#31
Hm... okay, dann werd ich mich das nächste mal einfach reinhocken und ihm das sagen. Punkt ende, aus... zur Not geb ich auch noch zu, dass ich schon 2 mal s*x**ll* Empfindungen hatte für ihn, dass das MEINE Gefühle sind, die ich nicht ändern kann und dass mir die Realität bewusst ist und mir meine scheiß Gefühle nicht passen.
Könnte doch gehn, oder? :?

Ich meine, dass das ne Therapeutenbeziehung ist ist mir klar. Soviel Vernunft hab ich... Aber meine Gefühle kann ich ja auch nicht umprogrammieren - so gern ichs können möcht :?

Er hat mich öfter schon gefragt ob ich Angst vor s*x**ll* Lust hab :? Hab immer nur schweigend reagiert. Er ahnts vielleicht eh...

#32
Ja auch ich hatte traumitsche Erlebnisse die mich heute noch verfolgen.

Ich muß sagen ich wollte nicht zu einem Thera und mich hat es sehr viel überwindung gekostet das damals zu machen aber richtig weit gekommen bin ich gar nicht den ich habe aufgehört da weiter hinzu gehen.
Ja gut ich weiß es liegt an mir das ich abgebrochen haben aber mal ehrlcih wie is es wenn einem der Thera gegenübersitz und die Augen zu hat als würde er schlafen und dann hört man auf zu Reden und er meint nur ihm seien die Augen schwer aber er höre aufmerksam zu. Mhh also ich kann das nicht fühle mcih da irgendwie verarscht auch wenn er immer wieder reagiert hat und was aufgeschrieben hat und so, aber es war trotzdem ein ungutes Gefühl oder rede ich mir das nur wieder ein.
:roll: Oder hättet ihr da auch die Thera abgebrochen. Muß dazu sagen in der Thera ging es nciht um die Boderlinestörung.

lg

#33
bleifussel, vielleicht wollte er gerade mit dieser Handlungsweise sehen wie du reagierst um daraus Rückschlüsse zu ziehen ;)


Das mit den traumatischen Erlebnissen... herrje... Wenn man mich fragen würde was bei mir ein "traumatisches Erlebnis" war fiele mir überhaupt nix ein. Sowas wird immer total überbewertet, finde ich.
Ich würde auch nicht alles nur auf ein einziges Erlebnis oder so schieben. Da muss schon irgendein langanhaltender Stress gewesen sein, wenn überhaupt und den muss man noch nichtmal als solchen wahrgenommen haben.

Über die Entstehung kann man doch überall nachlesen. Ich werd nochmal recherchieren. Wieso macht ihr das nicht auchmal?

Wie gesagt, mir fiele nicht ein was denn bitte irgendwie abwegig oder schlimm gewesen sein soll. Meine ganze Kindheit ist ein Trümmerhaufen, aber das empfinde ich nicht so, denn es ist normal für mich und genau das ist es. Ich kann mir nicht vorstellen wie es anders hätte sein können...

#35
also, als ich meine therapie begonnen hab, hat meine therapeutin auch gefragt, ob ich ein traumatisches erlebnis gehabt hätte. es ist halt oft so bei BL, aber nicht immer. und der therapeut kann sich solche schlüsse sicher aus den symtomen und der verhaltensweise oder was auch immer ziehen...

ich denke, diagnostizieren ist auch nicht immer einfach, weil es ja wirklich viele kriterien sind, die zutreffen müssen und auch, wenn sie zutreffen, muss es nichts heißen. man muss den menschen, sein verhalten und alles was damit zu tun hat kennen, seine gedanken und schlüsse... ich war fast 1/2 jahr in therapie. anfangs wurde bei mir die verdachtsdiagnose gestellt... und dann, als ich länger war ein test gemacht... und auch dann musste ich länger in therapie sein, um die entgültige diagnose gestellt bekommen zu haben.
und ich habs anfangs nicht annehmen können, ich habs abgestritten. und ich hab immer wieder gefragt, ob ich es hätte oder nicht. eine freundin von mir bekam ebenfalls die diagnose und uns wurde geraten, den kontakt abzubrechen. BL würde dazu neigen, sich gegenseitig aufzuschaukeln. wir haben den kontakt nicht abgebrochen und es wurde echt schlimmer, was ich erst jetzt, wo wir keinen mehr haben erkannt habe. in dieser zeit ist dir das nicht bewusst. und auch, wenn wir uns jetzt mal über den weg laufen, es ist immer eine spannung da, eifersucht, neid... ein gegenseitig abwerten... schlimm.

ja, wie auch immer. mir wurde gesagt, dass sich BL nicht heilen lässt, dass man nur lernen kann, damit um zu gehen und gut damit zu leben... und es stimmt. es ist halt ein langwieriger prozess
*Do I even have the strength to try*

*Is it better to try and fail than fear?-Can I know?*

Bild

#36
Hallo,
ich glaub,das das eine chronische,unheilbare Krankheit ist.
das heißt aber nicht,das man nicht damit leben kann!!!
Ich versteh mich jetzt einfach besser und warum ich,wie reagiere.
Aber keine Resignation,sondern immer weiter zu neuen Horizonten :D :wink:
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

#37
Hallo ihr...

bin auch bordi...die Angst vor dem Alleinsein...jaja...
die habe ich auch immer. Die Angst, verlassen zu werden.
habe mich von meinem freund getrennt und jetzt hat er ne Neue. Meine Angst ist ein weiteres Mal wahr geworden und ich bin allein. Könnte durchdrehen, aber auf der anderen Seite eben auch tyüisch Borderline beziehungsgestört.
Ich tue alles, um nicht allein gelassen zu werden.
Kann keine Grenzen setzen, das hat meine Therapeutin schon zu mir gesagt. Vorallem auch s*x**ll*, geht euch das auch so :cry: ? Nur um "geliebt" zu werden und nicht allein zu sein :(
Ich hasse mich dafür und trotzdem tue ich es immer wieder und habe das Gefühl, die Menschen verachten mich erstrecht dafür und ich bekommen nie das, was ich suche...jemand der das zerbrechliche Wesen in mr beschützt...
Wieso habe ich keinen Respekt vor mir selbst ??
Wann krieg ich das Beziehungschaos in den Griff ??????

Kennt ihr solche Probleme ?

Liebe Grüße, Krümelchen

#38
Krümelchen hat geschrieben: Kann keine Grenzen setzen, [...] Vorallem auch s*x**ll* [...] Nur um "geliebt" zu werden und nicht allein zu sein :(

Ich versteh nicht ganz was damit gemeint ist. Was für s*x**ll* Grenzen?
Was soll das heißen?

#39
Hey !

Naja ich weiß, das hat immer so nen Beigeschmack...aber hatte schon x Partner und one-night-stands, wenn ich jemand kennenlerne, landen wir meistens viiiiiel zu schnell im Bett.
Grenzen setzen meint eben, dass man in so ner Situation sagen würde "ich will nicht mit Dir schlafen" aber das mache ich dann nicht, weil ich laut meiner Therapeutin Angst davor habe, dann nicht geliebt zu werden bzw. allein gelassen zu werden, wenn ich den Mann zurückweise...ich hass mich dafür, aber es passier mir immer wieder :(

glg Krümel

#40
hab mich da gerade durchgelesen und möchte mal die Frage in den Raum werfen, ob ihr auch unterschiedliche Diagnosen bekommen habt, vorallem PTBS und BPS. Ich hatte beides schon bekommen und vor kurzem hat auch mein Therapeut gemeint ich befinde mich seines Erachtens irgendwie dazwischen. Aber oft ist ja bei einer BPS ein Trauma mit im Spiel, also ist die PTBS ja auch logischer Weise eine Konsequenz. Für die Therapie ist es egal, aber mich macht diese NIchtklarheit irgendwie ganz wütend.

Und noch eine Frage, weil Para glaube ich geschrieben hat, für sie war ja alles normal. Wie definiert ihr für euch persönlich ein Trauma? Ich kann für mich total schlecht nachempfinden, was ein traumatisches Erlebnis war / ist und was nicht. Ich habe da so ein paar Erlebnisse am Start, die sich darunter wohl einreihen lassen können, aber wenn ich darüber diskutieren müsste, könnte ich mich sehr schnell für pro Trauma aber auch für contra Trauma begeistern. Ich kann mich (wie in vielen Situationen meines Lebens) nicht wirklich "entscheiden", was Trauma war und was nicht...

ich hoffe, ihr versteht mich irgendwie...

#41
Djinn, du selbst kannst ja auch nicht "entscheiden" was Trauma war/ist und was nicht. Jeder Mensch empfindet Dinge anders. Jeder erlebt "potenziell traumatisierende Dinge", nur, nicht jeder wird letztendlich durch sie traumatisiert.

Wie ich schon sagte, ich würde nichts auf einzelne Dinge festlegen.
Ich empfinde mein Trauma als so normal und für mich nicht als Trauma erkennbar, weil, so komisch es auch klingen mag, meine ganze Kindheit ein einziges Trauma ist. Ist das nachvollziehbar?

Wenn du es eben nicht anders kennst als z.b. nicht beachtet, ignoriert zu werden oder geprügelt und herablassend behandelt zu werden, dann ist es eben normal für dich und du gewöhnst dich dran.
Wenn Leute heute z.b. sagen würden "was? dein vater redet so und so mit dir? Deine Mutter verhält sich so und so, dein Bruder tut dies und das?!" dann würde mich das wundern, weil es für mich absolut normal ist, dass mein Vater so und so mit mir redet und meine Familie sich speziell verhält. Ich habe mich da schon angepasst und dran gewöhnt. Dass das ein "Trauma" darstellt und für bestimmte Handlungsweisen und Gefühlslagen von mir verantwortlich ist, das erzählen die mir heute und ich kanns garnicht glauben...

tut mir leid, dass ich es nicht besser erklären konnte... hoffe man kanns nachvollziehen.

#42
genau so seh ich das auch.
Als Kind war das Alles völlig normal.
Erst in der Therapie wurde mir z.B. gesagt:"ein Wunder das sie noch leben"

ich komm da selbst immer noch nicht wirklich ran,wie schlimm es eigentlich war........

nach dem Motto:"stell dich nicht so an,andere Kinder werden zu tode gefoltert,verhungern,müssen sich prostituieren usw."

versteht Ihr?
ich bin kein Opfer!!!

wer soll die Antwort wissen,wenn nicht Du?
von "Jan Eisklar"

Die wirkliche Macht haben Jene,die nichts mehr zu verlieren haben

#43
danke für eure Antworten - das ist für mich ein sehr brennendes Thema. Denn schließlich muss man doch nachvollziehen, nachspüren können, was passiert ist, um damit abschließen zu können, oder? Sonst kommen doch die abgespaltenen Gefühle immer und immer wieder über andere Ecken und Enden, gut getarnt und beeinflussen mich in einer Weise, die mich leiden und all die Dinge tun lässt, deretwegen ich dann viel Geld für die Therapie ausgebe. Aber wenn ich sie nicht als das identifizieren kann, was sie sind, kann ich sie ja auch nicht bearbeiten.

Also mir geht es ähnlich wie euch. Ich hatte eine gute Kindheit und irgendwann fing ich an, mich unwohl zu fühlen in meiner Haut. ICH FÜHLTE mich nicht mehr gut und ES PASSIERTEN immer wieder Dinge, die halt auch nicht so super waren. Aber in meinen Augen waren das eben auch Dinge, die passieren können und sicher nicht nur mir alleine passiert sind und sicher auch keine Dinge, die in ihrem "Schlimmheitsgrad" nicht noch tausendfach getoppt werden könnten.

Also was war zu erst, die Henne oder das Ei? Meine angeknackste Psyche, die aus jeder Mücke einen Elefanten macht (sprich aus einem Ereignis ein Trauma macht), oder ein Erlebnis, ein familiäres Umfeld, etc., das nicht sooo fruchtbar war und deshalb meine psychischen Probleme verursacht hat.

Ich weiß nicht ob ich hier schon mal darüber geschrieben habe - kann gut sein, weil mich diese Fragen schon länger begleiten. Ich weiß auch nicht warum es mir so wichtig ist. Aber ich hasse es, wenn ich was nicht verstehe und das gehört dazu.

#44
@para:

blöde Frage vielleicht: aber wer entscheidet es dann? Ich meine, wenn die gescheiten Damen und Herren Ärzte und Therapeuten sagen, es ist eine PTBS und Borderline, dann müssen sie ja irgendwie darauf kommen. Oder kann man sagen, diese Störung besteht, aber was letztendlich dazu geführt hat, ist unklar? aha, wenn letzteres zutrifft, dann würde ich meinen Therapeuten verstehen, denn er meint - so wie du - dass für jeden Menschen etwas anderes traumatisierend sein kann und dass man Dinge aus der Vergangenheit wohl nicht mehr vollständig klären wird können.
Hat dir jemand definitiv gesagt, dass die und die Erfahrung aus der Kindheit (bzw. deine gesamte Kindheit) traumatisch war? Und hast du das Gefühl, dass du diese Erlebnisse aufarbeiten musst, um zu mehr Wohlbefinden, mehr Stabilität zu kommen?

#45
Ich glaube viele machen es sich immer viel zu einfach. Soein Mensch mit seinen Empfindungen is ne hochkomplexe Sache. Anfangs hab ich mich auch das alles gefragt. Mittlerweile weiß ich, dass da sehr sehr sehr viele Dinge ineinanderspielen. Manchmal einfach zufällig.

Um erstmal deine ganz konkreten, direkten Fragen an mich zu beantworten:

Nein, es hat mir niemand einfach gesagt, dass diese und jene Erfahrung traumatisch war. Niemand hat mir irgendwas auf einem Silbertablett serviert, schön wärs. (das kann ja auch keiner so wirklich wissen)
Man hat mir nur entsprechende Gedankenanstöße gegeben, die ich dann selbstständig weitergedacht habe. Ich denke, mein Interesse trieb mich.
Dass meine ganze Kindheit ein einziges Trauma darstellen müsste war eine Schlussfolgerung die bestätigt wurde.

Die ganz komplexen Sachen habe ich mir angelesen. Und nicht nur Bücher über Borderline, PTBS und allen möglichen anderen Psychosen-Kram und diese ganze ober-pathetische Scheiße, sondern auch einfach nur Bücher darüber wie es "richtig" wäre oder was generell die menschliche Psyche betrifft, Einführungen usw. usf. Was mir so in die Finger kam. Ich hab mich also in der Hinsicht erstmal versucht sehr umfangreich allgemein zu bilden. Alles, Psychologie, Soziologie, alles was ich finden konnte.

Und mit diesem Wissen konnte ich mir einiges erschließen worauf ich vorher nicht gekommen wär. Da gab es jetzt auch keinen wirklichen "Aha-Effekt", falls man das jetzt erwartet oder sich erhofft, es kam nur schleichend die Erkenntnis, dass einfach mit meiner psychischen Entwicklung was schiefgelaufen ist.

Ich weiß, dass die meisten garnicht wissen wie kompliziert das eigentlich ist und nur sturr und naiv nach irgendeinem "Ding" suchen... Vielleicht sogar noch nen Schuldigen oder irgendwas auf ein einziges Ereignis schieben wollen. Das ist alles Quatsch. Spielt alles hinein, ja, ist aber nicht die "Lösung" des Rätsels.

Dieser inflationär gebrauchte Begriff "Trauma" triffts meiner Meinung nach nicht ganz oder ist zumindest irgendwie leicht übertrieben. Gerade wenn es "Traumata" betrifft die eben nicht auf ein einziges Ereignis zurückzuführen sind. Dann wirds nämlich komplizierter und man sollte nicht mehr allein nach einem "traumatischen Ereignis" suchen.

Bei mir ist das so, falls du n konkretes Beispiel willst, dass mir als Kind Dinge vorgelebt wurden und abverlangt wurden, die meine kindliche Psyche überfordert haben. Es wurde sich eben nicht "gekümmert", ich musste zu früh mit mir und meinen Gefühlen allein klar kommen (z.b.: "wenn ich traurig bin ist es meine Schuld und ich sollte mich schämen") und mich zusätzlich noch um die Familie kümmern, bzw. unabänderbare Grausamkeiten mit ansehen und eben ertragen. (wenn meine Eltern sich grün und blau prügelten, oder mein Bruder sich oder mich irgendwo schon wieder in Lebensgefahr brachte usw.) Das war ein permanenter Zustand, mit dem mein Kinder-Gehirn noch nicht fertig wurde, weil da einfach die psychische Entwicklung noch nicht fortgeschritten genug war. Und permanenter Stress oder sehr langanhaltende, häufig, bis ständig auftretende "traumatische" Erlebnisse (eben Dinge die einen überfordern, die nicht angemessen verarbeitet werden können, weil das z.b. einem Kindergehirn noch nicht ausreichend möglich ist), dann entsteht daraus allerhöchstwahrscheinlich eine "komplexe Posttraumatische Belastungsstörung". So.

D.h.:

Erstmal war ich mit Stress überfordert und dann konnte ich durch all das wichtige Dinge nicht lernen. Ich war so sehr mit meinem Umfeld beschäftigt und mit dem von-allein-Überleben, dass die altersgemäße Entwicklung meiner Psyche dabei völlig auf der Strecke blieb. Ich sollte, ich musste eben funktionieren und fertig, sonst wäre ich untergegangen.

Ich hab halt völlig falsche Grundannahmen gelernt. Bzw. hab ich ein falsches Bild von der Welt und von mir bekommen. (halt z.b.: menschen sind böse, meine Gefühle sind nicht wichtig usw.)

Ich glaube es hängt dann widerrum von einem selbst ab ob man damit "glücklich" werden kann. Hängt bestimmt von Charakter und Intelligenz ab, schätze ich mal. Jeder baut sich seine Welt mit seinen zur Verfügung stehenden Mitteln. Auch als schizoider kann man seine ganz eigene Form von Glück erleben. Glaube ich.

Da kommen wir also zu dem Punkt: "Jeder erlebt und verarbeitet Traumata auf seine Weise". Manche verarbeiten manche Sachen ganz von selbst mit der Zeit, mit denen andere vielleicht ihr Leben lang nicht allein klar kommen. Z.B. wurde ich als Kind mehrfach von Männern s*x**ll* belästigt (nicht v*rg*wa*ig*, "nur" belästigt. also unter den Rock fassen, an den Po fassen usw.) und hatte teilweise danach auch monatelang tierische Angst vor Männern, mit Schweißausbrüchen und panikartige Fluchtversuche wenn einer in meine Nähe war. Das war ein Trauma wie es im Buche steht. Aaaaber: ich habs von allein verarbeitet und einfach überwunden. Heute ist davon keine Spur mehr... Ich liebe Männer! Ich liebe Sex. Ich glaube das ist mitunter noch der einzige Lebensbereich indem ich völlig "normale" Ansichten und Verhaltensweisen habe. Völlig natürlich und ungezwungen. Keine Spur von irgendwelchen Belästigungen oder Traumatisierungen oder so die mich früher total fertig gemacht haben... Glaube ich zumindest ;-)


Weiter im Text:

Mein Bruder z.b. hat das ganze irgendwie anders verkraftet. A: er ist ein Junge, B: er ist ein Jahr älter. Heute ist er eben ein dominantes, gefühlskaltes, brutales Drecksschwein, was sich notfalls überraschend intelligent seine Fassade basteln kann.
So wie ich eben auch.
Ich vergleiche das auch oft: was ist mit meinem Bruder passiert und was mit mir? Ich bin ihm sehr ähnlich was unsere "Symptome" betreffen. Klar, wir haben unterschiedliche Charaktere, aber unsere Denkweisen scheinen gleich. Ich wirke, so wie er, extrem autark und distanziert. Einfach, weil ich (wir) es so gelernt haben. Da wo ich herkomme sind diese Eigenschaften wichtig. (klingt jetzt beknackt, aber, ist sone Art "Ghettoprinzip")
Und wenn man irgendwann aus der "Hölle" entlassen wird, die man nie bewusst als "Hölle" kennengelernt hat, sondern halt einfach als normales Umfeld in dem und mit dem man eben gewachsen ist, lässt man ja nicht sein Ich und seine Persönlichkeit fallen, die man so lange Jahre antrainiert bekommen hat. Man ist eben wie man ist.

Äh, ich komme gerade etwas ab.

Ich glaube, wirklich unglücklich bin ich nur dann wenn ein Mensch kommt der mir zeigt, dass ich eigentlich nur Liebe will. Dass sich hinter meiner coolen, unnahbaren, altklugen, arroganten Fassade nur Schwäche, Unsicherheiten und Angst vor Nähe verstecken.
Ich dachte immer: son Quatsch! Zieht ab! Ich brauch euch alle nicht ihr Wichser!

Es war die ganz große Erkenntnis, dass da theoretisch sehr wohl Gefühle usw. in mir drin sein müssten die eben anscheinend nur nen Umweg finden (durch Implosionen (z.b. Bulimie) und/oder Aggression nach Außen). Dass es doch iiiiirgendwo in mir Regungen geben muss wie sie andere Menschen auch haben. Meine Regungen sind eben nur sehr viel extremer, weil ich A: immer gewohnheitsmäßig mit extremen Regungen und Aktionen konfrontiert wurde und B: (dadurch) nie gelernt habe sie zu regulieren. Somit läufts in mir gefühlsmäßig chaotisch ab...

Und *lufthol* jeeedenfalls: seit ich versuche Zugang zu meinen Gefühlen zu finden geht es mir anders. Ich glaube das ist auch das Prinzip von Therapien: Gefühle ergründen, spüren lernen und damit umgehen usw.

Seit dem spüre ich erst den Schmerz. Der Schmerz der eben vorher unterdrückt wurde. Garnicht mal von mir! Eben von meinem Gehirn was den Stress nicht ertragen konnte und somit in den "Koma-Modus" umgeschaltet hat, sozusagen. Selbstschutz, Überlebensmechanismus.


Hmmmm... ich hatte noch nie ne Therapie. Strebe aber eine an.
Zur Zeit leide ich an mittelschweren Depressionen die sich verchronifiziert haben (eben permanente Überlastungen führen irgendwann dazu, die Kraft ist weg) und tue mich schwer damit nen Platz zu suchen, verdammte Wartezeiten usw. ...



Ähm, die 2. Frage war, ob ich glaube, dass das "aufarbeiten" dieser Erlebnisse zu mehr Glücksseeligkeit führen.

Hm. Haben wir wieder ein neues Wort : "Aufarbeitung".
Man kann die Kindheit nicht nochmal durchleben. Und man kann nicht all das versäumte im gleichen Maße nachholen. Die Chance ist vertan, man ist nur einmal Kind in diesem Leben.
Das klingt pessimistisch, ich will damit aber nur sagen, dass das Wort "aufarbeiten" im eigentlichen Sinne hier nicht so passt.

Ich schrieb ja vorhin: "Jeder baut sich seine Welt mit seinen zur Verfügung stehenden Mitteln."
Ich glaube man kann neu lernen mit dem eigenen "Input" was anderes anzufangen. Mit den Dingen die man an die Hand bekommen hat anderes zu tun, anders umzugehen. Vielleicht etwas dazulernen was das ganze neu interpretiert, neu ordnet. Man kann das Weltbild auffrischen, erweitern, etwas renovieren.
Ich glaube das geht.
Aber ich bin mir nicht sicher wie das genau funktionieren soll in der Praxis und ob es mir dann soooo viel besser geht kann ich jetzt auch noch nicht sagen, aber die Möglichkeit besteht durchaus.


Ich nehme alles so hin wie es eben ist. Ich suche keine Schuldigen. Das ist alles zwecklos, das hilft überhaupt nix. Jedenfalls mir nicht.

Soooo, ich hoffe ich konnte nen kleinen Einblick geben, der dir irgendwie hilft.
Ich hab auch nicht alles auf Anhieb verstanden. Vielleicht musst du mehr über die Entstehung von Boderline oder so lesen, dann erschließt sich das vielleicht für dich...


LG!