Mit dem zweiten Satz widerlegst du den ersten.
"Reichtum macht schön" weil man eben reich ist, das ist attraktiv und hat nichts mit dem Aussehen, sondern nur mit dem Vermögen zu tun.
Es gibt hässliche, fette, stinkende Millionäre die trotzdem tolle Frauen kriegen - weil sie halt Koffer voller Geld haben...


Zu den Römern nochmal:

Ja, die haben das halt gemacht um massig weiterfressen zu können ohne allmählich den Appetit usw. zu verlieren.
Als ich davon erfuhr dachte ich auch nicht, dass man schlanker sein wollen könnte...
Durch diese Geschichte wurde ich aber viel später daran erinnert und in der Idee bestätigt, dass man Erbrechen selbst herbeiführen und seinen massig gefüllten Magen so schnell wieder entleeren kann, eben mittels Finger oder dergleichen in den Hals. (interessant! gleich mal probieren - dachte ich)


AllesBanane: ich muss sagen, dass ich nie ein direktes "Vorbild" hatte, niemanden wo ich dachte: SO muss ich aussehen.
Alles was ich immer wollte war dünn zu sein. Einfach kein Gramm Fett am Körper. Ich hab immernur meinen eigenen Körper angesehen und hab nur Fett gesehen überall was weg musste. Und erst DANN habe ich mich richtig umgeschaut und hab andere Frauen beobachtet wie das bei denen ist und hab nach meinem Idealbild gesucht. (nach dem Motto: so sollte für mich eine Frau aussehen)


So war das aus meiner Sicht. Aber wichtig: ich möchte damit nicht abstreiten, dass nicht wirklich unterschwellig Dinge vorgingen von denen ich bewusst nichts gemerkt habe. Aber ich denke immer: ich wollte ganz allein für mich wieder so dürr sein wie als Kind und hab mich dann umgeschaut. Wenn ich nur "dicke" oder normale Leute gesehen habe, wurde dadurch mein Wunsch dünn zu sein auch nicht abgemildert.

#69
jaja ich weiß schon warum die reichen attraktiv wirken könnten.
aber meine frage bleibt; wodurch definiert sich der mensch von heute? über sein aussehen? lebeslauf? herkunft? oder doch über sein vermögen?

wahscheinlich spielt heut zu tage all das eine rolle und weil es uns von den medien eine "perfekte welt" vorgelebt wird wollen wir eben in all dem (obengennanten) die unwirkliche perfektion erlangen. und wenn es nicht gelingt bekommen wir dann unsere "ticks". aus frust.

#70
stimmt, allesbanane ...
ich schau kein fern mehr und versuche vergleiche zu anderen frauen zu vermeiden. bringt nämlich nix außer frust. ich schau z.b. "das beste" aus mir und meinen körper rauszuholen (sport, gutes essen und freundschaften pflegen) weitgehend unabhängig von vorgegebenen idealen. zur orientierung schau ich mir auch alle möglichen frauen an, die nicht dem ideal Magersucht und perfekter frau usw. entsprechen und denk mir- große vielfalt, schön anzuschaun! (sätze wie scheiße, so dick wil ich nicht werden sind nicht mehr in meinem kopf).

tralala. heile welt ...
manchmal schleichen sich auch destruktive gedanken ein, die ich versuche nicht überzubewerten. aber ich denk mir- es ist gut, so wie ich ausschau, kann mich ja wirklich nicht beschweren. wo es etwas zu verändern gibt und wo ich weiß, das kann ich auch und entspricht mir, tu ich auch was. aber dünnsein ist nicht das ziel, das ich erreichen will. weil mir meine ausstrahlnung und lebensfreude wichtiger sind. ich war mal Ms- so dick wie damals hab ich mich nie gefühlt, obwohl man mir gesagt hat, ich sei beinahe makellos. so sein scheiß- hab ich nie so gesehen. jetzt hab ich schon einiges auf den rippen- und es sieht auch nicht verkehrt aus ;-). auch wenn ich nciht mehr so "perfekt" bin - was hab ich da davon. ich werde sowieso älter und werd irgendwann selbst mit höchster anstrengung nicht mehr so aussehen können, das kann ich jetzt schon nicht mehr. das muss einem klar sein.

lg
Während jene als verrückt gelten, die den Verlust der menschlichen Werte nicht mehr ertragen, wird denen Normalität bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.

#71
AllesBanane, du fragst:
aber meine frage bleibt; wodurch definiert sich der mensch von heute? über sein aussehen? lebeslauf? herkunft? oder doch über sein vermögen?
Eigentlich muß man sich gar nicht "definieren". Was bedeutet das überhaupt? Doch nur das, was man zu sein scheint, im Vergleich zu anderen. Erkennt man diese "Unterschiede", hat man noch lange keine Selbstdefinition. Die braucht man auch nicht. Die Kunst ist es doch, zu sein, selbst für sich.
Wenn ich ich bin, brauche ich mich nicht abgrenzen, definieren, vergleichen etc. Hier bin ich Mensch, hier darf ich`s sein...
Und weil das so einfach, so simpel ist, begreift mans nicht und lässt es nicht zu, macht es sich selbst schwer und schlägt so die Lebenszeit tot, die einem gegeben ist zum eigenen Genuss.
Wir sind bereits perfekt. Und weil man das nicht begreift und nicht lebt, deshalb entwickelt man Ticks..glaub ich...

So in der Art...versteht man, was ich , wie ich`s meine???

Frau Wankelmut!
Jeder Mensch ist ein Abgrund. Es schwindelt einem, wenn man hinabsieht.

Georg Büchner

#72
Hey, Frau wankelmut!

gut auf den punkt gebracht! das ist genau das, das sich selber mögen! es wirkt unglaublich attraktiv. das ist es. in allen bereichen, selbst wenn man keinem ideal entspricht. aber es ist natürlich ein bißchen vereinfacht, dass man dann überhaupt keine abgrenzung und vergleiche mehr braucht- dann wären wir ja schon wieder perfekt und nicht menschlich. die frage ist glaub ich, wie ich damit umgehe. wann mir ein vergleich gut tut, mich anspornt oder wann er mich fertig macht. ich finde, im richtigen zeitpunkt wegzuschauen und sich auf sich konzentrieren ist eine sehr gute möclihckeit dazu.

lg
Während jene als verrückt gelten, die den Verlust der menschlichen Werte nicht mehr ertragen, wird denen Normalität bescheinigt, die sich von ihren menschlichen Wurzeln getrennt haben.

#73
Annemarie hat geschrieben:ich finde, im richtigen zeitpunkt wegzuschauen und sich auf sich konzentrieren ist eine sehr gute möclihckeit dazu.
leichter gesagt, als getan. :roll:

#74
liebe Fr. Wankelmut! schön haben Sie's gesagt! schön!!!
manchmal frage ich mich, kann man mit so einer weisen einstellung überhaupt noch essgestört sein?
das ist leider ein menschliches dilemma, dass man trotz seiner guten vorsätze anders handelt.

#75
Wir lernen in pädagogischer Anthropologie gerade, dass der Mensch eine Gesellschaft braucht um seine Identität zu entwickeln. Ich glaube nicht, dass an der Frage irgendwer vorbei kommt und einfach sagen kann. So, ich definiere mich nicht.