Hallöchen, ich bin wieder da, nach stationärer Thera!!!

#1
Hallo an Alle!!!

Ich bin nach 6 Wochen stationären Aufenthalt in der Hardbergklinik wieder zurück. Seit heute um halb 5 hat mich meine Heimat wieder. Der Aufenthalt war ein voller Erfolg, diese Klinik ist der absolute Hammer. Einziger Nachteil sie verlängern bei Kostenübernahme durch die bfa nicht. Das heißt ich muß in 4-7 Monaten erneut hin. Aber das hat mich nur am Anfang gestört, denn so kann ich schauen, ob ich das Erlernte in den Alltag umsetzen kann um dann in ein paar Monaten an den Defiziten arbeiten. Wer fragen zum Aufenthalt kann das gerne machen, ich beantworte sie gerne. Ansonsten Euch allen alles Liebe

Euer Schneehase
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

#2
ein herzliches willkommen meine liebe schneehase !!
weiß ja bereits , dass dir der aufenthalt sehr viel gebracht hat !!
und das freut mich wirklich sehr für dich !!

drück dich ganz fest
deine nicoli

#3
hallo schneehase,
hardbergklinik... da war ich auch mal... lang ist's her...
freu mich total, daß es dir gut getan hat!!!
welche therapeuten hattest du denn? vielleicht waren meine "favoriten" ja mit dabei!? :wink:
ach, jetzt schwelge ich grad in erinnerungen... *seufz*
würd mich freuen, wenn du'n bißchen erzählen würdest! bin echt neugierig!!!

lg, hella

#4
Hi

also mein Favorit war ja der Christoph Kottmeier, aber den hatte ich leider nur in der Ermutigungsgruppe. Meine Therapeutin war Frau Grüne, in Körpertherapie hatten wir Frau Patzwaldt, bei Kunst Frau Neumann und in Musik die Frau Sturm. Wie war denn das Konzept damals, bzw, wie lange ist Dein Aufenthalt her und wie fandest Du ihn? Würde mich echt total interessieren. Werde Dir auch noch mehr erzählen in den nächsten Tagen.

Alles Liebe

Schneehase
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

#5
kotti ??? :D :wink: wie cool ist das denn!!! war mein therapeut!!! och ja, kotti *nochmal seufz*

na, da werd ich dir bestimmt was längeres schreiben. kommt in kürze :wink:

hey, weiß nicht wieso, aber das fühlt sich gerade richtig gut an! die gute alte zeit... wenn's bloß ein bißchen anhalten würde, dieses gefühl...

krieg mich grad gar nicht mehr ein. ist ja echt witzig!!!

#6
Hi

echt du hattest Kotti? Ich beneide Dich, ich fand den Mann einfach genial. Hatte ihn leider nur an drei Montagen in der Ermutigungsgruppe, ich war 6 Wochen da, aber drei Wochen mit meinen Kids, so das ich die Ermutigung ausfallen lassen mußte. Kotti finde ich echt genial. Wenn ich in 4-7 Monaten wieder hingehe, dann nur zu ihm, schade nur, das er keine Einzel macht, sondern nur Gruppe. Freue mich echt auf Deinen Bericht, bin total neugierig und ich freue mich, jemanden gefunden zu haben, der auch in der Klinik war.
Freue mich total, bis Dann

Schneehase
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

#7
Welcome back :D
Ich hab dich total vermisst und bin froh, dass es dir gefallen und gut getan hat!
Bisschen Zeit zum Ausruhen und Wieder-Eingewöhnen kriegst du, aber dann lass was von dir hören!! :wink:
Nein, lass dir soviel Zeit wie du willst und brauchst, war ein Jux :D
Wenn Hunger nicht das Problem ist, ist Essen nicht die Lösung!

#8
vorsicht: ziemlich langer text :roll:

hallo lieber schneehase,

ich war zweimal am hardberg (6+10 wochen), ist schon 8 bzw 6 jahre her. in der zwischenzeit hat sich sicherlich etliches verändert.

tja, was fällt mir zum hardberg ein… diese unglaubliche atmosphäre, die dort überall zu spüren war. ich hatte dort zum ersten mal (und seit dem auch sonst nirgends wieder) das gefühl, okay zu sein, so wie ich bin. das war so unbeschreiblich!!!

ich habe dort das erste mal registriert, dass ich mich nicht einfach so mal 6 wochen von der bulimie verabschieden kann. es hat keine zwei tage gedauert bis zu meiner ersten heimlichen fahrt zum aldi. und ich hatte so ein schlechtes gewissen, dass ich dr. till (gibt’s den noch als klinikchef?) bei der medizinischen eingangsuntersuchung angelogen hatte, denn er hat konkret gefragt, ob ich eine ES habe. :oops: (bei einem auffrischungs-WE eine halbes jahr später hab ich meine lüge gebeichtet. und – was mich sehr beeindruck hat – als ich zum 2.mal am hardberg war, hat sich dr. till bedankt und gesagt, dass er daraus gelernt hätte und bei 3 frauen genauer nachgefragt und dann die wahrheit erfahren hat.) ein spezielles therapieangebot gab es damals für essgestörte nicht, nur eine indikationsgruppe, in die aber fast jeder gegangen ist, weil’s wohl irgendwie cool schien.

wie war das denn bei dir, schneehase? gibt es mittlerweile speziell therapie dafür? ein richtiges konzept?

eigentlich war ich dort wegen depression und sozialer phobie (also extremer angst und beeinträchtigung in jeglicher art von sozialen kontakten), was therapie im allgemeinen ziemlich schwierig macht, da ich mich nicht traue, mit jemanden – auch therapeuten – zu reden. ich hab die meiste zeit schweigend rumgesessen, egal ob in der gruppe, im einzel, in körper, in kunst. ich hab mich dafür gehasst! und trotzdem wurde ich nicht gedrängt! "das ist gut! seien sie kritisch! wägen sie genau ab!..." zum ersten und bisher letzten mal habe ich das gefühl kennengelernt, angenommen zu werden mit all den defiziten, problemen...

einfach dieses gefühl, dass es okay ist, in körpertherapie in „meiner“ ecke zu sitzen, weil ich mich nicht traue die übung mitzumachen, zu weinen ohne es verstecken zu müssen, eingemummelt in eine decke zuzuschauen, wie die anderen sich im raum bewegen und dinge tun, die für mich unmöglich sind… und es ist okay! weil der therapeut (krämer – der beste!!! mit patzwaldt bin ich nicht zurechtgekommen) sieht und versteht, dass ich trotzdem mitmache, dass es kein nicht-wollen ist, wenn ich in der ecke sitze, dass meine schritte viel kleiner und mein tempo viel langsamer ist, als bei anderen… und es ist okay!
gott, es kommt soviel wehmut hoch! ich will dieses gefühl, okay zu sein, wieder spüren können! :(

einfach mal angenommen zu sein in der ersten gruppenstunde ohne therapeut, ohne das man etwas leisten muß. (gibt es noch das „positive spekulieren“ ganz zu beginn??? und das kofferpacken in der letzten gruppenstunde???)
das interesse, das man auch gruppenübergreifend am anderen hatte. wenn man im gang jemanden gesehen hat, dem es anscheinend nicht gut ging, hat man ihn angesprochen – das habe ich sonst nirgends erlebt.
so viele tolle leute!!! wohlwollen, empathie…

ich hab viel gelernt dort… wie man dinge sehen kann… wie man dinge formulieren kann… die arbeit mit symbolen, aufstellungen, skala 1-10 (für mich super hilfreich, um auszudrücken, in welchem bereich sich die angst oder stimmung befinden!!!) … hypnotherapeutische ansätze… und vor allem körper! es war oft ganz fürchterlich, aber beeindruckend welche wirkung eine winzige bewegung, ein tiefes atmen haben kann. damit hätte ich gerne weitergemacht, aber die entfernung ist dann doch zu groß gewesen…

aber es gab auch einiges, was ich nicht so toll fand. (ein bisher ziemlich verklärter rückblick :wink: )
ich hatte damals das gefühl, dass man dort nicht gut aufgehoben war, wenn es einem richtig akut schlecht ging. man musste schon eine gewisse stabilität mitbringen. es gab da ein paar richtig üble geschichten…

es gäbe sicherlich noch viel mehr zu erzählen…

zum schluß… mein fazit im forum bei der verabschiedung im januar 2000:
es war nicht schön, aber gut!
ich habe eine menge gelernt, aber es geht mir nicht besser!

ich bin da immer sehr ehrlich, was beim gegenüber manchmal nicht so gut ankommt, vor allem wenn das ergebnis so aussieht, dass die stimmung schlechter als zu beginn, die angst kein stück weniger und das esses eine katastrophe ist. aber auch das wurde dort wertgeschätzt und sich bedankt, dass ich nichts schön rede, sondern kritisch und ehrlich den aufenthalt, den nutzen, das ergebnis, meinen erfolg (…) betrachte und einschätze. kein runterspielen, kein aber-wir-finden-es-geht-ihnen-besser (kam anderswo durchaus vor)… sondern ein „ja, so ist es“ und „sie sind hier auch ein drittes mal willkommen“ das war so toll!!! *seufz*

lg, hella
Zuletzt geändert von hella am Mi Feb 15, 2006 12:29, insgesamt 1-mal geändert.

#9
TSCHIN ~~ BUMM ~~TRARAAAAA
Unser Schneehase ist wieder da
*wink* *wink* *freu* :D :D

Hab ja von deiner Zwillingsschwester :wink: ebenfalls gehört, dass dir der Aufenthalt sehr gut getan hat. Du wirst nun alles gelernte in den Alltag umsetzen, weiter kämpfen und immer nach vorne schaun. So wie wir unsere liebe Schneehase kennen.
Auf keinen Fall Therapie abbrechen und unbedingt so bald es dir dort möglich gemacht wird wieder hin fahren.

Viele Bussi schick ich dir und noch einmal ein herzliches Willkommen
Deine Hedi

#10
Hi Lisa

danke für die liebe Begrüßung, ich habe Euch auch veremißt. Bericht folgt natürlich.

Hella meine Antwort auch später, im Laufe des Tages, war jedenfalls sehr interessant!!

Bis später ihr lieben

Schneehase
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

#11
Hi Hedi,

och süß Deine Begrüßung, danke hat mich sehr gefreut. Die Therapie war echt super, DU wirst hier noch einiges darüber lesen können. Werde meine Briefe an Nicoli hier veröffentlichen, da stehen die ganzen Angebote drin und was es mir gebracht hat. Werde auch in 4-7 Monaten wieder hingehen, hoffe nur das es genehmigt wird, aber im Kämpfen bin ich ja gut. Danke noch mal Hedi und ein dickes Bussi für Dich

Dein
Schneehase
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

#12
Hallo liebe Hella,

danke für den ausführlichen Text. Mich freut es total von anderen Leuten zu hören, die in der Klinik waren. Ich war jetzt für 6 Wochen dort, weil sie ja wegen der bfa nicht verlängern, aber wiegesagt ich möchte in 4-7 Monaten wieder hin. Es hat sich in der Zeit mit Sicherheit viel verändert. Neue Leute sind da. Also Frau Grüne z.B. war zu Deiner Zeit noch nicht da. Das Gefühl so ok zu sein, das hatte ich dort auch. Besonders auch von Dr. Till, ja den gibt es dort noch, leitet die Klinik immer noch. Sehr sympathischer Mann, der sich selber mit Sprung in der Schüssel beschreibt, grins. Der hat ja auch den berühmten Satz, wer lebt, der stört. Ich fand den auch genial. Ich fand es auch absolut hammer, das die nicht mit aller Macht versucht haben, die Bulimie zu unterdrücken, sondern an den Ursachen gearbeitet haben. Und als meine Therapeutin den Vorschlag gemacht hat, mich ab und zu mit der Buli zu verabreden, habe ich schon blöd geguckt. So ein vorsätzliches Treffen, mit Fressen und Kotzen. Ich hab echt gedacht ich höre nicht richtig. Mir ist dort klar geworden, das die Bulimie kein Feind ist, das sie lange Zeit der einzige Freund war, man darf sie nicht als Feind betrachten, denn sonst kommt sie und wird immer stärker. Als Freund in einer schwierigen Zeit, der sich ab und zu melden darf. Man muß daran arbeiten, das man diese Buliseite nicht unterdrückt. Das mit Dr. Till kann ich mir gut vorstellen, das ist so ein Mensch. Also das er sich bei Dir bedankt hat, der ist sehr offen und der steht wirklich zu den ganzen Klienten die den Hardberg besuchen. Es gibt auch heute noch kein spezielles Therapieangebort für Esssgestörte, nur die Indikationsgruppe, die aber wirklich nur essgestörte besuchen, selbst die ist freiwillig. Und im Schnitt mit 7 Leuten besucht. Die bauen wirklich mehr auf das Drumherum, auf die Ursachen auf. Ich fand das super hilfreich. Das stimmt auch, ich habe mich auch dort angenommen gefühlt, niemand drängt dich und es ist ok, in Körpertherapie nicht mitzumachen, oder auch rauszugehen, wenn man nicht will. Viele Veranstaltungen sind freiwillig, auch dort kann man gehen. Hm Krämer, ich glaube den gibt es auch noch. Ich hatte ja die Frau Patzwaldt, aber ich fand sie ok. Sehr lustig und auch immer offen für Neues. Wobei Körper bis jetzt nicht so mein Ding war und ich denke, das ich da auch in den 6 Wochen nur eine Sache für mich herausziehen konnte. Ja das positive Spekulieren gibt es noch, ich fand das so schön. Gerade mit den positiven Eigenschaften, die man selber ja nie sieht. Koffer packen gibt es auch noch, find das auch so schön. Gab es bei Dir das Forum schon? Wo man sich vorstellen und verabschieden muß? Bei der Vorstellung kriegt man von einem Therapeuten ein Blümchen aus einem Kreis geschenkt, als Zeichen das hier etwas wachsen kann. Hat mich auch total beeindruckt, dieses Ritual. Das mit dem Gefühl, das kenne ich total, also wenn es anderen schlecht ging, die anzusprechen. Es ist eine ganz besondere Zeit, von der man viel profitieren kann. Der Abschied viel mir nur wahnsinnig schwer, ich hatte eine super Gruppe, mit ganz vielen Leuten, zu denen mich eine tiefe Freundschaft verbindet. Ich trage sie jetzt in meinem Herzen, aber der Abschied tat weh, ganz viele Tränen, so was kann man nicht beschreiben, aber Du kannst es vielleicht verstehen. Hast Du noch Kontakt zu alten Hardbergleuten? Stimmt die Skala hat mir auch sehr geholfen, bestimmte Sachen besser einordnen zu können und ihnen eine Bedeutung zu geben. Wenn Du Lust hast, die üblen Geschichten....? Ja ich glaube auch, wenn man nicht eine gewisse Stabilität und Eigenverantwortung mitbringt, dann tut man sich sehr schwer. Und auch in akuten Situationen kann ich mir vorstellen, das die Hilfe dort nicht ausreichend ist, gerade so am wochenende. Und das kann ich auch nur bestätigen, sie wollen Ehrlichkeit und man kann ihnen sagen, wenn es nichts gebracht hat. Dr. Till schätzt diese Offenheit, damit er auch immer neue Anregungen zum Überdenken des Therapieangebots und des Konzepts bekommt. Für mich war es sehr erfolgreich und eine rundum superschöne Zeit. Es gibt viel zu erzählen, werde das auch bald machen. Denn ich habe Briefe geschrieben und dort die ganzen Therapien aufgeschrieben und das werde ich dann mal hier reinstellen, vielleicht kann ich anderen damit helfen und bestimmt interessiert es auch einige Leute. Würde mich auch freuen, von Dir noch mehr zu hören!!
Alles Liebe erst mal und laß Dich drücken

Dein Schneehase
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

#13
sei dir sicher, lieber schneehase, ich kann mich soooooo gut an die erste zeit wieder zuhause erinnern, wo man so sehr die liebgewonnen und wertvollen menschen vermißt, die man dort kennenlernen durfte. da sind viele, viele tränen geflossen!

ich hatte noch einige zeit (monate, z.t. jahre) kontakt zu anderen ex-hardbergern. doch irgendwie ... trotz dieser unglaublich tiefen verbundenheit, die dort entstanden ist, sind die kontakte irgendwie kaputt gegangen. vielleicht weil ja doch jeder heftig mit sich selber zu kämpfen hat und das leben außerhalb des hardbergs ein anderes ist als da drinnen? oder auch einfach weil das leben so ist und die menschen kommen und gehen? ich weiß es nicht! es ist aber sehr, sehr schade. mich würde schon sehr interessieren, wie es den anderen mittlerweile geht! doch der wunsch muß halt von beiden seiten da sein.
aber einen kontakt gibt es noch!!!

ja, bully als freundin... ihr ein ehrenmal setzen... ihr dasein würdigen... denn es hat einen guten grund, daß wir sie haben... ich fand dieses ganze denken total hilfreich für mich (analog ja auch für die depression und angst).
ich kann mich noch an eine gruppenstunde mit kotti erinnern, da sollte ich bully aufstellen. kannst du damit was anfangen? also eine stellvertreter aus der gruppe suchen und im raum hinstellen in bezug auf meine person. ich hab sie neben mich gestellt, ganz nah. und wie hat es sich angefühlt? vertraut, sicher, tröstlich, aber auch beklemmend, bedrückend! dann sollte ich sie aus dem raum rausschicken, bully verstoßen, aus meinem leben mit aller konsequenz und härte ausschließen. und? ich habe mich so allein, einsam, verlassen gefühlt! leer, schutzlos! ... das fand ich sehr beeindruckend! wirklich spüren, sehen und erleben können, welche rolle die ES in meinem leben spielt. daß es wirklich einen guten grund gab, sie an meine seite zu holen, weil sie mein lösungsversuch war/ist.
(und dann kotti an der seite, der einen so super durch die aufstellung begleitet hat, immer mit einer spur humor... :wink: )

diese erkenntnis, daß alle "störungen" einen nutzen für uns haben, ist auch noch heute für mich eine hilfe.
irgendwann in meinem leben habe ich keinen anderen ausweg gesehen, als depression, phobie und essstörung zu entwickeln. zu irgendeinem zeitpunkt in meinen leben waren das lösungen, die funktioniert haben, sonst hätte ich sie nicht beibehalten. und das gilt es, finde ich, erstmal zu registrieren und auch zu würdigen! vielleicht wäre ich ohne diese meine lösungsversuche und bewältigungsstrategien gar nicht mehr auf dieser welt?! also ist bully kein feind, den ich bekämpfe. sondern ein teil von mir, eine freundin, die ich irgendwann (hoffentlich!!!!!) nicht mehr brauche und mich dann - mit einem danke - von ihr verabschieden kann.

hella

#14
oh ja Du sagst es, ganz viele Tränen sind da geflossen. Und es sind wirklich ziemlich wertvolle Freundschaften. Ich hoffe einfach, das ich zu den wichtigsten Pesonen den Kontakt halten kann, klar es wird nicht einfach, wie Du schon sagtest, man ist wieder "draußen". Echt einen Kontakt hast Du über die ganzen Jahre gehalten? Das finde ich toll. Genau, dieses Denken die Bulli als Freundin zu haben, hat mir sehr geholfen. Ich denke das ist ganz wichtig, um das zu verstehen, um die Bulli zu verstehen. Ja Skulpturen habe ich auch gestellt, allerdings nie in den Bezug auf die Bulli. Mensch der Kotti, war der damals auch schon so direkt. Hat er damals schon alles aus Dir rausgekitzelt, und hat Dich arbeiten lassen? Er hat ja im Hardberg einen sehr gedämpften Ruf, nicht jeder kann mit ihm. Denn für viele wirkt er sehr arrogant, gerade in der Ermutigungsgruppe, gab es die denn damals auch schon? Also er ist schon sehr autoritär finde ich, aber er kann auch total sensibel sein, und ich finde seine therapeutische Art super. Auch das er manchmal total direkt wird. Es gab viele die sich in der Stunde mit ihm nicht getraut haben, etwas zu sagen, aus Angst, das er sie zamscheißt. Er war sehr direkt zu den Leuten. Grins, den Humor hat er heute noch. Es kam jedesmal in der Ermutigung vor, das er sich einen Kaffee gehen holt, sich dann hinsetzt, die Leute anguckt und seinen Kaffee schlürft. Aber allgemein er hat seinen Humor noch behalten, ich kann auch nur sagen, ich fand ihn genial. Werde wenn ich noch mal in die Klinik kann, in seine Gruppe gehen. Hatte er jetzt damals Einzelgespräche? Er führt hier gar keine mehr, nur die Gruppengespräche. Gab es damals das Reflecting schon? Das fand ich auch so beeindruckend und super. Deine letzten Worte waren sehr bewegend, denn genau so ist es, die Bully ist ein Freund, den man hoffentlich irgendwann wirklich nicht mehr braucht. Dieses Erkenntnis ist sehr wichtig. Ich habe die Bully auch immer als eine Erleichterung empfunden, als ein Teil des Lebens, und wer weiß, vielleicht wäre ich ohne sie auch nicht mehr am Leben.
Ach ich drücke Dich, Du bist mir total sympathisch!!!!

Dein

Schneehase

P.S Gab es damals schon so Sätze wie Dein Film und den Impulsen folgen?
Die Hoffnung stirbt zuletzt!!!

#15
hihi, kann mich auch noch gut an eine situation erinnern: gruppenstunden mit kotti... "hat jemand ein thema?" ... keiner meldet sich, keiner sagt was... kotti steht auf, ziemlich sauer und holt sich erstmal 'n kaffee und geht eine rauchen :wink: nach einer viertelstunde kam er wieder, etwas besser drauf, nächster versuch "hat jemand ein thema?" :wink: :wink:
das ist kotti! er war mein gruppen- und einzeltherapeut. ich fand ihn auch super! wie gesagt, hab ich generell extreme angst vor menschen. da war's schon manchmal schwierig. hat auch ein bißchen gedauert, bis er geschnallt hat, daß das keine masche von mir ist, wenn ich nix sage, sondern ausdruck meines problems. oh... da gäb's echt noch viele kleine geschichten zu erzählen!!!

reflecting? meinst du das, wo wir (die gruppe) uns anhören durften, wie die therapeuten sich über uns unterhalten?

ermutigungsgruppe gab's damals nicht! was waren denn da die themen?

ich hatte neben körper noch kunst bei frau göppinger (hat dann ein baby bekommen, ist sie wieder da?). dann gab's eben die indikativgruppen. und was noch??? *überleg* ist ja doch schon eine weile her... ... ach ja, die "schmidt-show", psychosomatische gesundheit, forum, sport (um den sich fast jeder gedrückt hat *grins*)...

und auch damals gab es schon berühmt-berüchtigte sätze und begriffe: die botschaft bestimmt der empfänger!, inneres parlament/stimme, ehrenrunde und noch vieles andere...

habe gestern nacht mal in meinen unterlagen gestöbert. ich hatte mir damals auch eine menge aufgeschrieben. ich hab da eine richtige kleine schatztruhe mit hardberg-dingen: meine zwei koffer, die ich gepackt bekommen hatte, der zettel vom ersten positiven spekulieren, symbole, fotos, adressen...

ich wünsch dir von herzen, lieber schneehase, daß du das hardberg-feeling noch lange, lange spüren kannst! laß dich von den freundschaften tragen, die du dort aufgebaut hast!

ich drück dich zurück!!! :wink: