Da ich gerade "Die Frau, die im Mondlich aß" lese, setze ich mich wieder stärker mit meinen Gefühlen auseinander. Das Buch erinnerit mich an Dinge, die ich schon mal wusste, mir aber jetzt wieder bewusst werden.... Hier also ein paar Erkenntnisse, die nicht nur schön sind:
Ich spüre gerade ganz stark, wie sehr ich das Essen benutzte, um Gefühle zu vermeiden, die ich nicht fühlen will. Warum will ich sie nicht fühlen? das weiß ich noch nicht so genau. Es sind zum Teil Gefühle, die mir unabgenehm sind oder welche, von denen ich nicht weiß, wie ich mit ihnen umgehen soll und davon gibt es scheinbar ziemlich viele.
Ich verstehe vieles noch immer nicht - zum Beispiel, warum es mir so schwer fällt, manche Gefühle auszuhalten. Ich bemerke nur, dass es so ist....
Wenn ich mit meinem Freund zusammen bin, werde ich noch stärker mit meinen Gefühlen konfrontiert.
Ich will lernen, meine Gefühle wirklich zu fühlen! Aber ich glaube, das ist ein langer langer Weg, da ich schon so sehr verinnerlicht habe, bestimmte Empfindungen zu vermeiden, indem ich sie wegesse.
Ich muss endlich wieder in meine Vergangenheit schauen und mir ansehen, woher der Hunger eigentlich kommt.
Gestern habe ferstgestellt, dass es in mir das Gefühl gibt, zu kurz zu kommen, nenachteiligt zu sein und nicht genug zu bekommen. Dadurch enstehen Gefühle wie Geiz, Hunger, Mangel... alles Gefühle, die ich zu verdrängen versucht habe, da ich sie nicht gut finde und rational für sinnlos halte. Aber es ist so. SIe sind da. Sie sind in mir!
Dann ist da das Gefühl, mich beeilen zu müssen, mich besonders anstrengen zu müssen. Das führt dazu, dass ich mir immer wieder Dinge vornehme, die in der Zeit, die ich gerne hätte, gar nicht machbar sind.
Das sind so meine Erkenntnisse.. Und all das führt dazu, dass ich essen will, weil ich diese ganzen Gefühle eklig und fast unerträglich finde.
Und wenn ich dann esse, dann fühle ich mich danach schlecht, weil ich merke, dass der innerer Hunger, den ich habe, nicht durch Essen gestillt werden kann. Und deshalb möchte ich dann am liebsten kotzen, weil ich spüre, dass ich selbst meinen Körper benutzt habe.
Oder ich reglementiere mich beim Essen so sehr, weil ich weiß, dass der Hunger in mir trügerisch ist, weil ich all das - den innerern Hunger, der durch Gefühle ausgelöst wird und den körperlichen Hunge - nicht richtig voneinader trennen kann!
Ich mag diese Essstörung nicht und tue mich gerade sehr sehr schwer, sie zu akzeptieren.. Auch ihr gegenüber hege ich negative Gefühle. Ebenso empfinde ich zur Zeit negative Gefühle für meinen Körper-
Ich will nicht so negativ sein, aber ich bin es gerade......... Ich bin traurig, wütend und verzweifelt über diese Krankheit, auch wenn ich zur Zeit kaum kotze. Aber mit dem Essen bin ich nicht klar.
Deshalb fühle mich nicht wohl in meiner Haut und in meinem Körper, weil die Spuren von meiner Umgangsweise noch sichtbar sind, weil ich zugenommen habe und ich es an meiner Haut sehe und fühle... und all das, das es für mich zumindest, so sichtbar ist, beschämt mich. Ich will gut ausshen, mich wohl in meiner Haut und in meinem Körper zuhause fühlen.
Der Weg aus dieser Essstörung ist wirklich nicht einfach! Das Leben an sich ist ganz schön schwierig, wenn man in der Kindheit nicht alles beigebracht bekommen und gelernt hat, was man zum Leben braucht. Ok. Ich meistere mein Leben, so gut es geht. Aber es könnte besser laufen... ich könnte es noch näher an mich ran lassen und achtsamer mit mir und meinem Körper umgehen.
Ich weiß, dass alles klingt sehr streng. Vielleicht sollte ich milder mit mir selbst umgehen. Auch meinem Freund gegenüber bin ich manchmal unfreundlich und daran merke ich, dass ich genauso mit mir selbst auch umgehe.
Es sind die Gefüle, die mich überfordern und es ist eine Umgangsweise mit diesen Gefühlen, die mir das Leben schwer macht.
Darauf werde ich weiter meinen Fokus richten. Denn ich weiß, dass das Essen nur Symbol und Symptom ist.
Ich will endlich weiterkommen auf diesem langen Weg!
Wenn sich jemand zu meinen Gedanken äußern mag, freue ich mich sehr.
Ansonsten hat das Schreiben alleine mir auch schon was gebracht.
Liebe Grüße, Maite
Gefühle hinter dem Hunger
#1Ich möchte wie ein Kind sein, das einfach aufsteht und weitermacht, wenn es hingefallen ist.
Ein Kind, das ohne Groll aus seinen Fehlschritten lernt und das sich annimmt, wie es ist.
Ein Kind, das ohne Groll aus seinen Fehlschritten lernt und das sich annimmt, wie es ist.