Auch ich bin ab jetzt dabei!

#1
Hallo allerseits!

Mein Name ist Claudia, bin 30 Jahre alt und komme aus Bayern.
Meine momentane Situation über Bulimie möchte ich Euch kurz schildern.
Eigentlich bin ich als jüngstes von drei Kindern glücklich aufgewachsen. Esstörungen hatte ich sozusagen mein ganzes Leben lang. War ein leicht übergewichtiges Kind und schleppte mich mit unzähligen Diäten durchs bisherige Leben. Mit 20 Jahren begann eine Zeit in meinem Leben, wo ich immer mehr und mehr zunahm (hormonelle Störungen). Schlußendlich hatte *kg Übergewicht und nahm davon in einer Zeit von 5 Jahren *kg durch Kalorienreduktion ab. In dieser Zeit folgten Hochzeit, Umzüge ecpp.
Als leicht üppige, hübsche, junge Frau mit 28 Jahren waren mein Mann und ich in einer für uns finanziell, auswegslosen Situation. Mein Mann berufstätig als Schreiner, ich geringfügig als Friseurin angestellt,reichte es vorne und hinten nicht mehr. Ich entschloss mich schweren herzens, mich zu prostituieren um wenigstens meinem Mann und mir ein erträgliches Leben zu ermöglichen. Parallel habe ich wie mit *Geisterhand* das kotzen angefangen und erbrach somit,außer Frühstück, jede Mahlzeit. Ich nahm toll und wunderbar ab, bis ich jetzt im laufe der Zeit von eineinhalb *kg abnahm. Eigentlich bin ich bei meiner Größe von m *kg recht normal und gutaussehend proportioniert. Aber letztendes macht mir diese Seite unheimlich viel Angst. Ich erbreche [mehrmals] täglich und habe dies nun so gesteuert, dass ich Gewicht halten kann. Ich war auch bei meinem HA, ich beantragte Kur, die KK lehnte ab :cry:
Der Stand der momentanen Dinge sind die, dass meine Ehe sehr darunter leidet, ich die Prostitution aufgab, da mir alles zuviel wurde.
Ich wünsche mir nichts sehentlicheres, als diese furchtbaren Fressattaken los zu werden und nicht alles wieder zu erbrechen!!!! :cry:
Ich vermute, davon niemehr loszukommen....Ich bin zwar nun schlank....dennoch traurig....was war ich nur für eine lebenslustige Frau.....heute bin ich sehr nachdenklich, ruhig und sehr traurig!
Ich hoffe, Ihr könnt mich verstehen!

Manchmal sag ich mir....Esstörungen hatte ich das ganze Leben,ob mit oder ohne Erbrechen,...nur so bin ich Schlank, Fett w#äre ich ohnehin nicht alt geworden!


Ich danke Euch!!!!


C. :cry:

#2
Hallo Claudia!
Dein Mann sollte doch eigentlich froh sein, dass du das Gewerbe hinter dir gelassen hast. Oder denkt er nur an sich?!
Das ist sicher viel Geld, das ihm jetzt fehlt; aber du hast es viel zu hart verdient!!!
Du schaffst es, aufzuhören. Glaub´ daran, es ist viel leichter, als du denkst!
lg, Gert

#3
Hallo lieber Gert
Dein Mann sollte doch eigentlich froh sein,...
Stimmt schon, Du hast recht!
Oder denkt er nur an sich?
Vielleicht hätte ich mir insgeheim gewünscht, dass er zu mir sagen würde....ich hab mir so eine Zukunft nie vorgestellt...es tut mir leid das es so gekommen ist.....
Das ist sicher viel Geld, das ihm jetzt fehlt; aber du hast es viel zu hart verdient!!
Das Geld fehlt uns beiden, aber meine Seele weint zu sehr, mir ist Harmonie und Anlehnung mit weniger Geld wichtiger als Schnellebig und unglücklich zu sein, was wegen Zeitmangel MC Donalds -Fressattaken beinhaltete:cry:
Du schaffst es,aufzuhören.Glaub`daran, es ist viel leichter, als du denkst!
Danke lieber Gert, aber momentan scheint alles so unüberschaubar! Ich schäme mich auch zusätzlich vor mir selbst, wenn ich die Masse betrachte, die ich mühelos bezwingen kann. Wenn ich doch wüßte, ob mein Plan vom *Entwöhnen* durch einmal kotzen täglich über ein viertel Jahr, danach im intervall von 2 Tage 3Tage 4Tage usw. funktioniert...

Ich danke Dir für Dein aufbauentes Posting

Sei lieb gegrüßt,Claudi :)

Re: Auch ich bin ab jetzt dabei!

#4
Hallo claudi...

da du neu bist will ich dir sagen, dass größe und gewicht hier nicht geschrieben werden sollten... ich hab es bei deiner nachricht jetzt editiert... ich denke, dass der beitrag trotzdem noch verständlich ist...

zu deine rlebensgeschichte... klingt echt traurig ;( wie schauts bei euch jetzt finanziell aus? therapie wird da wohl gar nicht möglich sein oder? :cry:
weiß dein mann eigneltich von deiner bulimie?

hat er sich zu der prostitution nie geäußert? ich bin echt froh, dass du das mittlerweile hinter dir gelassen hast ...

gewicht ist nicht alles... das muss dir klar werden... aber ich verstehe auch, dass du angst hast, wieder so viel zu zunehmen... mit gesunder ernährung und sport sollte das aber nicht passieren...
außerdem sind diese fressanfälle ja auch nicht wirklich billig... :cry:

ich wünsch dir alles gute... vielleicht findest du hier ja etwas unterstützung und mut ;)

liebe grüße

#5
Hallo @crazybitch

Diese Idee der Prostitution ging allein von mir aus. Wir kamen irgendwann an einem Punkt wo es nichtmehr ging. Finanziell klappte bei uns garnichtsmehr, weder beruflicherseits von meinem Mann, noch dass ich eine Ganztagsstelle als Friseurin gefunden hätte. So bat ich ihn, diesen Weg mit mir zu gehen. Nach langem überlegen kamen wir zu dem Entschluß, dies wenigstens zu probieren. Tja....als ich dann gemerkt habe, dass man sehr viel Geld in kurzer Zeit verdienen kann, was weit über unsere Vorstellungen hinaus ging, lebten wir erstmals in saus und braus. Kauften Dinge, die zu jener Zeit für uns als schier unmöglich gewesen sind. Schlußendlich eben auch diese elendige Kotzerei!!! :cry: Das Geld vermittelte mir im Laufe der Zeit ein gewisses Heilmittel und Übertünchen meiner wahren Probleme zu sein.....ich kotzte und kotzte immer weiter und weiter....Die Depri`s nahmen immer kurz nach diesen Brechvorgängen zu.Danach machte sich immer ein Gefühl der Schuld breit.
Meine Eltern wissen davon, da meine MOM Krankenschwester ist, bat ich primär sie um Hilfe....aber das bereute ich schnell, da mir bei Feierlichkeiten,selbst winzig kleine Mahlzeiten vorgehalten werden, und ich in Verdacht gerade, "das eh zu kotzen" auch wenn es nicht so ist.
Therapie würde ich gerne machen, nur sagte mir mein HA, dass es eine Sucht wäre, die sehr schwer bis fast nicht therapierfähig ist. Wenn ich mir überlege, dass ich mein ganzes Leben mit der Ess-Brech-Sucht leben müsse, werde ich sehr unruhig. Ich werde den Kampf nicht aufgeben, habe soviel in meinem Leben auf die Reihe bekommen, ich erhoffe mir durch meine Anwesentheit in diesem Forum, meine Sucht zu bewältigen.

Mein Mann nimmt diese Brech-Sucht so hin. Er meint, bevor es Streit gäbe, wenn er mir Nahrung entzieht, geht er den Weg des geringsten Wiederstandes und akzeptiert es vorerst. Er hilft mir auch so gut es geht, um eine Behandlungsmöglichkeit zu bekommen.
Finanziell leben wir noch vom angespartem dieser Prostitutionszeit, was danach ist...ich weis nicht,....eher wieder die Bedürfnisse runterschrauben und genügsam leben wie vorher.

.....HM......ansonsten gibt es schon Zeiten, an denen ich mich mit Freunden erfreuen kann.....

Aber momentan möchte ich wenigstens * in der Woche brechen, anstatt [mehrmals] täglich!!!

VG,C.

#6
Hallo Claudia!
Dass sich unmittelbar nach dem Erbrechen ein Hochgefühl einstellt und etwas später die Depri, ist ein Merkmal der Sucht. Das zu wissen, hilft dir vielleicht, diese deprimierte Stimmung, dieses Gefühl der Niedergeschlagenheit und "dass irgendwas abgeht", zu ertragen. Das Ertragen dieses Gefühls ist der erste Weg aus der Sucht. Bei mir war es so. Dass sich eine Heilung nicht von heute auf morgen einstellt, ist dir bewußt. Du hast einen langen Weg vor dir, voller kleiner Schritte.
Wenn sich diese Depression einstellt, geh hinaus in die Natur. Wenigstens an die frische Luft. Bewegung und Reize von außen(Geräusche, Wind, Kälte, Regen...) helfen dabei, dich auf andere Gedanken zu bringen.
Du kannst diese Depri auch Entzugserscheinung nennen! Probiere, sie zu ertragen, sie vergeht von ganz alleine(siehe oben).
Es wird besser werden!
Viel Kraft!
lg, Gert

#7
Hallo Gert!

Mein naturell geht schon darauf hinaus, schwache,starke oder auch stärkste Reize wahrzunehmen, da ich auf der einen Seite zwar eine *Kampfsau* sein kann,und auf der anderen Seite sehr sensiebel, eher zerbrechlich bin. Ich bemerkte auch, dass ich erst dann erschöpft bin, wenn ich weit über meine Kraft hinausging und keine Kraft aus dem *Pott* mehr schöpfen kann. Ich will sagen, dass mir ein Ziel zu erreichen, meine mentale,unbewußte "Schwäche" von je her egal war,anstatt nach meinem Wohlergehen zu fragen.
Meine Intention in diesem Thread war weniger darin,von heute auf morgen komplet mit der Kotzerei aufzuhören...uiuiuiii, da hätte ich ja jeglichen Realitätsbezug zum *real life* verloren. Vielmehr ginge es darauf hinaus, dass erste viertel Jahr einmal tägl zu brechen, danach alle 2 Tage einmal über einen Monat, danach alle 2 Tage über einen Monat usw.

Glaubst Du ich komme da mit meinem Plan hin?


Es grüßt Dich lieb

Claudi :)

#8
Hallo Claudia!
Bei mir war´s so, dass ich, als ich schon unbedingt aufhören wollte, mit schöner Regelmäßigkeit am Abend in dieses Freß-Kotz-Freß-Kotz-Freß....-Schema gefallen bin. Irgendwann hab ich dann damit aufgehört, habe die ganzen damit verbundenen, unangenehmen Gefühle in Kauf genommen. Jetzt bin ich es seit ca. acht Monaten los. Die Versuchung ist immer noch vorhanden. Ich weiß jetzt, dass es "ohne" viel besser ist, so soll´s auch bleiben.
Wenn du einen Plan hast, zuieh ihn durch! Helfe, was helfen mag!
lg, Gert

#9
Hallo Gert,
hast Du durch das *kotzen-aufhören* zugenommen? Hat man nach Wiederaufnahme des normalen Nahrungszufuhrs auch Verdauungsprobleme?
Wie lange littst Du aktiv darunter? Wie oft hast Du gebrochen?
Bitte verzeih mir meine Fragen, aber ich suche Parallelen zu mir!

VG,Claudi

#10
Hi!
Klar hab ich zugenommen. Von Körpergröße minus zehn Prozent auf Körpergröße, bzw. plus ein paar, ganz wenige Prozente. Zahlen gibt´s keine, eh schon wissen; ist auch recht so.
Das Zunehmen hat mich am Anfang total fertig gemacht, inzwischen sehe ich das viel gelassener. Ich fühle mich einfach gesünder, so, wie ich bin, auch wenn der eine oder andere Fettpolster nervt. Was soll´s, Zeichen, dass es mir gut geht.
Klar gibt´s auch Verdauungsprobleme. Bei mir sind´s manchmal Blähungen. Die ganze Verdauung muß erst wieder anlaufen. Ballaststoffe helfen dabei; Vollkornbrot vom Biobäcker, etc. .
Ich habe seit meiner Kindheit auf Kommando erbrechen können. Jetzt war ich Gastroskopie und sie sind draufgekommen, dass es ein Zwerchfellriß ist, der das zuläßt(angeboren). In meinen tollen Zeiten war ich sicher zehn, fünfzehn mal speien. Dann eben, wie oben geschrieben, nur mehr am Abend, allerdings anfallsartig. Auch drei, fünf mal hintereinander. Das war die Phase, als die Zähne anfingen, kaputt zu werden. Ich wollte unbedingt aufhören. Seit neun Monaten ist es soweit, dass ich aufgehört habe(ein Rückfall im Juli).
lg, Gert

#11
Ich glaube das ich nicht von heute auf morgen einfach so aufhören kann. Es gibt auch Tage, an denen ich mich nicht schlecht damit fühle, aber wenn ich so im großen und ganzen das alles betrachte, so hat mich dieses Problem richtig fest in den Händen, wie Fesseln án den Händen

:? c.