was koennte man denn tun zur warnung!!! Zur aufklaerung?

#1
Gestern war ich im Internet und habe mir mal auf ytube usw Videos bilder usw von dieser Krankheit angesehen! Da ist mir aufgefallen, welchen asthetischen, geheimnisvollen Charakter all diese Videos haben! Die maedels schauen gesund aus, sind dazu noch heubsch frisiert und geschminkt und haben ne Figur die viele Frauen und Maenner als mehr als asthetisch bezeichnen wuerden. Aber alles wie WErbung, die Maedels schauen aus wie kleine Elfen, tolle frauen! Alle haben dichtes Haar, keine hat Hamsterbacken, alle haben Augen ohne geplatzte Adern, Keine hat ne schlechte graue haut, keine hat verstuemmelte Fingernaegel, keine hat ne Magensonde, keine hat gelbe verfaulte Zaehne, ich finde das ist scheissgefaehrlich! Gestern habe ich ein foto gefunden, weiss leider nicht mehr wo, ein Maedel, nackt in leichenstarre, TOD am klo haengend - ihr ist der Magen geplatzt mit 5.6 liter nahrung drinnen! Wieso darf man die wahren der gesichter der Essstoerungen nicht zeigen? Wie wird davor gewarnt? Man verwandelt sich nicht in eine supersensibele, vertraumte, individuelle, kleinen Elfenprinzessin, sondern man geht kaputt und kann davon sterben!!!! Kann man denn nichts tun? Nicht warnen ist das denn keine Pravention? Ich bin da Extrem glaube ich, aber wenn man so ein bild vor augen hat ueberlege ich mir persoenlich ein paar mal mehr, ob es das ganze Wert ist. Die anderen Bilder der Medien hingegen.. sind sie nicht geradezu einladend? Wuerde mich ueber Meinungen freuen!

Re: was koennte man denn tun zur warnung!!! Zur aufklaerung?

#2
In einer Schulstunde im letzten Abi-Jahr hatte unser Biologie-Lehrer einen Film eingelegt, über die Gefahren bzw. Folgen des Rauchens. Er warnte uns vorher vor den Bildern, die nun gleich zu sehen sein würde und stellte es uns frei, ggf. die Klasse verlassen zu dürfen, was auch einige in Anspruch nahmen während der Vorführung.

Der Rest, der bis zu Ende schaute, ging danach auf den Schreck erst mal vor die Türe - eine Rauchen !!!!!!

Es nutzt nur bedingt etwas, mit krassen Bildern zu versuchen eine Prävention zu erreichen. Bei Suchtkrankheiten ist es noch schwerer, weil man ist sich ja so sicher, daß es einen selber nie treffen wird mit den Nebenwirkungen. Liest noch einer die Warnungen auf den Zigarettenschachteln ? Eher der Nichtraucher, der die Schachtel zufällig in Händen hält, als der Raucher selber, oder ?

Ich erachte es nicht als sinnvoll, durch eine Art Schocktherapie jemanden von dem abzuhalten, was er da tut. Die Erkenntnis, daß es eben in höchstem Maße gefährlich und gesundheitsgefährdend ist, muß man entweder tatsächlich am eigenen Leib gespürt haben, oder aber es macht rechtzeitig selber "Klick" im Kopf. Mit dem Hammer wird dieser Schalter eher selten getroffen.

Die wahren Gesichter des Ess-Störung gibt es im übrigen auch. Es stellt sich nur die Frage, kann ich damit verhindern, daß jemand in den Kreislauf dieser Krankheit gerät ? Der Einstieg in Bulimie ist schleichend. Und Essen ist keine Droge, wie Nikotin oder Alkohol, es ist lebensnotwendig. Um Zigaretten und Flaschen kann ich einen Bogen machen, auch in der Erkenntnis, daß mir früh beigebracht wurde: Laß die Finger davon ! Um Essen kann ich es nicht.

Prävention in diesem Bereich ist schwer, sehr schwer. Leider.

lG
caruso
Die Weisheit lief mir nach, doch ich war schneller .....

Re: was koennte man denn tun zur warnung!!! Zur aufklaerung?

#3
die ganzen 'schoenen' bilder von essgestoerten sind ja meistens von irgendwelchen, glaube ich, nicht sehr stark, oder noch nicht wirklich kranken, die bulimie und magersucht mehr als diaet oder trend sehen. und vielleicht noch nicht so schlimm in der sucht drin sind, dass sie nicht glauben koennten selbst mal geplatzte blutkoerperchen, schrunden an den fingern, oder sonst was zu haben.

ich persoenlich finde es auch schlecht wie viel andauernd ueber nicole richie, lindsay lohan und co geschrieben wird (bez. essstoerungen), und wie normal und alltaeglich das schon wird. oft sind es keine argen berichte mehr, sondern anspielungen, ja fast schon witze darueber wie klapprig marykate olsen ist, oder wie wenig mischa barton isst. sowas hat vermutlich keine abschreckende wirkung.

auch die ganze pro bewegung wird ja immer mehr. und ich glaube das haengt auch damit zusammen, weil immer mehr leute davon wissen, weil die medien sich immer mehr damit beschaeftigen. und die berichte, die eigentlich als warnung wirken sollten, zeigen jungen maedls diese welt, so dass diese das erst kennen lernen und so dazu kommen. wirkt dann nicht dagegen, sondern bringt leute erst darauf.
Zuletzt geändert von wasserwesen am Fr Sep 18, 2009 19:27, insgesamt 2-mal geändert.

Re: was koennte man denn tun zur warnung!!! Zur aufklaerung?

#4
Leilah hat geschrieben:Die maedels schauen gesund aus, sind dazu noch heubsch frisiert und geschminkt und haben ne Figur die viele Frauen und Maenner als mehr als asthetisch bezeichnen wuerden. Aber alles wie WErbung, die Maedels schauen aus wie kleine Elfen, tolle frauen! Alle haben dichtes Haar, keine hat Hamsterbacken, alle haben Augen ohne geplatzte Adern, Keine hat ne schlechte graue haut, keine hat verstuemmelte Fingernaegel, keine hat ne Magensonde, keine hat gelbe verfaulte Zaehne
Würden die denn anders aussehen, wenn sie nicht über Bulimie reden würden?
Der einen sieht man die Krankheit an, der anderen nicht. Selbst meine Therapeutin meinte, dass man mir die Krankheit kein Stück ansehen würde, und dass das das fatalste an der Sache überhaupt ist.

Ich wäre dafür, dass man nicht mehr über Essstörungen, Drogensucht etc. berichtet. Denn ich glaub die Verlockung ist um ein vielfaches größer als der aufrüttelnde/ warnende Effekt.


Isa
All your cutting down to size. All my bringing you down.

Re: was koennte man denn tun zur warnung!!! Zur aufklaerung?

#5
ich glaube auch, dass man mit schockierenden bildern wenig bezwecken wird. allerdings vermute ich, dass man mit dem aufzeigen von folgeschäden sehr viel erreichen kann. schicksale von menschen, die tatsächlich viel verloren haben durch die bulimie. ehemals betroffene müssten an die öffentlichkeit gehen. es müsste eine bewegung entstehen... eine bewegung, die ich irgendwann einmal starten möchte. ein gemeinschaftliches "dagegen-angehen". denn ich bin überzeugt davon, dass es DOCH möglich ist.

ich dachte damals auch immer, mir kann das nie passieren. und dennoch haben mir die folgeschäden angst gemacht, die mir eine freundin jeden tag aufzählte. als mir dann die haare ausfielen, dachte ich, ich bilde mir das nur ein. als mein herz anfing, langsamer zu werden, dachte ich, das packt das schon irgendwie. ich habe mich lebensbedrohlich selbst überschätzt. mir passiert das schon nicht. ich sterbe daran nicht. und wenn schon...

so dachte ich eine ganze weile. als mich dann mehrere leute aus meiner umgebung angesprochen haben, warum ich so viele haare verliere, bin ich aufgewacht. sie fielen inzwischen büschelweise aus. das herz nahm ich nun auch intensiver wahr - und bekam angst. irgendwann dann habe ich den entschluss gefasst, mich einweisen zu lassen. ein lebenserhaltender entschluss...

auch in der klinik dachte ich wieder: hier gibt es so viele, denen es schlechter geht. dass der arzt zu mir sagte, dass ich schon längst hätte tot sein können, ging irgendwie an mir vorüber. zunächst.

erst jahre später habe ich begriffen, wie gefährlich das eigentlich war. und jahre später kamen dann auch folgeschäden. eine kaputte speiseröhre. chronische gastritis. und das alles mit 23.

ich habe vor kurzem eine doku über ehemalige magersüchtige und bulimiker gesehen. schockierende schicksale, die unter die haut gehen. die wirklich berühren. denn nicht alle überstehen das ohne folgen.

ich denke, man müsste in zwei richtungen arbeiten:

1. durch gezielte aufklärung, provozierende wortspiele, songs, filme, etc. die menschen erstmal erreichen. AUFKLÄREN. auch die, die nicht davon betroffen sind. auf die folgeschäden hinweisen. aber nicht einfach so, sondern durch persönliche schicksale.

2. durch eine gegenbewegung zu dem, was gerade in den medien stattfindet. ein in-frage-stellen der so über alles gestellten werte wie schlanksein und perfektionismus. ein rebellieren gegen das, was allgemein als gut empfunden wird. eine kamapgne, die mehr und mehr darauf abzielt, dass zu tun, was einem gut tut und gesund ist, man selbst zu sein und nicht zu modepuppen der industrie und zu leistungsmaschinen dieser erfolgsgesellschaft zu werden.

ob das ankommen würde, weiß ich nicht. nicht darüber berichten finde ich allerdings falsch. ich habe durch solche berichte erst kapiert, dass ich das habe. und ob sie zum nachahmen einladen, hängt sicherlich davon ab, wie gut oder schlecht sie gemacht sind.

in jedem fall sollte mehr gemacht werden. für mich persönlich noch ein großes ziel in meinem leben.
Lauf der Sonne entgegen, anstatt auf sie zu warten...

Re: was koennte man denn tun zur warnung!!! Zur aufklaerung?

#6
Ich bin sehr wohl dafür dass man weiter darüber redet und berichtet, allerdings in kompetenter Form!

Die ES fällt unter Verhaltenssucht bzw. - störungen und Verhalten wird von Kind an geprägt. Die Menschen müsse dafür sensibilisiert werden, dass das eigene Verhalten ihren Kindern gegenüber manchmal einfach nicht richtig ist. Dass man mit alteingesessenen Methoden wie "ein Indianer kennt keinen Schmerz" bliblablo eine Menge Schaden anrichten kann. Zuhören ist wichtig, auf Probleme eingehen ist wichtig.........dass Verhalten anderen Menschen gegenüber ist wichtig, das alles wird in diesen Beiträgen die wir im TV vorgesetzt bekommen nicht wirklich gezeigt!

Es gehört eine gscheite Berichterstattung her, nicht nur irgendein WischiWaschi-Beitrag, der halt eben mal gemacht wird, weil die ES jetzt eben mehr in der Öffentlichkeit diskutiert wird, weil ein paar Models gestorben sind. *sry*
Das Thema Selbstwert gehört offen angesprochen, das Thema Entwicklung, das Thema Unterdrückung etc. etc. - es müsste sich einmal ein Sender oder Produzent aufraffen das Thema ES von der Wurzel her aufzurollen und nicht nur das "Oberflächliche" anzusprechen.

LG, mpure

Re: was koennte man denn tun zur warnung!!! Zur aufklaerung?

#7
hallo ihr lieben! danke fuer eure Ideen, Einfaelle und Gedanken

Caruso
Es nutzt nur bedingt etwas, mit krassen Bildern zu versuchen eine Prävention zu erreichen. Bei Suchtkrankheiten ist es noch schwerer, weil man ist sich ja so sicher, daß es einen selber nie treffen wird mit den Nebenwirkungen. Liest noch einer die Warnungen auf den Zigarettenschachteln ? Eher der Nichtraucher, der die Schachtel zufällig in Händen hält, als der Raucher selber, oder ?

ja aber auch wenn es nur 5 prozent erreichen wird, waer das doch schonmal 5 Menschen weniger!? ich bin immernoch der Meinung die Bilder sind ehr Werbung!!! Sie stellen in einer Weise Identitaet da! Ich bin schoen zerbrechlich sensilbel..Das empfinde ich gefaehrlich! Mich hat das mit 13 damals sehr gereizt, endlich wahrgenommen zu werden, halt anders als der durchschnitt!
Hannah
ich persoenlich finde es auch schlecht wie viel andauernd ueber nicole richie, lindsay lohan und co geschrieben wird (bez. essstoerungen), und wie normal und alltaeglich das schon wird. oft sind es keine argen berichte mehr, sondern anspielungen, ja fast schon witze darueber wie klapprig marykate olsen ist, oder wie wenig mischa barton isst. sowas hat vermutlich keine abschreckende wirkung.


da gebe ich dir vollkommen recht, Hannahh! DAs wirkt ehr einladend weil nicole richie usw ja fuer manche auch Idole und vorbilder darstellen
Isa
Würden die denn anders aussehen, wenn sie nicht über Bulimie reden würden?
Der einen sieht man die Krankheit an, der anderen nicht. Selbst meine Therapeutin meinte, dass man mir die Krankheit kein Stück ansehen würde, und dass das das fatalste an der Sache überhaupt ist.
Natuerlich aber damit wird ja eben nur daseine Gesicht der Krankheit gezeigt.. es gibt aber noch das andere und was noch nicht ist, kann ja noch werden, in ein paar Jahren schauen die Maedels vielleicht nicht mehr so toll aus ich denke es gibt hier viele viele denen man es nicht ansieht .. mir zb hatte man es auch nie angesehen, jedenfalls bin ich noch nie darauf angesprochen worden

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Jen
ich glaube auch, dass man mit schockierenden bildern wenig bezwecken wird. allerdings vermute ich, dass man mit dem aufzeigen von folgeschäden sehr viel erreichen kann. schicksale von menschen, die tatsächlich viel verloren haben durch die bulimie. ehemals betroffene müssten an die öffentlichkeit gehen. es müsste eine bewegung entstehen... eine bewegung, die ich irgendwann einmal starten möchte. ein gemeinschaftliches "dagegen-angehen". denn ich bin überzeugt davon, dass es DOCH möglich ist.

Jen deine vorschlaege sind toll und genau das habe ich gemeint. schockierende Bilder stellen eventuell ja auch folgeschaeden dar, mit inbegriffen.
mpure
Ich bin sehr wohl dafür dass man weiter darüber redet und berichtet, allerdings in kompetenter Form!

Leider gehoert psychologische Aufklaerung noch nicht wirklich zum Allgemeinswissen

nur wieviel verantwortung kann man da als ehemalige uebernehmen? es muss ja auch Interesse gezeigt werden und das geschieht leider immer erst wenn man auf irgendeine WEise damit persoenlich konfrontiert wird! oder was meint ihr?
Zuletzt geändert von Leilah am Sa Sep 19, 2009 16:36, insgesamt 6-mal geändert.