
tja, was kann man dagegen tun? gestern haben wir das in der shg ausführlich besprochen. mir tut es immer besonders weh, zu sehen, dass es leuten genauso geht, die eigentlich superhübsch sind. ein mächen mit b, die eine figur hat, für die ich meine seele verkaufen würde, mag sich auch nicht, findet sich dick und wertlos.
wie soll es dann bitte ICH schaffen, die ich dick bin, nicht nur in meinen augen?
gestern war ich seit langem mal wieder an der uni - und jetzt weiß ich wieder, warum ich meine studentenzeit nicht genossen habe: so viele perfekt gestylte, superhübsche mädels auf einem haufen! bin ich froh, dass bei mir im verlag normale menschen arbeiten!
aber zurück zur shg. was bei dem gespräch herausgekommen ist:
- wir sollen uns (z.b. im schwimmbad) andere frauen anschauen, wohlgemerkt frauen, keine 15-jährigen teenies (mit denen ich mich gerne vergleiche). welche frau ist schon perfekt? an jeder werden wir was finden: cellulitis, schlechte haut, falten, hängebrüste. perfekte frauen sind meistens retouchiert oder essgestört wie viele stars.
- wir sollen die positive seite der weiblichkeit verstehen lernen. bauchfett schützt das baby, wenn man schwanger wird, das hat die natur so gewollt bei der frau. eine schwangere heidi klum mit streichholzarmen ist nicht das richtige bild von fruchtbarkeit.
- wir sollen sachen anziehen, die uns nicht einengen und uns trotzdem gefallen. was neues kaufen, lieber eine nummer größer. nicht immer den gedanken haben: erst wenn ich dünn bin, darf ich mich schön anziehen.
- wenn schon vergleichen, dann richtig. vergleiche dürfen nicht bei den äußerlichkeiten aufhören. auch wenn jemand beneidenswert hübsch ist, gibt es sicher etwas, was du besser kannst als diese person, etwas, was man nur an dir finden kann, weil du liebenswert und einzigartig bist.
- wir sollen uns zeit für uns nehmen und einfach nur spüren, was immer wieder zum fa führt, uns ängstigt oder stresst. nur wenn man die gefühle zulässt, verschwinden sie.
aber es ist so verdammt schwer. ich habe momentan das einzige sommerkleid an, das mir noch passt. dazu die einzigen schuhe, die zu dem kleid passen und leider superflach sind.
nachmittags war ich mit meinem papa einkaufen im großmarkt. ich bin durch den riesigen laden gewatschelt wie eine ente, bei jedem schritt klebten meine oberschenkel aneinander und auf allen seiten lauerten die verführungen.
ich habe versucht, nur das zu kaufen, was mir schmeckt. jetzt habe ich einen kühlschrank voll mit lebensmitteln und hoffe, dass ich heute nacht mal nicht alles vertilgen werde.
mein gesicht sieht übrigens aus, als wäre ich mit einer sehr häßlichen sorte breitmaulfrosch im 1. grad verwandt. das hebt mein selbstbewußtsein ungemein

die ganze zeit frage ich mich, was noch alles passieren muss, dass es endlich klick macht. wieso habe ich es früher schon so oft geschafft, wochenlang nicht zu kotzen, abzunehmen, mein leben zu leben? warum geht es im moment einfach nicht? so gut wie jetzt lief es schon lange nicht mehr, in der arbeit, mit den freunden, es ist alles okay, dazu habe ich jede menge therapie. und trotzdem...
