#31
man wird immer besonders mit essen umgehen , das ganze leben- aber man den normalen umgang lernen- aber das dauert sehr sehr lang- man muss eben geduld haben und sich endlich einmal zeit geben

#32
angelheart hat geschrieben:dass wir "fröhlich" vor uns hin kotzen um dünn zu sein stimmt so nicht- oberflächlich scheint es dass das hauptproblem der wunsch nach schlanksein ist, doch tatsächlich ist es ein psychisches problem , dass sich nur so äussert- ein allg. unzufrieden sein, mangel an selbstwert , starke verletztungen - parentifizierung (also bulimiepatienten haben oft eine elternähnliche rolle in ihrer kindheit übernehmen müssen) - was zuviel ist für ein kind- etc.- daraus resultiert der wunsch perfekt zu sein, dünn zu sein- es geht also nicht primär ums dünn sein- denn wenn wir die eigentlichen auslöser bekämpfen - und vorallem zuerst finden würden, um sie aufzuarbeiten- dann wäre der wunsch abzunehmen auch nicht mehr so intensiv vorhanden- weil das nur ein ventil ist
Das ist mir schon klar - und das sagte ich in meinem Beitrag auch.
Das mit dem 'fröhlich' kotzen war nicht ohne Grund so geschrieben.. :wink:
Und ja, natürlich war das sehr oberflächlich, aber im Endeffekt ist es so.
Wenn man mal kurz den Gedanken ausblendet, dass hinter der Bulimie noch mehr steckt, dann ist es einfach so, dass das ganz schön unfair ist, was wir machen.

#33
wenn es unfair ist, dann gegen uns selbst - und gegen die leute die uns lieben- aber nicht gegen die hungernden menschen dieser welt

#34
Ja weil wir machen es nicht mit Absicht und wir würden es sofort ändern, wenn es eine Wunderheilung dafür gegen. Ich stimme Dir zu! Es ist gegenüber unseren Körper unrecht!

#35
ok - dann bin ich mal sarkastisch - womit wir dann auch zum thema zurückkommen :wink: :

ein mörder bleibt ein mörder, auch wenn er niemanden töten wollte. seine intuition war vielleicht eine ganz andere - vielleicht wollte er sogar helfen. ging daneben, rechtfertigt keinen mord.
ein bulimiker verschwendet nahrungsmittel - so oder so. egal mit welcher intuition oder aus welchen beweggründen... :roll: das was wir fabrizieren ist ein haufen müll..

war jetzt sehr überspitzt - aber so kann ich am besten ausdrücken, was ich meine...

#36
Man könnte ja seine Krankheit dann ja auch umwandeln und gar nicht mehr Essen, so was nennt man Suchtverlagerung, ist aber auch nicht gut. Dann helfe ich zwar den Leuten in der 3. Welt aber meinen Mitmenschen geht es schlechter und da sind mir meine Mitmenschen wichtiger als die Menschen in der 3. Welt.

#37
du meinst also, dass wenn wir das essen nehmen würden, dass wir deinener meinung nach verschwenden, damit die hungerenden retten könnten?- um das jetzt auch überspitzt auszudrücken?
und was ist mit den ganzen lebensmittelbergen, die ins meer gekippt werden?

#38
du meinst also, dass wenn wir das essen nehmen würden, dass wir deinener meinung nach verschwenden, damit die hungerenden retten könnten?
theoretisch ja... wenn man es im größeren kontext betrachtet.
und was ist mit den ganzen lebensmittelbergen, die ins meer gekippt werden?
stimmt! aber unrecht kann ich ja auch nicht mit unrecht vergelten...

#39
es ist ein netter gedanke- aber auch als bulimikerin, kann man spenden- man kann echt nicht sagen, dass wir jemanden das essen weggessen- ich weiss nicht ob du verstehst was ich meine- aber die menschen hungern nicht, weil wir fressen-
und helfen kann man trotzdem
da dürfte man ja auch nicht mehr kaufen, denn das geld könnte man auch zur rettung der armen verwenden- das ist mir einfach alles zu wenig zusammenhängend- nicht bös gemeint- es ist gut, dass du dir da gedanken machst..

#40
nee, ich verstehe das gar nicht böse. und ich denke, dass ich auch verstehe was du meinst... denn jeder kann sicherlich mehr dafür tun, dass sich "die welt verbessert". siehe die debatte, dass sich die reichen aus der solidargemeinschaft ausschließen blabla... mir geht es auch gar nicht um die praktische umsetzung (wobei das natürlich auch nett wäre :wink: ). es geht mir darum, dass es in meinen kopf nicht reingeht:

die tatsache, dass ich etwas tue von dem ich weiß das es mir nicht gut tut... einerseits - sowie schon aaahhh geschrieben hat. und darüber hinaus tue ich das obwohl ich jeden tag sehe und höre wie schlimm es ist, wenn kein essen mehr da ist! im prinzip sind die tatsächlichen auswirkungen der lebensmittelknappheit geifbar - ich spüre an meinem körperlichen befinden, an meiner "seele" zusätzlich, dass die bulimie in eine sackgasse - oder in die abgründe....- führt und TROTZDEM kotze ich. verstehst du? man, ich kann mich so schwer ausdrücken!
warum mache ich nicht das, was mit dem klaren menschenverstand so einfach zu begreifen ist (und was ich auch wirklich begriffen habe???)
war das jetzt verständlich?

#41
da muss ich mich jetzt dem angelheart anschließen.
Hinsichtlich der aktuellen Debatte: wie fühlt ihr euch dabei?
sich darüber gedanken zu machen ist auf jeden fall richtig und vor allem wichtig.
ich persönlich sehe aber keinen zusammenhang zwischen meiner krankheit und der hungersnot.

#42
ich versteh dich schon- also das prinzip und dass du dich h einfach mit der totalen ABSURDITÄT auseinandersetzt-
das einerseits menschen verhunger-
andererseits wir so ...mit den lebensmitteln umgehen...
was ja garnicht möglich wäre, würden wir in diesen umständen leben- ich sage auch öfter- dass wenn man keine probleme hat (also essentielle) dann macht man sich welche...

#43
die tatsache, dass ich etwas tue von dem ich weiß das es mir nicht gut tut... einerseits - sowie schon aaahhh geschrieben hat. und darüber hinaus tue ich das obwohl ich jeden tag sehe und höre wie schlimm es ist, wenn kein essen mehr da ist!
und da sind wir jetzt eben am kern der tatsache.
essen zu m*ssb**ch* ist nicht gut!
und in erster linie muss uns klar werden, dass es nicht gut für UNS ist.
dass wir uns selbst dadurch zerstören und miener meinung nach, mit einer kaputten psyche, ohne innerliche balance und stärke kann man auch der welt nichts gutes tun.

#44
nee, genau! es geht um keinen kausalzusammenhang sondern um die absurdität... das ist es was ich meine!!!!
dass wenn man keine probleme hat (also essentielle) dann macht man sich welche...
zeugt aber auch nicht wirklich von klarem menschenverstand :wink:

im ernst: was der menschenverstand begreift, warum setzen wir es nicht um???? und die frage meine ich ernst! wenn im kopf alles klar ist, warum handeln wir nicht danach - immer wieder handeln wir entgegen dem was wir wollen. klar, wir sollten lernen und tun es trotzdem nicht - warum ist das so? ja, weil wir an der stelle lieber spaß haben. aber bulimie ist kein spaß! das dilemma fängt (für mich) ja an, wenn man begriffen hat, dass der weg weder im nicht essen noch im fressen oder kotzen liegt und man TROTZDEM so handelt...

#45
ok, du warst schneller :wink:
und in erster linie muss uns klar werden, dass es nicht gut für UNS ist
der schritt, der danach kommt, dass meine ich!